Zur Startseite


 

 
Zur Startseite von Oper & Tanz
Aktuelles Heft
Archiv & Suche
Stellenmarkt
Oper & Tanz abonnieren
Ihr Kontakt zu Oper und Tanz
Kontakt aufnehmen
Impressum
Datenschutzerklärung

Website der VdO


 

Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester
Neue Wege für den Opernchor
Ein Interview mit dem neuen Chordirektor in Leipzig Sören Eckhoff
Nachwuchs im Opernchor
Das Opernchorstudio der Semperoper
Expansion und Diversifizierung
Veränderungen im Musical-Geschäft

Portrait
Brände und Wiederaufbau
Die Geschichte der Berliner Opernhäuser (Teil 3)
Kultur für Stadt und Umland
Ein Porträt des Pforzheimer Theaters
Bilanz nach zwei Jahren
Der Intendant der Bregenzer Festspiele, David Pountney

Berichte
Komplette Beziehungsunfähigkeit
„Tristan“-Premiere in Bayreuth
Bochum
Fußball-Oratorium in der Jahrhunderthalle
Von Macht und Kapital
Der „Troubadour“ bei den Bregenzer Festspielen
Aus aktuellem Anlass
„Waiting for the Barbarians“ in Erfurt uraufgeführt
Ich bleibe doch stets froh
Die
Eutiner Festspiele
Warten auf das nächste Jahr
Die Salzburger Festspiele

Alles, was Recht ist
Versicherungsschutz bei Wegeunfällen
Urteile - Entscheidungen

VdO-Nachrichten
Nachrichten
Marburger Bund verlässt ver.di – Wir gratulieren

Service
Schlagzeilen
Namen und Fakten
Oper und Tanz im TV
Stellenmarkt
Festspiel-Vorschau 2005
Spielpläne 2005/2006

 

Portrait

Bilanz nach zwei Jahren

Der Intendant der Bregenzer Festspiele, David Pountney · Von Stefan Rimek

„Ich habe eine lange Beziehung zu den Bregenzer Festspielen. Die beginnt bereits mit meiner Inszenierung des ,Fliegenden Holländers‘ im Jahre 1989. Dann kam ,Nabucco‘, dann ‚Fidelio‘ und dann habe ich im Festspielhaus 1999 Martinus ,Griechische Passion‘ und 2002 Martinus ,Julietta‘ inszeniert. Die Übernahme war für mich eher ein natürlicher Vorgang, denn als ich gehört habe, dass Alfred Wopmann die Intendanz abgeben will, habe ich dem Präsidenten der Festspiele mitgeteilt, dass ich mich für dieses Amt sehr interessieren würde, und so bin ich dann auch im üblichen Prozess gewählt worden.“

 
Intendant David Pountney. Foto: Festspiele
 

Intendant David Pountney. Foto: Festspiele

 

So einfach wie schlüssig erklärt David Pountney die Umstände, die es ermöglichten, dass der aus Oxford stammende Brite, der in der Vergangenheit bereits die „Scottish Opera“ leitete und an der New Yorker Met inszenierte, im Dezember 2003 die Leitung der Bregenzer Festspiele übernahm.

Das Konzept der Seebühne habe er aufgrund des langen Erfolges nicht ändern wollen, erklärt Pountney im Gespräch mit unserer Zeitschrift. Aber das Profil der Festspiele im Bereich des unkonventionelleren „KAZ“-Programms („Kunst aus der Zeit“) „noch zu schärfen“ und die stilistische Breite des Gebotenen auf der Werkstatt-Bühne des Festspielhauses und an alternativen Spielorten noch zu vergrößern, sieht er sehr wohl als eine neue Aufgabe an.

Auch die Einführung der Operettenschiene im Bregenzer Theater am Kornmarkt, die Pountney letztes Jahr mit einer eigenen und recht originellen Inszenierung von Kurt Weills „Kuhhandel“ eröffnete, liegt ihm nach eigenen Angaben sehr am Herzen. Um dem gesamten Festspielprogramm noch mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, hält Pountney Schwerpunkte wie das Werk Kurt Weills im letzten Jahr und das Schaffen des dänischen Komponisten Carl Nielsen in diesem Jahr für geeignet.

Und die Realität gibt ihm in dieser Hinsicht Recht, konnte er doch heuer mit seiner eigenen kreativen und fesselnden Inszenierung von Nielsens 1906 uraufgeführten Oper „Maskerade“ das Publikum auch für die wesentlich schwierigere sinfonische Kost des dänischen Komponisten im Rahmen der Sinfoniekonzerte begeistern. „Wir haben neben der ‚Maskerade‘ und vier Sinfonien auch Kammermusik von Nielsen zur Aufführung gebracht. Man muss das als eine Einheit sehen und das hat wirklich funktioniert“, stellt Pountney hierzu fest.

Neben Verdis „Troubadour“, der auf der Seebühne auf einer Erdölraffinerie-Kulisse von Robert Carsen innovativ inszeniert wurde (s. Besprechung auf S. 25), nahm das Publikum auch die „Maskerade“ im Festspielhaus sehr gut an. Eine Auslastung von 95 Prozent spricht hier eine deutliche Sprache. Aber auch all die anderen Konzerte sowie Musiktheater- und Theaterinszenierungen, die von indischer Musik über Multimedia-Produktionen bis hin zu Franz Molnárs schwarzhumoriger Theatersatire „Liliom“ auf dem romantischen Martinsplatz der Oberstadt reichten, konnten eine große Auslastung verbuchen.

Somit fällt die nun zweijährige Bilanz, die Pountney zieht, auch in Bezug auf eine stilistische Horizonterweiterung des Publikums zurecht sehr positiv aus.

Diesen Weg will Pountney auch in Zukunft gehen, wenngleich er sich seine neuen Ideen noch nicht entlocken lässt. Zunächst steht mit der Komplettsanierung des Festspielhauses ein 40-Millionen-Euro-Projekt an, das bereits am 22. August und damit einen Tag nach dem Ende der diesjährigen und damit 60. Bregenzer Festspiele begann. Man darf also auf die 61. Festspiele im Jahre 2006 zurecht gespannt sein.

Stefan Rimek

startseite aktuelle ausgabe archiv/suche abo-service kontakt zurück top

© by Oper & Tanz 2000 ff. webgestaltung: ConBrio Verlagsgesellschaft & Martin Hufner