Personalia
Christoph Meyer, seit Januar 2007 künstlerischer Betriebsdirektor
der Oper Leipzig, wird Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein
Düsseldorf/ Duis-burg. Er tritt ab der Spielzeit 2009/2010
die Nachfolge von Tobias Richter an. Von 2004 bis 2006 war Meyer
Operndirektor in Basel. Mariss Jansons, international renommierter
Dirigent, bleibt bis 2012 Chefdirigent von Symphonieorchester und
Chor des
Bayerischen
Rundfunks.
Alessandra Ferri verabschiedete
sich von der Ballettbühne.
Die 44-jährige Tänzerin gab letzte Vorstellungen in ihrer
alten Heimat Mailand an der Scala sowie mit dem American Ballet
Theatre in New York, wo sie seit 1985 als Solistin engagiert war.
Schließlich tanzte sie Anfang Juli auf Einladung John Neumeiers
in Hamburg sehr erfolgreich ein letztes Mal die Kameliendame.
Kurt Suttner, langjähriger Dirigent des Via-Nova-Chores, gab
in München sein letztes Konzert mit dem Vokalensemble, das
er vor 35 Jahren gegründet hatte. Im Laufe dieser Zeit gelang
es Suttner, das Laienensemble zu einem Chor mit professioneller
Qualität zu machen. Zahlreiche Komponisten hatten ihm ihre
Werke zur Uraufführung anvertraut.
Dominique Meyer, zurzeit Generalintendant des Pariser Théâtre
des Champs-Élysées, wird im Jahr 2010 Intendant der
Wiener Staatsoper und tritt damit die Nachfolge Ioan Holenders
an. GMD in Wien soll Franz Welser-Möst werden.
Goyo Montero, spanischer Tänzer und Choreograf und von 1999
bis 2004 Erster Solist an der Deutschen Oper Berlin, wird als neuer
Ballettdirektor die Tanztheatersparte am Staatstheater Nürnberg
leiten. Der 32-jährige Künstler tritt ab der Spielzeit
2008/2009 die Nachfolge von Daniela Kurz an. Berger Bergmann wird ab der Spielzeit
2008/2009 Geschäftsführer
der Theater und Philharmonie Essen GmbH. Zurzeit ist Bergmann Verwaltungsdirektor
und Geschäftsführender Direktor des Berliner Konzerthauses
am Gendarmenmarkt.
Fabrice Bollon, von 1998 bis 2003
GMD am Chemnitzer Opernhaus, wird ab der Saison 2008/09 neuer Generalmusikdirektor
des Theaters
und des Philharmonischen Orchesters Freiburg. Er übernimmt
das Amt nach der Interimszeit von Patrik Ringborg (2006/2007) und
Gerhard Markson (2007/2008).
Michele Carulli hat seinen Vertrag
als musikalischer Leiter der Landesbühnen Sachsen in Radebeul bis 2010 verlängert.
Stefan Soltesz, Intendant des Aalto-Musiktheaters
und Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker, hat seinen
Vertrag bis zum Ende der
Spielzeit 2012/2013 verlängert.
Steffen Mensching wird im nächsten Jahr sein Amt als Intendant
des Theaters Rudolstadt und der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt
antreten. Er übernimmt damit die Nachfolge von Axel Vornam,
der Intendant am Stadttheater Heilbronn wird.
Stefan Tilch und Basil H.E. Coleman, Intendant und GMD am Südostbayerischen
Städtetheater, haben ihre Verträge verlängert und
werden weitere fünf Jahre das Theater leiten.
Klaus Zehelein ist von den Mitgliedern
des Deutschen Bühnenvereins
einstimmig für vier weitere Jahre als Präsident gewählt
worden. Zehelein zog in Köln eine positive Bilanz der Jahreshauptversammlung
in Hamburg. „Wir haben über das Kultur-Selbstverständnis
der Städte diskutiert und werden aufbauend darauf in der nächsten
Zeit eine Standortbestimmung der Theater und Orchester vornehmen“,
so Zehelein. Die Standortbestimmung solle die Bedeutung der Theater
und Orchester für die regionale Verankerung der Menschen artikulieren.
Der Bühnenverein wird sich außerdem mit verschiedenen
Aktivitäten in der ästhetischen Bildung engagieren.
Justin Brown wird ab der Spielzeit
2008/2009 neuer Generalmusikdirektor des Badischen Staatstheaters
Karlsruhe. Er folgt dem derzeitigen
Generalmusikdirektor Anthony Bramall, der seinen Vertrag nicht
verlängert hat. Seit Beginn der Spielzeit 2006/2007 ist Justin
Brown Music Director des Alabama Symphony Orchestra.
Hannes Schmidt, bis 2006 Orchesterchef
der Staatskapelle Halle, wird dort wieder beschäftigt. Der im März letzten Jahres
entlassene Intendant hat nach einem Urteil des Schiedsgerichts
des Deutschen Bühnenvereins Anspruch auf Wiedereinstellung.
Woody Allen, weltberühmt als Filmregisseur, soll in der Saison
2008/09 erstmals eine Oper inszenieren. An der Los Angeles Opera
wird er die Regie der Puccini-Oper „Gianni Schicchi“ übernehmen.
Fabio Luisi, noch bis vorerst 2010
Leiter der Wiener Symphoniker, tritt zu Beginn der Spielzeit 2007/2008
sein Amt als Generalmusikdirektor
der Sächsischen Staatsoper und Chefdirigent der Staatskapelle
in Dresden an. Fünf Jahre läuft sein Vertrag. Mit Neuinszenierungen
der „Meistersinger von Nürnberg“ und des „Rigoletto“ will
er beginnen, sich vor allem aber in das Repertoire der Semperoper
einbringen: Dirigate der „Salome“ und des „Rosenkavalier“ sind
ebenso vorgesehen wie die musikalische Leitung von Ballettabenden. Ausgezeichnet
Helmut Pampuch wird Ehrenmitglied der Deutschen
Oper am Rhein. Der als Interpret des Tenorbuffo- und Charakterfachs
weltweit bekannte
Sänger gehörte von 1973 bis 2005 fest zum Ensemble der
Deutschen Oper am Rhein, wo er nahezu alle Partien seines Fachs
mit großem Erfolg verkörpert hat. Seine Glanzrolle war
der Mime in Wagners „Ring des Nibelungen“, den er auch
in Bayreuth, in München, an der Mailänder Scala, der
Metropolitan Opera, der Pariser Grand Opera und der San Francisco
Opera gesungen hat. Die offizielle Verleihung der Ehrenmitgliedschaft
erfolgt im renovierten Düsseldorfer Opernhaus.
John Neumeier, Intendant des Hamburg
Balletts, wird im Oktober mit dem mit 50.000 Euro dotierten Herbert-von-Karajan-Preis
ausgezeichnet.
Die Preissumme soll für die musikalische Nachwuchsarbeit genutzt
werden. Die Auszeichnung wird erstmals einem Choreografen zuerkannt. Johannes Gleim, Regisseur, und
Daniela Jucekl, Ausstatterin, erhielten den Europäischen Opernregie-Preis, der mit 15.000 Euro dotiert
ist.
Pina Bausch erhielt den Kyoto-Preis
2007 in der Kategorie Kunst und Philosophie. Die weltberühmte deutsche Choreografin bekam
die Auszeichnung für ihr Lebenswerk. Der Kyoto-Preis ist eine
der weltweit höchsten Ehrungen in Kultur und Wissenschaft
und mit rund 400.000 Euro pro Kategorie dotiert. Wenig später
wurde Bausch außerdem in Venedig mit dem Goldenen Löwen
ausgezeichnet.
Susanne Linke, Choreografin und
Tänzerin aus Essen, ist mit
dem Deutschen Tanzpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Die 62-Jährige war Tänzerin des renommierten Essener
Folkwang-Studios. Als Nachwuchshoffnungen wurden die in Stuttgart
tanzende Katja Wünsche, der in Berlin tätige Tänzer
Marian Walter und der australische Choreograf Terence Kohler mit
dem „Deutschen Tanzpreis Zukunft“ prämiert.
Peter Stoltzenberg, ehemals Heidelberger
Intendant, wurde vom Heidelberger Theater zum Ehrenmitglied ernannt.
In einer Fest-Matinee anlässlich
seines 75. Geburtstags wurde Stoltzenberg von vielen Künstlern
und ehemaligen Kollegen ebenso wie von den politischen Vertretern
der Stadt Heidelberg geehrt. Geburtstage
Kurt Masur feierte seinen 80. Geburtstag. Masur prägte als
Gewandhauskapellmeister fast dreißig Jahre lang das Leipziger
Musikleben. Seine Karriere begann am Opernhaus in Halle (Saale)
in den 50er-Jahren. Es folgten Tätigkeiten am Landestheater
in Halle (Saale), an den Städtischen Bühnen Erfurt und
in Leipzig. 1955 wurde er Dirigent der Dresdner Philharmonie. Als
Musikalischer Oberleiter arbeitete er am Mecklenburgischen Staatstheater
Schwerin und an der Komischen Oper Berlin. Er gastierte 1964 bis
1967 in verschiedenen europäischen Ländern und in Brasilien.
1970 schließlich wurde er Kapellmeister des Gewandhausorchesters
und behielt diese Position bis 1996. Nach der Wende folgten Stationen
bei den New Yorker Philharmonikern, beim London Philharmonic Orchestra
und beim Orchestre National de France. Unvergessen bleibt Masurs
Einsatz im Rahmen der friedlichen Revolution in der DDR 1989. Seit
vielen Jahren engagiert er sich für eine bessere musikalische
Bildung junger Menschen.
Herbert Blomstedt, Nachfolger Kurt
Masurs als Gewandhauskapellmeister ab 1998, feierte ebenfalls seinen
80. Geburtstag. Der in den USA
geborene schwedische Dirigent arbeitete vor allem in Skandinavien,
Deutschland und den USA. Von 1985 bis 1995 war Blomstedt Chefdirigent
des San Francisco Symphony Orchestra.
Michael Gielen wurde ebenfalls
80 Jahre alt. Der in Dresden geborene und 1940 nach Argentinien
emigrierte Dirigent kehrte 1950 als Kapellmeister
und Korrepetitor der Wiener Staatsoper nach Europa zurück. Über
Stationen in Stockholm, Belgien und Amsterdam gelangte er 1977
an die Frankfurter Oper, wo er zehn Jahre lang als GMD tätig
war. Anschließend wurde er Chefdirigent des SWR-Sinfonieorchesters.
Gundula Janowitz, in Berlin geborene österreichische Opernsängerin,
feierte ihren 70. Geburtstag. In den den 60er- und 70er-Jahren
war sie eine der international gefragtesten Sängerinnen ihres
Fachs. Von Karajan wurde sie früh gefördert und war ab
1962 ständiges Mitglied der Wiener Staatsoper. Gundula Janowitz
trat an vielen großen Bühnen der Welt auf, regelmäßig
auch bei den Salzburger Osterfestspielen.
Hermi Ambros, Sopranistin, wurde
80 Jahre alt. Seit 1957 ist sie Ensemblemitglied der Dresdner Staatsoper;
1989 wurde sie zum Ehrenmitglied
der Staatsoper ernannt.
Hans van Manen feierte seinen 75.
Geburtstag. Der 1932 in den Niederlanden geborene Choreograf war
1959 Mitbegründer des Nederlands Dans
Theaters Verstorben
Teresa Stich-Randall, Sopranistin, starb im Alter von 79 Jahren
in Wien. Die in Connecticut geborene Sängerin wurde 1962 als
erste Amerikanerin zur „Österreichischen Kammersängerin“ ernannt.
Ihr Operndebüt gab sie 1947 in New York. In Österreich
trat sie erstmals 1952 mit Engagements bei den Salzburger Festspielen
und der Wiener Staatsoper auf. In den 50er-Jahren wirkte die Sopranistin
auch in Basel, ließ sich aber schließlich an der Wiener
Staatsoper nieder, wo sie über 300 Vorstellungen absolvierte.
Beverly Sills, amerikanische Koloratursopranistin,
starb im Alter von 78 Jahren an Lungenkrebs. Die in Europa nur
wenig bekannte
Sängerin galt in den USA als „Queen of Opera“.
Zu ihren gro-ßen Rollen gehörten die Frauenpartien in
den Opern Bellinis und Donizettis sowie die entsprechenden Rollen
in der französischen Oper. Nach Beendigung ihrer Gesangskarriere
wurde sie Direktorin der New York City Opera, später Direktoriumsmitglied
der Met.
Joachim Fontheim, ehemaliger Intendant
des Theaters Krefeld-Mönchengladbach,
starb, kurz nachdem er seinen 85. Geburtstag gefeiert hatte. Geboren
in Leipzig, kam er zunächst als Schauspieler an die Vereinig-ten
Städtischen Bühnen, wurde 1959 Operspielleiter in Essen
und kehrte 1966 zurück, um in Krefeld und Mönchengladbach
Generalintendant zu werden. Diese Position hatte er bis 1985 inne.
Régine Crespin, französische Sopranistin, ist im Alter
von 80 Jahren in Paris verstorben. Sie galt als eine der großen
Stimmen der französischen Oper und profilierte sich vor allem
mit Wagner-Partien. Die als Professorin am Konservatorium von Paris
tätige Sängerin war auch Gast bei den Festspielen von
Salzburg und Bayreuth.
Günter Schubert, Dirigent,
ist im Alter von 83 Jahren in Osnabrück
gestorben. Von 1969 bis 1982 wirkte er als Generalmusikdirektor
an den Bühnen der Stadt Gera. Vorher war er Erster Kapellmeister
am Opernhaus Leipzig und gleichzeitig am Gewandhausorchester. Von
1988 bis 1997 war er Honorarprofessor an der Musikhochschule München.
Er blieb den Bühnen der Stadt Gera bis zuletzt eng verbunden
und engagierte sich vehement für den Erhalt der Theater und
Orchester in Thüringen.
Daniel Sander, französischer Tänzer, Choreograf und Begründer
der Compagnie Folies Parisiennes, verstarb im Alter von 67 Jahren.
1991 hatte Manfred Beilharz ihn nach Bonn engagiert.
Theo Wiedebusch, von 1973 bis 2002
Chordirektor am Bremer Theater, verstarb im Alter von 68 Jahren.
Fritz Bornemann, Architekt des
Neubaus der Deutschen Oper Berlin von 1961 und der Freien Volksbühne in Berlin, ist im Alter
von 95 Jahren verstorben.
Ulrich Schreiber, 71-jähriger Musikkritiker, ist verstorben. Über
Jahrzehnte war er ein anerkannter Opern-, Theater- und Schallplattenkritiker.
Er schrieb unter anderem für die Frankfurter Rundschau und
die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Noch vor seinem Tode konnte
er seinen fünfbändigen „Opernführer für
Fortgeschrittene“ vollenden.
Nachrichten
AUGSBURG: Mit einem Saxophon-Solo auf der Freilichtbühne am
Roten Tor verabschiedete sich der seit acht Jahren amtierende Intendant
Ulrich Peters von seinem Publikum, das ihn mit Ovationen feierte.
Augsburgs Vierspartentheater erlebte in seiner Amtszeit wirtschaftlichen
und künstlerischen Aufschwung; der Zyklus „Opern der
zwanziger Jahre“ löste überregionale Aufmerksamkeit
aus. Die Stuttgarter Chefdramaturgin Juliane Votteler tritt seine
Nachfolge an. Peters wechselt als Staatsintendant an das Theater
am Gärtnerplatz in München.
BERLIN: 1,1 Milliarden Euro will
der Bund im Jahr 2008 für
die Kultur ausgeben. Das bedeutet eine Erhöhung des Kulturetats
um 1,3 Prozent. Laut Auskunft des Kulturstaatsministers Bernd Neumann
sollen unter anderem die Klassik Stiftung Weimar sowie die Deutsche
Welle mehr Geld erhalten als bisher.
Auch die Stadt Berlin will in den nächsten beiden Jahren 40
Millionen Euro mehr in die Kultur stecken. Zusammen mit Mitteln
des Bundes könnte damit unter anderem die dringend nötige
Sanierung der Staatsoper realisiert werden. Der Bund und das Land
haben jeweils 50 Millionen Euro zugesagt, der Freundeskreis der
Oper noch einmal 30 Millionen. Auch andere Theatergebäude
wie die Komische Oper, die Volksbühne und das Deutsche Theater
sind seit langem reparaturbedürftig. Bisher waren notwendige
Arbeiten aus Geldmangel aufgeschoben worden.
BREMEN: Die Hochschule der Künste und das Theater Bremen haben
die gemeinsame Einrichtung eines internationalen Opernstudios beschlossen.
Hochschulrektor Manfred Cordes und der neue Generalintendant des
Theaters Frey planen die Förderung von bis zu zehn hochbegabten
jungen Sängern aus aller Welt.
COBURG: Die Sparte Ballett am Coburger
Landestheater hat sich endgültig
aufgelöst. Die Reduzierung der Compagnie von zehn auf sechs
Tänzer sowie der Ausfall zweier weiterer Ensemblemitglieder
führten dazu, dass auch die verbliebenen Tänzer ihre
Kündigung einreichten. In die Kritik geriet in diesem Zusammenhang
der Coburger Intendant Dieter Gackstetter, dem mangelnde Initiative
vorgeworfen wurde. Er kündigte für die übernächste
Spielzeit den Wiederaufbau einer Balletttruppe im ursprünglichen
Umfang an.
DÖBELN: Am 9. Juni wurde das
neu errichtete Bürgerhaus
in Döbeln eröffnet, das dem Mittelsächsischen Theater
als Proben- und Veranstaltungsort dienen soll.
DÜSSELDORF: Das Ensemble der
Deutschen Oper am Rhein ist von seinem Taiwan-Gastspiel zurückgekehrt. Zwischen dem 29. Juni
und 2. Juli hatte die Rheinoper im Nationaltheater in Taipeh vier
Mal den „Rosenkavalier“ von Richard Strauss aufgeführt.
Alle vier Vorstellungen in dem rund 1.600 Besucher fassenden Opernhaus
chinesischen Stils waren ausverkauft. Das Publikum feierte die
Sängerinnen und Sänger ebenso wie das Nationale Sinfonieorchester
Taiwans und dessen scheidenden Generalmusikdirektor Dirigent Wen-Pin
Chien: In seiner Doppelfunktion als Kapellmeister der Deutschen
Oper am Rhein und Generalmusikdirektor des Nationalen Symphonieorchesters
Taiwan hatte er das Gastspiel erfolgreich auf den Weg gebracht
und sein Orchester, die Solisten der Rheinoper und den taiwanesischen
Chor künstlerisch zusammengeführt.
KÖLN: Von einem neuen Ranking
der deutschen Bühnen ist
zu berichten. Die Redaktion der vom Deutschen Bühnenverein
herausgegebenen Zeitschrift „Die Deutsche Bühne“ ließ von
47 ihrer Autoren die vergangene Saison bewerten. Zur bundesweit
besten Bühne wurde das Hamburger Thalia Theater gewählt,
meist genanntes Musiktheater war die Oper Frankfurt; je zwei Autoren
hatten sich über die „Idomeneo“-Absetzung in Berlin,
die „Cosima“-Uraufführung in Braunschweig und
die Thüringer Theaterpolitik repräsentativ geärgert.
MANCHESTER: Das dieses Jahr zum
ersten Mal stattfindende „Manchester
International Festival“ wurde mit der Uraufführung der
Oper „Monkey – Journey to the West“ eröffnet,
für deren Partitur Damon Albarn, der Mitgründer und Chef
der „Gorillaz“-Band verantwortlich zeichnet. Er vertont
eine mehr als 400 Jahre alte chinesische Abenteuergeschichte: Der
Affenkönig fliegt auf der Suche nach Unsterblichkeit um die
Welt. Das Werk, mit zehn Sängern, sieben Karate-Kämpfern
und 27 Akrobaten besetzt, in dem André de Ridder ein achtzehnköpfiges
Orchester leitet, wird auch im Pariser Châtelet und an der
Berliner Staats-oper gezeigt werden.
MEXIKO CITY/VENEDIG: Der Elektriker
Enrico Carella, der 1996 das Teatro La Fenice in Venedig in Schutt
und Asche gelegt hatte, ist
im Februar 2007 gefasst und jetzt an Italien ausgeliefert worden.
Er gab an, zusammen mit einem Arbeitskollegen den Brand gelegt
zu haben, um einer Geldbuße wegen nicht termingerecht ausgeführter
Reparaturarbeiten zu entgehen. La Fenice wurde im Dezember 2003
historisch restauriert wiedereröffnet.
MOSKAU: Tanzen am Bolschoi Theater
wird immer gefährlicher.
Vermehrt werden Nachrichten über Verletzungen bekannt, welche
sich die in der Technik des klassischen Balletts geübten Startänzer
bei der Einstudierung modernen Ballettrepertoires zuziehen. Beim
Umschalten auf eine neue Körpersprache ereignen sich diverse
Unfälle. Darüber hinaus werden verletzte oder indisponierte
Tänzer häufig zu früh wieder auf der Bühne
eingesetzt.
MÜNCHEN: Ein Rekordergebnis
vermelden die Münchner Opernfestspiele,
die in diesem Jahr erstmals unter Leitung von Kent Nagano stattgefunden haben.
80.000 Karten wurden verkauft, das entspricht einer Auslastung von 98,1 Prozent.
Damit konnten die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr nach Angaben der Bayerischen
Staatsoper noch einmal wesentlich gesteigert werden.
Im Rechtsstreit zwischen den Erben des Komponisten Richard Strauss und denen
des Dichters Hugo von Hofmannsthal haben die Hofmannsthal-Nachfolger nun den
Sieg davongetragen. Obwohl der Dichter bereits seit mehr als 70 Jahren tot
und die Schutzfrist auf seine Texte damit abgelaufen ist, dürfen seine Rechtsnachfolger
laut einer Entscheidung des Landgerichts München auch weiterhin 25 Prozent
der Tantiemen aus den gemeinsam geschaffenen Opern (z.B. „Elektra“ und „Der
Rosenkavalier“) kassieren.
SAARBRÜCKEN/HEIDELBERG: „Das neue Wunderhorn“ eröffnete
den Kongress „Kinder zum Olymp!“ in Saarbrücken: Vor dem Ministerpräsidenten
des Saarlandes und hochrangigen Vertretern aus Kunst und Unterricht aus ganz
Deutschland zeigten Heidelberger Kinder und Jugendliche und das Philharmonische
Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Cornelius Meister Ausschnitte
aus dem größten Projekt des Theaters in dieser Spielzeit, „Das
neue Wunderhorn“. Dahinter verbirgt sich 200 Jahre nach der berühmten
Textsammlung von Achim von Arnim und Clemens Brentano eine erneute Recherche,
welche Lieder und Texte die Heidelberger heute beschäftigen. Am 21. und
22. Juli wurde das Projekt komplett auf der Städtischen Bühne gezeigt.
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