Michael Grosse bleibt bis zum 31. Juli 2010 Generalintendant
und Geschäftsführer der Schleswig-Holsteinischen Landestheater
und Sinfonieorchester GmbH.
Thomas Bockelmann, bisher Generalintendant der Städtischen
Bühnen Münster, übernimmt ab 2004 als Nachfolger
von Christoph Nix, dessen Vertrag nicht verlängert worden war,
die Leitung des Staatstheaters Kassel. Nachfolger Bockelmanns wird
Wolfgang Quetes, der sich in Erfurt, Magdeburg und Regensburg als
Regisseur einen Namen gemacht hat.
Heinrich Hollreiser, in München geborener Dirigent,
feierte seinen 90. Geburtstag. Über Darmstadt, Düsseldorf
und Wien kam er 1961 an die Deutsche Oper Berlin und hielt dem Haus
bis ins hohe Alter die Treue.
Carlos Spierer, ehemaliger Leiter des Gävle Symphonieorchesters
Schweden, ist seit der neuen Spielzeit GMD am Stadttheater Gießen.
Wulf Konold, Generalintendant des Nürnberger Theaters,
übernimmt ab der Spielzeit 2005 auch die Leitung der Ludwigsburger
Schlossfestspiele. Wolfgang Gönnenwein, sein Vorgänger
in diesem Amt, wird sich im Jahr 2004 verabschieden. Gönnenwein
hat die Festspiele 33 Jahre lang geleitet.
Hans von Manen zieht sich von seinem Posten als Hauschoreograf
des Nederlands Dans Theaters zurück. Der Choreograf fühlt
sich mit seinem Werk nicht mehr ausreichend im Programm der Compagnie
vertreten.
Ivan Fischer, Chefdirigent der Opéra de Lyon, ist
aus Protest gegen die vom neuen Intendanten Serge Dorny geplante
Auflösung des Sängerensembles zurückgetreten.
Toshiyuki Kamioka, derzeit Dirigent am Hessischen Staatstheater
Wiesbaden, wird ab der Spielzeit 2004/05 Generalmusikdirektor in
Wuppertal.
Lady Gwyneth Jones, Sopranistin, versuchte sich erstmals
als Regisseurin. Am Deutschen Nationaltheater Weimar inszenierte
sie ihr Regiedebüt , den „Fliegenden Holländer“.
Die musikalische Leitung hatte Jac van Stehen, das Bühnenbild
stammt von Laurent Berger.
Heinz Spoerli, Direktor des Züricher Balletts, erhält
die goldene Ehrenmedaille des Schweizer Regierungsrats. Er habe
als Chef des Züricher Balletts im Opernhaus, als Meisterchoreograf
und als Ballettschulleiter Herausragendes für die Tanzkultur
in Zürich, der Schweiz und Europa geleistet und seit 1995 das
Züricher Ballett konsequent künstlerisch weiterentwickelt,
so dass es heute zu den international renommierten Kompetenzen zähle.
Christoph Meyer wird ab der Spielzeit 2004/2005 Operndirektor
am Theater Basel und damit Nachfolger von Michael Lakner, der seinen
2004 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird.
Joachim Klaiber, von 1963 bis 1976 Intendant in Kiel und
einer der wichtigsten Förderer des zeitgenössischen Musiktheaters
, ist im Alter von 95 Jahren gestorben. In Kiel gründete Klaiber
das erste experimentelle Opernstudio Deutschlands sowie die Reihe
„Theater unterwegs“.
Vladimir Derevianko, Ballettdirektor des Balletts Dresden,
ist am 6. September mit dem „Leonide Massine Award 2003“
ausgezeichnet worden.
Tommi Hakala, Ensemblemitglied der Oper Leipzig, hat in
Cardiff den Gesangswettbewerb „20. BBC Singer of the World”
gewonnen.
Michael Suttner, Opernsänger und Absolvent der Bayerischen
Singakademie, gewann beim Internationalen Operetten-Gesangswettbewerb
den ersten Preis. Er ist seit der Spielzeit 2002/03 Mitglied des
Opernensembles am Theater Regensburg.
Siegfried Köhler feierte am 30. Juli seinen 80. Geburtstag.
Köhler war in Freiburg, Köln und Saarbrücken Generalmusikdirektor
und zuletzt Hofkapellmeister der Königlichen Oper in Stockholm.
Tatiana Plotnikova, die russische Sopranistin, gewann den
ersten Preis beim „5. Internationalen Gesangswettbewerb Montserrat
Caballé“ in Andorra.
Franco Fagioli, argentinischer Countertenor, hat den zehnten
internationalen Gesangswettbewerb der Bertelsmann-Stiftung gewonnen.
Um den mit 10.000 Euro dotierten Preis hatten sich mehr als 1.200
Sängerinnen und Sänger aus 50 Nationen beworben. In das
Finale des weltweit wohl wichtigsten Wettstreites junger Sänger
waren sechs Solisten gekommen, davon allein drei aus Asien. Der
übrig gebliebene einzige deutsche Bewerber schied bereits im
Halbfinale aus.
Valerio Tura wird zu Beginn der kommenden Spielzeit künstlerischer
Leiter des Brüsseler Opernhauses La Mannaie.
Josef Hussek, derzeit Leiter des künstlerischen Betriebsbüros
der Salzburger Festspiele, kehrt mit Beginn der Spielzeit 2005/06
als Operndirektor an die Hamburgische Staatsoper zurück.
Fabrizio Ventura, Meiningens Musikdirektor, wird sein Amt
zum Ende der Spielzeit aufgeben. Anlass ist die geplante Verkleinerung
des Meininger Orchesters.
Per Boye Hansen wird Operndirektor an der Komischen Oper
Berlin. Der bisherige Künstlerische Betriebsdirektor hat einen
Vertrag bis 2009 erhalten.
Franco Corelli, italienischer Tenor, starb im Alter von
82 Jahren in Mailand. Mit seinem Auftritt bei den Salzburger Festspielen
1962 als Manrico in Verdis „Trovatore“ begann seine
große Karriere. In den 60er-Jahren war Corelli einer der gefragtesten
Sänger.
AACHEN: Dem Theater ist es in der Spielzeit 2002/03 gelungen,
mit Mehreinnahmen und Einsparungen nur 15,3 Millionen Euro seines
Betriebszuschusses von 16,3 Millionen Euro abrufen zu müssen.
Der Differenzbetrag wird in die Rücklage des Theaters aufgenommen.
BAYREUTH: Die Kartenbestellungen für 2004 sind zehnfach
überzeichnet. Deshalb werden bei den nächsten Festspielen
auch wieder viele Kartenwünsche unerfüllt bleiben. Zum
Vorverkaufsstart lagen bereits mehr als 60.000 Bestellungen für
rund eine halbe Million Tickets vor. Für die 30 Vorstellungen
gibt es jedoch nur rund 50.000 Karten. Die Preisspanne liegt zwischen
sechs Euro für Hörplätze und 192,50 Euro für
Spitzenplätze.
BERLIN: Das Land Berlin will die Zuschüsse für
die Orchester in den kommenden fünf Jahren um mehr als ein
Viertel kürzen. Von den 34 Millionen Euro, mit denen das Land
heute die Klangkörper fördert, sollen bis 2008 rund 9
Millionen Euro gestrichen werden.
Die Werkstatt der Kulturen in Berlin wird für ihre beispielhafte
interkulturelle Arbeit geehrt. Die seit zehn Jahren bestehende Einrichtung
erhielt in Berlin den Kulturpreis 2003 der Kulturpolitischen Gesellschaft.
Insbesondere mit dem alljährlichen „Karneval der Kulturen“
sei ein bundesweites exemplarisches Zeichen für die kulturelle
Selbstständigkeit und künstlerische Ausdrucksvielfalt
von Migranten gesetzt worden, hieß es zur Begründung.
Neben dem „Karneval der Kulturen“ ist die Werkstatt
Initiator und Veranstalter des Tanzfestivals „Bewegte Welten“
und des Wettbewerbs „Musica Vitale“. Der Kulturpreis
der Kulturpolitischen Gesellschaft wird seit 1977 alljährlich
vergeben.
BIELEFELD: Das Stadttheater Bielefeld feiert in dieser Saison
seinen 100. Geburtstag. In der Jubiläumsspielzeit stehen unter
anderem im Musiktheater die Schlagerrevue „Time to say good-bye“,
„Die Meistersinger von Nürnberg“, „Romeo
und Julia“ und der Ballettabend „Messias in der Neustädter
Marienkirche“ auf dem Programm.
DARMSTADT: John Dew, designierter Intendant des Darmstädter
Staatstheaters und ab 2004/05 im Amt, hat Ende September sein Leitungsteam
vorgestellt. Verwaltungsdirektor Michael Obermeier und GMD Stefan
Blunier sind dem Darmstädter Publikum schon bekannt. Neu im
Team sind Martin Apelt als Schauspieldirektor, Philipp Kochheim
als Oberspielleiter des Musiktheaters und Mei Hong Lin als künftige
Tanztheaterdirektorin. Die taiwanische Choreografin hatte schon
von 1997 bis 2000 unter Dews Intendanz das Dortmunder Ballett geleitet.
DETMOLD: Der Landesverband Lippe hat dem designierten Detmolder
Intendanten Heinz Rudolf Müller, der bis Ende der Spielzeit
2002/03 Intendant des Westfälischen Landestheaters Castrop-Rauxel
war, die Intendantenvollmacht noch vor Beginn seiner Tätigkeit
entzogen. Auslöser hierfür waren Nichtverlängerungsmitteilungen,
die Müller ausgesprochen hatte. Das Detmolder Theater wird
weiterhin von seinem bisherigen Intendanten Ulf Reiher geleitet,
der sich ursprünglich mit Ende der Spielzeit 2003/04 in den
Ruhestand begeben wollte.
DÜSSELDORF: Der Geschäftsführer der Kultur
Ruhr GmbH, Peter Landmann, wird sein Amt im Sommer kommenden Jahres
abgeben. Landmann hat den Aufsichtsratsvorsitzenden der Gesellschaft,
Kulturminister Michael Vesper (Grüne) gebeten, ihn zum 30.
Juli 2004 von seinem Amt zu entbinden. Hintergrund sei der Wechsel
des Intendanten bei der RuhrTriennale im Sommer. Auf Gérard
Mortier folgt der Theaterregisseur Jürgen Flimm. Dieser könne
dann einen Vorschlag für die Neubesetzung des Geschäftsführer-Postens
unterbreiten, erläuterte eine Sprecherin. Die Kultur Ruhr GmbH
ist Träger des Festivals.
ESSEN: Nach einer Kritikerumfrage des Bühnenmagazins
„theater pur“ ist das Aalto Musiktheater wieder Musiktheater
des Landes Nordrhein-Westfalen, die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg
liegt an zweiter Stelle. Zum besten Dirigenten wurde Stefan Soltesz,
Chef des Aalto-Theaters, gekürt. Auch das Ballett des Aalto-Theaters
kam auf den ersten Platz, die Compagnie der Deutschen Oper am Rhein
auf den zweiten Platz.
FRIEDRICHSHAFEN: Zum elften Mal fand im Juli der Internationale
Gesangswettbewerb Operalia von Placido Domingo statt, diesmal am
Bodensee. 850 Sänger bewarben sich um die insgesamt 175.000
Dollar Preisgeld, wobei allein der erste Preis mit 50.000 Dollar
dotiert ist. Ausgezeichnet wurden unter anderem die aus Apulien
stammende Sopranistin Adriana Damato, die Tenöre Giuseppe Gipali
aus Albanien, und Jesus Garcia aus den USA. Der spanische Tenor
Israel Lozano konnte gleich drei Erfolge erringen: er kam auf den
dritten Rang (neben Garcia) und wurde gleichzeitig Publikumssieger
und Mitgewinner im Zarzuela-Wettbewerb.
GELSENKIRCHEN: Bernd Schindowski, Ballettdirektor des Musiktheaters
im Revier Gelsenkirchen, erhält den mit 5.000 Euro dotierten
Gelsenkirchener Theaterpreis 2002/03. Den Förderpreis in Höhe
von 2.500 Euro erhalten die Dramaturgen Wiebke Hetmanek und Johann
Casimir Eule.
GRAZ: Die Vereinigten Bühnen Graz werden ab September
2004 als Holding mit Untergesellschaften (Oper, Schauspiel, Jugendtheater
und Dienstleistungsgesellschaft) arbeiten. Laut Bürgermeister
Siegfried Nagl soll die Gesamt-Holding jährlich 31 Millionen
Euro an Zuschüssen bekommen. Die von der scheidenden Intendantin
Karen Stone geplante Spielzeit 2003/04 wird zunächst solange
vom technischen Direktor Jörg Koßdorff betreut, bis der
derzeitige Musikintendant der Stadt Wien, Roland Geyer, als Opernintendant
nach Graz kommt. Der seit 2001 in Graz tätige Chefdirigent
Philippe Jordan hat mitgeteilt, seinen Vertrag über die Spielzeit
2003/04 hinaus nicht verlängern zu wollen.
HAGEN: Antony Hermus übernimmt für die Spielzeit
2003/2004 kommissarisch das Amt des GMD am Theater Hagen. Der gebürtige
Holländer war bisher Erster Kapellmeister und Stellvertreter
des nach Kiel wechselnden GMD Georg Fritsch.
HALLE: Mit langanhaltendem Applaus, Jubel- und Bravorufen
hat das Publikum die Uraufführung der märchenhaften Oper
„Die drei Rätsel“ von Detlev Glanert am Opernhaus
Halle bedacht. Der Beifall galt nicht nur den Leistungen der zumeist
jugendlichen Darsteller, sondern auch der überzeugenden Inszenierung
von Frank Martin Widmaier und dem Bühnenbild von Bernd Leistner.
Das Libretto stammt von Carlo Pasquini. Bei der für Kinder
und Erwachsene gedachten Oper sind die beiden Hauptdarsteller Kinder.
Mitwirkende sind ferner der Kinder- und Jugendchor der Stadt Halle.
Die Erwachsenenwelt wird durch sechs Solisten und einen kleinen
gemischten Chor verkörpert. Im Orchester spielen Kinder und
Jugendliche mit ihren Instrumentallehrern und Berufsmusikern zusammen.
HAMBURG: Am 9. November feierte das Philharmonische Staatsorchester
sein 175-jähriges Bestehen. Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher
hat für die Jubiläumssaison Italien als Länderschwerpunkt
gewählt – unter anderem auch, weil auf dem Programm des
ersten Konzerts der Philharmonischen Gesellschaft im Januar 1829
vor allem italienische Komponisten standen.
HEIDELBERG: Günther Beelitz, Intendant des Theaters
Heidelberg, hat sich nach „reiflicher Überlegung“
entschieden, seinen Dienstvertrag fristgemäß zum 12.
September 2005 nicht zu verlängern, wie es in der Presseerklärung
des Theaters vom 30. September heißt. Die durch die „GMD-Affäre“
ausgelösten erheblichen atmosphärischen Trübungen
zwischen Theaterleitung und Stadtspitze hätten sich leider
auch auf andere, für das Theater wesentlichere Fragen übertragen.
Beelitz sehe deshalb keine Perspektive mehr für eine weitere
verantwortungsvolle Arbeit für das Theater.
KASSEL: Das Staatstheater Kassel muss umfangreich saniert
werden. Gespräche zwischen dem Finanz- und dem Kunstministerium
haben ergeben, dass eine Komplettsanierung sinnvoller als die zunächst
beabsichtigte Teilsanierung ist. An dem erst 1992 renovierten Staatstheater
waren vor drei Jahren gravierende Mängel festgestellt worden.
KÖLN: Die am 29. Juli vom Rat der Stadt verfügte
Kürzung der Bühnenzuschüsse um 1,5 Millionen Euro
im Jahr 2003 und 4,5 Millionen Euro für das Jahr 2004 ist zwei
Wochen später in einer Dringlichkeitsentscheidung zurückgenommen
worden. Auch für das Jahr 2005 sind keine Kürzungen geplant.
Der Geschäftsführende Intendant Peter F. Raddatz und Schauspielintendant
Marc Günther hatten von dieser Entscheidung ihre weitere Arbeit
in Köln abhängig gemacht.
Der „Fonds Neues Musik-Theater“ in Nordrhein-Westfalen
fördert unter anderem das Projekt „Intermezzo“,
bei dem an einem Abend fünf Opern-Uraufführungen zu sehen
sind. Texte der Autorin Elke Heidenreich wurden von Manfred Trojahn,
Detlef Glander, Georg Graewe, Peter Ruzicka und Marc-Aurel Floros
vertont. Premiere war am 15. November in der Yakult-Halle der Oper.
MAINZ: Martin Schläpfer, der Mainzer Ballettdirektor,
erhielt den von der Foundation Heinz Spoerli zum ersten Mal vergebenen
Preis zur Förderung der Schweizer Tanzkunst. Die mit 20.000
Franken dotierte Auszeichnung wurde dem gebürtigen Schweizer
am 13. September im Theater Basel während eines Gastspiels
des Ballett Mainz mit Schläpfers Bach-Choreografie „Die
Kunst der Fuge“ verliehen. Schläpfer hat seinen Vertrag
in Mainz bis 2005/06 verlängert.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne des Rheinland-Pfälzischen
Kultusministers Jürgen Zöllner zur Auflösung des
Philharmonischen Orchesters des Staatstheaters Mainz (vgl. O&T,
Ausgabe 5/03, S. 6) wurde eine Unterschriftenaktion zur Erhaltung
des Klangkörpers gestartet, an der sich bereits kurz nach Beginn
über 100.000 Mainzer Bürger beteiligt haben.
MÜNCHEN: Mit einer Platzausnützung von insgesamt
97 Prozent, 86.000 verkauften Karten bei 65 Veranstaltungen, waren
die Münchner Opern-Festspiele 2003 trotz wirtschaftlich schwieriger
Lage sehr erfolgreich. Über 5.000 Zuschauer mehr als im Vorjahr
besuchten die Festspiele. Die Bayerische Staatsoper hatte in der
vergangenen Spielzeit mehr als 600.000 Besucher, die Einnahmen lagen
10 Prozent über den bereits sehr optimistischen Schätzungen.
Das 250-jährige Bestehen des Münchner Cuvilliéstheaters
ist mit einer umjubelten Opernpremiere gefeiert worden. Gezeigt
wurde „Catone in Utica“ von Giovanni Ferrandini. Mit
der Uraufführung dieses Werkes war am 12. Oktober 1753 das
von Francois Cuvilliés erbaute Residenztheater feierlich
eröffnet worden. Vor der Premiere hatte Finanzminister Kurt
Faltlhauser (CSU) in einer Rede eine umfassende Renovierung des
Theaters angekündigt. Die intensive Nutzung des CuvilliésTheaters
seit seiner Wiedereröffnung vor 45 Jahren habe Schäden
verursacht, die jetzt behoben werden müssten. Die Sanierungsarbeiten
machten ab dem kommenden Jahr eine zeitweilige Schließung
des Theaters notwendig.
Die Zukunft der Münchner Biennale für zeitgenössisches
Musiktheater scheint bis auf weiteres gesichert. Münchens Kulturreferentin
Lydia Hartl gab eine Bestandsgarantie zunächst bis 2006 ab.
Im nächsten Jahr muss das von Hans Werner Henze gegründete
Festival eine vergleichsweise geringe Einsparung von 62.000 Euro
hinnehmen. Insgesamt zahlt die Landeshauptstadt für die Biennale
etwa 1,4 Millionen Euro im Jahr.
NORDHAUSEN/SONDERSHAUSEN: Lars Titje wird ab August 2004
Intendant der Theater Nordhausen/Sondershausen. Er übernimmt
das Amt von Monika Pirkbauer. Zukünftig wird es keine Schauspielsparte
in Nordhausen mehr geben. Innerhalb eines Kooperationsvertrages
mit dem Theater Rudolfstadt versorgt das Theater Nordhausen mit
seinem Musiktheater und mit Ballettaufführungen die Rudolfstädter
Bühne.
NÜRNBERG: Philippe Auguin, Nürnbergs Generalmusikdirektor,
will seinen bis 2005 laufenden Vertrag nicht verlängern. Auguin
hatte vergeblich um mehr Mitsprache bei der Spielplangestaltung
gekämpft.
OLDENBURG: Tamás Juronics, künstlerischer Leiter
der ungarischen Szeged Contemporary Dance Company, choreografiert
für die Tänzer des Oldenburgischen Staatstheaters „Carmen”
(Musik von Georges Bizet), während Martin Stiefermann, der
Direktor der Oldenburger Tanzkompanie, sowohl in Szeged als auch
in Oldenburg sein neues Tanzstück „Die Tragische”
zur vierten Sinfonie von Franz Schubert einstudiert.
OSNABRÜCK: Norbert Hilchenbach, Intendant der Städtischen
Bühnen Osnabrück, steht nach Ablauf seines Vertrages 2005
nicht weiter zur Verfügung. Hilchenbach, der das Theater seit
1997 leitet, begründete seinen Ausstieg mit den für 2005
angekündigten strukturellen Eingriffen, die lediglich über
eine Spartenschließung, zumindest jedoch über die Schließung
einer Spielstätte und dem damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen
ermöglicht werden könne.
POTSDAM: Für den Theaterneubau an der Schiffbauergasse
in Potsdam ist der Grundstein gelegt worden. Auf dem Gelände
des Kultur- und Gewerbestandortes Schiffbauergasse soll das neue
Haus für das Hans Otto-Theater im Herbst 2006 eröffnet
werden. Nach Angaben der Stadt werden sich die Kosten voraussichtlich
auf rund 24 Millionen Euro belaufen.
SALZBURG: Die Salzburger Festspiele melden nach dem Ende
der diesjährigen Saison Rekordbesucherzahlen und eine Auslastung
von 94,5 Prozent – selbst die Aufführungen von Henzes
neuer Oper „L´Upuipa” waren ausverkauft; die Einnahmen
– fast 24 Millionen Euro aus dem Kartenverkauf – lagen
deutlich über den Erwartungen. Zu den Veranstaltungen kamen
243.820 Besucher, das sind rund 12.000 mehr als im Vorjahr. Im nächsten
Jahr soll es vier Opern-Neuinszenierungen geben: „King Arthur”
von Henry Purcell in der Regie von Jürgen Flimm und unter der
musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt, Mozarts „Cosi
fan tutte”, eine Übernahme von den Osternfestspielen
unter Philippe Jordan, Korngolds „Tote Stadt” als Koproduktion
mit der Wiener Staatsoper und dem Teatro Liceu in Barcelona und
Strauss’ „Rosenkavalier” in der Inszenierung von
Robert Carsen. Stefan Herheims umstrittene Inszenierung von Mozarts
„Entführung” wird – als „work in progress”
– wieder aufgenommen.
STUTTGART: Reid Anderson, Intendant des Stuttgarter Balletts,
wird seinen Vertrag bis zum Sommer 2009 verlängern.
WIEN: Das „Theater an der Wien“ wird ab dem
Mozartjahr 2006 nur mehr der ernsten Muse zur Verfügung stehen:
Meisterwerke der Barockoper, Mozart, Raritäten der Wiener Klassik
und zeitgenössisches Musiktheater. Als Intendant wurde Roland
Geyer bestellt, der bisher für die Wiener Festivals Klang-Bogen
und Osterklang verantwortlich war.
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