Marburger Bund verlässt ver.di
Der „Marburger Bund“ (mb), der Verband der angestellten
und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. mit
rund 80.000 Mitgliedern, hat am 10. September 2005, drei Tage vor
Tarifierung des neuen „Tarifvertrages öffentlicher Dienst“,
die mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bestehende
Tarifgemeinschafts-Vereinbarung „mit sofortiger Wirkung widerrufen“.
Den Beschluss, das Bündnis mit ver.di aufzukündigen,
fasste „mit überwältigender Mehrheit“ die
mb-Hauptversammlung in Berlin, damit einer Empfehlung des großen
Tarifausschusses folgend, der das von ver.di erzielte Verhandlungsergebnis
zum TVöD im Hinblick auf die Ärzte als „vollkommen
ungenügend“ abgelehnt hatte. „ver.di ist uns voll
in den Rücken gefallen“, erklärte mb-Vorsitzender
Frank Ulrich Montgomery. Es habe sich nicht bewährt, alles
im öffentlichen Dienst über einen Kamm scheren zu wollen.
„Vom Baggerfahrer in der Lausitz bis zum Chefarzt in Berlin
– das kriegen Sie alles nicht einfach in einen Tarifsack rein!“
Der Marburger Bund hat die öffentlichen Arbeitgeber aufgefordert,
ihn als eigenständigen Tarifpartner anzuerkennen und mit ihm
in Verhandlungen über ein Gesamttarifvertragswerk für
die Ärztinnen und Ärzte einzutreten. Ein erstes Tarifgespräch
mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder fand bereits statt.
Das Vorbild für sein Vorgehen sieht der Marburger Bund in
der Flugpilotengewerkschaft „Cockpit“, die gleich ihm
durch Kooperations- und Tarifgemeinschaftsverträge der Deutschen
Angestellten-Gewerkschaft DAG verbunden war. Als die DAG in ver.di
aufging, gingen auch diese Verträge auf ver.di über. Cockpit
verließt ver.di – ebenfalls aus tarif- und berufspolitischen
Erwägungen – umgehend und agiert seither erfolgreich
als selbständige Berufsgewerkschaft.
Als „Meilenstein und Scheideweg“ bezeichnete Montgomery
die Beschlüsse der mb-Hauptversammlung. Der Aufruf an die deutschen
angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte ist zitierenswert:
„Allein auf sich gestellt braucht der Marburger Bund jetzt
jeden Arzt, jede Ärztin in Deutschland als Mitglied. Bitte
werben Sie als mb-Mitglied intensiv dafür. Die Pilotengewerkschaft
Cockpit organisiert 90 Prozent aller Piloten, beim Marburger Bund
sind bisher 45 Prozent der Ärzte organisiert – packen
Sie’s an! Eine Gewerkschaft lebt vom Organisationsgrad, von
der Geschlossenheit und vom Durchsetzungswillen ihrer Mitglieder!“
(Quelle: MBZ v. 16.09.05)
Wir gratulieren
zum 35-jährigen VdO-Jubiläum
Katharina Öttig, Deutscher Oper Berlin
zum 25-jährigen VdO-Jubiläum
Barbara von Hammerstein, Bayerische Staatsoper-Nationaltheater
zum 35-jährigen Bühnen-Jubiläum
Rita Bandelmann, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
Elke von Ertzdorff-Kupffer, Deutsche Oper Berlin
zum 25-jährigen Bühnen-Jubiläum
Susanne Stephan, Theater Nordhausen
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