Michael Janze am Dirigentenpult
Chor und Orchester des Sorbischen National-Ensembles musizierten
Er ist Musiker und dem Publikum als professioneller, auch mit
solistischen Aufgaben betrauter Chorsänger bekannt. Vor Jahren
schon übernahm er von Jan Bulank die Leitung des Chores „Budysin“
(Bautzen). Jetzt stand Michael Janze im Chorkonzert des SNE als
Dirigent vor dem Orchester des SNE und den Opernchorsängern,
die im Berufsalltag seine Kollegen sind. Das Konzert war gut einstudiert
und es gelang – ein Ansporn für den Künstler, der
im SNE auch die Aufgabe des Assistenten des Chordirektors ausübt.
Eine weitere angenehme Überraschung dieses Chorkonzerts war,
dass Janze für den Liederzyklus Korla Awgust Kocors „Tri
Zejlerjowe pesnje“ eine Bearbeitung für Streichorchester
geschaffen hatte; eine Aufgabe, an die sich manch ein erfahrener
Kapellmeister so ohne weiteres nicht herangetraut hätte. Es
erklangen die Lieder „Jli su domoj z Bamberga“, „Swecila
so hwezdzika“ und „Zezady hunow w zahrodzi“ mit
dem Quartett Andrea Sancelean (Sopran), Julia Peickert (Alt), Andreas
Hentzschel (Tenor) und Rüdiger Zur (Bass) – alle vier
Mitglieder des SNE-Chores.
Die sorbische Musikliteratur ist nun um ein Werk reicher. Es ist
dem Repertoire des Theaters angemessen und lässt sich auch
in den Serenadenkonzerten vorstellen, bei denen es oft an sorbischen
Autoren mangelt. Auf alle Fälle ist Michael Janze zu bestätigen,
dass er eine solide Leistung erbracht hat. Und wenn gesagt und geschrieben
wird „das war weiterhin wirklich Kocor“, dann ist das
gleichzeitig ein Kompliment – ohne „wenn und aber...“.
Daneben erklangen Bearbeitungen sorbischer Volkslieder zweier verdienstvoller
Komponisten, deren Werke nicht länger im Archiv liegen sollten,
denn sie sind schön, gut und beim Publikum immer beliebter.
Manchmal schlägt in ihnen sogar der Stil der deutschen „Liedertafel“
durch, wie im Lied „Zakochalisja“ von Alfons Janze...
Die Chorsängerinnen Andrea Sancelean, Susann Bartke, Verena
Katzer und Alena Farkas waren ebenfalls respektable gute Solistinnen
beim Vortrag von Jurij Winars Werken. Dem gegenüber standen
deutsche lyrische Werke von Korla Awgust Kocor sowie Kunstlieder
der deutschen Romantik von Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy
und Hugo Wolf.
Mozarts Divertimento in F-Dur und die Nr. 12 des Serials „Aus
der Wendischen Heide“ von Bjarnat Krawc (1933) umrahmten das
erfolgreiche Chorkonzert.
(Aus der Sorbischen Abendzeitung, 15. Juli 2004. Michael Janze
ist VdO-Ortsdelegierter des SNE.)
Korrekturbedarf bei der Bühnenversorgung
Vor schwerwiegende Entscheidungen sehen sich Arbeitsausschuss
und Verwaltungsrat der Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen
(VddB) bei ihren bevorstehenden Sitzungen Ende Oktober 2004 gestellt.
Salopp ausgedrückt: Die demographische und wirtschaftliche
Entwicklung hat auch das Versorgungswerk ereilt; das Geld reicht
vorn und hinten nicht mehr. Veränderungen und Reduzierungen
– die Politik würde das „Reformen“ nennen
– sind unvermeidbar.
Konkret: Für die künftig entstehenden Anwartschaften sind
die drei Faktoren Nachhaltigkeit (anhaltende Verlängerung der
Lebenserwartung, also längerer Rentenbezug), Einbruch der Kapitalerträge
(die VddB ist eine kapitalgestützte Altersversorgung) und Personalabbau
(weniger Anfängerengagements) in Rechnung zu stellen. Absenkung
des Rechnungszinses, ein niedrigerer Verrentungssatz und damit notwendigerweise
altersgestaffelte Verrentungssätze haben Versicherungsaufsicht
und Anstaltsverwaltung als Maßnahmen zur Stabilisierung der
Bühnenversorgung vorgeschlagen. „Riester“ und „Entgeltumwandlung“
werden an Bedeutung gewinnen.
Wir gratulieren
zum 25-jährigen VdO-Jubiläum
Gisela Berg-Göth, Theater der Stadt Bonn
Maria Szigeti-Rüdiger, Badisches Staatstheater Karlsruhe
Alfred Tewes, Nationaltheater Mannheim
Gabriele Beißner, Bayerische Staatsoper-Nationaltheater
zum 35-jährigen Bühnen-Jubiläum
Michail Kukov, Deutsches Nationaltheater Weimar
zum 25-jährigen Bühnen-Jubiläum
Manfred Reiner, Theater Aachen
Norbert Kollwitz, Deutsche Staatsoper Berlin
Kumiko Shiina, Landestheater Coburg
Barbara von Hammerstein, Bayerische Staatsoper-Nationaltheater
Gerd Freissegger, Ulmer Theater
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