VdO-Nachrichten & Info
Tarifverhandlungen im Endspurt?
In den letzten Heften konnten wir regelmäßig von Fortschritten bei den Manteltarifverhandlungen zum NV Bühne berichten. In enger Folge wurden nun diese Verhandlungen am 18. und 19. Februar 2025 in Hamburg fortgesetzt.
Im Mittelpunkt stand die Sonderregelung Bühnentechnik (BT). Hier konnte über die Angleichung der Arbeitszeit an die der im öffentlichen Dienst beschäftigten Kolleginnen und Kollegen (39 Stunden pro Woche) bei vollem Lohnausgleich Einigkeit erzielt werden. Offen sind noch der Zeitpunkt des Inkrafttretens, die Modalitäten der individuellen Vereinbarung erhöhter Arbeitszeiten sowie Überstundenzuschläge und Ausgleichszeiträume. Weiterhin wurde vereinbart, die Freie-Tage-Regelungen, die für den Bereich Solo zum Teil in Übernahme der bestehenden Regelungen für Opernchöre und Tanzgruppen gefunden wurden, auch auf BT zu erstrecken.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Frage, in welchem Umfang, für wen und zu welchen Bedingungen nachträgliche Änderungen des Wochenplans, der ja zukünftig den Tagesplan als verbindliche Arbeitszeitfestlegung ersetzen soll, zulässig sein sollen. Der Bühnenverein ging dabei offenbar davon aus, dass es nach wie vor einen Tagesplan geben solle, der die Festlegungen des Wochenplans konkretisiert und – in allgemein verbindlich definierten unvorhersehbaren Ausnahmefällen – Abweichungen vom Wochenplan festlegen kann. Die Gewerkschaften sehen darin allerdings Missbrauchsgefahren, die noch nicht zu Ende diskutiert werden konnten.
Eng mit der Frage des verbindlichen Wochenplans hängt die Frage der Erreichbarkeit von Mitgliedern zu Zeiten zusammen, zu denen sie nicht zum Dienst eingeteilt sind. Fest steht, dass während (ganzer und halber) freier Tage keine Erreichbarkeitspflicht besteht. Ebenso fest steht, dass die bisherigen Regelungen abgeschafft werden sollen. Ob und inwieweit an deren Stelle tarifliche oder – alternativ – betriebliche Regelungen treten sollen, ist noch offen. Für die Gewerkschaften ist allerdings klar, dass das Ziel, verlässliche Arbeitszeiteinteilungen und garantierte planbare Freizeit – auch jenseits formell freier Tage – zu haben, nicht gefährdet werden darf.
Die Verhandlungen werden am 19./20. März in Berlin fortgesetzt. Gemeinsames Ziel der Tarifparteien ist ein Teilabschluss noch in diesem Frühjahr. Um dem Nachdruck zu verleihen, haben GDBA und BFFS, die bekanntermaßen den NV Bühne gekündigt haben, für den 18. März zu einer halbstündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die VdO, die (auch im Rahmen einer Absprache mit den Schwestergewerkschaften) in der Friedenspflicht steht, hat ihre Mitglieder zum Solidar-Warnstreik in Abstimmung mit den örtlichen Streikleitungen der Schwestergewerkschaften aufgerufen.
Wir werden über den weiteren Verlauf – und hoffentlich auch über Ergebnisse – berichten.
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Bundesdelegiertenversammlung 29./30.04.2024 in Berlin. Foto: Jörg Löwer
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