Personalia
Elias Grandy. Foto: Wulf Schaeffer
Elias Grandy wird zur Spielzeit 2015/2016 GMD des Theaters und Orchesters Heidelberg und damit Nachfolger von Yordan Kamdzhalov. Derzeit ist er 1. Koordinierter Kapellmeister am Staatstheater Darmstadt.
Antony Hermus, Generalmusikdirektor des Anhaltischen Theaters Dessau-Roßlau, wird seinen Vertrag über die Spielzeit 2014/2015 hinaus nicht verlängern. Das gab das Theater in einer Pressemeldung bekannt. Der Schritt erfolge aus rein persönlichen Gründen und falle ihm unglaublich schwer, wird Hermus in der Meldung zitiert. Der gebürtige Holländer Hermus ist seit der Spielzeit 2009/2010 GMD in Dessau. Zuletzt hatte das Theater engagiert gegen die geplanten Etatkürzungen durch das Land Sachsen-Anhalt gekämpft.
Katharina Wagner bleibt für weitere fünf Jahre Intendantin der Bayreuther Festspiele. Ihr derzeitiger Vertrag endet nach den Festspielen im Jahr 2015, nun wird sie das Amt mindestens bis 2020 bekleiden. Ihre Halbschwester Eva Wagner-Pasquier hatte bereits im Februar angekündigt, zukünftig nur noch als Beraterin zur Verfügung zu stehen.
Dan Ettinger, seit der Spielzeit 2009/2010 Generalmusikdirektor am Nationaltheater Mannheim, verlängert seinen Vertrag um ein weiteres Jahr und bleibt somit bis 2016 in Mannheim. Erst im Dezember 2013 hatte Dan Ettinger seine Vertragsverlängerung bis 2015 unterzeichnet. Durch die Verlängerung wird Ettinger nun die letzte Mannheimer Spielzeit von Opernintendant Klaus-Peter Kehr begleiten.
Ulf Schirmer bleibt Intendant der Oper Leipzig. Die Ratsversammlung der Stadt Leipzig verlängerte seinen Vertrag bis 2020. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Schirmer seine Position als Künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters nicht verlängern wird. Schirmer ist seit der Spielzeit 2009/2010 GMD in Leipzig. 2011 wurde er zum Intendanten berufen. Ulrich Jagels, Verwaltungsdirektor der Leipziger Oper, unterschrieb ebenfalls eine Vertragsverlängerung bis 2020. Er ist seit 2013 in dieser Position.
Stefan Blunier, Generalmusikdirektor des Bonner Beethovenorchesters und der Bonner Oper, will seinen 2016
auslaufenden Vertrag nicht verlängern. In einer Pressemitteilung vermutet er einen „politisch gewollten Umschwung“ in der Stadt Bonn: „Neben der erneuten Sparauflage in der Oper soll die Personalstärke des Beethoven Orchester Bonn – einem Flaggschiff, wie es Herr OB Nimptsch gerne öffentlich nennt – um sechs Stellen reduziert werden, und auch dem Etat drohen weitere Einschnitte.“ Dies könne er nicht mit seinen künstlerischen Intentionen und seinem Sinn für Qualität vereinbaren, so Blunier. Für das große
Beethoven-Fest im Jahr 2020 zum 250. Geburtstag des Komponisten muss sich die Stadt Bonn nun einen neuen GMD suchen. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch erklärte, von seiner Seite gebe es keinerlei Vorhaben, dem Orchester das Budget zu kürzen.
Dirk Löschner, seit der Spielzeit 2012/2013 Intendant und Geschäftsführer des Theaters Vorpommern, soll bis 2017 im Amt bleiben. Der Aufsichtsrat des Theaters hatte sich Anfang Juli dafür ausgesprochen, den Vertrag Löschners bereits 2015 auslaufen zu lassen. Eine Ausstiegsklausel hätte dies möglich gemacht. Die Gesellschafterversammlung hat sich nun jedoch gegen die vorzeitige Kündigung ausgesprochen. Löschner soll auch weiterhin künstlerischer und kaufmännischer Leiter des Hauses bleiben, allerdings wird er keine eigenen Inszenierungen mehr auf die Bühne bringen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Rainer Steffens, trat nach der Entscheidung der Gesellschafter von seinem Amt zurück.
Ausgezeichnet
Katrin Gerstenberger, Sopranistin, wurde zur Hessischen Kammersängerin ernannt. Die Absolventin der Hochschule für Musik Weimar singt seit mehr als 20 Jahren im Ensemble des Staatstheaters Darmstadt.
Peter Aderhold, Komponist und Dirigent, sowie Sharon Lynn Joyce, Librettistin aus den USA, wurden für ihren Entwurf zur Kammeroper „Orlando“ mit dem ersten Internationalen Opernpreis Braunschweig ausgezeichnet. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis zählt zu den weltweit wichtigsten Auszeichnungen für Neue Musik und soll der zeitgenössischen Oper ein Forum bieten.
Olivia Delauré, Solistin an der Staatsoperette Dresden, wurde von der Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein (DBV) mit dem diesjährigen Dr.-Otto-
Kasten-Preis ausgezeichnet. Die 26-jährige Sopranistin erhielt den bedeutenden deutschen Theaterpreis, der jungen, außergewöhnlichen Künstlern verliehen wird, am Vorabend der Jahreshauptversammlung des DBV in Mannheim.
Hans-Christoph Rademann,
Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart, ist mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden ausgezeichnet worden. Rademann ist auch Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden.
Gerard Mortier wurde posthum mit der Goethe-Medaille des Goethe-Instituts geehrt. Mit dieser Medaille, die eine offizielle Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland ist, werden ausländische Persönlichkeiten bedacht, die sich in herausragender Weise um die Vermittlung der deutschen Sprache und den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben.
Benedikt von Peter und das Musiktheater des Bremer Theaters wurden mit dem Kurt-Hübner-Preis 2014 ausgezeichnet. Der Preis Der Preis wird seit 1995 ausgeschrieben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Jury würdigte nicht nur von Peters eigene Inszenierungen, sondern auch seinen Beitrag zu einer innovativen Ausrichtung des Musiktheaters am Theater Bremen, die von Peter als künstlerischer Leiter bereits seit zwei Spielzeiten entscheidend vorantreibe, heißt es in der Jury-Begründung. Seit der Spielzeit 2012/2013 ist von Peter künstlerischer Leiter des Musiktheaters am Theater Bremen.
Marina Miguélez, Tänzerin im Ballett des Staatstheaters Nürnberg, wird in diesem Jahr mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, Sparte „Musik und Tanz“, ausgezeichnet. Die Spanierin gehört der Nürnberger Compagnie seit dem Neuaufbau der Sparte Ballett durch Goyo Montero an.
Samuel Youn. Foto: Joachim Rieger
Samuel Youn, Bassbariton, ist im Juni mit dem Kölner Opernpreis 2014 ausgezeichnet worden. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben, zuvor waren Anja Harteros und Johannes Martin Kränzle damit geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt das künstlerische Schaffen von Opernsängern, die einen starken Bezug zu Köln haben.
Geburtstage
Brigitte Fassbaender feierte ihren 75. Geburtstag. Die viel-seitige Künstlerin studierte in Nürnberg Gesang und wurde 1961 Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper, 1970 Bayerische Kammersängerin. Sie sang an vielen bedeutenden Opernhäusern der Welt. Später widmete sie sich zunehmend dem Liedgesang. Ab Mitte der 90er-Jahre verlagerte sie den Schwerpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit in Richtung Regie. Sie wurde Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig, von 1999 bis 2002 war sie Intendantin des Tiroler Landestheaters. Nach wie vor ist sie als Musiktheater-Regisseurin gefragt.Unter anderem wurde Fass-baender mit dem Frankfurter Musikpreis und dem Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst geehrt.
Verstorben
Hans Großer, ehemaliger Sänger an der Staatsoperette Dresden, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. 1951 entdeckte der in Dresden geborene Großer seine Liebe zum Theater und begann als Bühnentechniker an der Staatsoperette Dresden. Nach der Entdeckung seiner sängerischen Begabung erhielt er ersten Gesangsunterricht; von 1961 bis 1964 absolvierte er ein Abendstudium an der Dresdner Musikhochschule. Sein erstes Engagement nach dem Studium trat er an den damaligen Städtischen Bühnen Karl-Marx-Stadt an. 1966 wechselte er ans Staatstheater Schwerin, 1975 wurde er an der Staatsoperette Dresden engagiert. 1999 verabschiedete sich Hans Großer nach 35-jähriger Theaterlaufbahn von der Bühne.
Carlo Bergonzi, Tenor, ist kurz nach seinem 90. Geburtstag gestorben. Ursprünglich zum Bariton ausgebildet, wechselte der Sänger bald in das Tenorfach. Er debütierte in London und an der Mailänder Scala und sang viele Jahre lang an der Met in New York. Er wurde zu einem der bekanntesten Tenöre des 20. Jahrhunderts und sang auf fast allen großen Opernbühnen Europas und der ganzen Welt.
Licia Albanese, Sopranistin, ist im Alter von 105 Jahren in New York gestorben. Die gebürtige Italienerin debütierte 1934 an der Mailänder Scala in der Rolle der Madama Butterfly, die später zu einer ihrer Paraderollen werden sollte. In den 1940er-Jahren gastierte sie regelmäßig in den USA und nahm 1945 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. In den 1950er- und 1960er-Jahren gehörte sie zu den bekanntesten Opernstars der Welt.
Rafael Frühbeck de Burgos, spanischer Dirigent, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Er war Generalmusikdirektor und Chefdirigent in Düsseldorf, Montreal, bei den Wiener Symphonikern, beim RSB und an der Deutschen Oper Berlin. Von 1994 bis 2000 stand er als Künstlerischer Leiter an der Spitze des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Von 2004 bis 2011 war Frühbeck de Burgos Chefdirigent der Dresdner Philharmonie. Als Gastdirigent arbeitete Rafael Frühbeck de Burgos mit mehr als 100 großen Orchestern in Europa, USA, Japan und Israel und leitete Opernaufführungen an den führenden Häusern der ganzen Welt.
Karl-Heinz Märtens, ehemaliger Sänger an der Staatsoperette Dresden, ist im Alter von 83 Jahren gestorben. 1959 wurde er an die Staatsoperette engagiert, wo er viele bedeutende Partien seines Faches gestaltete. Besonders beeindruckte Karl-
Heinz Märtens als Ritter Blaubart in der Inszenierung der Operette von Jacques Offenbach aus dem Jahr 1964. Später wechselte er ins Charakterfach. Aus gesundheitlichen Gründen musste Karl-Heinz Märtens 1988 seine Bühnenlaufbahn beenden.
Nachrichten
AUGSBURG: Anlässlich der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektorenkonferenz (BBTK) in Augsburg haben die Ballett- und Tanztheaterdirektoren der deutschen Staats- und Stadttheater eine „Gleichstellungsklausel“ mit dem Musiktheater, dem Konzert und dem Schauspiel in den Satzungen der Kommunen und Länder wie auch der Theater gefordert. Es gelte, der Sparte Tanz innerhalb der Institutionen mehr Anerkennung zu verschaffen und dies auch strukturell zu verankern, so die Sprecherin der BBTK, Christiane Theobald. Die Potenziale der Ballett- und Tanztheaterensembles in Deutschland mit ihrem großen Publikumszuspruch müssten stärker genutzt werden.
BAYREUTH: Barrie Kosky, Intendant der Komischen Oper Berlin, soll im Jahr 2017 „Die Meistersinger von Nürnberg“ in Bayreuth inszenieren. Kosky ist in Berlin sehr erfolgreich, in der Zeitschrift „Opernwelt“ wurde sein Haus im letzten Jahr zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt. Dirigieren soll die Wagner-Oper Philippe Jordan.
BERLIN: Mit einer für ihn geschaffenen Inszenierung hat sich der erste Intendant und Solotänzer des Berliner Staatsballetts Vladimir Malakhov 46-jährig von der Bühne verabschiedet. Malakhov war es wesentlich zu verdanken, dass die Fusion der drei Berliner Ballettcompagnien zum Staatsballett erfolgreich realisiert werden konnte. Die 2004 gegründete Truppe ist an der Deutschen Oper angesiedelt, bespielt aber alle drei Bühnen in der Bundeshauptstadt. Malakhov hatte als Choroegraf und als Tänzer große Erfolge gefeiert, zuletzt hatte es aber zwischen ihm und der Berliner Kulturverwaltung immer wieder Querelen gegeben.
BONN: Ende Juni hat der Rat der Stadt Bonn den Weg für die Realisierung des neuen Beethoven Festspielhauses freigemacht. Die Stadt stellt dafür ein baureifes Grundstück neben der alten Beethovenhalle zur Verfügung. Diese Lösung soll kostengünstiger sein als frühere Pläne für den Neubau. Geplant ist die Fertigstellung bis zum Beetho-ven-Jahr 2020. Die Deutsche Post beteiligt sich mit bis zu 30 Millionen Euro am Bau.
Grundsteinlegung für die Staatsoperette Dresden. Foto: Gerrit Wedel
DRESDEN: Die Grundsteinlegung für den Neubau der Staatsoperette im Kraftwerk Mitte wurde Anfang Juli im Beisein der Oberbürgermeisterin Helma Orosz und des Sächsischen Innenministers Markus Ulbig gefeiert. Im Oktober 2016 soll das Haus an die Staatsoperette und an das Theater Junge Generation übergeben werden.
HALLE: Der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes hat in seiner Juni-Sitzung entschieden, den 2011 eingerichteten Tanzfonds Erbe mit weiteren 2,16 Millionen Euro auszustatten. Die Fördergelder werden im Zeitraum der nächsten vier Jahre an Choreografen, Tanzinstitutionen und Theater vergeben, die sich in künstlerischen Projekten dem Tanz des 20. Jahrhunderts widmen.
HAMBURG: Theater-Beschäftigte aus der Staatsoper, dem Thalia Theater und dem Deutschen Schauspielhaus haben sich für eine größere politische Unterstützung und eine bessere Finanzierung der städtischen Bühnen in Hamburg stark gemacht. Der Kulturhaushalt der Freien und Hansestadt Hamburg müsse im kommenden Doppelhaushalt deutlich erhöht werden, heißt es in einer Erklärung. Damit solle auch abgesichert werden, dass tarifliche Lohnsteigerungen vollständig durch
die Kulturbehörde ausgeglichen werden. Rund 1.000 Unterschriften von Mitarbeitern wurden in den städtischen Theatern gesammelt.
KÖLN: Die Bühnen der Stadt Köln haben das Richtfest für die seit zwei Jahren andauernde Generalsanierung von Opern- und Schauspielhaus sowie die Neubauten der Kinderoper und des Kleinen Hauses Schauspiel gefeiert. Anfang November 2015 soll in den Häusern am Offenbachplatz wieder der Spielbetrieb beginnen. Anlässlich des Festaktes auf dem Kleinen Offenbachplatz lobte Oberbürgermeister Jürgen Roters die bei einem so gewaltigen Bauvorhaben bemerkenswerte Termintreue. Die Arbeiten haben im Juni 2012 begonnen und sind mit 253 Millionen Euro budgetiert.
MANNHEIM: Zu Beginn der Theaterferien erhielt das Nationaltheater Mannheim die Nachricht, dass das Land Baden-Württemberg den Etat des Hauses um 590.000 Euro erhöhen wird. Dies sei durch eine „Umschichtung“ möglich geworden, hieß es in einer Meldung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Das Geld wird nach Angaben des Theaters für anstehende Tariferhöhungen gebraucht.
RHEINSBERG: Kammeroper und Musikakademie Schloss Rheinsberg sind im August fusioniert worden. Zuvor hatte das Land Brandenburg Mehrheitsanteile beider Einrichtungen erworben. Die Akademie ist eine Arbeits-, Fortbildungs- und Begegnungsstätte für professionelle und Laienmusiker, die Kammeroper versteht sich als internationales Festival junger Opernsänger. Die Landesförderung der nun fusionierten Einrichtung soll insti-tutionell im Landeshaushalt verankert werden.
STUTTGART: Die Sanierung des Stuttgarter Opernhauses könnte bis zu 300 Millionen Euro kosten. Das geht aus einem Gutachten hervor, mit dem der Architekt David Chipperfield beauftragt worden war. Dass eine Sanierung des mehr als 100 Jahre alten Haues unabwendbar ist, ist unbestritten. Eingeplant wurden bisher allerdings erst 18 Millionen Euro. Der Zeitplan für die Planungs- und Bauzeit soll bei optimalem Ablauf sieben Jahre betragen.
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