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Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester
Musiktheater ist, wenn...
Kolloqium „Realistisches Musiktheater“ in Berlin

Portrait
Das Reich Walter Felsensteins
Die Geschichte der Berliner Opernhäuser (Teil 10)
Meiningen kann wieder feiern
175-jähriges Jubiläum des Theaters
Im Bann der großen Tradition
Ein Porträt der Wiener Staatsoper
Hilferufe werden ignoriert
Ein Gespräch mit dem koordinierenden Wiener Chordirektor Thomas Lang und dem Chorsänger Mario Steller

Berichte
Wer sich nicht umdrehen darf ...
Glucks „Orfeo ed Euridice“ in Gera
Eine querständige Grisélidis
„Grisélidis“: Massenet-Ausgrabung in Lübeck
Seltenes und Vergessenes
Neue Inszenierungen in Mitteldeutschland
Wenig frische Tendenzen
Die zehnte Dance-Biennale in München
Verstörende Weltuntergangsoper
Zimmermanns „Die Soldaten“ bei der RuhrTriennale

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Verdientermaßen doof gelaufen... – BVK „bester Pensionsfonds in Deutschland“ – Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen – Freie Tage – Steuererstattung – Realeinkommen der Bürger gesunken – Fundgrube: Nachrichten aus dem Musikmagazin „taktlos“ – Wir gratulieren

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Glöckner von Miltenberg
Glocken gehören spätestens seit Wagners „Parsifal“ zur Oper wie zu den Kirchen. Nicht nur deshalb die Meldung, dass der Miltenberger Stadtpfarrer Ulrich Boom, der am 22. Juli 2006 eine neonazistische Kundgebung mit dem anhaltenden vollen Geläut seiner Jakobuskirche so massiv störte, dass die Versammlung abgebrochen werden musste, jetzt mit dem Aschaffenburger „Mutig-Preis“ ausgezeichnet wurde. Ursprünglich sollte er wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetzt zu einer Geldbuße verurteilt werden, dann stellte Bayerns Justizministerin Beate Merk das Verfahren ein. Boom meinte anlässlich der Preisverleihung, Läuten allein helfe allerdings nicht gegen rechtes Gedankengut.

Ungerechte Dukatenesel
Die Steuereinnahmen in Deutschland sprudeln, Steuerschätzungen von Anfang 2006 sind Makulatur. So auch im Freistaat Sachsen: Statt der geschätzten 7,6 Milliarden Euro kann das Land jetzt mit 8,5 Milliarden rechnen. Die Verteilung des vor allem aus Einkommen- und Körperschaftssteuer herrührenden Zuwachses von 900 Millionen ist in vollem Gange. Wenn Landtag und Regierung jetzt dem Staatsweingut Wackerbarth fast 24 Millionen als Weihnachtsgeschenk zukommen lassen, werden sie schwerlich begründen können, warum sie die Beschäftigten der Sächsischen Staatsoper weiterhin zu haustarifvertraglichem Gehaltsverzicht nötigen wollen.

Was du ererbt…
Hugo von Hofmannsthal, der Dichter und Librettist vieler Richard Strauss-Opern, hatte die Nutzungsrechte an seinen Werken dem Komponisten übertragen und mit ihm eine prozentuale Aufteilung der Tantiemen vereinbart. Hofmannsthal starb 1929; die Schutzfrist für seine Libretti lief nach deutschem Urheberrecht 70 Jahre danach, also 1999 ab. Seither verweigern die Erben von Richard Strauss, der 20 Jahre später starb, den Erben von Hofmannsthal die Auszahlung der vereinbarten Beteiligung. Jetzt muss das Landgericht München I entscheiden: Welches Recht gilt bei so genannten Werkverbindungen wie „Der Rosenkavalier“, „Elektra“ oder „Die schweigsame Frau“, wenn bei einem der verbundenen Einzelwerke die Schutzrechte erloschen sind? Immerhin geht es um rund 750.000 Euro pro Jahr.

Von nix kommt nix
Aus der vom Deutschen Bühnenverein vorgelegten Theaterstatistik 2004/2005 geht hervor, dass die erfolgten weiteren Kürzungen der Zuschüsse für Bühnen und Orchester zwar durch weiteren Personalabbau abgefangen werden konnten, zwangsläufig aber zu einem Rückgang der Zahl der Veranstaltungen um 1.250 auf 62.675 führten. Die Zahl der Besucher sank überproportional um 6,74 Prozent, von 35,6 Millionen auf 33,2 Millionen. Aus der Kombination von Personalabbau, Haustarifverträgen mit Gehaltsverzichten, Anhebung von Eintrittspreisen und anderen Sparmaßnahmen resultiert eine Steigerung der Eigeneinnahmen der Bühnen und Orchester von 16,3 auf 17,0 Prozent ihrer Haushalte. Unter den Musiktheatern erzielte die Bayerische Staatsoper (incl. Staatsballett) mit 35,5 Prozent die höchsten Eigeneinnahmen, gefolgt von der Sächsischen Staatsoper (33,0 Prozent), dem Staatsballett Berlin (31,2 Prozent) und der Hamburgischen Staatsoper (28,9 Prozent). Schlusslicht mit 6,7 Prozent ist das Opernhaus Halle. Die Statistik des Bühnenvereins wertet die Daten von 145 öffentlich getragenen Theatern, 185 Privattheatern, 53 selbständigen Kulturorchestern und 34 Festspielhäusern aus.

Gewandhaus online
Das Leipziger Gewandhausorchester bietet ab sofort Konzertmitschnitte im Internet an. Über eine online-Plattform wurde erstmals der Mitschnitt eines Großen Concerts unter Leitung von Riccardo Chailly präsentiert. Das Orchester eröffnet damit den Leipzigern die Möglichkeit, ihren Opern- und Gewandhausmusikdirektor gelegentlich zu Gesicht zu bekommen.

Schluss mit Faxen
In Berlin wird stets große Politik gemacht. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat dem Deutschen Kulturrat ab dem 1. Januar 2007 das Versenden von Telefaxen untersagt. Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Steffen Kampeter, verwies auf kostengünstigere elektronische Kommunikationsmittel. Der Deutsche Kulturrat wird vom Bund mit jährlich 204.000 Euro finanziert.

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