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Bewegung in Bremen?
Im
Konflikt um die Finanzierung des Bremer Theaters bekommt Generalintendant
Klaus Pierwoß Unterstützung von seinen Kollegen. Nach
einer Vorstandssitzung der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein
sagte deren Vorsitzender Holk Freytag, Bremen könne seine Probleme
nur lösen, wenn das Klima zwischen Theaterträger und Theater
wieder konstruktiver werde. In vielen anderen Städten werde
gemeinsam etwas bewegt. Das Bremer Theater müsse zudem eine
Zuwendungsgarantie seitens des Senats bekommen, forderte er. Das
sei in der Vergangenheit nicht so gewesen. Beim Theater gehe es
nicht nur um ökonomische, sondern auch um kulturpolitische
Aspekte.
Der Bremer Senat hatte im November vergangenen Jahres dem von der
Insolvenz bedrohten Vier-Sparten-Haus einen Kredit von rund 4,5
Millionen Euro bewilligt. Damit wurde die Liquidität des Theaters
für die laufende Spielzeit gesichert. Im Gegenzug wurden Spareigenleistungen
des Theaters erwartet. Unterdessen ist der Dresdner Operndirektor
Hans-Joachim Frey als Nachfolger von Generalintendant Klaus Pierwoß
ins Gespräch gekommen. Definitiv sei aber nichts entschieden,
sagte der 40 Jahre alte Kulturmanager. Wenn es zum Vertragsabschluss
kommt, wechselt Frey im Sommer 2007 an die Weser. Dort war er früher
am Theater schon einmal künstlerischer Betriebsdirektor.
Kandidatur erfolglos
Uwe
Drechsel, Intendant des Städtebundtheaters Hof, war bei den
„kleinen bayerischen Kommunalwahlen“ am 12. März
2006 als Kandidat der SPD zur Wahl des Oberbürgermeisters angetreten.
Er unterlag mit nur 24,3 Prozent der Stimmen dem Gegenkandidaten
der CSU, dem Vorsitzenden der CSU-Stadtratsfraktion Harald Fichtner,
der 61,4 Prozent der Stimmen erhielt.
Kulturausgaben
Die
Kulturausgaben der öffentlichen Hand sind von 2001 bis 2004
um über eine halbe Milliarde Euro gesunken. Verantwortlich
für den Rückgang seien vor allem die Länder mit einem
Minus von 250 Millionen Euro und die Gemeinden mit 230 Millionen
Euro, teilte die FDP-Bundestagsfraktion nach einer Kleinen Anfrage
im Bundestag mit. 2001 hätten die Ausgaben bei 8,4 Milliarden
Euro gelegen, drei Jahre später dagegen bei 7,88 Milliarden
Euro. Der dramatische Rückgang der Kulturausgaben sei ein Armutszeugnis
für die Kulturnation Deutschland, sagte der kulturpolitische
Sprecher der Fraktion, Hans-Joachim Otto. Ein weiterer Rückgang
sei der „überaus reichen Kulturlandschaft“ nicht
zuzumuten. Die Kürzungen der öffentlichen Kulturausgaben
bedeuteten einen Rückgang um 6,3 Prozent.
Veranstaltung des DBV
Zur
Jahreshauptversammlung des Deutschen Bühnenvereins treffen
sich die Intendanten und Direktoren der deutschen Theater und Orchester
und die verantwortlichen Kulturpolitiker vom 25. bis 27. Mai 2006
im Kongresszentrum Karlsruhe. In diesem Rahmen findet am Samstag,
dem 27. Mai, um 11.15 Uhr auch eine öffentliche Podiumsdiskussion
zum Thema „Stadttheater oder Theater in der Stadt?“
statt. In der Diskussion wird es schwerpunktmäßig um
die Zukunft von Ensemble- und Repertoiretheater gehen. Es diskutieren:
Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Staatssekretär für Kultur
des Landes Nordrhein-Westfalen, Andreas Mölich-Zebhauser, Intendant
des Festspielhauses Baden-Baden, Amélie Niermeyer, designierte
Intendantin des Schauspielhauses Düsseldorf, Pamela Rosenberg,
designierte Intendantin der Berliner Philharmoniker und Klaus Zehelein,
Präsident des Bühnenvereins und Intendant der Staatsoper
Stuttgart.
Theaterpreis für Heiner Goebbels
Der
Komponist und Theaterregisseur Heiner Goebbels erhält den Theaterpreis
des deutschen Zentrums des Internationalen Theaterinstituts (ITI).
Goebbels Arbeiten überschritten die Grenzen zwischen Musik,
Theater und bildender Kunst, teilte das Zentrum mit. Sie kombinierten
das musikalische Material ebenso wie die Texte und spielten mit
den Konventionen des Theaters. Der Preis ist undotiert und wird
jährlich vergeben. Bisherige Preisträger sind unter anderen
George Tabori, Pina Bausch, Hans Werner Henze und William Forsythe.
Goebbels studierte Soziologie und Schulmusik, spielte als Musiker
im so genannten Linksradikalen Blasorchester, im Goebbels/Harth-Duo
und in der experimentellen Rockgruppe Cassiber, veröffentlichte
einige CDs und komponierte Theater- und Filmmusiken, vor allem für
das Schauspiel Frankfurt. In den 80er Jahren begann er, hörspielähnliche
„radio-plays“ oder „Hörstücke“,
meist nach Texten von Heiner Müller, zu komponieren. Einige
davon hat er auch für die Bühne als „szenische Konzerte“
bearbeitet. Seit dem Ende der 80er Jahre inszeniert er eigene Musiktheater-Stücke.
In ihnen stehen Text, Bild, Musik, Licht, Bewegung und Szene in
einem gleichwertigen Verhältnis. Goebbels ist seit 1999 Professor
am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft an der Universität
in Gießen. Der 53-Jährige lebt in Frankfurt am Main.
Das deutsche Zentrum des ITI ist Teil des weltumspannenden Netzwerks
des Theaters, das seit fast 60 Jahren unter dem Dach der UNESCO
dem internationalen Austausch der Theaterschaffenden dient. Es ist
in rund 90 Ländern mit nationalen Zentren vertreten.
Phonoverbände-Jahrespressekonferenz
Der
Verband der Phonographischen Wirtschaft gab in Berlin bekannt, dass
der Umsatz der Branche im Jahr 2005 um 4,6 Prozent von 1,572 auf
1,5 Milliarden Euro gefallen sei. Die Umsatzeinbußen resultierten
aus dem Bereich der Tonträger. Positiv entwickelte sich der
legale digitale Vertrieb: Die Zahl der verkauften Downloads stieg
von 6,4 (2004) auf 16,4 Millionen Einzeltracks. Erfolgreich war
erneut die deutschsprachige Musik. Sie erreichte mit 35,3 Prozent
einen neuen prozentualen Rekordanteil. Bei den Singlecharts waren
es sogar 51,4 Prozent. Als großes Problem bezeichnete der
Verband die anhaltende Musikpiraterie. Das grobe Missverhältnis
zwischen legalen Downloads und verkauften CD- und DVD-Rohlingen
(unbespielte Scheiben) ließe darauf schließen, dass
2005 mehr als 400 Millionen Downloads aus illegalen Quellen erfolgt
seien.
Frankreich lockert Kopierschutz
Im
französischen Parlament wurde soeben ein neues Urheberrechtsgesetz
verabschiedet. Das umstrittene Gesetz greift den von Apple, Microsoft
und Sony Musikstore eingesetzten Kopierschutz an. Durch den Kopierschutz
war es Marktführer Apple möglich, Kunden an den hauseigenen
MP3-Player iPod zu binden. Der Konzern verkaufte weltweit 42 Millionen
iPods und eine Milliarde Titel. Nach dem Gesetz werden Konsumenten,
die illegal Musik herunter laden, künftig mit 38 Euro bestraft,
die Weitergabe illegaler Kopien kostet die Täter 150 Euro.
Mit hohen Geld- oder sogar mit Gefängnisstrafen geahndet werden
soll auch die Entwicklung und Weitergabe von Software, die den illegalen
Zugang zu urheberrechtlich geschütztem Material ermöglicht.
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