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Brände und Wiederaufbau
Die Geschichte der Berliner Opernhäuser (Teil 3)
Kultur für Stadt und Umland
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Chor-Ranking der Zeitschrift „opernwelt“
Mit einer Stimme Vorsprung hat sich der Chor der Staatsoper Stuttgart bei der alljährlichen Kritikerumfrage des internationalen Opernmagazins „opernwelt“ seine Position als „Chor des Jahres“ zurück erobert. Neben ihm auf dem „Siegertreppchen“ stehen der Opernchor Frankfurt/Main und – mit gleicher Stimmenzahl – die Chöre der Staatsoper und der Komischen Oper Berlin. Zum „Opernhaus des Jahres“ kürten die von der „opernwelt“ befragten 50 Kritiker in einer Gesamtwürdigung der Ära Metzmacher-Konwitschny die Hamburgische Staatsoper, zum „Ärgernis des Jahres“ die auf den Opernbühnen dilettierenden prominenten Filmregisseure. Ekkehard Pluta fragte gar besorgt, wann denn auch Udo Walz (der Friseur) oder Klaus Wowereit (der Regierende Bürgermeister) in Berlin inszenieren dürften.

Germania mit Palumbo
Wenn Kirsten Harms, die Intendantin der Deutschen Oper Berlin, im Herbst 2006 ihre erste von ihr voll verantwortete Spielzeit mit der ziemlich unbekannten Völkerschlachtsoper „Germania“ von Alberto Franchetti (1902) eröffnen wird, dann wird „ihr“ neuer Generalmusikdirektor am Pult stehen: Renato Palumbo. In Deutschland ist er vermutlich nur dem Publikum der DOB ein Begriff: Im Dezember 2004 war er für seinen vorzeitig aus dem Amt geschiedenen Vorgänger Christian Thielemann als musikalischer Leiter der Neuinszenierung von Puccinis „Manon Lescaut“ eingesprungen; jetzt übernahm er auch Puccinis „Le Villi“. Der 1963 in Montebelluno (Veneto) geborene Dirigent hatte Chefpositionen bereits in Istanbul (1989-1994) und Kapstadt (1994-1999) inne; sein Vertrag in Berlin läuft zunächst über fünf Spielzeiten.

Bühnenvereinsstatistik: Das Sparen und seine Folgen
Der vom Deutschen Bühnenverein vorgelegten „Theaterstatistik 2003/2004“ ist zu entnehmen, dass die Kürzungen der Betriebszuschüsse für die öffentlichen Theater in Deutschland kaum noch durch Steigerung der Eigenleistungen abgefangen werden können. Die Zuweisungen der Länder sanken um 12,7 Millionen Euro, die der Kommunen sogar um 35,8 Millionen; das sind insgesamt 48,5 Millionen oder rund 2,4 Prozent. 556 Arbeitsplätze mussten in der Spielzeit 2003/2004 in folge dieser Kürzungen der Fördermittel abgebaut werden. Dementsprechend ging die Zahl der Veranstaltungen um mehr als 800 auf 63.911 zurück. Die Zahl der Besucher, die 2002/2003 noch gestiegen war, ging um rund 275.000 auf jetzt 19.627.953 zurück, was sich wiederum auf die Einspielergebnisse auswirkte: Sie sanken von 16,4 auf 16,3 Prozent. Rückgänge hatten vor allem das Musik- sowie das Kinder- und Jugendtheater hinzunehmen.
Wenn dennoch die Gesamtzahl der Besucher mit 35,6 Millionen knapp gehalten werden konnte, so ist dies den Festspielunternehmungen ebenso zu verdanken wie den 48 selbständigen Kulturorchestern, die bei einer Steigerung der ihnen zugewiesenen Fördermittel um rund zwei Millionen Euro auch rund 200.000 Besucher hinzugewinnen konnten, vor allem aber den 217 Privattheatern. Obwohl ihre öffentliche Förderung um rund 1,9 Prozent auf insgesamt 78,12 Millionen Euro zurückging, konnten sie die Zahl ihrer Veranstaltungen auf rund 47.000 steigern und damit 11.757.838 Besucher erreichen.

Muss die Scala schließen?
Das von Wirtschafts- und Finanzminister Giulio Tremonti dem Parlament in Rom vorgelegte Haushaltsgesetz 2006 sieht eine Reduzierung der Fördermittel für Italiens kulturelle Einrichtungen um fast 40 Prozent vor. Die Opernhäuser sollen 79 Millionen Euro weniger erhalten, die Sprechbühnen 20 Millionen, die Filmförderung und die nationalen Festivals, wie auch die Filmbiennale in Venedig 30 Millionen. Allein Mailands öffentliche Kultureinrichtungen müssten 2006 mit rund 16 Millionen Euro weniger auskommen. Pressemeldungen zufolge bereiten die Opern, Konzert- und Schauspielhäuser sowie die staatliche Filmschule in Rom einen „Kulturstreik“ vor.

Neuer Konzertbau
Der Hamburger Senat hat den Bau einer Elbphilharmonie in der Hafen-City der Stadt beschlossen. Für den Bau des Komplexes mit zwei Konzerträumen und insgesamt 2.700 Sitzen, in dem auch ein Hotel und Wohnungen untergebracht werden sollen, sind Baukosten von rund 186 Millionen Euro eingeplant, 94 Millionen davon für die beiden Konzerträume. Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust kündigte die Gründung einer Stiftung „Hamburg Musik“ für den Bau und den künstlerischen Betrieb der Philharmonie an. Jeder von Bürgern gespendete Betrag soll dabei von der Stadt Hamburg in der gleichen Höhe ergänzt werden.

Gesichert: Ruhrtriennale
Die Zukunft der Ruhrtriennale ist offenbar gesichert. Wie der neue NRW-Staatssekretär für Kultur, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU), ankündigte, wird er der Landesregierung vorschlagen, das Festival auch in der dritten Spielzeit 2008 bis 2010 zu fördern. Dabei solle die Ruhrtriennale von der angekündigten Verdoppelung des Landeskulturetats in den nächsten fünf Jahren profitieren.

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