Online-Datenbank
Am 29. April machte die GEMA in Berlin der Öffentlichkeit
einen neuen Kundenservice zugänglich: Zum ersten Mal ermöglicht
die Verwertungsgesellschaft einen Online-Zugang zu ihrer Werkdatenbank
und will Nutzern somit schnelle Informationen zu mehr als 1,6 Millionen
urheberrechtlich geschützten Werken ermöglichen. Mit
dieser Initiative wolle die GEMA ihre Geschäftsphilosophie
der Transparenz gegenüber allen Musiknutzern unterstreichen
und die Kenntnis über das von der GEMA vertretene Repertoire
fördern, heißt es in einer Presseerklärung. „Wir
freuen uns, dass unsere EDV-Architektur die Zusammenarbeit der
GEMA mit den wichtigsten Verwertungsgesellschaften der Welt auf
eine neue digitale Dienstleistungsbasis stellt“, erklärte
Vorstandsvorsitzender Reinhold Kreile. Die Datenbank soll auf der
Homepage der GEMA (www.gema.de/repertoiresuche) einsehbar sein.
In Kürze soll der Datenbestand auf international rund sechs
Millionen Werke ausgedehnt werden.
Mundel adé
Um eine „erhebliche finanzielle Einsparung
im Personaletat des Opernhauses durchsetzen zu können“,
so wird Kölns
Oberbürgermeister Fritz Schramma von dpa zitiert, sind die Verhandlungen
mit der designierten Opernintendantin Barbara Mundel abgebrochen
worden. Mundel, derzeit Direktorin des Theaters Luzern, sollte ab
der Spielzeit 2004/05 zusammen mit Kölns neuem, noch opernunerfahrenen
Generalmusikdirektor Markus Stenz die Leitung der Oper übernehmen.
Ihre Stelle soll jetzt der amtierende Operndirektor, der Musikwissenschaftler
und Sänger Christoph Dammann übernehmen. Die finanzielle
Einsparung wird erzielt durch Nicht-Wiederbesetzung der Position
des Operndirektors und den Wegfall der Barbara Mundel zugestandenen
Vorbereitungshonorare. Mundel sprach von einem „beispiellosen
Vorgang“ und kündigte rechtliche Schritte an.
György Ligeti feiert seinen 80. Geburtstag
Seine historische
Stellung in der Geschichte der Neuen Musik ist schon seit langer
Zeit gesichert, genau: mit dem Orchesterstück „Atmosphères”,
das Anfang der 60er-Jahre uraufgeführt wurde. Ligetis Erfindung
der „Klangflächenkomposition” entwickelte sich aus
der intensiven Beschäftigung mit Serieller Musik: Sein Verzicht
auf Intervallprägnanz, rhythmisches Profil und durchhörbare
Zeichnung führte zur totalen Autonomie des Klanges, für
den nur noch Farbe, Dichte, Volumen und Binnenstruktur prägend
sind. Selbständig geführte Stimmen verschmelzen zur so
genannten „Mikropolyphonie”, das Ergebnis ist ein faszinierendes
Fließen einer scheinbar oft statisch wirkenden Klangfläche.
Ligetis Schaffen erweitert sich in der Folgezeit aber erheblich:
Absurdes Musiktheater in „Aventures” und „Nouvelle
Aventures” bezieht die Sprache ein, Mitte der 60er-Jahre bilden
sich auch wieder plastischere Charaktere in seiner Musiksprache aus.
Seine Oper über den „Großen Makabren” wurde
von vielen Bühnen gespielt. György Ligeti, am 28. Mai 1923
in Diciosanmartin (Siebenbürgen) geboren, lebt heute in Hamburg,
wo er auch seinen 80. Geburtstag feiern wird.
Nein aus Deutschland
Die Bundesrepublik Deutschland ist neben Dänemark
der einzige EU-Staat, der sich noch nicht für einen ermäßigten
Mehrwertsteuersatz auch im CD-Bereich ausgesprochen hat, wie er für
Bücher seit jeher gilt. Die phonographische Wirtschaft fordert,
die Ermäßigung auf Tonträger auszudehnen, um den
zurückgehenden Absatz in diesem Wirtschaftszweig wieder anzukurbeln.
Ebenfalls störrisch zeigt sich Deutschland offenbar bei der
Einrichtung einer EU-Beobachtungsstelle für Kulturpolitik. Diese
Initiative des Europäischen Parlaments zielt darauf ab, den
Informationsaustausch über die Kulturpolitik der Mitgliedstaaten
zu verstärken und besonders gelungene kulturelle Initiativen
in Europa bekannt zu machen.
Wirtschaftsmotor
Die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Salzburger
Festspiele sind höher als je zuvor und betrugen im Jahr 2002
rund 168 Millionen Euro. Das belegt eine Studie der Wirtschaftskammer
Salzburg. „Mehr
denn je sind die Festspiele ein Geschäft für Staat, Wirtschaft
und Steuerzahler“, sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.
Nach der Studie kommt eine steigende Zahl von Stammgästen hauptsächlich
der Festspiele wegen nach Salzburg. Dem Gesamtbudget der Festspiele
von 43,7 Mio. Euro stehen Subventionen von knapp 13 Millionen Euro
gegenüber. „Wir haben seit 1999 immer wieder Kürzungen
der Subventionen von jährlich zwei Prozent hinnehmen müssen.
Zusammen mit der nicht erfolgten Inflationsanpassung haben wir jetzt
um fast zwei Millionen Euro weniger als 1998“, sagte der kaufmännische
Direktor der Festspiele, Gerbert Schwaighofer.
Langevoort geht auch
Staatsopern-Intendant Louwrens Langevoort
will nach einem Bericht des „Hamburger Abendblattes“ ebenso
wie GMD Ingo Metzmacher Hamburg verlassen. Er wisse nicht, warum
er noch warten solle. Die
Aussichten, in dieser Stadt Kultur zu machen, seien nicht rosig.
Metropoltheater verkauft?
Der Adlon-Erbauer Anno August Jagdfeld
will laut „Tagesspiegel“das
Berliner Metropol-Theater kaufen. Für das seit sechs Jahren
unbespielte Theater läuft im
Mai die Ausschreibungsfrist aus. Es könnte, je nach Investor,
abgerissen werden – oder auch als Musical-Stätte erhalten
bleiben.
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