Peter Konwitschny, Opernregisseur, ist zum Honorarprofessor an die Hochschule für Musik Hanns
Eisler in Berlin berufen worden. Ebenso wurde Kammersänger Bernd Riedel zum Honorarprofessor ernannt.
Stefan Tilch, Regieassistent und Spielleiter an der Bayerischen Staatsoper, wird neuer Intendant des
Südostbayerischen Stadttheaters.
Hans Landesmann, vormals Finanzchef der Salzburger Festspiele und derzeit zuständig für den
Bereich Neue Musik bei den Wiener Festwochen, feierte seinen 70. Geburtstag.
Marcel Prawy, langjähriger Chefdramaturg der Wiener Staatsoper und bekannt durch seine Fernsehsendungen,
feierte am 29. Dezember seinen 90. Geburtstag.
Max Bignens, Schweizer Bühnenbildner, ist am 24. Dezember in Zürich gestorben. Der 1912 geborene
Züricher gehörte als Ausstattungsleiter zu den prägenden Kräften des Stadttheaters Basel.
Von 1953 an wirkte Bignens als Ausstattungschef am Gärtnerplatztheater in München, in Darmstadt und
an den Kölner Bühnen. Hier schuf er unter anderem 1965 die Uraufführungs-Ausstattung zu Bernd
Alois Zimmermanns Die Soldaten.
Michael Schindhelm bleibt bis 2006 Intendant des Theaters Basel. Sein zum Ende der Saison 2003/2004
auslaufender Vertrag wurde um zwei Jahre verlängert.
Alois Seidlmeier, bisher erster Kapellmeister am Landestheater Coburg, wird ab der Spielzeit 2002/03
neuer GMD in Coburg. Der gebürtige Landsberger begann seine Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen
und studierte anschließend Gesang und Dirigieren an der Hochschule für Musik in Würzburg. Während
des Studiums war er bereits als Korrepetitor am Mainfrankentheater Würzburg tätig, wo er 2000 auf
Wunsch des Orchesters zum ersten Kapellmeister berufen wurde.
Reinhold Roettger, Übergangsintendant in Würzburg, hat seinen Vertrag bis 2005 verlängert.
Roettger, ehemaliger Hofer Intendant, hatte schon in Coburg zwei Jahre ausgeholfen nun bleibt er länger
in Würzburg als geplant.
Ivan Törzs, Schweriner Opern- und Generalmusikdirektor, wechselt zur Spielzeit 2002/2003 als Chefdirigent
an die Vlaamse Opera in Antwerpen/Gent. Törzs verlässt die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns
zum Ende der laufenden Spielzeit, da die Staatskapelle aus Ersparnisgründen von 88 auf 66 Musiker verkleinert
werden muss.
Jörg Pitschmann, bisher Erster Kapellmeister der Mecklenburgischen Staatskapelle, tritt ab August
2002 als GMD die Nachfolge von Ivan Törzs an.
John Neumeier, Tänzer und Choreograf, feierte in Hamburg seinen 60. Geburtstag. Neumeiers Choreografien
wie Die Kameliendame, Ein Sommernachtstraum oder die tänzerischen Umsetzungen von
Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion sind Meilensteine des zeitgenössischen Balletts
und auch international zu Klassikern geworden.
Leontyne Price feierte ihren 75. Geburtstag. Ausgebildet an der Julliard School of Music, wurde sie
erst relativ spät als Operntalent entdeckt. Sie machte sich vor allem als herausragende Verdi-Interpretin
einen Namen. Die Sopranistin gastierte seit ihrem Durchbruch als Aida in Chicago und an der Mailänder Scale
1958/59 an allen großen Opernhäusern der Welt.
Gerard Mortier wird 2002 Präsident der Jury des 10. internationalen Gesangswettbewerbes Neue
Stimmen der Bertelsmann-Stiftung. Neben dem 58-jährigen Mortier, der von 1991 bis 2001 Intendant
der Salzburger Festspiele war, zurzeit die Ruhr-Triennale vorbereitet, ab 2003 auch die Ruhrfestspiele Recklinghausen,
ab 2004 zudem die Pariser Oper leiten wird, wurden der Rektor der Musikhochschule Nürnberg/Augsburg, der
Tenor Siegfried Jerusalem, und der Kritiker Jürgen Kesting in die Jury neu berufen. Ihr gehören weiterhin
an der Generaldirektor des Chicago Oper Theatre, Brian Dickie, und der Dirigent Gustav Kuhn. Die Endrunde des
seit 1987 bestehenden, jetzt zum zehnten Mal durchgeführten Wettbewerbs wird vom 20. bis 26. Oktober 2003
in Gütersloh ausgetragen.
Ulrich Peters, Intendant des Theaters Augsburg, hat seinen Vertrag bis zum Jahr 2009 verlängert. Die Verlängerung
erfolgte vorzeitig um fünf Jahre.
Markus Stenz, bisher Chefdirigent beim Melbourne Symphony Orchestra, tritt die Nachfolge von James Conlon
als Generalmusikdirektor der Bühnen der Stadt Köln an. Conlon hat das Amt schon seit längerer
Zeit nicht mehr ausgeübt.
Oskar Sala, Komponist der Filmmusik zum Hitchcock-Thriller Die Vögel, ist tot. Der
deutsche Physiker und Musiker, der Erfinder des Trautoniums, starb im Alter von 91 Jahren in Berlin.
BERLIN: Am 23. März findet in der Staatsoper Unter den Linden ein Podiumsgespräch zum Zyklus
der zehn Hauptwerke Richard Wagners statt. Eingeladen sind dazu Daniel Barenboim, Harry Kupfer, Hans Schavernoch,
Buki Shiff, Christine Stromberg, Reinhard Heinrich, Udo Bernbach und Georg Quander. Die Festtage 2002 knüpfen
an ein Modell an, das die Staatsoper 1933 anlässlich des 50. Todestages von Richard Wagner erprobt hat.
In zwei Zyklen innerhalb von zwei Wochen werden die Werke Wagners aufgeführt. Die Aufführungen, alle
von Harry Kupfer inszeniert, werden von Daniel Barenboim musikalisch geleitet.
Die im Auftrag des Berliner Bausenats durchgeführte Untersuchung der Bausubstanz der Staatsoper Unter den
Linden zeitigte das Ergebnis, der Spielbetrieb laufe an der Grenze des Kriminellen. Es sei nicht
auszuschließen, erklärte der designierte Intendant Peter Musbach, dass aufgrund der baulichen und
statischen Mängel dem Haus die Betriebserlaubnis entzogen werde. Laut dem Senatsgutachten werden mindestens
100 Millionen Euro erforderlich sein, um allein die baulich-technischen Mißstände zu beheben.
Im kommenden Jahr will die Deutsche Oper Berlin zahlreiche Verpflichtungen im Ausland wahrnehmen. Auf Einladung
des Seoul Arts Center wird sie zur Fußball-Weltmeisterschaft zu einem Gastspiel erwartet. Weiterhin sind
Koproduktionen mit der New Israeli Opera in Tel Aviv sowie dem St. Petersburger Marijinskij-Theater
geplant.
Die Berliner Festspiele und das Haus der Kulturen der Welt erhalten in diesem Jahr mehr Geld. Beide vom Bund
getragenen Einrichtungen bekommen jeweils rund 2,5 Millionen Euro zusätzlich.
Die Neuköllner Oper lädt zum vierten Mal zum Neuköllner Opernwettbewerb ein. Junge Komponisten
bis zum 35. Lebensjahr sind aufgefordert, die Geschichte in Arabesken Münchhausens von Karl
Liberecht Immermann in eine musikalische Fassung umzuwandeln und ein Werk zu komponieren, das an der Neuköllner
Oper aufgeführt werden wird.
Die Premiere der Neuinszenierung des Fidelio an der Deutschen Oper Berlin endete, nachdem es schon in der Pause
zu Protesten gekommen war, in Buhrufen und Tumulten. Die Proteste galten weniger der wie bei ihm üblich
eigenwilligen Inszenierung Christof Nels, als vielmehr dem Orchester der DOB unter dem Dirigat des bekannten
Cellovirtuosen Heinrich Schiff. Von einem Schiffbruch berichtete die FAZ am 28. Februar und fuhr
fort: Zäh und glanzlos schleppt sich das Orchester der DOB durch den Anfang der dritten Leonoren-Ouvertüre...
Der Orchestersatz klingt so durchsichtig wie Marmelade. Und wie in einem Albtraum von Loriot verpatzt der Trompeter
sein menschheitsrettendes Signal... Kein Ensemble in dem nicht Sänger und Orchester heillos auseinanderlaufen;
kaum eine Nummer ohne Wackler.
Das Theater teilte tags darauf mit, der Dirigent Heinrich Schiff sei in Abstimmung mit Generalintendant Udo
Zimmermann aus konzeptionellen Gründen zurückgetreten. Die weiteren Fidelio-Vorstellungen
werde Nürnbergs Generalmusikdirektor Philippe Auguin übernehmen.
Kultur-Staatssekretärin unter Thomas Flierl wird die parteilose, 52-jährige ehemalige Studienrätin
Krista Tebbe, die seit nahezu 25 Jahren das Kreuzberger Kulturamt in Berlin leitete.
BIELEFELD: Die Stadt Bielefeld gründet eine Stiftung zur Finanzierung ihres Theaters. Das Stiftungskapital
stammt von der Kommune, den Stadtwerken Bielefeld und der Städtischen Sparkasse. Als Darlehens-Sicherheit
wird auch die Theater-Immobilie im Wert von zehn Millionen Mark der Stiftung übergeben werden.
BREMEN: Vom 11. März bis 14. April zeigt das Deutsche Tanzfilminstitut die Arbeit des Tänzers
und Choreografen Merce Cunningham. Unter dem Motto Body & Bytes thematisiert eine Veranstaltungs-Reihe
die Entwicklung grafischer, filmischer und multimedialer Tanznotation.
DRESDEN: Vom 16. Mai bis 9. Juni feiert das größte ostdeutsche Musikfestival, die Dresdner
Musikfestspiele, sein 25. Jubiläum. An 25 Tagen interpretieren und reflektieren über 3.000 Künstler
bei den Musikfestspielen das Jahrgangsthema Sehnsucht und Abschied in 80 Veranstaltungen von Opern
über Tanztheater, Weltmusik und Jazz bis hin zu Filmen mit Live-Musik.
EUTIN: Mit der Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper Ein Maskenball von Siegfried Grote,
musikalische Leitung Hilary Griffiths, werden am 10. Juli die Eutiner Schlossfestspiele eröffnet. Weiter
sind auf dem Programm Die Zauberflöte und Der Zigeunerbaron.
FREIBURG: Die internationale Fachpresse hat das Freiburger Musiktheater mit insgesamt sechs Nominierungen
im Opernwelt-Jahrbuch ausgezeichnet. Gleich zwei Nominierungen konnte der von Simon Pettite einstudierte Opernchor
des Freiburger Theaters erringen. Gerd Heinz´ Freiburger Inszenierung von Peter Eötvös Oper
Drei Schwestern wurde als Inszenierung des Jahres nominiert. Gregor Dalal (Bariton) wurde für
seine Darstellung des Tusenbach in der Oper Drei Schwestern als Nachwuchskünstler des Jahres
nominiert.
GÖRLITZ: Das Auftragswerk des Theaters Görlitz zum 150-jährigen Bestehen des Theatergebäudes
am Demiani-Platz, die Oper Nathans Tod von Jan Müller Wieland, die zum Beginn der Jubiläumsspielzeit
uraufgeführt wurde, wird als Gastspiel in Dresden, Kamenz und bei den Maifestspielen Wiesbaden gezeigt.
HANNOVER: Die Ballett-Gesellschaft Hannover schreibt zum 16. Mal den Internationalen Choreografen-Wettbewerb
aus. Teilnahmeberechtigt sind professionell ausgebildete Choreografen und Tänzer im Alter bis zu 35 Jahren.
Seit dem Amtsantritt des neuen Intendanten Albrecht Puhlmann meldet die Staatsoper Hannover eine Steigerung
der Zuschauerzahlen. Vom Beginn der Spielzeit bis Ende des Jahres 2001 habe die Auslastung 90 Prozent betragen.
KÖLN: Erstmals wurde der mit 5.000 Euro dotierte Kölner Tanztheaterpreis vergeben. Die Jury
ehrte Tamara Stuart-Ewing für ihre tänzerische Leistung in ihrem Solo scarred und Vera
Sander für die Choreografie von State of Transition.
LEIPZIG: Friederike Plafki aus Leipzig wurde zum Abschluss der Tanzplattform Deutschland mit dem ersten
Preis für die beste Solo-Darbietung ausgezeichnet. Die nächste Tanzplattform findet 2004 in Düsseldorf
statt.
MÜNCHEN: Die 8. Münchner Biennale findet vom 27. April bis zum 11. Mai 2002 statt und wird
mit dem Auftragswerk der Landeshauptstadt Der Jude von Malta von André Werner eröffnet.
Zur Eröffnung der Ballettwoche im Nationaltheater wird der Choreograf Jacobi Godani eine Uraufführung
herausbringen. Als deutsche Erstaufführung wird George Balanchines Brahms-Schönberg-Quartett
aufgeführt, außerdem In the Night von Jérôme Robbins.
Isabel Becker, Sopranistin im Staatsopernchor, hat kurzfristig am 14. Dezember 2001 in der Inszenierung der
Zauberflöte im Tollwood-Zelt die Partie der Königin der Nacht übernommen. Beide Besetzungen
der Rolle in der von Presse und Publikum hoch gelobten Produktion waren erkrankt.
Auch das Bayerische Staatsorchester, Chefdirigent Zubin Mehta, wird wie schon die Philharmoniker und das Rundfunkorchester
eine eigene Orchester-Akademie einrichten, da, wie es in der Begründung heißt, die Ausbildung der
Orchestermusiker an den Musikhochschulen den Anforderungen der Praxis nicht gerecht wird.
SAARBRÜCKEN: Generalintendant Kurt Josef Schildknecht hat den Vertrag von Leonid Grin mit dem Saarländischen
Staatstheater bis zum Jahre 2006 verlängert. Grin wird ab der nächsten Spielzeit Generalmusikdirektor
des Theaters. Ebenfalls ab der kommenden Saison wird Neil Varon Chefdirigent für das Musiktheater.
TOULOUSE: Noch bis zum 8. Juli können sich junge Sängerinnen und Sänger für den
Concours International de Chant bewerben, der vom 16. bis 21. September stattfindet.
WIESBADEN: Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat für ihre Festspiele 2002 den Zuschuss zum Etat verdoppelt.
Intendant Achim Thorwald erklärte, dass dadurch ein hochklassiges und vielfältiges Programm präsentiert
werden kann. Neben der eigenen Premiere von Beethovens Fidelio werden zwei Operngesamtgastspiele
angeboten. Das Puccini-Festival Torre del Lago wird mit Madame Butterfly, und die Königliche
Oper Stockholm mit Lohengrin zu Gast sein.
WÜRZBURG: Stadt und Landkreis Würzburg haben eine Stiftung für das städtische Mainfranken-Theater
gegründet. Mit einem Startkapital von 520.000 Euro soll sie die Finanzierung des Drei-Sparten-Hauses stützen
und vor allem Anreiz für private Geldgeber sein, zum Erhalt des vor zwei Jahren von der Schließung
bedrohten Hauses beizutragen.
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