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Ausgabe 2001/01

Editorial

Götz Friedrich
Laudatio Harry Kupfer
Dankesrede Götz Friedrich
Pressemitteilung der Deutschen Oper
Oper als großes Menschentheater

Kulturpolitik
Ein kulurelles MacPomm?
Karlsruhe: Pierre Wyss neuer Ballettchef

Portrait
Kiel als Musikstadt

Berichte
Zwei mal „Boris Godunow“
„Pelleas et Melisande“ in Leipzig

Alles, was Recht ist
Konzert-Rechtssprechung
Gesetz über Teilzeitarbeit
Irreführende Berichterstattung
Ungerechte Entfernungspauschale
Betriebsverfassungsgesetz novellieren

Rezensionen
Rettich: Zwischen Kunst und Politik
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Namen & Fakten

   

85. Geburtstag: Elisabeth Schwarzkopf. Foto: Timpe

 

Elisabeth Schwarzkopf feierte ihren 85. Geburtstag. Mit ihrem lyrischen Sopran prägte sie Strauss-Partien wie die Marschallin oder die „Capriccio“ – Gräfin an den großen Bühnen der Welt. Ihr Opern- wie Liederschaffen ist vielfältig dokumentiert.

Christa Puhlmanan-Richter, mehr als zwei Jahrzehnte Mitglied der Nürnberger Oper, ist im Alter von 64 Jahren verstorben.

Roman Trekel, seit 1988 Mitglied der Staatsoper Berlin, erhielt Ende Dezember den Titel Kammersänger. Er ist regelmäßiger Gast bei den Bayreuther Festspielen.

Roland Fenes, Bariton am Musiktheater der Landeshauptstadt Magdeburg, erhält für sein künstlerisches Wirken über Jahre hinweg sowie als Anerkennung für die Gestaltung der Titelpartie in der EXPO-Uraufführung „Der Maschinist“, den mit 3.000 Mark ausgestattenen Sonderpreis.

Aage Haugland, dänischer Bassist, starb im Alter von 56 Jahren. Anfang der 70er Jahre gehörte er zum Ensemble in Bremen und Kopenhagen, von wo aus er eine rege Gastspieltätigkeit, unter anderem bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen, aufnahm.

Maija Plissezkaja, feierte ihren 75. Geburtstag. Am Moskauer Bolschoi-Theater tanzte die Ballerina, Choreografin und Ballettchefin 1943 ihre ersten Rollen. Sie wurde bald eine der wichtigsten kulturellen Repräsentationsfiguren der UdSSR und weltweit berühmt, gleichwohl vielfach verfolgt und behindert von KGB und Kulturbürokratie. Später arbeitete sie vermehrt im Westen und leitete die nationalen Ballettcompagnien von Spanien und Italien.

Mario Schröder, 35-jähriger Choreograf und Tänzer und seit der Saison 1999/2000 Ballettdirektor in Würzburg, wechselt in gleicher Position zur Spielzeit 2001/2002 an die Bühnen der Landeshauptstadt Kiel.

Ulrich Stranz, in Zürich lebender Komponist, erhielt den mit 20.000 Mark dotierten Gerda- und Günter-Bialas-Preis von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Der Preis wird von der GEMA-Stiftung finanziert.

Paul Zeplichal, im „Petruschka-Ballett“ brillierender junger Tänzer des Theaters Magdeburg, wurde mit dem zum sechsten Mal vergebenen Förderpreis für junge Künstler ausgezeichnet.

Semyon Bychkov, Chefdirigent der Sächsischen Staatsoper Dresden, will nach Ablauf seines Vertrages 2003 nicht mehr an der Semperoper arbeiten. Grund hierfür sei die Tatsache, dass Giuseppe Sinopoli von der Saison 2003/2004 an auch die Opernaufführungen leite.

Claus Leininger, Leiter des Wiesbadener Staatstheaters von 1986 bis 1994, wurde 70 Jahre alt. Vor seiner Zeit war er Generalintendant des Musiktheaters Gelsenkirchen.

Olaf Henzold, seit 1997 GMD am Saarländischen Staatstheater, wird sein Amt zum Ende der Spielzeit 2000/2001 niederlegen. Angekündigt war eine Verlängerung seines Vertrages bis 2003.

Reinhard Popp, langjähriger Verwaltungsdirektor des Opernhauses in Halle, muss seinen Posten mit sofortiger Wirkung räumen. Der Personalrat hatte dem 52-Jährigen schwerwiegende Verfehlungen, unter anderem Beleidigungen und sexuelle Nötigungen vorgeworfen; Popp räumte diese ein. Im Einvernehmen mit der Stadt wurde ein abfindungsloser Aufhebungsvertrag geschlossen. Popps bisheriger Stellvertreter Boris Wittkowski hat kommissarisch die Verwaltungsdirektion des Hauses übernommen.

Gerhard Schedl, 43-jähriger Komponist, hat sich erschossen. Schedl unterrichtete seit vielen Jahren am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt/Main. 1980 gelang ihm mit „Der Großinquisitor“ der Durchbruch als Komponist.

Klaus Michael Grüber, Opern- und Schauspielregisseur erhält in diesem Jahr den mit 10.000 Mark dotierten Konrad-Wolf-Preis.

Mariss Jansons, einer der international gefragtesten Dirigenten, der die Osloer Philharmoniker zu einem Weltorchester formte, wird Nachfolger von Lorin Maazel als Chefdirigent des Bayerischen Rundfunksinfonieorchesters.

Manfred Beilharz, Generalintendant der Theater der Bundesstadt Bonn, wurde auf der Jahrestagung der Dramaturgischen Gesellschaft erneut zum Vorsitzenden gewählt.

Axel Peppemüller, ehemaliger künstlerischer Direktor am Theater Augsburg, wird im März 2001 Produktionsleiter am Theater des Westens in Berlin.

Paul-Heinz Dittrich beging am 4. Dezember seinen 70. Geburtstag. Er galt im Westen als herausragender Vertreter der zeitgenössischen DDR-Musik. Dittrich ist Professor für Komposition an der MHS Berlin.

Ulrich Andreas Vogt, Unternehmer und Opernsänger aus Dortmund, wurde zum Intendanten des im Bau befindlichen Konzerthauses Dortmund berufen. Leiter des künstlerischen Betriebsbüros wird Ulrich A. Hauschild.

Philippe Auguin, seit der Saison 1998/99 GMD der Nürnberger Oper, hat seinen Vertrag bis 2003 verlängert.

Werner Heider, Komponist, feierte am 1. Januar seinen 70. Geburtstag.

Theodor Ross wird im August 2001 als Nachfolger von Wolfgang Eysold neuer Intendant am Theater Zeitz.

Leonid Grin wird neuer Chefdirigent am Saarländischen Staatstheater. Der gebürtige Ukrainer, der seit 1991 Music Director des San José Symphony Orchestras ist, wird mit Beginn der Spielzeit 2001/2002 nach Saarbrücken kommen, teilte das Staatstheater mit. In der Saison 1999/2000 hatte Grin das Saarländische Staatsorchester bereits als Gastdirigent geleitet.

Klaus Bernbacher feierte seinen 70. Geburtstag. Als Musikredakteur von Radio Bremen ebenso wie als Dirigent, als Gründer und Organisator der „Tage Neuer Musik Hannover“ wie als Vorsitzender der Jeunesses Musicales und anderer Gremien gestaltete er über Jahrzehnte hinweg das deutsche Musikleben wesentlich mit.

Lorin Maazel, zur Zeit Chefdirigent des Bayerischen Sinfonieorchesters, soll ab Sommer 2002 Nachfolger von Kurt Masur als Leiter des New Yorker Philharmonischen Orchesters werden.

Golo Berg, derzeit Generalmusikdirektor am Städtebundtheater Hof, wird im August 2001 Generalmusikdirektor am Anhaltischen Theater Dessau und der Anhaltischen Philharmonie.

Nicholas Snowman, seit zwei Jahren Leiter der Opernfestspiele in Glyndebourne, ist von seinem Amt zurückgetreten. Zwischen ihm und dem Vorsitzenden der Festspiele soll es zu Differenzen gekommen sein.

   

Kehrt zurück nach Deutschland: F. X. Ohnesorg. Foto: Oswald

 

Franz Xaver Ohnesorg, seit September 1999 Direktor der New Yorker Carnegie Hall, wird ab September 2001 Intendant der Berliner Philharmoniker und damit Nachfolger von Elmar Weingarten. Der einstige Erfolgsintendant der Kölner Philharmonie war beim konservativen New Yorker Publikum auf erhebliche Widerstände gestoßen.

Pina Bausch übernimmt die Leitung des Internationalen Tanzfestivals NRW Düsseldorf. Mit ihren Kenntnissen und weltweiten Kontakten werde Bausch das Festival prägen und etwas Einzigartiges entstehen lassen, erklärte NRW-Kulturminister Michael Vesper. Partner des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals werden die Städte Wuppertal, Düsseldorf und Essen sein. Das Festival existiert seit 1984.

Roger Boggasch, Musik-Abteilungsleiter des Südostbayerischen Städtetheaters Passau, wird ab der Spielzeit 2001/02 Generalmusikdirektor am Theater Hof.

Christoph Eschenbach, Musikdirektor und Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters Hamburg, soll der neue Leiter des Philadelphia Orchestras werden. Eschenbach wird im Jahr 2003 die Nachfolge seines Landsmanns Wolfgang Sawallisch antreten.

Gabriele Staiger, Choreografin, gewann bei der diesjährigen Verleihung des Kölner Theaterpreises den Tanztheaterpreis.

Marcus Creed, Chefdirigent des Rias-Kammerchors, wird zum Ende dieser Saison seinen Posten aufgeben. Er bleibt dem Ensemble aber weiterhin als Gast verbunden. Wie Chormanager Frank Druschel bestätigte, wird derzeit nach einem Nachfolger Creeds gesucht. Er soll seine Stelle zu Saisonbeginn 2002/03 antreten.

Mstislaw Rostropowitsch, Cellist und Dirigent, erhielt den Europäischen Pro Humanitate-Preis der Europäischen Kulturstiftung. Er habe seine Kunst in den Dienst der Humanität gestellt, teilte die Stiftung mit. Die Ehrung des Musikers fand in Basel statt.

Ulf Reiher, seit 1987 Intendant des Landestheaters Detmold, hat seinen Vertrag bis 2003 verlängert.

 

BADEN-BADEN: Die Herbert von Karajan Pfingstfestspiele bringen am 31. Mai die Premiere der Neuinszenierung von Verdis “La Traviata” in einer Koproduktion mit dem Mariinsky-Theater St. Petersburg.

BERLIN: Fabio Luisi, Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters in Leipzig, hat das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erhalten. Luisi hatte kürzlich auf den Posten des Generalmusikdirektors an der Deutschen Oper in Berlin nach wochenlangen Querelen verzichtet.

   

Michael Jurowski demnächst an der Deutschen Oper Berlin. Foto: Birkigt

 

Michael Jurowski, seit 1999 Chefdirigent der Leipziger Oper, ist vom designierten Generalintendanten der Deutschen Oper Berlin, Udo Zimmermann, zum ständigen Dirigenten berufen worden. Jurowski tritt sein Amt ab 1. August 2001 mit einer Vertragsdauer von drei Jahren an.

André Schmitz, geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper Berlin, ist von Kultursenator Stölzl gebeten worden, ab sofort auch die Aufgaben des verstorbenen Generalintendanten Prof. Götz Friedrich bis zum 1. August 2001 kommissarisch wahrzunehmen.

Die Entwicklungschancen der Berliner Ballettszene sollen im Zuge der Opernreform entscheidend verbessert werden. Darüber verständigten sich der Berliner Kultursenator Christoph Stölzl (parteilos) und der Beauftragte für das BerlinBallett Gerhard Brunner. Im Vorfeld habe bereits ein „ausgiebiger Meinungsaustausch mit den Leitungen aller drei Berliner Opernhäuser“ stattgefunden. Nach den Plänen Stölzls sollen die Ensembles der drei Berliner Opern zu einem BerlinBallett zusammengefasst werden. Damit sollen für die Tänzer bessere Rahmenbedingungen geschaffen und die Chancen erhöht werden, bedeutende Persönlichkeiten der Ballettwelt für Berlin zu gewinnen.

20.000 Zuschauer mehr als 1999 haben im Jahr 2000 die Deutsche Oper Berlin besucht. Mit 258.000 Gästen ist die höchste Besucherzahl seit fünf Jahren erreicht worden. Mit 100 Prozent am besten ausgelastet war Katharina Thalbachs Inszenierung von Janáceks „Das schlaue Füchslein“. Auch mit den Einnahmen von rund zwölf Millionen Mark aus dem Kartenverkauf ist das beste Ergebnis seit fünf Jahren erreicht worden. Der vorläufige Jahresabschluss weist einen Überschuss von 500.000 Mark aus, trotz zusätzlicher Belastung durch Tarifsteigerung von 1,5 Millionen Mark. Damit hat die Deutsche Oper die Tarifsteigerungen selbst erwirtschaften können.

BONN: Generalintendant Beilharz hat die Kürzungsvorschläge der Stadt, die eine Summe von 18,5 Millionen Mark bis zum Ende der Spielzeit 2002/03 vorsehen, als unrealisierbar zurückgewiesen. Beilharz’ eigener Sparvorschlag beläuft sich auf 11 Millionen Mark.

Nach Wegfall der Bundeszuschüsse von 70 Millionen Mark wird die Stadt ihre eigenen Zuschüsse zwar auf 42 Millionen Mark aufstocken, dennoch müssen dann pro Spielzeit fünf Schauspiel- und je eine Opern- und Tanztheaterproduktion sowie sämtliche Liederabende aus dem Programm genommen werden. Zur Disposition steht auch die Reihe neuer Kammeropern „bonn chance!“. Die Uraufführung von Reinhard Febels „Besuchszeit“ wurde vom Kultursekretariat NRW einstweilen zwischenfinanziert.
Verhandlungen zwischen Bund und Stadt mit dem Ziel, die Streichung des Bundeszuschusses schrittweise vorzunehemen, sind aufgenommen worden.

DRESDEN: Im Vorfeld der Opern-Uraufführung „Celan“ am 25. März wird die Dresdner Semperoper in mehreren Veranstaltungen auf das Werk des Komponisten Peter Ruzicka hinführen. Unter anderem bietet die Oper zusammen mit dem sächsischen Landesjugendpfarramt ein Seminar zur Opern-Uraufführung über Leben und Werk von Paul Celan an. Rund 20 Jahre habe er sich geistig mit der Oper über den jüdischen Dichter Paul Celan (1920–1970) beschäftigt, sagte Ruzicka. „Celan“ sei sein Versuch, „diese singuläre Dichter-Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts“ zu umrunden. Im akustischen Sinne habe er „Celan“ allein für die Dresdner Semper-Oper komponiert. Sein Werk, das aus sieben in mehrere Szenen unterteilten „Entwürfen“ besteht, beinhalte nur vier bis fünf Momente aus Celans Biografie, die zuerst angespielt würden, sich dann allerdings in verschiedene fiktionale Richtungen entwickelten.

DÜSSELDORF: Gerard Mortier soll ein neues Festival, die „Ruhr-Triennale“ im Ruhrgebiet aufbauen. Das Festival ist ab 2003 alle drei Jahre mit hochkarätigem Schauspiel, mit Opern und Tanztheater geplant. Der Etat soll 40 Millionen Mark betragen. Mit dem neuen Kulturfest will man künstlerisch „in den Weltrang vorstoßen“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement in Düsseldorf. Die gesamte bisherige kulturelle Struktur des Ruhrgebietes solle genutzt werden, um die Region „zum Klingen zu bringen und um an Farbe zu gewinnen“.

ESSEN: Die geplante Philharmonie in Essen kommt voran: Bis zu 26 Millionen Mark will die Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung für einen „repräsentativen Konzertsaal’’ zur Verfügung stellen. Voraussetzung sei, dass die Stadt eine gesicherte Gesamtfinanzierung nachweise.

HAMBURG: Die Hamburgische Staatsoper erhält ab Juli 2001 ein neues Betriebsgebäude. Im Architektenwettbewerb setzte sich Benedikt Schmitz gegen mehr als 100 Bewerber durch. Sein Entwurf sieht einen Neubau vor, der den bestehenden Bühnenbereich umgibt und den Eindruck eines einzelnen Gebäudes vermitteln soll. Auf rund 8.000 Quadratmetern Fläche werden Bühnen- und Büroräume sowie eine zweigeschossige Eingangshalle geschaffen. Im neuen Betriebsgebäude werden unter anderem drei Probebühnen, mehrere Probenräume sowie ein Ballett- und ein Orchesterprobensaal entstehen. Der Geschäftsführer der Hamburgischen Staatsoper, Detlef Meierjohann, betonte, das neue Gebäude werde die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern, die Arbeitsabläufe vereinfachen und langfristig die Betriebskosten senken. Die Einsparungen würden zur Refinanzierung verwendet. Nach der Fertigstellung des Neubaus würden die Zuschüsse um zwei Millionen Mark pro Jahr gesenkt.

KIEL: Die Ratsversammlung der Landeshauptstadt Kiel hat die Umwandlung der Städtischen Bühnen in eine GmbH beschlosssen. Sie soll von einem kaufmännischen Geschäftsführer und der künstlerischen Leitung geführt werden. Für die ersten fünf Jahre ist ein konstanter, an den Zahlen der Spielzeit 2000/2001 bemessener Etat vorgesehen.

LEIPZIG/WIEN: Der Kinderchor des Gewandhauses zu Leipzig wird unter der Leitung von Morton Schuldt-Jensen als einziger deutscher Kinderchor am internationalen Kinderchorfestival „The World of Children’s Choirs – 2001“ teilnehmen. Es findet im März in Vancouver statt.

MAINZ: Martin Schläpfer, Ballettdirektor in Mainz, hat seinen Vertrag bis zur Spielzeit 2003/2004 verlängert. Ihm ist es in den vergangenen Spielzeiten gelungen, durch erstaunliche Ensemblearbeit sowohl die Fachpresse als auch das Publikum zu überzeugen.

   

Neuer Akademie-Präsident Hellmuth Matiasek. Foto: Timpe

 

MÜNCHEN: Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat zugestimmt, dass die Bayerische Theaterakademie August Everding mit ihren Spielstätten im Prinzregententheater, dem Akademietheater und der Kleinen Szene neben den Bayerischen Staatstheatern als selbstständiges Mitglied des Deutschen Bühnenvereins zu führen ist. Da der neue Präsident der Akadmie, Hellmuth Matiasek, langjähriger Vorsitzender der Intendantengruppe des Deutschen Bühnenvereins war, hat die Mitgliedschaft der Theaterakademie nicht nur im Hinblick auf eine künftige aktive Mitwirkung bei Fragen der Ausbildung für die Theaterberufe eine besondere Bedeutung.

Das Prinzregententheater feierte im Januar seinen 100. Geburtstag. Das Haus war zunächst als „Konkurrenz“ zum Grünen Hügel gedacht und konzentrierte sich auf Wagner-Inszenierungen. Später erweiterte sich das Repertoire. Der offizielle Festakt findet am 11. März mit Direktübertragung ins Fernsehen statt.

OLDENBURG: Seit 1993 veranstaltet das Oldenburgische Staatstheater im zweijährigen Turnus ein Ballettfestival, das einen Überblick über die Tendenzen des internationalen Tanzes geben will. In diesem Jahr werden in der Zeit vom 5. bis 22. März 11 Compagnien in 14 Vorstellungen zu sehen sein, die dank des Zusammenschlusses einer Gruppe privater Sponsoren und der Stiftung Niedersachsen zu akzeptablen Eintrittspreisen angeboten werden können. Darunter ist die jüngste Arbeit des belgischen Choreografen Wim Vandekeybus „Scratching the Inner Fields“, die im Februar 2001 am Pariser Théatre des Abbesses uraufgeführt und in Oldenburg am 10. März 2001 ihre Deutschlandpremiere haben wird.

POTSDAM: Der Theater- und Orchesterverbund zwischen Potsdam, Brandenburg und Frankfurt/Oder wird im Frühjahr endgültig abgesegnet. Ziel ist der gegenseitige Austausch von Produktionen. Dabei hat jede Stadt nur noch ein festes Sparten-Ensemble. Das Land unterstützt den Verbund bis Ende 2002 mit rund 82,5 Millionen Mark; die Kommunen tragen etwa 83,3 Millionen Mark dazu bei.

SAVONLINNA: „Schallwellen“ heißt das moderne Regendach, das den Innenhof der Burg Olavinlinna überdacht und das die Besucher der dort stattfindenden Opernfestspiele vor Regen und Wind schützt. Das diesjährige Programm des Festivals enthält anlässlich des Verdi-Jahres eine Neuinszenierung von „Rigoletto“. Auch die Wiederaufnahmen von Verdis „Aida“ und „Macbeth“ sind diesem Anlass gewidmet. Als Gast-Ensemble ist diesmal die Los Angeles Opera in Savonlinna zu erleben.

WIEN: Zum 100. Todestag Giuseppe Verdis im Januar bot die Wiener Staatsoper drei Wochen en suite ein Dutzend Werke des Meisters. Im März folgt ein Verdi-Ballettabend und am Tage des traditionellen Philharmoniekonzertes im Mai das „Verdi-Requiem“ unter Riccardo Muti.

WIESBADEN: Die Hessische Landesregierung hat bei ihren Staatstheatern, die sie jeweils mit 52 Prozent trägt, großen Sanierungbedarf festgestellt. In Wiesbaden wird mit 46 Millionen Mark gerechnet, in Darmstadt mit 135 Millionen. Für Kassel sei dagegen die Einschätzung des Staatsbauamtes von 60 bis 70 Millionen deutlich überhöht.

 

 

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