Neue
Ministerin
Eva-Maria Stange löst Barbara Ludwig (beide SPD) im Amt der
Ministerin für Wissenschaft und Kunst in Sachsen ab. Barbara
Ludwig ist zur Oberbürgermeisterin von Chemnitz gewählt
worden. Stange war von 1997 bis 2005 Bundesvorsitzende der Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW). Weil Stange von 1979 bis 1988
SED-Mitglied war, wurde ihre Nominierung für den Ministerposten
in Sachsen sowohl in der SPD als auch in der CDU kritisiert.
Nachfolger
in Nürnberg
Peter Theiler, Generalintendant des Musiktheaters im Revier, wird
nach der Spielzeit 2007/2008 Gelsenkirchen verlassen und zum Staatstheater
Nürnberg wechseln. Theiler wird damit seinen Vertrag ein Jahr
früher beenden als geplant. Er werde die Nachfolge von Wulf
Konold antreten, dessen Vertrag Ende August 2008 endet, teilte die
Stadt Nürnberg mit. Theiler hatte sich vor allem durch die
Vermittlung des französischen Theaters in Deutschland einen
Namen gemacht.
György
Ligeti gestorben
György Ligeti, österreichisch-ungarischer Komponist, erlag
Anfang Juni im Alter von 83 Jahren in Wien einer schweren Krankheit.
Er gilt als einer der großen Komponisten des 20. Jahrhunderts.
György Ligeti war ein Abenteurer der Form und des Ausdrucks
und ein großer Visionär der Neuen Musik. Das Orchesterstück
„Atmosphères“ machte 1961 Ligeti schlagartig
bekannt. Populär wurde er vor allem dadurch, dass Stanley Kubrick
seine Kompositionen in der Filmmusik von „2001: Odyssee im
Weltraum“ verwendete. 2004 erhielt er den Polar Music Prize.
Der gebürtige Siebenbürgener lebte und lehrte lange Zeit
in Hamburg. In der kommenden Ausgabe von „Oper&Tanz“
lesen Sie eine ausführliche Würdigung des Komponisten.
Italienisch
für Eutiner
Zum ersten Mal in der Geschichte der Eutiner Festspiele wurde in
diesem Jahr Verdis „Troubadour“ als „Il trovatore“
aufgeführt: Die Oper wurde nicht in deutscher, sondern in italienischer
Sprache gesungen. Nicht auf dem deutschen, geschweige denn auf dem
internationalen Markt habe er Sänger gefunden, die die Partien
dieser typisch italienischen Oper „noch auf deutsch draufhaben“,
erklärte Intendant Jörg Fallheier. Da das krude Libretto
schon auf deutsch gesungen schwer verständlich sei, gab es
vor jedem Akt eine Inhaltsbeschreibung. Die Vorstellung war ein
großer Erfolg und wurde in den Feuilletons begeistert gefeiert.
Abschied
von der Bühne
Kurt Moll, Bassist, verabschiedete sich mit einem Auftritt in den
„Meistersingern“ im Rahmen der Münchner Opernfestspiele
von seinem Publikum. Er müsse sich aus gesundheitlichen Gründen
von der Bühne zurückziehen. Kurt Molls Repertoire waren
insbesondere die großen Basspartien bei Mozart, Wagner und
Strauss. Er sang in vielen bedeutenden Häusern der Welt und
lehrt als Gesangsprofessor an der Musikhochschule Köln. Mit
minutenlangen standing ovations wurde Moll von Publikum und Kollegen
gefeiert. Sir Peter Jonas verlieh dem 68-Jährigen eine Ehrenkette.
Geld
für Neue Musik
Die Kulturstiftung des Bundes fördert in den nächsten
fünf Jahren die Vermittlung der Neuen Musik mit insgesamt zwölf
Millionen Euro. Acht bis zehn Städte sollen von der Stiftung
im Rahmen des Projekts „Netzwerk Neue Musik“ eine Förderung
in Höhe von jeweils bis zu einer Million Euro erhalten. 50
Prozent der Kosten müssen allerdings von Land, Stadt, den beteiligten
Kommunen oder privaten Förderern aufgebracht werden.
Elisabeth
Schwarzkopf verstorben
Elisabeth Schwarzkopf, eine der herausragenden lyrischen Sopranistinnen
des zwanzigsten Jahrhunderts, ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
Die aus Jarotschin bei Posen stammende Sängerin hatte 1938
in Berlin debütiert und vier Jahrzehnte lang an allen großen
Opernhäusern der Welt gesungen. Sie galt als eine der größten
Sopranistinnen ihrer Epoche, neben Maria Callas und Victoria de
los Angeles. 1972 beendete sie ihre Bühnenkarriere, 1979 gab
sie ihren letzten Liederabend in Zürich. Elisabeth Schwarzkopf
hat die Salzburger Festspiele in den ersten Nachkriegsjahrzehnten
wesentlich geprägt. 1947 hatte sie als Susanna in „Le
nozze di Figaro“ ihr Festspieldebüt gegeben; in den folgenden
Sommern war sie Stammgast in Salzburg und präsentierte hier
ihre großen Rollen von der „Figaro“-Gräfin
bis zur Feldmarschallin Fürstin Werdenberg im „Rosenkavalier“
von Richard Strauss, die sie letztmalig 1964 gestaltete. Die Präsidentin
der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler, würdigte die
große Sängerin unter anderem mit folgenden Worten: „Im
wunderbaren Salzburger Mozart-Ensemble der Nachkriegsjahre war Elisabeth
Schwarzkopf ein Fixstern. Ihre subtile Gesangskunst, ihr unverwechselbares
Timbre und ihre bis in die kleinsten Nuancen ausgeloteten Interpretationen
sind unvergessen und haben Maßstäbe gesetzt. Elisabeth
Schwarzkopf war ein Glücksfall für uns: eine durch und
durch ernsthafte Künstlerin, eine fabelhafte Bühnendarstellerin,
eine kluge Interpretin.Wir trauern um eine der bedeutendsten Sängerinnen
aller Zeiten – und verneigen uns in Dankbarkeit vor ihrer
Kunst.“
Elisabeth Schwarzkopf wurde mit zahlreichen renommierten Preisen
bedacht; Elizabeth II. verlieh ihr 1992 den Titel einer Dame of
the British Empire.
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