Personalia
Christoph Poppen wird neuer Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters
Saarbrücken (RSO). Der bisherige Dirigent und künstlerische
Leiter des Münchner Kammerorchesters wird das RSO ab der Spielzeit
2006/2007 übernehmen. Ab 2007/2008 wird der 49-Jährige
dann den aus dem RSO und dem Rundfunkorchester Kaiserslautern fusionierten
Klangkörper leiten.
Sören Eckhoff wird ab der Spielzeit 2005/2006
neuer Chordirektor der Oper Leipzig. Eckhoff war Chorleiter und
Kapellmeister zuletzt in Augsburg, außerdem am Ulmer und Heidelberger
Theater sowie am Stadttheater Würzburg, wo er für kurze
Zeit auch als Operndirektor tätig war.
Marita Müller ist neue Chefdramaturgin der
Leipziger Oper. Sie löst Bernhard Helmich ab, der als Generalintendant
nach Chemnitz wechselt. Seinen Posten als Direktor der Musikalischen
Komödie nimmt der Dramaturg und promovierte Musikwissenschaftler
Volker Mattern ein.
Marc Adam, Generalintendant des Theaters Lübeck,
wird neuer Direktor des Stadttheaters Bern. Er löst ab der
Saison 2006/07 Eike Gramss ab, der nach 16 Jahren zurücktritt.
Pamela Rosenberg, derzeitige Chefin der Oper San
Francisco, soll Intendantin der Berliner Philharmoniker werden.
Die 1945 in Kalifornien geborene Musikmanagerin hat den Großteil
ihrer beruflichen Erfahrungen in Europa gesammelt, so als Direktionsmitglied
an der Oper Frankfurt am Main und als Co-Intendantin von Klaus Zehelein
in Stuttgart.
Johannes Fritzsch, in der kommenden Spielzeit
kommissarischer Generalmusikdirektor am Staatstheater Nürnberg,
wird ab 2006/07 mit einem Vertrag über drei Jahre Chefdirigent
der Grazer Oper.
Paolo Carignani will sein Amt als Chefdirigent
an der Frankfurter Oper im Jahr 2008 niederlegen. Carignani wurde
1999 nach Frankfurt/Main berufen. In seiner Amtszeit wurde die Oper
Frankfurt zum „Opernhaus des Jahres“.
Klaus Froboese, Intendant des Opernhauses Halle,
hat seinen Vertrag bis 2011 verlängert. Ebenso wird Hannes
Schmidt, Intendant des Philharmonischen Staatsorchesters, bis 2011
bleiben. Pavel Baleff, erster Kapellmeister des Opernhauses Halle,
Ralf Rossa, Ballettdirektor, und Chordirektor Jens Petereit werden
ihre erfolgreiche Tätigkeit fortsetzen – ihre Verträge
wurden ebenfalls über die Spielzeit 2005/06 hinaus verlängert.
Adam Fischer übernimmt bei den Salzburger
Festspielen das Dirigat der „Cosi fan tutte“, nachdem
Philippe Jordan sich mit dem Regieteam (Ursel und Karl-Ernst Herrmann)
überworfen hat.
Ralf-Peter Schulze, seit 1998 Intendant der Theater-
und Orchester GmhH Neubrandenburg/Neustrelitz, hat seinen Vertrag
um weitere vier Jahre bis 2009 verlängert.
Franz Welser-Möst wird mit Beginn der neuen
Spielzeit neuer Generalmusikdirektor des Opernhauses Zürich.
Welser-Möst leitete das Ensemble bereits einmal bis 2002. Sein
Vertrag läuft bis 2011.
Ingo Metzmacher übernimmt ab der kommenden
Saison die Position des Chefdirigenten an der Nederlandse Opera
in Amsterdam. 2007/08 tritt er die Nachfolge von Kent Nagano als
neuer Chefdirigent des Deutschen Symphonie Orchesters an, der Zubin
Mehta an der Bayerischen Staatsoper ablöst.
Seiji Ozawa hat seinen Vertrag als Musikdirektor
der Wiener Staatsoper bis 2010 verlängert und bleibt damit
bis zum Ausscheiden des Intendanten Ioan Holender im Amt. Der 69-jährige
japanische Dirigent ist in dieser Funktion seit 2002 in Wien.
Philipp Jordan übernimmt den Posten des Ersten Gastdirigenten
an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Der Vertrag läuft
bis 2011.
Lothar Zagrosek knüpft seine Zusage, das
Berliner Sinfonieorchester nach Auslaufen seines Vertrages in Stuttgart
2006/07 zu übernehmen, an tarifliche Zusagen des Berliner Senats.
Zagrosek würde Eliahu Inbal ablösen, der zum Ende der
nächsten Spielzeit von seinem Amt zurücktritt.
Martin Schläpfer, Ballettdirektor und Chefchoreograf
am Staatstheater Mainz, hat seinen Vertrag bis 2009 verlängert.
Aaron Watkin, kanadischer Tänzer, wird 2006
Ballettdirektor der Sächsischen Staatsoper Dresden. Er löst
Vladimir Derevianko ab, der zwölf Jahre lang das Ballett der
Semperoper leitete.
Paul Chalmer wird neuer Ballettdirektor des Leipziger
Balletts und tritt damit ab der Spielzeit 2005/06 die Nachfolge
von Uwe Scholz an, der im November letzten Jahres verstorben war.
Ausschlaggebend war die große Affinität Chalmers zum
Werk von Uwe Scholz.
Helmut Pampuch, Kammersänger verabschiedete
sich in der Rolle des Dr. Blind in „Die Fledermaus“
von seinem Publikum der Deutschen Oper am Rhein. Feste Engagements
führten Pampuch nach Braunschweig, Saarbrücken, Wiesbaden
und schließlich an die Deutsche Oper am Rhein. Seinen internationalen
Durchbruch erzielte er mit seiner Interpretation des Mime in Bayreuth.
Heiko Plapperer-Lüthgarth scheidet im September
2005 nach 23-jähriger Tätigkeit aus der Leitung der erfolgreichen
Münchner Musical- und Operettenbühne Deutsches Theater;
seine Nachfolgerin wird die Musicalproduzentin Andrea Friedrichs.
Die Stadt München sucht immer noch nach einem Käufer für
die sanierungsbedürftige Immobilie.
Peter Schreier, der am 29. Juli 70 Jahre alt wurde,
will zum Jahresende seine Karriere „auf dem Höhepunkt
– damit mich meine Zuhörer in guter Erinnerung behalten“
beenden. Er will sich dann dem Dirigieren widmen.
Ausgezeichnet
John Neumeier, Choreograf und Hamburger Ballett-Intendant,
hat den mit 25.000 Euro dotierten „Saeculum“-Preis erhalten.
Die Auszeichnung wird von den Dresdner Musikfestspielen und der
Uhrenmanufaktur Glashütte Original verliehen und würdigt
das Lebenswerk des Künstlers.
Dietrich Fischer-Dieskau, Bariton und Jahrhundertsänger,
wurde anlässlich seines 80. Geburtstages, den er im Mai feierte,
am 23. Juli 2005 mit der Meistersinger-Medaille der Bayerischen
Staatsoper ausgezeichnet. Geehrt wurde damit ein Künstler,
der als Botschafter der Oper und des Konzert- und Liedgesangs Weltruhm
erlangte.
Zurab Zurabishvili, Tenor und Ensemblemitglied
am Theater Augsburg, hat beim 11. Internationalen Operngesangswettbewerb
„Feruccio Tagliavini“ in Deutschlandberg/Österreich
neben dem vierten Preis in der Gesamtbewertung den begehrten Kritikerpreis
des Wettbewerbs erhalten.
Nikolaus Harnoncourt, Dirigent und Vorkämpfer
der historischen Aufführungspraxis, erhält den Kyoto-Preis
2005 für sein Lebenswerk als Auszeichnung für seine „außergewöhnliche
Kreativität“. Der 1985 vom Gründer des Kyocera-Konzerns
gestiftete Preis im Gesamtwert von 400.000 Euro wird jährlich
für herausragende Verdienste um die Weiterentwicklung der Wissenschaften
und Künste in den Kategorien Kunst und Philosophie, Hochtechnologie
sowie Grundlagenforschung vergeben.
Michael Hirsch, Komponist, Schauspieler, Sänger
und Regisseur, ist der neue Busoni-Preisträger. Die Auszeichnung
ist mit 6.000 Euro dotiert. Hirsch schrieb unter anderem Kurzopern
als Auftragswerke für die Dresdner Tage für Zeitgenössische
Musik und die Oper Bielefeld.
Geburtstage
Anna Moffo, Sopranistin, feierte am 27. Juni ihren
70. Geburtstag.
James King, Tenor, feierte am 22. Mai seinen 80.
Geburtstag. Hunderte Male Bayreuth, Salzburger Festspiele, Berlin,
München, Wien und andere große Theater der Welt waren
Stationen seiner Karriere.
Giselher Klebe feierte seinen 80. Geburtstag.
Der in Mannheim geborene Komponist hat bislang dreizehn, auf literarischen
Vorlagen beruhende Musiktheaterwerke geschrieben. Seine erste Oper
„Räuber“ wurde 1957 an der Deutschen Oper am Rhein
uraufgeführt. Die letzte Uraufführung fand 1995 am selben
Haus statt. August Everding inszenierte Klebes „Gervaise Macquart“
nach Zola.
Pina Bausch, Wegweiserin des modernen Tanzes,
wurde 65 Jahre alt. Sie gilt als wichtigste Erneuerin des Ausdruckstanzes.
Mit 14 begann sie an der Essener Folkwangschule ihre tänzerische
Ausbildung. Als Mitglied des Folkwang Balletts machte sie Ende der
1960er-Jahre auch erste Choreografien. 1973 holte Wuppertals Schauspielintendant
Arno Wüstenhöfer sie als Ballettdirektorin und Chefchoreografin
an sein Theater. Dort begann ihre internationale künstlerische
Karriere.
Gerd Albrecht, Dirigent, feierte seinen 70. Geburtstag.
Bereits mit 22 Jahren begann er seine rasant verlaufende Dirigentenkarriere.
Mit 27 wurde er Generalmusikdirektor in Lübeck. Von 1966 bis
1972 amtierte er in gleicher Funktion in Kassel, anschließend
ging er als musikalischer Oberspielleiter an die Deutsche Oper Berlin.
Als einer der ersten setzte sich Albrecht für die Realisierung
von Kinder- und Jugendkonzerten ein. 1988 ging er als GMD nach Hamburg,
1993 wurde er außerdem Chef der Tschechischen Philharmonie.
Otto Schenk, aus Wien stammender, weltweit gefragter
Opernregisseur, feierte seinen 75. Geburtstag. Von 1988 bis 1997
leitete er das Wiener Theater in der Josefstadt.
Heinrich Bender, langjähriger Staatskapellmeister
der Bayerischen Staatsoper, feierte seinen 80. Geburtstag. 1959
kam er als Dirigent an das Nationaltheater in München, an dem
er seit 1967 in verantwortlicher Funktion, später auch als
Leiter der Opernstudios arbeitete.
Verstorben
Gerald Humel, als Komponist vor allem bekannt
für seine Ballette, ist Mitte Mai im Alter von 74 Jahren verstorben.
Er gründete das Ensemble Neue Musik Berlin.
Stephan Blüher, Operndirektor am Theater
Altenburg-Gera, ist unerwartet am 1. Juni, kurz vor seinem 60. Geburtstag
gestorben. Er wurde mitten aus seinem Wirken herausgerissen. Er
plante eine „Mozart-Woche“ zur Feier des 250. Geburtstages
von Wolfgang Amadeus Mozart am 27. Januar 2006.
Piero Cappuccilli, italienischer Opernsänger,
ist tot. Der berühmte Bariton ist in seiner Heimatstadt Triest
im Alter von 75 Jahren gestorben. In seiner 36 Jahre dauernden Karriere
feierte er vor allem mit Paraderollen in Verdis „Rigoletto“
und Puccinis „Tosca“ Erfolge an den größten
Opernhäusern der Welt. In den 70er-Jahren trat Cappuccilli
mehrmals bei den Salzburger Festspielen auf. „Der Prinz der
Baritone“ hatte 1992 seine Gesangskarriere beendet und seitdem
Gesang unterrichtet.
Kurt Graunke, Münchner Komponist und Dirigent,
ist tot. Der Gründer der Münchner Symphoniker starb kurz
vor seinem 90. Geburtstag. Unmittelbar nach Kriegsende hatte Graunke
in der bayerischen Landeshauptstadt das Symphonie-Orchester Graunke
gegründet. 1989 stand er zum letzten Mal am Pult des Orchesters,
das 1990 in Münchner Symphoniker umbenannt wurde. Mit den Abonnementreihen
im Herkulessaal der Münchner Residenz und im Prinzregententheater
prägte Graunke jahrzehnte- lang das Münchner Musikleben.
Ghena Dimitrova, bulgarische Sopranistin, gefeiert
auf allen großen Bühnen, so auch in Berlin, München
und Salzburg, verstarb im Juni in Mailand im Alter von 64 Jahren.
Carlo Maria Giulini, italienischer Dirigent, ist
im Alter von 91 Jahren gestorben. Er zählte neben Karajan,
Solti und Wand zu den prägenden Kapellmeistern seiner Generation
und war Chefdirigent beim London Symphony Orchestra, bei den Wiener
Philharmonikern und beim Los Angeles Philharmonic.
Orte
BAYREUTH: 49 Künstler wurden am 3. August
von Oberbürgermeister Mronz mit der Richard-Wagner-Medaille
für ihre langjährige Mitwirkung bei den Bayreuther Festspielen
ausgezeichnet. Der diesjährige „Lohengrin“-Dirigent
Peter Schneider wurde für sein 15-jähriges Engagement
in Bayreuth ausgezeichnet. Die Solisten Simone Schröder, Roman
Trekel, Robert Holl und Endrik Wottrich erhielten die Ehrung für
10-jährige Mitwirkung.
BERLIN: Freunde und Förderer der Berliner
Staatsoper Unter den Linden wollen das Haus mit einer großen
Spendenaktion retten. Über eine Agentur sollen Spender gefunden
werden, um zirka 30 Millionen Euro aufzubringen. Im Zusammenhang
mit den baulichen Mängeln mussten schon Inszenierungen umgearbeitet
werden.
Unter der Leitung von Daniel Barenboim, Generalmusikdirektor der
Berliner Staatsoper Unter den Linden, wird im September 2005 in
Berlin ein Musik-Kindergarten eröffnet, in dessen Zentrum die
musikalische Früherziehung für Kinder im Alter von drei
bis sechs Jahren stehen soll.
DRESDEN: Die 19. Dresdner Tage der zeitgenössischen
Musik finden vom 1. bis 9. Oktober statt, entlang der Linie 8 inmitten
der Stadt. Die Verbindung von Kunst, Leben und Arbeit war bereits
1912 ein Impuls, der das Festspielhaus Hellerau inspiriert hat.
Gegenwärtig wird es für einen künstlerischen Neuanfang
2006 renoviert.
EISENACH: Die Peter-Konwitschny-Nachwuchsregie-Preise
gehen an Michiel Dijkema aus Amsterdam (1. Preis), Susanne Knapp
aus Berlin (2. Preis) und Katharina Thoma aus Frankfurt/Main (3.
Preis). Die Jury, bestehend aus Bettina Bartz, freie Dramaturgin,
Werner Hintze, Komische Oper Berlin sowie dem Eisenacher Chefdramaturgen
Stefan Bausch und Intendant Michael W. Schlicht, sprach die Preis-Empfehlungen
einstimmig aus.
HALLE: Die Bundeskulturstiftung ermöglicht
im Jahr 2006 mit einem Zuschuss von 900.000 Euro der RuhrTriennale
die Produktion von Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“;
David Pountney wird inszenieren.
HAMBURG: Zur Fußballweltmeisterschaft 2006
wird die brasilianische Starchoreografin Deborah Colker im Auftrag
von Kampnagel Hamburg ein Tanzspektakel mit deutschen und brasilianischen
Tänzern entwerfen.
KÖLN: Das Kölner Opernhaus wird nun
doch nach wochenlangen Debatten vom Abriss verschont. Es soll erhalten
und saniert werden. Für diese Zeit zieht die Kölner Oper
ins Schauspiel.
LEIPZIG: Im Rahmen des Festivals euro-scene Leipzig
vom 1. bis 6. November findet zum 7. Mal der Wettbewerb „Das
beste deutsche Tanzsolo“ nach einer Konzeption von Alain Platel
statt. Bewerben kann sich jeder Profi oder Nichtprofi mit einem
Solo von fünf Minuten Länge. Bewerbungen bis zum 30. September
mit Lebenslauf und Beschreibung des Solos an: euro-scene Leipzig,
Gottsched-Str. 16, 04109 Leipzig.
MOSKAU: Am 10. Internationalen Ballett-Wettbewerb
im Moskauer Bolschoi Theater nahmen in diesem Jahr drei Studenten
der Münchner Hochschule für Musik und Theater teil. Die
19-jährige Jurgita Dronina aus Litauen und der 18-jährige
Zherlin Ndudi gewannen je eine Silber-Medaille, der ebenfalls 18-jährige
Denys Cherevychko wurde mit einem Diplom ausgezeichnet.
MÜNCHEN: Die Münchner Opern-Festspiele
2005, die am 31. Juli zu Ende gingen, verzeichneten 82.200 zahlende
Besucher und eine Steigerung der Einnahmen um elf Prozent. Die Platzauslastung
bei den Opernvorstellungen erreichte 95 Prozent.
Der Internationale ARD Musikwettbewerb ist gerettet, muss aber
mit deutlich weniger Geld auskommen als bisher. Die Intendanten
der ARD billigten ein Sparpaket, das die ARD-Hörfunkkommission
vorgelegt hatte. Demnach werden die Ausgaben für den renommierten
Wettbewerb um rund ein Drittel gekürzt. Der derzeitige Etat
des Wettbewerbes beläuft sich auf 1,1 Millionen Euro. Er soll
nun auf knapp 800.000 Euro sinken. Auf der Streichliste steht unter
anderem das Kammermusikfest.
Unsere Zeitschrift hatte berichtet (vgl. Ausgabe 3/05, S. 5): Als
Bayerns Kulturstaatsminister Thomas Goppel den Burgtheater-Chef
Klaus Bachler als Staatsopernintendant in München ab der Spielzeit
2008/2009 verpflichtete, waren die Verhandlungen über die Auflösung
des Vertrages mit dem zunächst als Nachfolger von Sir Peter
Jonas vorgesehenen Christoph Albrecht noch nicht abgeschlossen.
Gerüchte über eine aus dem angeblichen Jonas-Salär
errechnete millionenschwere Abfindung für Albrecht wurden verbreitet;
die rot-grüne Landtagsopposition warf der Staatsregierung „Schlamperei
zu Lasten des Steuerzahlers” vor. Staatsintendant Jonas sah
sich zu Klarstellungen genötigt: „Ich verdiene 205.000
Euro pro Jahr und das nach 34 Jahren Intendantentätigkeit,
13 davon in München. Die Nachfolger-Querelen sind Nachfolger-Querelen
und betreffen mich nicht.” Dennoch füge die Abfindung
für Albrecht der Staatsoper Schaden zu, weil sie aus dem Etat
des Hauses genommen werde. Dieser Ärger sei jedoch minimal
im Vergleich zu einem fortschwelenden Intendantenproblem. Nachdem
der Auflösungsvertrag, der sicherem Vernehmen nach die Zahlung
von drei Jahresgehältern vorsieht, am 31. Mai unterschrieben
war, war im Landtag von „erfolgreicher Schadensprävention”
die Rede.
SAARBRÜCKEN: Die Mitglieder der im Juni gegründeten
„Bürgerinitiative Saarländisches Staatstheater e.V.“
wollen Widerstand leisten gegen die Kulturpolitik des Landes. Im
Zuge der Proteste gegen die von der Landesregierung auferlegten
Sparmaßnahmen für das Staatstheater hatte sich eine breite
Protestbewegung formiert. Kulturbewusstsein und politischer Weitblick
kritischer Bürger sollen dazu beitragen, dass sich eine eigenständige
Kraft entwickelt, die dazu beiträgt, mehr an ästhetischer
wie demokratischer Kultur zu ermöglichen.
WIESBADEN: Eine positive Bilanz konnte das Hessische
Staatstheater am Ende der Maifestspiele, zum dritten Mal unter der
Leitung des Intendanten Manfred Beilharz ziehen: über 500.000
eingespielte Euro und mehr als 20.000 Besucher, womit das Einnahme-Soll
erfüllt war.
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