Schlagzeilen
Gemeinsam gegen den Kulturkahlschlag: #minutenstreik
Weil ein genereller Streik gegen den allerorten wütenden Kulturkahlschlag zu aufwendig wäre und ohne Streikkasse vor allem die nicht institutionell abgesicherten freien Kulturschaffenden getroffen würden, schlägt die Akademie der Künste Berlin Minutenstreiks vor: Konzert-, Tanz- und Theaterveranstaltungen werden zu einem beliebigen Moment für eine Minute unterbrochen. Die Störung soll Routinen durchbrechen, irritieren und zum Nachdenken zwingen. Die Streikminute kann durch Stille oder konkrete Forderungen und künstlerische Protestformen individuell gestaltet und gegebenenfalls auch ausgedehnt werden. Alle Kulturinstitutionen, Ausstellungs- und Veranstaltungshäuser sind aufgerufen, sich der bundesweiten Aktion anzuschließen, um ein Zeichen gegen die existenzbedrohenden Kürzungen im Kulturbereich zu setzen. Auf Social Media werden Momente und Aufnahmen des Minutenstreiks mit den Hashtags „#minutenstreik“ und „#minutestrike“ geteilt. Die Akademie stellt zudem ein Social-Media-Kit zur Verfügung.
Tanz, Medientechnologie, digitales Archiv
Das digitale Archiv www.movementmachines.org bietet interaktive Tanzinhalte, Videos, Texte und grafische Darstellungen, die es ermöglichen sollen, Tanz aus digitaler wie künstlerischer Perspektive zu erforschen und weiterzuentwickeln. Integriert sind auch historische und weitgehend unbekannte Archivmaterialien zu renommierten Tänzer:innen und Choreograf:innen wie Vaslav Nijinsky, Gertrud Bodenwieser, Olga Szentpál, Andrei Jerschik und Isolde Klietmann. Kerngedanke ist die Verwendung von (Archiv-)Material als „Bewegungsmaschinen“, die die vielfältigen Materialien in kreative Prozesse umwandeln, Tanz neu interpretieren sowie die Wechselbeziehung von physischer Präsenz und digitaler Innovation, tanzendem Körper und Medientechnologie verdeutlichen. Die im Oktober 2024 fertiggestellte Webplattform wurde gefördert durch das österreichische BMKOES-Programm Digitale Transformation im Rahmen des Masterprogramms „Movement Research“ am Institut für Dance Arts (IDA) der Bruckner Universität Linz.
Instrument des Jahres 2025: Die Stimme
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Instrument des Jahres 2025: Die Stimme
Seit 2008 kürt der Landesmusikrat Schleswig-Holstein stellvertretend für die meisten anderen Bundesländer ein Instrument des Jahres, um die Neugier und Aufmerksamkeit auf die vielen Facetten des jeweiligen Instruments zu lenken. 2025 ist es die Stimme, das älteste Instrument der Menschheit und das erste, dessen sich jedes Kleinkind zu bedienen beginnt. Jede Stimme ist individuelles und unverwechselbares Zusammenspiel von Lunge, Kehlkopf, Stimmlippen, Muskeln, Zunge, Lippen sowie unterschiedlichen Resonanzräumen in Kopf und Brustkorb. Physische Eigenschaften wie Geschlecht, Alter, Gesundheit, Anstrengung und Müdigkeit schlagen sich ebenso darin nieder wie psychische Zustände, Emotionen und Affekte. Darüber hinaus sind Stimmen allgemein historisch, kulturell, regional und medial geprägt. Mit der Stimme verständigen sich Menschen und singen weltweit solistisch oder chorisch in unterschiedlichsten musikalischen Genres.
Übermorgen – neue Modelle für Kulturinstitutionen
Museen, Theater, Konzerthäuser, Bibliotheken und andere Kulturinstitutionen sind eingeladen, ihre Strukturen zu hinterfragen und drängende Gegenwarts- und Zukunftsfragen zu beantworten: Wie könnten sie in zehn Jahren aussehen? Welche Impulse aus der Stadt könnten sie aufgreifen? Wie wird Transformation gleichzeitig zu Ziel und Methode?
Wie lassen sich die eigene Innovationskraft und Relevanz in der sich wandelnden Gesellschaft stärken? Das Programm „Übermorgen – Neue Modelle für Kulturinstitutionen“ der Kulturstiftung des Bundes verfügt über ein Gesamtbudget von 4,6 Millionen Euro. Gefördert werden Ausarbeitungen von bis zu fünfzig Zukunftsvorhaben von Einrichtungen oder Verbünden von Einrichtungen in den Jahren 2025 und 2026 mit jeweils 50.000 Euro.
Hinzu kommen Beratung und Vernetzung sowie Recherche- und Inspirationsreisen zu modellhaften Kulturorten in Europa. Antragsberechtigt sind Kultureinrichtungen mit Sitz in einer deutschen Großstadt sowie Verbünde von Kultureinrichtungen und Kommunen als Träger von Kultureinrichtungen. Die Auswahl trifft der Vorstand der Kulturstiftung des Bundes auf der Grundlage von Empfehlungen einer unabhängigen Fachjury.
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