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Kulturpolitik

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Zur Situation deutscher Theater und Orchester

Freihandel ohne Grenzen?
Ein Handelsabkommen als Kultur-Schlussverkauf

Eine blühende Landschaft
Ein Gespräch mit dem Heidelberger Intendanten Holger Schultze

Zeitgemäße Förder-Strukturen
Eine Initiative für den Tanz auf allen Ebenen

Portrait

Die Stimme als Instrument
Ein Porträt der Komponistin Adriana Hölszky

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Heiser, behaucht und farblos?
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Triadisches Ballett
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Oper Frankfurt +++ Theater Chemnitz

Berichte

Neuland zum Abschied
Peter Ruzickas letzte Münchner Biennale

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Zum Politikererweichen
Tomasz Kajdanski und sein „Revisor“ in Dessau

Der Mensch und das Meer
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Menetekel der Gewalt
„Die Soldaten“ an der Bayerischen Staatsoper

Ring-Halbzeit in Nürnberg
Wagners „Rheingold“ und „Walküre“

Zukünftige Herausforderungen
Die vierte Biennale Tanzausbildung

Missachteter Großdramatiker
Giacomo Meyerbeer zum 150. Todestag

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Das Tanzstück „CALLAS“ im Diskurs

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DVD-Tipp:
Im Weißen Rößl

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DVD-Tipp: Im Weißen Rößl

Lange hat es gedauert, bis die filmhistorisch so wichtige Version von 1935 auf DVD verfügbar wurde. Wem also das aktuelle aufgemotzte Remake – mit dem kracherten Untertitel „Wehe du singst“! (Universum) – zu knallbunt war, der kann sich nun einen Eindruck verschaffen von der ursprünglichen Gestalt dieser erfolgreichen Erik-Charell-Operette. Wobei die Lage sehr vertrackt ist. Während das Peter-Alexander-Vehikel von 1960 im TV gewissermaßen in „heavy rotation“ läuft und das Bild vom „Weißen Rößl“ für Generationen prägte, war die österreichische Erstverfilmung von 1935 aus dem Bewusstsein vollkommen verschwunden gewesen. Der Originalstoff von 1897 war bereits 1926 von Richard Oswald mit Max Hansen als Stummfilm inszeniert worden. Der großartige „butterweiche“ Hansen war dann auch dabei gewesen, als Erik Charell und Ralph Benatzky 1930 den Schwank für das Große Schauspielhaus Berlin in das legendär gewordene „Singspiel“ „Im Weißen Rößl“ verwandelt haben – eine Revueoperette, die neben Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ als eine deutsche Version des Musicals gelten mag.

Max Hansen jedenfalls vermisst man schmerzlich in Carl Lamacs Filmfassung von 1935. Aber ein Jahr nach der Ermordung des österreichischen Bundeskanzlers Dollfuß durch die SS passte dieser Künstler mit jüdischen Wurzeln nicht mehr ins Bild einer „arischen Neubearbeitung“ von „Im weißen Rößl“ (1935/2013), wie der rechte Filmkritiker Fritz Olimsky das Werk interpretiert hat. Stattdessen spukt der schillernde Theo Lingen als Fürst im „Rößl“ herum. Aber diese „antisemitische Stoßrichtung“ greift nicht, wie die Lingen-Biografen Jacobsen und Aurich treffend vermerken: „Dabei scheint der Film selbst alles darauf anzulegen, zu zeigen, dass in die kulturweiche österreichische Welt aus Feiern, Singen und Tanzen alles Deutsche, alles Überdeutliche nicht zu passen scheint.“ Gut zwei Jahre später folgte der „Anschluss“.

Victor Rotthaler

 

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