Namen
Personalia
Tugan Sochijew, Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters, übernimmt zukünftig zusätzlich zu seinem Amt in Berlin die musikalische Leitung am Bolschoi Theater in Moskau. Er wird Nachfolger von Chefdirigent Wassili Sinaiski. Dieser war Anfang Dezember vom Bolschoi-Generaldirektor Wladimir Urin entlassen worden, nachdem die Qualität des Orchesters in der Kritik gestanden hatte. Der gebürtige Russe Sochijew studierte in St. Petersburg. Der 36-Jährige ist seit September 2012 beim Deutschen Symphonie-Orchester.
Mirga Gražinyte-Tyla wird Musikdirektorin am Salzburger Landestheater und damit Nachfolgerin von Leo Hussain. Die 27-jährige Litauerin tritt die neue Aufgabe mit Beginn der Spielzeit 2015/2016 an. Sie ist Stipendiatin des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats und begann ihre Laufbahn am Theater Heidelberg. Seit 2013 ist sie Erste Kapellmeisterin am Theater Bern.
Alexandra Stampler-Brown wird mit Beginn der Spielzeit 2014/15 neue Geschäftsführende Direktorin der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg. In ihrer Sitzung sprachen sich der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der Deutschen Oper am Rhein einstimmig für die Österreicherin aus, die internationale Theatererfahrung mitbringt. Stampler-Brown tritt ab 1. August 2014 die Nachfolge von Jochen Grote an, der diese Position seit 2003 innehat und zum Ende der aktuellen Saison 2013/14 in den Ruhestand geht.
Jossi Wieler, Intendant der Stuttgarter Staatsoper, hat seinen Vertrag vorzeitig verlängert. Er bleibt nun bis zum Jahr 2018 im Amt. Das gaben die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sowie der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn bekannt. Die beiden Politiker bezeichneten die Verlängerung als großen Gewinn für das Publikum. Jossi Wieler ist seit 2011/2012 Intendant in Stuttgart.
Nicholas Milton. Foto: foto linnet
Nicholas Milton wird ab Sommer 2014 neuer Generalmusikdirektor am Saarländischen Staatstheater (SST). Milton begann seine Laufbahn zunächst als Geiger und Kammermusiker, bevor er sich ausschließlich dem Dirigieren widmete. Bereits 2001 wurde er Chefdirigent beim Willoughby Symphony Orchestra, von 2004 bis 2010 war er GMD der Jenaer Philharmonie, seit 2007 außerdem Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Canberra Symphony Orchestra.
François-Xavier Roth wird neuer Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Der 42-jährige Dirigent tritt sein Amt am 1. September 2015 für fünf Jahre an. Roths erste Saison fällt mit der Neueröffnung des Kölner Opernhauses zusammen. Er ist Nachfolger von Markus Stenz, der im August 2014 sein Amt als Kapellmeister des Gürzenich-Orchesters aufgibt. Der gebürtige Franzose Roth ist seit 2011 Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters.
Igor Zelensky wird neuer Direktor des Bayerischen Staatsballetts und damit Nachfolger von Ivan Liska. Zelensky wird diese Aufgabe am 1. September 2016 zunächst für fünf Jahre übernehmen. Nach seinem Studium debütierte Zelensky im Jahr 1988 am Mariinsky-Theater. Neben seiner Arbeit mit dem Kirov-Ballett ist Zelensky gefragter Gastsolist bei internationalen Compagnien.
Eva Wagner-Pasquier wird ihre Tätigkeit als Leiterin der Bayreuther Festspiele im kommenden Jahr beenden. Ihr Vertrag läuft 2015 aus. Sie hat die Gesellschafter gebeten, sie zukünftig als Beraterin einzubinden. Wagner-Pasquier leitet die renommierten Festspiele gemeinsam mit ihrer Halbschwester Katharina Wagner seit 2008. Nun soll mit Katharina Wagner über die alleinige Leitung verhandelt werden.
Ivor Bolton, britischer Dirigent, übernimmt ab der Saison 2015/2016 für fünf Jahre die musikalische Leitung des Madrider Opernhauses. Der heute 55-Jährige ist Chefdirigent des Mozarteum Orchesters Salzburg, mit dem er jedes Jahr bei den Salzburger Festspielen auftritt und auf internationale Tourneen geht. Er dirigiert regelmäßig an bedeutenden Häusern und bei Festspielen, darunter Covent Garden, Glyndebourne und der Bayerischen Staatsoper.
Thorsten Schmidt bleibt Intendant des Musikfestivals Heidelberger Frühling. Er verlängerte seinen Vertrag bis 2018. Schmidt war Mitbegründer des Festivals, das seit 1996 jährlich jeweils im März und April stattfindet. Seit der Gründung hat er auch die Leitung inne.
Pietari Inkinen wird neuer Chefdirigent der Ludwigsburger Schlossfestspiele. In dieser Funktion soll er in der Zeit von 2015 bis 2017 bis zu fünf Konzerte pro Festspielsaison gestalten. Der 34-jährige Finne stand bereits weltweit am Pult führender Orchester, darunter der Staatskapelle Dresden, des Gewandhausorchesters Leipzig, des Israel Philharmonic Orchestra oder des Los Angeles Philharmonic. Seit 2008 ist er Musikalischer Leiter des New Zealand Symphony Orchestra.
Marcus Bosch wird auch weiterhin den Posten des Opernfestspieldirektors bei den Heidenheimer Festspielen bekleiden. Er verlängerte seinen Vertrag vorzeitig um weitere fünf Jahre bis 2020. Bosch ist seit 2010 Operndirektor in Heidenheim, seit 2012 ist er auch Generalmusikdirektor am Staatstheater Nürnberg.
Tim Renner wird neuer Kulturstaatssekretär von Berlin. Er tritt die Nachfolge von André Schmitz an, der aufgrund einer Steueraffäre von seinem Amt zurücktreten musste. Renner kommt aus der Musikwirtschaft. Er war in den 90er-Jahren Deutschland-Chef von Universal Music. 2004 war er Mitbegründer des Radiosenders „Motor FM“. Renner ist auch als Musikjournalist tätig, unter anderem beim NDR, und lehrt als Professor an der Mannheimer Popakademie. Eine Oper hat er nach eigenem Bekunden nocht nicht besucht.
Michael Klügl, Intendant der Staatsoper Hannover, verlängerte seinen Vertrag um drei Jahre und bleibt bis 2019 Intendant des Hauses. Er leitet die Staatsoper seit 2006. Karen Kamensek, Generalmusikdirektorin am gleichen Haus, wird hingegen ihren Vertrag über die Spielzeit 2015/2016 hinaus nicht fortführen. Sie will sich vor allem auf ihre internationalen Verpflichtungen konzentrieren.
Ausgezeichnet
Matthias Winckhler, deutscher Bariton, hat den ersten Preis beim 11. Internationalen Mozartwettbewerb der Universität Mozarteum Salzburg gewonnen. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Winckhler wurde auch für die beste Interpretation eines Klavierliedes von Wolfgang Amadeus Mozart ausgezeichnet. Der zweite Preis (10.000 Euro) ging an die Sopranistin Siobhan Stagg aus Australien, über den dritten Preis (5.000 Euro) durfte sich die Mezzosopranistin Sophie Rennert aus Österreich freuen.
Preisverleihung in Berlin mit v.l.n.r. Martin Maria Krüger, den drei Preisträgern, Tobias Könemann, Andreas Bausdorf und Jörg-Peter Weigle . Foto: Kai Bienert
Manuel Pujol ist Gewinner beim ersten deutschen Wettbewerb für Chordirigenten, den der Deutsche Musikrat in Zusammenarbeit mit dem RIAS Kammerchor austrägt. Er wurde mit dem mit 5.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet, den die Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) und die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) gemeinsam gestiftet haben. Überreicht wurde der Preis von Musikratspräsident Martin Maria Krüger,Tobias Könemann, Geschäftsführer der VdO, und Andreas Bausdorf, stellvertretender Geschäftsführer der DOV. Beim Finalkonzert in der Berliner Philharmonie setzte sich der 31-jährige Pujol gegen die beiden weiteren Finalisten Tobias Löbner und Cornelius Volke durch.
Zubin Mehta wurde von der Staatskapelle Berlin zum Ehrendirigenten ernannt. Der Orches-tervorstand überreichte ihm die Urkunde im Anschluss an ein Konzert in der Philharmonie mit der Widmung: „Die Staatskapelle Berlin ehrt einen großartigen Dirigenten und eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit. Wir bedanken uns für eine fast 20-jährige Zusammenarbeit in tiefer menschlicher Verbundenheit.“
Elsa Dreisig, Sopranistin, ist Gewinnerin des Musikpreises beim Wettbewerb „Ton und Erklärung“, den der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft alljährlich ausschreibt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die besondere Herausforderung des Wettbewerbs: Die teilnehmenden Sängerinnen und Sänger müssen ihre künstlerischen Beiträge in allen drei Wettbewerbsrunden auch verbal adäquat vermitteln. Neben dem Preisgeld und weiteren Konzertauftritten beinhaltet die Auszeichnung eine CD-Produktion sowie die Uraufführung des Auftragswerks eines namhaften Komponisten.
Seyoung Park, Gesangsstudentin an der Universität der Künste Berlin, erhielt beim 51. Internationalen Gesangswettbewerb „Francisco Viñas“ im Gran Teatre del Liceu in Barcelona den mit 20.000 Euro dotierten „Grand Prix Francisco Viñas“. Sie wurde zudem mit dem Sonderpreis, gestiftet von Montserrat Caballé und Bernabé Marti, für die beste Verdi-Interpretation ausgezeichnet.
Geburtstage
Nele Hertling wurde 80 Jahre alt. Die studierte Germanis-tin und Theaterwissenschaftlerin hat sich schwerpunktmäßig dem Theater und Musikthe-
ater verschrieben. An der Akademie der Künste war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Abteilungen Musik und Darstellende Kunst. Hertling gründete das Hebbel-Theater in Berlin und war bis 2003 dessen Intendantin. 2006 wurde sie zur Vizepräsidentin der Akademie der Künste in Berlin berufen.
Josef Protschka, Opern-, Lied- und Oratoriensänger, wurde 70 Jahre alt. Seine internationale Karriere begann bei den Salzburger Festspielen, er sang unter anderem an der Wiener Staatsoper, der Semperoper, der Mailänder Scala und in Covent Garden. Von 2002 bis 2009 war Protschka Rektor der Kölner Musikhochschule.
Waldemar Kmentt, Tenor und Wiener Kammersänger, feierte seinen 85. Geburtstag. Er studierte Gesang in Wien und wurde 1951 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Er trat an vielen bedeutenden Opernhäusern der ganzen Welt auf, sang häufig bei den Salzburger Festspielen, in Bayreuth, Edinburgh und Aix-en-Provence. Auch als Konzertsänger war Kmentt erfolgreich.
Sylvia Geszty, Sopranistin, wurde 80 Jahre alt. Die gebürtige Budapesterin kam 1961 nach Berlin, wo sie sowohl an der Staatsoper als auch an der Komischen Oper auftrat. Bereits 1968 wurde sie zur Kammersängerin ernannt. Zwei Jahr später kam Geszty in die Bundesrepublik. Hier wurde sie Mitglied des Ensembles der Stuttgarter Staatsoper und gastierte international an fast allen großen Häusern.
Verstorben
Rudolf Sailer, der ehemalige Intendant und Geschäftsführer der Alten Oper Frankfurt, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Sailer war von 1985 bis 1996 Intendant des Hauses am Opernplatz. In seine Amtszeit fielen zahlreiche wichtige Musikprojekte. Auch die grundlegende Organisations-Umstrukturierung des Hauses Anfang der 1990er-Jahre erfolgte unter seiner Leitung.
Gerd Albrecht ist im Alter von 78 Jahren in Berlin gestorben. Als Deutschlands jüngster GMD begann Albrecht im Alter von 27 Jahren in Lübeck. Es folgten Chefpositionen in Kassel, an der Deutschen Oper Berlin, beim Tonhalle-Orchester Zürich und in Hamburg. 1991 bestimmten die Musiker der Tschechischen Philharmonie Albrecht zu ihrem ersten ausländischen Chefdirigenten. 1996 trat er von dieser Position zurück, seit 2004 gab es aber wieder eine regelmäßige Zusammenarbeit. Als Dirigent internationaler Opern- und Konzertorchester war Gerd Albrecht immer wieder Gast bei den Festivals in Salzburg, München, Edinburgh, Luzern und Wien. Er setzte sich intensiv für die zeitgenössische Musik ein.
Robert Ashley ist tot. Er starb 83-jährig in New York, kurz nachdem er seine letzte Oper mit dem Titel „Crash“ beendet hatte. Der in Michigan geborene Komponist schrieb mehr als ein Dutzend Opern und auch Musik für Tanz-Compagnien. In den 60er-Jahren gründete und organisierte Ashley das ONCE Festival für zeitgenössische Kunst in Ann Arbor.
Anna Reynolds, Opernsängerin, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Reynolds machte sich vor allem als Wagner-Interpretin einen Namen. Sie sang unter anderem an der Met in New York und bei den Bayreuther Festspielen. Auch als Konzertsängerin trat Anna Reynolds auf den gro-ßen Bühnen der Welt auf, unter anderem mit dem Chicago Symphony Orchestra, mit den Londoner und den Berliner Philharmonikern.
Werner Rackwitz, ehemaliger Intendant der Komischen Oper Berlin, ist nach kurzer Krankheit im Alter von 84 Jahren verstorben. Der 1929 in Breslau geborene Musikwissenschaftler war von 1969 bis 1981 Stellvertretender Kulturminister der DDR. 1980 wurde er – als Nachfolger von Walter Felsenstein und Joachim Herz – Intendant an der Komischen Oper und arbeitete dort mit Harry Kupfer und Rolf Reuter zusammen. Mit ihnen formierte er ein leis-tungsfähiges und innovatives Ensemble. Barrie Kosky, derzeit Intendant der Komischen Oper, schreibt in seinem Nachruf unter anderem: „Werner Rackwitz gehörte zu der Generation deutscher Kulturpolitiker, die über die Komplikationen und Querelen des Kalten Krieges und der Spaltung der Nation hinweg die Kontinuität der deutschen Kultur zu bewahren suchten. Das führte den einstigen Pfarrerssohn und idealistischen Sozialisten auf einen widersprüchlichen Weg. Es bleibt jedoch seine Lebensleis-tung, das Erbe der Felsensteinschen Theaterkunst bewahrt und den Künstlern seiner Zeit Wege geöffnet zu haben.“
Fakten
BADEN-BADEN: Den Herbert-von-Karajan-Musikpreis erhalten in diesem Jahr die Wiener Philharmoniker. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird an herausragende Einzelkünstler und Ensembles verliehen. Das Preisgeld ist zweckgebunden für die musikalische Nachwuchsarbeit. Im Rahmen eines Galakonzertes der Wiener Philharmoniker am 12. Dezember 2014 wird der Preis im Festspielhaus Baden-Baden verliehen.
BONN: Es gibt neue Ideen zum Thema „Bonner Festspielhaus“. Der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Vertreter der Deutschen Post DHL haben sich darauf verständigt, dass – neben der weiteren Prüfung der Umsetzung des Projektes am Standort Rheinaue – auch eine innerstädtische Realisierung unter Erhalt und Einbeziehung der Beethovenhalle angedacht werden sollte. Vermutet wird, dass der Bau am ursprünglich geplanten Standort Rheinaue teurer würde als bisher geplant. Eine Umsetzung am Standort der derzeitigen Beethovenhalle würde offenbar deutlich weniger kosten.
ERFURT: Die Intendanten der Thüringer Theater haben langfristige Perspektiven für die Theater und Orchester in Thüringen gefordert. Die Chefs der Häuser in Weimar, Rudolstadt und Altenburg-Gera wollen Klarheit über Ziele und Strukturen. Bis zum Jahr 2016 sollen die Zuschüsse des Landes jährlich erhöht werden. Wie es danach weitergeht, ist offen. Trotz steigender Zuschüsse auch in der Vergangenheit mussten an einzelnen Häusern und Sparten mehrfach Haustarifverträge Schlimmeres verhindern. Nun wollen die Intendanten Sicherheit über das Jahr 2016 hinaus.
DÜSSELDORF: Nachdem die Deutsche Oper am Rhein bereits mit vier großen Opernproduktionen für junges Publikum diese Sparte etablieren konnte, wurde für die Spielzeit 2013/2014 zum ersten Mal eine Auftragskomposition für eine große Kinder-oper vergeben. „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ bildet den Auftakt zu einer Kooperation der Deutschen Oper am Rhein mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn, die in den folgenden Jahren mit weiteren Aufträgen ausgebaut wird. Federführend wird jeweils eines der Häuser einen Auftrag vergeben und die jeweilige Aufführung zuerst auf die Bühne bringen, bevor sie dann bei den Kooperationspartnern gezeigt wird.
FRANKFURT: Der Frankfurter Opernball mit dem Titel „Mein Opernball“, der am 22. Februar erstmals stattfinden sollte, wurde auf das Jahr 2015 verschoben. Grund war die geringe Nachfrage nach Eintrittskarten. Geplanter Veranstaltungsort war die Alte Oper Frankfurt. Nun soll ein verbessertes künstlerisches Konzept erarbeitet werden.
Sanierungszusage für das Theater Karlsruhe. Foto: Falk von Traubenberg
KARLSRUHE: In einer öffentlichen Sitzung hat der Karlsruher Gemeinderat im Januar ohne Gegenstimme einer Generalsanierung und Erweiterung des Staatstheaters Karlsruhe mit einem Kostenvolumen von 125 Millionen Euro zugestimmt. Diese Kosten werden je hälftig vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe getragen und der künftigen Baupreisentwicklung angepasst. Ein Architektenwettbewerb soll nun zeitnah ausgeschrieben werden. Erster Bauabschnitt wird der Neubau eines Schauspielhauses sein. In den direkt anschließenden Abschnitten werden neue musikalische Probenräume und Werkstatträume verwirklicht. Als letzter Bauabschnitt erfolgt die Sanierung des Bestandsgebäudes.
KIEL: Pünktlich zu dem von Kulturministerin Spoorendonk in Schleswig-Holstein ausgerufenen „Jahr der kulturellen Bildung 2014“ hat das Theater Kiel von der Jury der ASSITEJ Deutschland e.V. den Zuschlag für ein Theaterprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ bekommen. Die Bundeszuwendungen in Höhe von rund 15.000 Euro ermöglichen ein Mädchentheaterprojekt in einem sozialen Brennpunkt der Stadt Kiel mit dem Titel „Was soll das Theater!“ Gestartet wurde es am 23. Januar.
KIEW: Die zahlreichen und anhaltenden Protestaktionen in der ukrainischen Hauptstadt haben auch die Kultur nicht unberührt gelassen. Theater und Museen vermeldeten drastische Besucherrückgänge und damit auch Einnahmeverluste. Vor allem Häuser im Zentrum Kiews sind davon betroffen. So musste die Nationalphilharmonie allein im Januar einen Einnahmerückgang von zirka 25.000 Euro verbuchen. Viele Aufführungen mussten auch abgesagt werden.
SALZBURG: Klaus Kretschmer, ehemaliger Technischer Direktor der Salzburger Festspiele, und Michael Dewitte, ehemaliger Geschäftsführer der Osterfestspiele, sind im Gerichtsprozess um die Osterfestspiele zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Das Urteil für Dewitte lautet drei Jahre und zwei Monate wegen Untreue, Kretschmer muss wegen Untreue und gewerbsmäßigen Betrugs drei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Beide müssen darüber hinaus hohe Beträge an die Osterfestspiele zurückzahlen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. In der Anschuldigung ging es unter anderem um Provisionen, die sich die Angeklagten unrechtmäßig selbst ausgezahlt hatten. Ihnen wurde ein Schaden in Millionenhöhe vorgeworfen.
SCHWERIN/NEUBRANDENBURG/NEUSTRELITZ: Joachim Kümmritz, Intendant des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin, wurde nun auch zum Geschäftsführer der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz ernannt und soll künftig beide Häuser leiten. Das bestätigten im Februar die Aufsichtsräte beider Häuser. Im NDR-Interview erklärte Kümmritz, er habe große Lust auf die Aufgabe in Neubrandenburg und erwarte sich Synergie-Effekte von der Doppellösung. Kümmritz ist seit 35 Jahren am Schweriner Theater, seit 1993 ist er dort Intendant. Seine Doppeltätigkeit in einer Region, die von Umstrukturierungen und Sparzwängen gekennzeichnet ist, wird ihn vor große Herausforderungen stellen.
STUTTGART: Im vergangenen Frühjahr hat der Verwaltungsrat des Staatstheaters Stuttgart
ein Gutachten über den Sanierungsbedarf des Stuttgarter Opernhauses in Auftrag gegeben. Dass es einen solchen Bedarf gibt, steht bereits seit Jahren fest. Die Fertigstellung des Gutachtens, für Ende März geplant, verzögert sich nun. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung könnte die Sanierung wesentlich höhere Kosten verursachen als zunächst angenommen. Danach würden die bisher vom baden-württembergischen Kunstministerium angesetzten 18 Millionen Euro erheblich überschritten. Auch über den für die Sanierung einzuplanenden Zeitraum wird noch spekuliert. Staatssekretär Jürgen Walter hatte angekündigt, dass die ursprüngliche Idee, die erforderlichen Arbeiten über mehrere Jahre hinweg in die Theaterferien zu legen, vermutlich nicht zu realisieren sei. Er sprach nun von einer längeren Schließzeit.
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