Zur Startseite


 

 
Zur Startseite von Oper & Tanz
Aktuelles Heft
Archiv & Suche
Stellenmarkt
Oper & Tanz abonnieren
Ihr Kontakt zu Oper und Tanz
Kontakt aufnehmen
Impressum
Datenschutzerklärung

Website der VdO


 

Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Brenn-Punkte: Situation deutscher Theater
Brandmeldungen von Aachen bis München
Kulturförderung durch Arbeitslose
Der Streik der „Intermittents“ in Frankreich
Die Stadt als Klangkörper
Bericht über eine Tagung in Dessau
Elektronisches Wissen ist Macht
Das Urheberrecht im digitalen Zeitalter

Portrait
Zwischen Tanz und Stummfilm
Ballett-Repetitor und Filmkomponist Aljoscha Zimmermann im Gespräch
In so mancherlei Gestalt…
Der Chor der Sächsischen Staatsoper Dresden

Berichte
Kühle glatte Oberflächen
Kurt Weill Fest versucht sich in „Stadtkultur“
Himmel, Arsch und Wolkenstein
Winfried Hillers und Felix Mitterers „Wolkenstein“ im Staatstheater Nürnberg
Sinn und Widersinn
Hallgrimssons „Die Wält der Zwischenfälle“ in Lübeck
Ungeniert, alle maskiert
Venezianische Nacht in Cottbus


Musik-Collagen von Pina Bausch
Eine Werk-Monografie
Neue Opern – Neue Aufnahmen
Ein aktueller Überblick

Alles, was Recht ist
Finger weg von den Koalitionsrechten
Von Krankenversicherung bis Urlaubsverlängerung

VdO-Nachrichten
Nachrichten
Muss Schwund sein? // Weniger Erziehungsgeld // Bundestarifausschuss // Tarifkommission Berlin // Wir gratulieren // Opernchor des Bremer Theaters trauert um Fritz Hummel

Service
Schlagzeilen
Namen und Fakten
Oper und Tanz im TV
Stellenmarkt
Wettbewerbe 2004
Spielpläne 2003/2004
Festspiel-Vorschau 2004

 

Kulturpolitik

Brenn-Punkte

Zur Situation deutscher Theater und Orchester

Aachen

Der Generalintendant des Theaters Aachen, Paul Esterhazy, wird seinen im Sommer 2005 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Die entsprechende Pressemitteilung der Stadt löste Überraschung aus, schien doch die aufgrund der Etatkürzungsbeschlüsse entstandene Vertrauenskrise Ende vergangenen Jahres überwunden. Esterhazy, der dem Aachener Theater zu künstlerischer Anerkennung und wirtschaftlichem Aufschwung verholfen hatte, sieht jedoch seiner weiteren Tätigkeit in Aachen die Grundlage entzogen, nachdem über die Details seiner vorgesehenen Vertragsverlängerung gezielte Indiskretionen an die Öffentlichkeit gedrungen waren.

Chemnitz

Ein Antrag der CDU-Fraktion im Chemnitzer Stadtrat, den Generalintendanten der Städtischen Theater Chemnitz, Rolf Stiska, zu entlassen, fand nicht die erforderliche Mehrheit. Stiska wird die Verantwortung für die beim Umbau des Chemnitzer Schauspielhauses entstandenen Mehrkosten von 913.000 Euro angelastet. Stiska verweist zu seiner Verteidigung auf die auch der – kritisierten – Renovierung zu verdankenden Besucherzuwächse und darauf, dass ihn das Städtische Hochbauamt im Stich gelassen habe. Das Ensemble des Theaters und die neun sächsischen Theaterintendanten stellten sich hinter Stiska und machten auf seine künstlerischen und kulturpolitischen Verdienst aufmerksam. Rolf Stiska ist zugleich Vorsitzender der Landesgruppe Sachsen im Deutschen Bühnenverein.

Cottbus

Die Regierung des Landes Brandenburg hat beschlossen, das Staatstheater Cottbus in eine neu zu errichtende „Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus“ einzubringen. Der Entwurf eines Stiftungsgesetzes liegt vor.

Dresden

Spaltenlang hatte „Oper & Tanz“ (Ausgabe 6/03, S. 6) über die auf einer Expertise der Beratungsfirma Dümcke/Culture Concepts beruhenden Pläne „zur Zukunft der Opern- und Theaterbetriebe in der Landeshauptstadt Dresden“ berichtet. Basierend auf bis 2010 garantierten Betriebszuschüssen in der Höhe des Jahres 2003 sollten unter dem Arbeitstitel „Städtische Bühnen Dresden“ das Staatsschauspiel, die Staatsoperette und das Theater Junge Generation zusammengeführt werden.

 
 

Staatsoperette Dresden erneut in Gefahr: 1,5 Millionen Euro sollen eingespart werden. Foto: Tobias Muschalek

 

Kaum veröffentlicht, waren alle Pläne und Berichte schon wieder überholt. Die Landeshauptstadt Dresden erörterte ein neues, 67 Millionen Euro Einsparungen umfassendes Rotstiftkonzept, das den Fusionsplänen die Geschäftsgrundlage entzog: Der Betriebszuschuss für die Staatsoperette soll um 1,5 Millionen Euro, der Zuschuss für das Theater Junge Generation um 1,2 Millionen Euro gekürzt werden. So ganz nebenbei sollen auch die Dresdner Musikfestspiele, mit rund 150.000 Besuchern das größte Klassik-Festival Deutschlands, im Jahr 2006 zum letzten Mal stattfinden.

Sachsens Kunstminister Matthias Rößler reagierte, bevor Oberbürgermeister Ingolf Roßbergs Rotstiftkonzept den Stadtrat überhaupt erreicht hatte: Ende der Fusionspläne, jetzt nur noch Kooperation! Schuld trägt die Landeshauptstadt, sagt der Freistaat, weil sie ihre Finanzierungszusagen nicht einhalten will. Schuld trägt der Freistaat, sagt Dresden, weil er vorzeitig und unbegründet das Kind mit dem Bad ausschüttete. Und sie verweist darauf, dass sie 2004 erstmals keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegen könne, so dass ihr die Zwangsverwaltung drohe. „Narren regieren“, sagt die Presse und fügt hinzu: „Dresden streicht seinen Ruf!“ Tausende demonstrieren am 3. März auf dem Theaterplatz. Auch wenn es keine Montags-, sondern eine Mittwochsdemonstration ist, hört man die Rufe: „Wir sind das Volk.“

Theater Junge Generation, Staatsoperette Dresden und Dresdner Philharmonie haben zu einer Unterschriftenaktion aufgerufen, deren Formulare im Internet unter der Adresse www.dresden-waehlt-kultur.de abrufbar sind.

Freiburg/Heidelberg

Die städtischen Theater Freiburg und Heidelberg haben eine gemeinsame Tanztheater-Compagnie gegründet. Die neue Tanzgruppe, die 16 Mitglieder und 2 Choreografen umfasst, wird je zur Hälfte von Freiburg und Heidelberg finanziert. Die beiden Städte versprechen sich Einsparungen von je 40 Prozent ihrer bisherigen Ballett-Haushalte, insgesamt rund 500.000 Euro. Zu Beginn der Spielzeit 2004/05 soll der Betrieb aufgenommen werden.

Hessen

 
 

Staatstheater Kassel
(Foto: Theater)

 

Die drei Hessischen Staatstheater in Darmstadt, Kassel und Wiesbaden sollen die für den Haushalt des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst beschlossenen Etat-Kürzungen anteilig durch haustarifvertragliche Regelungen nachvollziehen, um Personalabbau zu vermeiden.

Hof

Das Städtebundtheater Hof und die Hofer Symphoniker sind existenzbedrohend in die roten Zahlen geraten; ein Defizit von rund 1,2 Millionen Euro haben sie angehäuft, das die Stadt Hof, deren Gewerbesteuer-Einnahmen binnen zwei Jahren von 15 auf 6,1 Millionen Euro geschrumpft sind, abzudecken nicht mehr in der Lage ist. Bayerns Kunstminister Thomas Goppel sagte eine Anhebung des staatlichen Betriebszuschusses ab 2005 um jährlich 250.000 Euro zu, regte aber zur Sanierung des Theaterhaushalts einen regionalen „Kulturpakt“ der umliegenden Gemeinden und der Wirtschaft an.

München

Die Bayerischen Staatstheater müssen eine Kürzung ihrer Betriebszuschüsse um 4,8 Millionen Euro verkraften, von denen 3,2 Millionen auf die Staatsoper entfallen. Staatsintendant Sir Peter Jonas‘ protestierender Hinweis, Minderausgaben in dieser Höhe seien aus juristischen und ökonomischen Gründen so kurzfristig gar nicht zu realisieren, bewirkte den Kompromiss, „Ministerium und Staatstheater seien einvernehmlich bemüht, für die Jahre ab 2005 einen Stufenplan zu entwickeln, der den Bedürfnissen einer langfristig planenden Einrichtung Rechnung trägt.“ Für 2004 verpflichtete sich die Staatsoper zu Minderausgaben von 1,5 Millionen Euro.

 

startseite aktuelle ausgabe archiv/suche abo-service kontakt zurück top

© by Oper & Tanz 2000 ff. webgestaltung: ConBrio Verlagsgesellschaft & Martin Hufner