Profil schärfen
Die
Theater Altenburg-Gera GmbH wird ab Beginn der neuen Spielzeit als
„Theater & Philharmonie Thüringen“ firmieren.
„Mit dem neuen Namen und einem neuen Logo passen wir uns den
Umständen an und schärfen gleichzeitig unser Profil in
der Thüringer Theaterlandschaft“, sagte der designierte
Generalintendant, Mat-thias Oldag. Elf Jahre nach der Fusion sei
die Vereinigung vollständig vollzogen. Unter dem Dach „Theater
& Philharmonie Thüringen“ erhalten die beiden Spielstätten
ihre traditionellen Namen als „Landestheater Altenburg“
und „Bühnen der Stadt Gera“ zurück. Das Theater
sei, obwohl de facto ein komplettes Ensemble nicht mehr existiere,
in beiden Städten fest verankert. Das neue Leitungsteam strebe
innerhalb der nächsten fünf Jahre Spielpläne an,
die „innovativ, anspruchsvoll und dennoch publikumsfreundlich
sind.“ Die Zukunft der Altenburg-Geraer Ballett Company kann
sich der künftige Generalintendant als Staatsballett am bisherigen
Standort vorstellen. Voraussetzung dafür sei eine finanzielle
und personelle Aufstockung und „die geht nur mit dem Land
und nicht ohne die anderen Thüringer Theater“, betonte
Oldag.
Chordirektoren-Konferenz
Auf
ihrem zweiten, von der Bundesagentur für Arbeit am 15. Mai
2006 in Köln veranstalteten Fachforum haben die Chordirektoren
der deutschsprachigen Opernhäuser beschlossen, eine Chordirektoren-Konferenz
zu gründen. Sie folgen damit dem Vorbild der Ballettdirektoren,
die bereits 1999 die „Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektoren-Konferenz“
(BBTK) ins Leben gerufen haben.
Finanznot
Das
Theater Plauen-Zwickau gerät durch Kürzungspläne
der Stadt Zwickau in Finanznot. Seit der Fusion 2000 hat das Haus
einen gedeckelten Haushalt, der 2004 zu einem Personalabbau von
zirka 10 Prozent führte. Durch einen Haustarifvertrag, nach
dem sich 86 Musiker 68 Stellen teilen, konnte der größte
Teil davon ohne Einbußen an künstlerischer Substanz aufgefangen
werden. Ab 2005 hatte die Stadt Zwickau ihren Zuschuss um eine halbe
Million Euro reduziert, die Stadt Plauen zog mit knapp der gleichen
Summe nach. Diese Zuschussreduzierung konnte durch einen weiteren
Haustarifvertrag aufgefangen werden. Zwickau plant nun, ab 2007
eine weitere Million jährlich einzusparen – falls auch
bei dieser Kürzungsabsicht die Stadt Plauen oder sogar die
Kulturräume mitziehen, erhöht sich der Fehlbetrag auf
über 6 Millionen Euro.
Entwarnung
Das
saarländische Staatstheater muss weniger einsparen als bisher
angenommen: statt der vorgesehenen sechs Millionen Euro bis 2009
nur noch 4,8 Millionen Euro. Neben Musiktheater und Schauspiel soll
auch das Ballett als dritte Sparte erhalten bleiben. Der Landeszuschuss
beträgt rund 20 Millionen Euro pro Jahr. Laut Ministerium sind
nun die Gewerkschaften am Zug. Ziel müsse es sein, auch weiterhin
bei der Sanierung des Theaters ohne betriebsbedingte Kündigungen
auszukommen, so Kultusminister Jürgen Schreier. „Unabdingbare
Voraussetzung“ dafür sei jedoch der Abschluss von Haustarifverträgen.
Karussell in Chemnitz
Bernhard
Hellmich übernimmt von dem dem in Ruhestand gehenden Intendanten
des Theaters Chemnitz, Rolf Stiska, das Amt. Michael Heinicke bleibt
Operndirektor und Niksa Bareza noch eine Spielzeit GMD, bis auch
er in den Ruhestand geht. Das gesamte Ballett-Ensemble der Chemnitzer
Oper wurde entlassen und ein vollkommen neues unter der Leitung
des Choreografen Lade de Vos engagiert, der ein großes Ballettfest
veranstalten und seine Programme vor allem auf jugendliche Besucher
zuschneiden will.
Neues Präsidium der BBTK
Dem
neu gewählten Präsidium der Bundesdeutschen Ballett- und
Tanztheaterdirektoren Konferenz (BBTK) gehören neben dem Sprecher,
Ballettdirektor Martin Puttke (Essen), Birgit Keil (Karlsruhe),
Ivan Liska (München) John Neumeier (Hamburg), Youri Vàmos
(Deutsche Oper am Rhein) Mario Schröder (Kiel) und Christiane
Theobald (Stellvertretende Intendantin, Staatsballett Berlin) an.
Geschäftsführer ist Oliver Königsfeld (Betriebsleiter
des Balletts der Deutschen Oper am Rhein).
DGB: Mitgliederschwund gebremst
In
seiner Publikation „einblick“ berichtet der Deutsche
Gewerkschaftsbund über seine Mitgliederentwicklung im Jahr
2005. Danach traten 283.000 Arbeitnehmer in eine der acht Einzelgewerkschaften
des DGB ein. Im Saldo konnte dadurch der Mitgliederschwund von 337.000
im Jahr 2003 und 350.000 im Jahr 2004 auf 234.000 im vergangenen
Jahr gebremst werden. Fast die Hälfte der Verluste geht auf
das Konto von ver.di, die Ende 2005 105.000 Mitglieder weniger zählte
und mit jetzt 2.359.000 Mitgliedern den Platz der mitgliederstärksten
Einzelgewerkschaft wieder der IG Metall überlassen musste.
Ein Drittel der Neueintritte sind Jugendliche. Insgesamt zählt
der DGB Ende 2005 6.779.000 Mitglieder.
Wechsel in Wien
Die
Nachfolge für den im Sommer 2007 vorzeitig ausscheidenden Chef
der Wiener Volksoper, Rudolf Berger, werden der Wiener Burgschauspieler
Robert Meyer und Rainer Schubert übernehmen.
Foresight-Prozess Musik: Was wird in 15 Jahren sein?
Die Musikbranche im Jahr 2020: Wie entwickelt sie sich? Wo stehen
wir in 15 Jahren?
Musikleben
und Musikwirtschaft in Deutschland befinden sich in erheblichen
gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen. Diese
Veränderungen nicht jammernd und zaudernd wahrzunehmen, sondern
Chancen zu identifizieren, in Modelle umzusetzen und damit die Zukunft
unseres Musiklebens zu gestalten: Das ist das Ziel einer Projektgruppe,
die einen „Foresight-Prozess Musik“ initiiert hat. Dem
Projektteam gehören Experten aus verschiedenen Sparten des
Musiklebens an, das Projekt wird von der Strecker-Stiftung finanziell
unterstützt.
Foresight-Prozesse haben sich in Wirtschaft und Technologie in vielen
Ländern bewährt. Sie dienen dazu, Szenarien zukünftiger
Entwicklungen zu erstellen, um rechtzeitig reagieren und handeln
zu können. Für das Musikleben und die Musikwirtschaft
wird ein solcher Prozess in Deutschland erstmalig durchgeführt.
Ziel ist es, Zukunftsszenarien für die gesamte Branche zu erstellen.
Nur, wer eine Vorstellung davon hat, wie die Zukunft aussehen könnte,
ist in der Lage, kreativ und frühzeitig zu handeln und chancenorientierte
Weichen zu stellen.
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit, diesen innovativen
Prozess durch Teilnahme an einer breit gestreuten Befragung zu unterstützen,
unter www.foresight-musik.de.
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