Personalia
Christoph Seuferle, 1966 in Stuttgart geboren,
ist zum Operndirektor der Deutschen Oper Berlin berufen worden.
Mit Beginn der Spielzeit 2007/08 tritt er die Nachfolge von Jean-François
Monnard an, der in den Ruhestand tritt.
Ivaylo Iliev wurde vom designierten Intendanten
des Theaters Altenburg-Gera, Matthias Oldag, zum neuen Ballettdirektor
berufen. Zum Beginn der Spielzeit 2006/07 tritt der 44-jährige
Bulgare damit die Nachfolge von Wolfgang Ranke an, der zu diesem
Zeitpunkt in den Ruhestand geht.
Joachim Schlömer übernimmt als neuer
Leiter die Tanzkooperation zwischen den Theatern Freiburg und Heidelberg:
Die neu formierte Sparte arbeitet als ein „Laboratorium für
zeitgenössischen Tanz“ unter dem Namen „PVC –
physical virus collective“. Nach dem Scheitern der seit 2004
bestehenden Kooperations-Konstruktion unter Irina Pauls soll damit
unter den neuen Intendanten Barbara Mundel (Freiburg) und Peter
Spuhler (Heidelberg) ein Neuanfang versucht werden.
Cathérine Miville, Intendantin des Stadttheaters
Gießen, hat ihren laufenden Vertrag bis zum Jahr 2012 verlängert.
Miville führt das Drei-Sparten-Haus seit 2002.
Francesco Corti übernimmt ab der kommenden Spielzeit das Amt
des GMD am Theater Magdeburg. Der 42-Jährige ist seit 2000/01
GMD am Pfalztheater Kaiserslautern.
Daniel Karasek, Leiter des Schauspiels der Bühnen
der Landeshauptstadt Kiel, soll künftig alleine als Generalintendant
wirken. Darauf verständigte sich die Beratungskommission, die
eigentlich einen Kandidaten für die Opernintendanz auswählen
wollte.
Uwe Drechsel hat seinen Vertrag als Intendant des
Theaters Hof bis zum Jahr 2012 verlängert. Der 60-Jährige
kam 1995 nach Hof.
Achim Thorwald, GMD des Badischen Staatstheates
Karlsruhe verlängert seinen Vertrag bis 2011; Michael
Obermeier wird als Nachfolger von Wolfgang Sieber
neuer Verwaltungsdirektor.
David Pountney, Intendant, wird seinen Vertrag
bis 2013 verlängern. Der britische Regisseur Pountney leitet
seit Dezember 2003 die Bregenzer Festspiele.
Frédéric Chaslin verlässt nach
knapp einem Jahr als Generalmusikdirektor das Nationaltheater Mannheim.
Die stetig zunehmenden Angebote von großen deutschen und internationalen
Opernhäusern ließen sich „in absehbarer Zukunft“
nicht mehr mit seinen Verpflichtungen gegenüber dem Haus vereinbaren,
teilte das Theater mit.
Christian Schwandt, Geschäftsführer
und Kaufmännischer Direktor der Theater und Orchester GmbH
Neubrandenburg/Neustrelitz, soll neuer Geschäftsführer
am Theater Lübeck werden.
Norbert Hilchenbach, wurde vom Kultur- und Personalausschuss
zum zukünftigen Intendanten des Theaters Hagen gewählt.
Hilchenbach wird 2007/08 die Geschäfte von Rainer Friedemann
übernehmen.
Ingo Metzmacher, bis 2005 GMD an der Hamburgischen
Staatsoper, wird ab August 2007 Chefdirigent und künstlerischer
Leiter des Deutschen Symphonie Orchesters Berlin (DSO). Der Vertrag
des Dirigenten läuft bis 2010.
Hans-Christoph Rademann wird zur Saison 2007/08
die künstlerische Leitung des RIAS Kammerchores übernehmen.
Der ehemalige Chordirektor des Norddeutschen Rundfunkchores und
Leiter des Dresdner Kammerchores hat schon mehrfach mit dem RIAS
Kammerchor als Gastdirigent gearbeitet.
Bettina Pesch, Noch-Intendantin der Berliner Rundfunk
Orchester und Chöre (ROC) wird geschäftsführende
Direktorin des Theaters Dortmund.
Johannes Wieland, in den USA tätiger Tänzer
und Choreograf, wird zu Beginn der kommenden Spielzeit am Staatstheater
Kassel neuer Tanzdirektor und damit Nachfolger des im Januar verstorbenen
Kuo-Chu Wu.
Patrik Ringborg wird in der kommenden Spielzeit
2006/07 Chefdirigent des Theaters Freiburg und des Philharmonischen
Orchesters der Stadt Freiburg.
Dominica Volkert, seit 1998 Chefdramaturgin an der Staatsoper Hannover,
wird in Freiburg Operndirektorin und Leitende Dramaturgin am Musiktheater.
Kirill Petrenko, GMD an der Komischen Oper Berlin,
wird das Haus im Sommer 2007 verlassen.
Wolfgang Quetes bleibt Generalintendant der Städtischen
Bühnen Münster. Der Rat der Stadt verlängerte seinen
Vertrag bis zum Jahr 2012.
Hans-Joachim Frey, derzeit Operndirektor an der
Sächsischen Staatsoper Dresden, wird zu Beginn der Spielzeit
2007/08 Klaus Pierwoß als Generalintendant des Bremer Theaters
ablösen. Frey müsse mit weniger Geld als sein Vorgänger
auskommen, erklärte Kultursenator Jörg Kastendiek am 30.
März anlässlich der Vorstellung des neuen Intendanten;
die künftige Höhe des Betriebszuschusses sei vertraglich
nicht festgelegt. Mit Frey bekommt das Bremer Theater erstmals einen
Theaterleiter mit Herkunft aus dem Musiktheater: Der heute 40-Jährige
hat in Hamburg Gesang und Musiktheaterregie, des weiteren Kulturmanagement
studiert. Und er hat – nach Anfängerjahren in Eisenach
– in Bremen bereits als künstlerischer Betriebsdirektor
Erfahrungen gesammelt.
Lawrence Renes, GMD der Bremer Philharmoniker
und Operndirektor des Bremer Theaters, beendet seinen bis 2006/07
laufenden Vertrag auf eigenen Wunsch schon in diesem Sommer. Umfangreiche
internationale Verpflichtungen ließen ihm nicht mehr die nötige
Zeit, seiner Arbeit in Bremen in vollem Umfang gerecht zu werden.
Ulrich Schwab, bis 2005 Generalintendant des Nationaltheaters
Mannheim, seit Anfang April Geschäftsführer des Festspielhauses
Neuschwanstein in Füssen, hat jetzt auch die künstlerische
Leitung des Hauses übernommen, in dem seit März 2005 das
Musical „Ludwig2“ gezeigt wird. Da dessen Auslastung
im ersten Jahr nur bei etwa 60 Prozent lag, das Haus also defizitär
arbeite, „müssen wir den Apparat verschlanken, die Kostensituation
in den Griff bekommen, vor allem mehr Werbung für unsere phänomenale
Show machen“, erklärte Schwab. Allein aus Kostengründen
habe die GmbH sich vom bisherigen künstlerischen Leiter, Klaus
Naseband, getrennt. Die Vorgänger Musical-Gesellschaft, die
das ebenfalls von König Ludwig II. handelnde Musical „Sehnsucht
nach dem Paradies“ von Stephan Barbarino gespielt hatte, musste
nach 1.500 Vorstellungen im Festspielhaus am Forggensee im Dezember
2003 Insolvenz anmelden. Eine Allgäuer Unternehmer-Gruppe hat
das Haus gekauft und die neue Produktion finanziert.
Ausgezeichnet
David Dawson ist der diesjährige Preisträger
des Golden Mask Awards. Der künftige Hauschoreograf des Dresdener
Semperoper Balletts erhielt den wichtigsten russischen Theaterpreis
als „Bester Choreograf“ für seine Kreation „Reverence“.
Peter Schöne, 30-jähriger Bariton, erhält
den mit 13.000 Euro dotierten Schneider-Schott-Musikpreis Mainz
2006 für seine Leistungen als Sänger von außergewöhnlicher
Begabung und früher künstlerischer Reife.
Iva Ionova, in Veliko Tarnovo (Bulgarien) geboren,
hat den vom Förderverein des Meininger Theaters vergebenen
und mit 1.500 Euro dotierten Ulrich-Burkhardt-Förderpreis für
junge Künstler erhalten. Er wird einmal jährlich an junge
Nachwuchskünstler verliehen, die höchstens in der dritten
Spielzeit am Meininger Theater engagiert sind.
Norbert Balatsch, Chorleiter und Dirigent, und
Thomas Moser, seit 1988 österreichischer Kammersänger,
werden zu Ehrenmitgliedern der Wiener Staatsoper ernannt.
Bryn Terfel, walisischer Bassbariton, hat den
mit 20.000 Euro dotierten Shakespeare-Preis 2006 der Alfred Toepfer
Stiftung F.V.S. gewonnen. Die in Hamburg ansässige F.V.S. ist
eine gemeinnützige Stiftung, die sich um die Förderung
der europäischen Einheit unter Wahrung der kulturellen Vielfalt
und die Verständigung zwischen den Völkern Europas bemüht.
Sie gilt als größte private Stiftung Deutschlands.
Anton Nekovar, Intendant des Theaters Vorpommern, wurde vom österreichischen
Bundespräsidenten Heinz Fischer zum Professor ernannt.
Krzysztof Penderecki, Komponist und Dirigent,
erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Münster.
Geburtstage
Friedrich Meyer-Oertel, Regisseur und Operndirektor,
feierte seinen 70. Geburtstag. Geboren in Leipzig studierte er Komposition
und Oboe an der Musikakademie sowie Theater- und Musikwissenschaft
an der Universität Wien. 1968 bis 1972 war er Opernspielleiter
der Oper in Mainz, 1974 bis 1979 in gleicher Position am Nationaltheater
Mannheim. Von 1979 bis 1996 war Friedrich Meyer-Oertel Operndirektor
der Wuppertaler Bühnen.
Ingeborg Hallstein feierte ihren 70. Geburtstag. Die in München
geborene Sängerin hatte schon mit 19 Jahren ihr erstes Engagement
in Passau und ging 1959 als Koloratursopran ans Münchner Gärtnerplatztheater.
Von 1961 bis 1973 war sie Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper.
1960 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen und gab
Gastspiele an fast allen großen Opernhäusern der Welt.
Hellmuth Matiasek, Regisseur, feierte im Mai seinen
75. Geburtstag. 1962 wurde Matiasek Intendant des Salzburger Landestheaters,
1964 Generalintendant des Staatstheaters Braunschweig und 1972 Direktor
der Otto-Falckenberg-Schauspielschule in München. 1978 ging
er als Generalintendant an die Städtischen Bühnen Wuppertal,
von 1983 bis 96 leitete er als Intendant das Staatstheater am Gärtnerplatz
in München.
Léopold Simoneau, Tenor, feierte Anfang
Mai seinen 90. Geburtstag.
Inge Borkh, Kammersängerin, wird am 26. Mai
85 Jahre alt. Die Sopranistin hat ihren internationalen Ruf als
Sängerin mit glänzenden Erfolgen auch als Schauspielerin
und Chansonniere ergänzt. Anlässlich ihres 80. Geburtstages
überreichte ihr Staatsintendant Sir Peter Jonas vor fünf
Jahren die Meistersinger-Medaille für ihre besonderen Verdienste
um die Bayrische Staatsoper.
Klauspeter Seibel wurde am 7. Mai 70 Jahre alt. Mit 21 Jahren erhielt
er sein erstes Engagement am Münchner Gärtnerplatztheater.
Nachfolgend war er erster Kapellmeister in Freiburg, Lübeck,
Kassel, Frankfurt und Hamburg sowie Generalmusikdirektor in Freiburg,
Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker, Generalmusikdirektor
in Kiel, Chefdirigent der Frankfurter Oper sowie Music Director
des Louisiana Philharmonic Orchestra in New Orleans.
Verstorben
Jan Koetsier, in Amsterdam geborener Dirigent
und Komponist, ist am 28. April im Alter von 94 Jahren in München
gestorben. Jan Koetsier schrieb kammermusikalische Werke, Orchester-
und Chorwerke sowie die Oper „Frans Hals“.
Georg Völker, Kammersänger und Ehrenmitglied
des Nationaltheters Mannheim, starb im Alter von 82 Jahren in München.
Von 1960 bis 1988 war der Bariton Mitglied des Nationaltheaters
Mannheim.
John Bell, ehemaliger erster Kapellmeister in
Krefeld, ist nach schwerer Krankheit im Alter von 79 Jahren verstorben.
Der gebürtige Engländer wurde 1967 vom damaligen Generalmusikdirektor
Romanus Hubertus an den Niederrhein verpflichtet und blieb dem Theater
und den Niederrheinischen Sinfonikern 25 Jahre treu. Für seine
enormen Verdienste wurde John Bell 1996 zum Ehrenmitglied des Theaters
Krefeld-Mönchengladbach ernannt.
Sarah Caldwell, amerikanische Dirigentin, ist
im Alter von 82 Jahren einem Herzversagen erlegen. Caldwell war
die erste Frau, die an der Met dirigierte. Die in Maryville geborene
Sarah Caldwell studierte am New England Conservatory of Music, unterrichtete
am Berkshire Music Center und machte sich als erste Direktorin der
Bostoner Oper einen Namen, die sie bis 1991 leitete.
Fakten
BERLIN: Vom 4. bis 14. Mai fand der „International
Dance Summit 2006“ in Berlin statt. Nahezu täglich gab
es eine Ballettvorstellung an der Staatsoper Unter den Linden. Tagsüber
lockte im Apollo-Saal ein umfangreiches Rahmenprogramm. Das Education-Team
des Staatsballetts Berlin bot für Schüler und alle Interessierten
während des „Dance Summit“ einen Blick hinter die
Kulissen an.
Die Deutsche Oper Berlin, die sich nach dem 30. April einer Sanierung
der Untermaschinerie unterziehen muss, plant ab 2008 eine durchgehende
Bespielung ohne Sommerpause. Kooperationspartner sind die Cape Town
Opera sowie die Den Norske Opera in Oslo.
COTTBUS: Wegen Sanierung und Umbau des Großen
Hauses wird das Staatstheater ab Ende Mai bis September dieses Jahres
auf verschiedene Spielstätten ausweichen. Die Übergangsspielstätten
seien aber nicht einfach nur Provisorien, so Intendant Martin Schüler.
Ungewöhnliche Spielorte ließen auch ungewöhnliche
Spielweisen erwarten.
DESSAU: Am 29. September 2005 hatte „Der
kleine Prinz“ in der Choreografie und Inszenierung von Gregor
Seyffert einen überwältigenden Premierenerfolg. Seitdem
waren alle Vorstellungen ausverkauft, so dass am 9. April der 10.000ste
Besucher dieses Tanzabends im Anhaltischen Theater Dessau begrüßt
werden konnte.
DRESDEN: Das Semifinale des internationalen Gesangswettbewerbes
„Competizione dell’Opera“, dessen erste Vorrunden
bereits in São Paulo und Mexico durchgeführt wurden,
fand vom 3. bis 5. Juni an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul
bei Dresden statt. Die zehn Fianalisten präsentieren sich am
10. Juni erneut der Öffentlichkeit und Jury in der Semperoper.
Der mit 25.000 Euro dotierte Wettbewerb, bei dem auch viele Sonderpreise
vergeben werden, ist einer der höchstdotierten.
Am 7. Mai 2006 nahmen drei Studenten der Palucca Schule Dresden
am 11. Wettbewerb für klassisches Ballett Solothurn teil. Johannes
Schmidt aus dem 4. Jahr des Grundstudiums erhielt die Goldmedaille
in der Kategorie der Jahrgänge 1989 bis 1990. Christian Bauch
aus dem 1. Jahr des Hauptstudiums und Marcel Hennig aus dem 3. Jahr
des Grundstudiums belegten beide den 4. Platz in ihrer Kategorie.
ESSEN: Zum Ende der laufenden Spielzeit zeichnet
sich für das Aalto-Theater eine positive Bilanz ab: Die Auslastung
lag im Zeitraum vom 1. September 2005 bis zum 23. April 2006 im
Bereich Musiktheater bei 83 Prozent, beim Ballett bei 78 Prozent,
und die Konzerte der Essener Philharmoniker konnten 81 Prozent aufweisen.
„Lucia di Lammermoor“ oder„Der fliegende Holländer“
beispielsweise erfuhren eine Auslastung von 93 Prozent beziehungsweise
98 Prozent, der konzertante „Rienzi“ war zu 91 Prozent
gebucht.
GERA: Das Internationale Tanzfestival Thüringen,
das wegen der Sanierung des Großen Hauses im Kultur-und Kongresszentrum
stattfand, wurde traditionell zu den 28. Geraer Ballett-tagen mit
einer Premiere am 5. Mai eröffnet: Carl Orffs „Carmina
Burana“. Bis zum 13. Mai waren Gastspiele aus Deutschland,
Russland und der Schweiz zu erleben.
GIESSEN: Auch im vierten Jahr der Intendanz von
Cathérine Miville kann sich das Stadttheater über steigende
Zahlen bei Zuschauern wie Abonnenten freuen. Gut 108.000 Zuschauer
besuchten in der Spielzeit 2004/05 das Theater. Hinsichtlich der
Platzausnutzung steht in der ersten Hälfte der Spielzeit 2005/06
– ungewöhnlich für das Drei-Sparten-Haus –
das Tanztheater an erster Stelle. Alle Sparten gemeinsam erreichten
in der ersten Spielzeithälfte eine Gesamtauslastung von 76,2
Prozent.
Das Stadttheater besteht 100 Jahre. Die Jubiläumsspielzeit
2006/07 steht unter dem Motto ALT, mit dem das Stadttheater die
Saison 2006/07 überschreibt. „Uns interessiert das Relative
an ALT“, erläuterte Intendantin Cathérine Miville.
Das denkmalgeschützte Gebäude des Stadttheaters Gießen
ist vergleichsweise jung, dennoch ist man in der mittelhessischen
74.000-Einwohner-Stadt mit Recht stolz auf die Tradition dieses
Hauses und blickt nicht ungern auf die vergangenen Jahrzehnte zurück.
HAGEN: Eine ungewöhnliche Serie geht in Hagen
an den Start: Der vom NRW Kultur-Sekretariat und der Kunststiftung
NRW neu ins Leben gerufene „Fonds Experimentelles Musiktheater“
wird in Koproduktion mit dem Theater Hagen erst-mals der Öffentlichkeit
vorgestellt. Als Pilotprojekt wurde „monsieur arrières
makro scrabble“ von Rochus Aust, Arna Aley und Heinz Friedl
im OPUS – neue bühne hAGEN uraufgeführt. Jährlich
werden anschließend von einer hochkarätig besetzten Jury
zwei Projekte ausgewählt, die jeweils an verschiedenen städtischen
Bühnen in Nordrhein-Westfalen realisiert werden sollen. Gefördert
werden Werke, die bereits im Entstehungsprozess Komposition, Textgestaltung
und Theatralisierung in enge Beziehung zum Aufführungsraum
setzen.
HILDESHEIM: Am Stadttheater Hildesheim wurden
bis Ende Februar mehr als 68.000 Zuschauer allein im Großen
Haus gezählt – das sind 24 Prozent mehr als in der letzten
Spielzeit im selben Zeitraum und 14 Prozent mehr im Durchschnitt
der letzten 7 Jahre. Die Auslastung beträgt zur Zeit über
81 Prozent, auch dies ist ein Spitzenwert. Die Zahlen sind um so
bemerkenswerter, als auch in der laufenden Spielzeit die Bühnentechnik
des Theaters saniert wird.
KIEL: Die positive Entwicklung der Besucherzahlen
des Theaters Kiel setzt sich auch in der ersten Jahreshälfte
der Spielzeit 2005/06 fort. Gesamteinnahmen von über 400.000
Euro bei Oper und Ballett und circa 121.000 Euro im Konzertwesen
sind die erfreulichen Berechnungen für Ende 2005.
LEIPZIG: Die Spielzeit 2006/07 steht unter besonderen
Vorzeichen, denn der Zuschauerraum des Opernhauses am Augustusplatz
wird von Januar bis November 2007 erneuert, der Spielbetrieb aber
dennoch durchgehend aufrecht erhalten. Insgesamt dreizehn szenische
Neuproduktionen finden auf der Bühne oder der Drehscheibe,
das heißt im Bühnenraum bei geschlossenem eisernen Vorhang
statt, außerdem im Kellertheater, in der Musikalischen Komödie
sowie zwei konzertante Opernaufführungen und zwei Galaabende
im Gewandhaus.
LUDWIGSHAFEN: Star-Choreograf Royston Maldoom,
der sich durch das Jugend-Tanzprojekt „Rhythm is it“
mit Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern über
Fachkreise hinaus einen Namen gemacht hat, wird nun mit 100 Jugendlichen
aus Ludwigshafen und Mannheim eine Choreografie zu Bela Bartóks
„Konzert für Orchester“ erarbeiten. Dem Intendanten
der Staatsphilharmonie, Rainer Neumann, ist es gelungen, den international
anerkannten Künstler und Pädagogen für das Projekt
mit dem Titel „Listen to Our Future“ zu begeistern,
das er gemeinsam mit Mohan C. Thomas realisieren will.
MÜNCHEN: Zum zehnten Mal fand in diesem Jahr
die von Hans Werner Henze ins Leben gerufene und inzwischen von
Peter Ruzicka geleitete Münchner Biennale für neues Musiktheater
statt. Vier Uraufführungen bildeten das Herzstück des
Programms: Die neue Oper des 1968 geborenen Spaniers José
M. Sánchez-Verdú, „Gramma“ („Gärten
der Schrift“), wurde uraufgeführt und soll anschließend
auch am Luzerner Theater gespielt werden. Dem Biennale-Gründer
Henze war ein Konzert in Kooperation mit der musica viva am 11.
Mai gewidmet, das Ruzicka selbst dirigierte. Wie immer bot das umfangreiche
Programm der Biennale neben den Uraufführungen auch Symposien,
Gespräche und Konzerte.
PARIS: Das Erfolgsmusical „Un violon sur
le toit“ (deutscher Titel: „Anatewka“) hätte
in Frankreich einen der begehrten Molière- Bühnenpreise
erhalten sollen – in letzter Minute wurde die Auszeichnung
aber zurückgenommen. Der Vizepräsident des Bühnenküstler-
Verbandes Apat, Gérard Maro, begründete dies am Montag
Stunden vor der Preis-Gala in einem Pariser Theater mit Verstößen
gegen das Arbeitsrecht. Die Behörden fanden demnach klare Anzeichen
auf illegale Beschäftigung bei dem Musical. Darsteller, Sänger,
Techniker und Musiker, die vorab über die Auszeichnung informiert
worden waren, protestierten gegen ihre Rücknahme.
SCHWERIN: Das Große Haus des Mecklenburgischen
Staatstheaters Schwerin hält vom 2. Mai bis Anfang November
2006 wegen Umbauten im Zuschauer- und Bühnenbereich seine Pforten
geschlossen. Die Obermaschinerie wird umgebaut, eine neue Lüftungsanlage
eingebaut und das in die Jahre gekommene Gestühl wird komplett
erneuert. Unter dem Motto „Stühle unter’m Hammer“
wurden zu Beginn des Jahres die alten Stühle versteigert. Die
Auktion erbrachte 45.000 Euro Einnahmen.
STRALSUND: Mit einem kulturellen Richtfest will
das Theater Vorpommern im September auf der Baustelle der Stralsunder
Bühne das 90-jährige Bestehen des Theaters feiern. „Wir
wollen unserem Publikum schon ein Jahr vor Abschluss der rund 15
Millionen Euro teuren Theatersanierung einen Vorgeschmack auf unsere
neue Bühne geben“, sagte Intendant Anton Nekovar. Wegen
des langen Winters sei die Erneuerung des zuletzt wegen Sicherheitsmängeln
geschlossenen Hauses derzeit etwa sechs Wochen in Verzug. Er gehe
jedoch davon aus, dass sich im Oktober 2007 erstmals wieder der
Vorhang heben wird.
WEIMAR: Das Deutsche Nationaltheater in Weimar
hat sich offenbar wirtschaftlich erholt: Das ursprüngliche
Defizit, das ein Jahr nach der Gründung der GmbH 2003 noch
bei mehr als 700.000 Euro lag, ist inzwischen nicht nur vollständig
abgebaut, sondern in einen Überschuss verwandelt worden. Das
Haus mit einem Etat von 21 Millionen Euro und 400 Mitarbeitern spielt
jährlich über 600 Vorstellungen mit insgesamt rund 170.000
Zuschauern.
WIEN: „Das neue Wiener Opernhaus hat einen
sensationellen Start hingelegt”, so die erfreuliche Bilanz
der Vereinigten Bühnen Wien knapp zwei Monate nach der Umwidmung
des Theaters an der Wien in ein Haus für klassisches Musiktheater.
Mittlerweile zählt das Theater an der Wien ca. 1.000 Abonnenten.
Wie bereits 2004 bekannt gegeben, erhalten die Vereinigten Bühnen
Wien ab 2007 für die Bespielung der drei Häuser Raimund
Theater, Etablissement Ronacher und Theater an der Wien eine Gesamtsubvention
von 40 Millionen Euro.
Der KlangBogen Wien findet 2006 unter diesem Titel zum letzten
Mal statt, das Konzept wird jedoch in das Theater a.d.Wien integriert,
sodass dieses Theater zu einem ganzjährig bespielten Fixpunkt
im Wiener Musikleben wird. Auch das Abschlusskonzert des Festivals
findet nicht mehr im Konzert-saal, sondern im Theater a.d. Wien
statt.
WITTENBERG: Am 16. März hob sich in der Lutherstadt
Wittenberg das erste Mal seit der Schließung des Mitteldeutschen
Landestheaters im Jahre 2002 wieder der Vorhang für eine Opernpremiere:
Gespielt wurde die Märchenoper „Hänsel und Gretel”
von Humperdinck in einer kammermusikalischen Bearbeitung. Für
dieses Vorhaben hat sich ein gemeinnütziger Verein mit dem
Namen „Mitteldeutsche Kammeroper” gegründet, der
die Musiktheaterkultur im ehemaligen Mitteldeutschen Landestheater
Wittenberg (jetzt Phönix-Theaterwelt) neu beleben will und
weitere Opernproduktionen plant.
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