Konstanze Vernon feierte im Januar ihren 65. Geburtstag.
In den 60er- und 70er-Jahren imageprägende Ballerina des Balletts
der Bayerischen Staatsoper, wurde sie später Gründungs-Direktorin
des Bayerischen Staatsballetts und rief außerdem die Heinz-Bosl-Stiftung
in München ins Leben, die sie zu einem internationalen Zentrum
der Tanzausbildung machte. Das Bayerische Staatsballett beging ihren
Geburtstag mit einer Aufführung von John Neumeiers „Der
Nussknacker“ im Bayerischen Nationaltheater und einer anschließenden
Geburtstagsfeier. Die Louise im „Nussknacker“ war eine
der glanzvollsten Ballerinenrollen, die Konstanze Vernon durch ihre
Interpretation geprägt hat. Für die Münchner Erstaufführung
– sie liegt fast 31 Jahre zurück – hatte John Neumeier
mit Konstanze Vernon einen neuen Pas de deux kreiert, der heute
für viele als Höhepunkt des Werkes gilt.
Rainer Friedemann, seit 2000 Intendant des Theaters Hagen,
hat seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2007 verlängert. Friedemann
will weiterhin „Opern-Ausgrabungen“ in Hagen aufführen.
Ricardo Fernando übernimmt ab der Spielzeit 2004/2005 die derzeit
vakante Position des Ballettdirektors am Theater Hagen.
Marc Piollet, zurzeit Musikdirektor der Wiener Volksoper,
wird ab der Spielzeit 2004/05 Generalmusikdirektor des Hessischen
Staatstheaters Wiesbaden.
Wolfgang Sawallisch wurde von den Berliner Philharmonikern
die Hans-von–Bülow-Medaille verliehen. Das Hamburger
Philharmonische Staatsorchester ernannte ihn zu seinem Ehrendirigenten.
Adriana Hölszky, Komponistin, erhält als erste
Frau den mit 10.000 Euro dotierten Bach-Preis.
Carola Fischer, Mezzosopranistin am Staatstheater Cottbus,
wurde mit dem Max-Grünebaum-Preis 2003 ausgezeichnet.
Anja Kaesmacher, Opernsängerin, erhielt den Bayerischen
Staatspreis in der Sparte darstellende Kunst.
Wolfgang Wagner erhielt in Luzern den Kulturpreis 2003 der
Europäischen Kulturstiftung. Die Ehrung erfolgte für die
Verdienste um die Erhaltung der Bayreuther Festspiele. Eine weitere
hohe Auszeichnung erhielt er durch die Verleihung der Ehrenmedaille
der Französischen Nationalversammlung.
Julia Rempe, Opernsängerin, wurde mit dem Festspielpreis
der Gesellschaft zur Förderung der Münchner Opern-Festspiele
für ihre Darstellung der Justine in der Uraufführung „Das
Gesicht im Spiegel“ ausgezeichnet. Ein undotierter Ehrenpreis
ging an den Komponisten Jörg Widman.
Matthew Bourne, englischer Tänzer und Choreograf an
der Hamburgischen Staatsoper, wurde mit dem Shakespeare-Preis der
Hamburger Alfred-Töpfer-Stiftung ausgezeichnet.
Jörg Mannes wird 2004 neuer Ballettdirektor des Linzer
Landestheaters. Zur Zeit ist er am Stadttheater Bremerhaven tätig.
Regula Gerber, zur Zeit Intendantin in Bielefeld, soll
2005 Ulrich Schwab im Nationaltheater Mannheim ablösen.
Kurt Masur und die Sternsinger erhalten den Westfälischen
Friedenspreis 2004 der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen
und Lippe (WWL). Die Auszeichnung ist mit insgesamt 50.000 Euro
dotiert. Der Preis wird seit 1998 von der WWL alle zwei Jahre vergeben.
Bisherige Preisträger waren unter anderem Altbundeskanzler
Helmut Kohl (CDU) und die Chefanklägerin am UN-Kriegsverbrechertribunal
in Den Haag, Carla Del Ponte. Masur erhält den Preis, weil
er während der Wende als Gewandhauskapellmeister in Leipzig
mit Zivilcourage den „friedlichen Dialog“ beschworen
und so dem DDR-Regime den „Vorwand zum bereits vorbereiteten
militärischen Eingreifen“ genommen habe.
Albrecht Puhlmann, Intendant der Staatsoper Hannover, wechselt
2006 an die Staatsoper Stuttgart. Sein Vertrag in Stuttgart soll
über fünf Jahre laufen. Er wird dort Nachfolger von Klaus
Zehelein, der als Leiter der Theaterakademie nach München gehen
wird.
Elena Gorbatsch, erste Solistin des Balletts Dresden, hat
den mit 5.000 Euro dotierten Phönix-Preis der Stiftung zur
Förderung der Semperoper und der Sächsischen Staatsoper
Dresden erhalten.
Ira Malaniuk feierte im Januar dieses Jahres ihren 85. Geburtstag.
Die ukrainische Altistin war eine gefragte Wagnersängerin.
Sie sang bei den Festspielen in Bayreuth und in Salzburg.
Kuo-Chu Wu, Schüler der Folkwang-Hochschule in Essen,
wird neuer Leiter der Kasseler Tanzcompagnie.
William Forsythe wird am 14. Februar im Essener Aalto Theater
mit dem Deutschen Tanzpreis 2004 ausgezeichnet. Der Deutsche Berufsverband
für Tanzpädagogik als Ausrichter des Tanzpreises nennt
Forsythe in einer Presseerklärung „einen der bedeutendsten
und meist geehrtesten Choreografen unserer Zeit“.
Marika Rökk feierte im November ihren 90. Geburtstag.
Bereits mit elf Jahren stand sie auf der Bühne. Sie war Star
in zahlreichen Filmen. In vielen Operetten- und Musical-Aufführungen
wirkte sie bis ins hohe Alter mit.
Fabio Luisi wird Generalmusikdirektor der Semperoper. Wie
die Sächsische Staatsoper in Dresden mitteilte, wird der gebürtige
Italiener 2007 damit auch die Nachfolge von Bernard Haitink als
Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle antreten. Luisi
ist noch bis 2009 als Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters an
Leipzig gebunden, wo er seit knapp drei Jahren auch mit seiner Familie
lebt. Luisi wird zudem ab 2005 die Wiener Symphoniker übernehmen.
Horst Ludwig, Regisseur, starb im Dezember im Alter von
71 Jahren. Nach seinen Anfängen als Schauspieler verschrieb
er sich zunehmend der Regie mit Spezialisierung auf heiteres Musiktheater,
also Operette und Musical. Die Staatsoperette Dresden und das Berliner
Metropol-Theater gehörten zu seinen beruflichen Stationen.
Daneben arbeitete er an vielen Häusern als Gast-Regisseur.
Nikolaus Harnoncourt, Dirigent, erhält den Georg-Philipp-Telemann-Preis
2004 der Stadt Magdeburg und wird damit für sein Engagement
für die Verbreitung der Werke Telemanns ausgezeichnet.
Martin Puttke, Ballett-Direktor des Essener Aalto-Theaters,
bleibt Präsident der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren
Konferenz (BBTK).
Peter Lindroos verstarb 59-jährig zusammen mit seinem
achtzehn Monate alten Sohn bei einem Verkehrsunfall in Schweden.
Der Tenor war bei der Wiener Staatsoper, der Mailänder Scala,
dem Royal Opera House Covent Garden und anderen großen Bühnen
ein gern gesehener Gast.
Sieglinde Wagner, Opernsängerin, ist am 31. Dezember
im Alter von 82 Jahren in Berlin gestorben. Bis 1986 war sie 34
Jahre lang eine der prägenden Sängerpersönlichkeiten
im Ensemble der Städtischen Oper und späteren Deutschen
Oper Berlin. Sieglinde Wagner sang viele Jahre unter anderem bei
den Festspielen in Bayreuth, Edinburgh, Glyndebourne und Salzburg.
1963 verlieh der Berliner Senat ihr den Titel Kammersängerin.
Alexander Pereira, Intendant des Opernhauses Zürich,
hat seinen Vertrag um fünf Jahre bis zum Jahr 2011 verlängert.
Klaus Froboese, Intendant des Opernhauses Halle, ist in
die internationale Vereinigung „Chambre Professionelle des
Directeurs d´Opera“ berufen worden. Die Vereinigung
bemüht sich um einen verstärkten kulturellen Informationsaustausch
zwischen Deutschland und Frankreich.
Danica Mastilovic, Kammersängerin, feierte im November
ihren 70. Geburtstag. Sie war viele Jahre lang Ensemblemitglied
der Frankfurter Oper.
Hans-Willi Hefekäuser, Direktor bei der Deutschen Telekom
und seit 1979 Mitglied im Präsidium des Verbandes Deutscher
Konzertchöre (VDKC), wurde zum neuen Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft
Deutscher Chorverbände (ADC) gewählt; neuer Geschäftsführer
wird Martin Koch.
Udo Zimmermann, Komponist und ehemaliger Intendant der Oper
Leipzig und der Deutschen Oper Berlin, wird die künstlerische
Leitung des „Europäischen Zentrums der Künste Hellerau“
übernehmen, wie der Dresdner Kulturbürgermeister Lutz
Vogel mitteilte.
FRANKFURT/MAIN: Nun wissen wir es: Die Tatsache, dass das Singen
die Abwehrkräfte stärkt, wurde in Frankfurt wissenschaftlich
belegt. Die Blutwerte von Mitgliedern eines Frankfurter Laienchors,
vor und nach der Probe des Mozart-Requiems gemessen, ließen
eine deutliche Konzentrationssteigerung von Immunglobulin A und
Cortisol während der Probe erkennen. Jetzt wäre es an
der Zeit, dem allgemein beklagten Rückgang des Singens in
unserem Land mit einer Image-Kampagne zu begegnen: „Singen
hält gesund!“ Jede vom Dauer-Schnupfen ihres Kindes
geplagte Mutter würde ihren Zögling sofort in den nächsten
Kinderchor stecken!
BAYREUTH: Wenn Christoph Schlingensief am 25. Juli 2004
die Bayreuther Festspiele mit seiner Parsifal-Inszenierung eröffnen
wird, werde es „keinen Skandal geben“, versicherte Schlingensief
in der Tageszeitung „Die Welt“. Schlingensief erläuterte
seine Haltung auf dem Grünen Hügel: „Ich bin kein
Wagnerianer, sondern nur der Regisseur des Stücks und nur ein
kleines Rad in einem beeindruckenden Operngetriebe.“
BERLIN: Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI
schreibt in diesem Jahr einen Wettbewerb für das „Lied
des 20. und 21. Jahrhunderts“ (Liedduo und Stimme solo) aus.
Der Wettbewerb findet vom 20. bis 22. Mai 2004 statt. Teilnehmen
können Sängerinnen und Sänger, die nach dem 30. April
1972 geboren sind. Telefon: 030-20 28 14 06.
BERLIN/GELSENKIRCHEN: Der Intendant der RuhrTriennale, Gérard
Mortier, droht für den Fall weiterer Mittelkürzungen mit
der Einstellung des Festivals. „An diesem Punkt ist keine
Diplomatie mehr möglich“, sagte Mortier, dessen Amtszeit
2004 endet, in einem Gespräch mit der Tageszeitung „Die
Welt“. Weitere Abstriche wolle er nicht machen. „Wenn
die nicht wollen, machen wir 2004 weder eine RuhrTriennale noch
Ruhrfestspiele“, sagte Mortier auch im Namen von Frank Castorf,
dem neuen Leiter der Ruhrfestspiele Recklinghausen, und Jürgen
Flimm, der 2005 die RuhrTriennale übernehmen soll. Seine Gegner
sieht der Intendant vor allem in der Verwaltung der nordrhein-westfälischen
Landesregierung, in den Städten und beim Kommunalverband Ruhrgebiet.
DESSAU: Vom 27. Februar bis 7. März findet in Dessau
das 12. Kurt Weill Fest statt, das sich mit rund 30 Veranstaltungen
dem Motto „Stadtkultur“ widmen wird. Zu den diesjährigen
Höhepunkten der Weill-Tage gehört die Premiere der Weill-Oper
„Street Scene“ im Anhaltischen Theater Dessau. Als Artist-in-Residence
konnte die Sopranistin Christine Schäfer gewonnen werden.
DRESDEN/MADRID: Nach einer Vorstellung am 4. Dezember erlebten
die Zuschauer noch einmal am 22. Dezember im Opernhaus von Madrid
den 3. Teil der Tetralogie: „Siegfried“ wie am Theaterplatz
in Dresden – in der Regie von Willy Decker, dem Bühnenbild
von Wolfgang Gussmann und mit den Kostümen von Wolfgang Gussmann/Frauke
Schernau. Die Aufführungen dirigierte Peter Schneider, der
übrigens auch alle Vorstellungen der „Ring“ –
Zyklen im April 2004 in der Semper-Oper leiten wird.
DUISBURG: Opernsolisten der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg
bestreiten seit Anfang Dezember alleine oder paarweise eine „musikalische
Mittagspause“ in der Reihe „Oper am Mittag“: Eine
halbe Stunde werden Arien aus Werken des aktuellen Opernrepertoires
vorgetragen. Der Ohrenschmaus richtet sich an die Laufkundschaft
in der Fußgänger- zone und soll neue Zuschauer ins Theater
locken.
ERFURT: Das Theater Erfurt und sein Philharmonisches Orchester
werden ab der Spielzeit 2004/2005 mit der Thüringen Philharmonie
Gotha-Suhl kooperieren. Beide Klangkörper werden unter anderem
vier Sinfoniekonzerte und eine Opernproduktion gemeinsam gestalten.
Gegenüber der bisherigen Praxis, Orchesteraushilfen für
Konzerte und Musiktheateraufführungen individuell zu engagieren,
ergebe ein solcher Kooperationsvertrag erhebliche künstlerische
Vorteile sowie achtbare finanzielle Einsparungen, hieß es.
FÜSSEN: In der Silvesternacht fiel in Füssen der
letzte Vorhang für das Musical „Ludwig II. – Sehnsucht
nach dem Paradies”. Nachdem im Oktober Insolvenzantrag gestellt
worden war, verhandelten Geschäftsleitung und Insolvenzverwalter
erfolglos mit verschiedenen Investoren, darunter einer kanadischen
Firmengruppe, die das Grundstück kaufen wollte, auf dem das
Musik Theater Neuschwanstein steht. Sorgen plagen dabei die Stadt
Füssen, die mit dem nun insolventen Theater hochfliegende Träume
verknüpft hatte. Nun bangt man um die Zukunft des Tourismus
in der Region und sucht selbst nach Investoren für das zahlungsunfähige
Unternehmen.
GÖRLITZ: Die Oper „Bahnwärter Thiel“
von Enjott Schneider nach Gerhart Hauptmann gelangt am 28. Februar
2004 im Theater Görlitz zur Uraufführung.
LONDON: Donald Gordon, Milliardär aus Südafrika,
hat dem Royal Opera House in London und dem Wales Millennium Centre
in Cardiff eine Spende von insgesamt 34 Millionen Euro zugesagt.
Ziel der großzügigen Gabe soll es sein, gemeinsame Projekte
und neue Produktionen der Häuser zu unterstützen.
MÜNCHEN: Der Intendant der Bayerischen Staatsoper,
Sir Peter Jonas, erhält den Kulturellen Ehrenpreis der Stadt
München, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Damit soll sein Einsatz
für die darstellenden Künste und die Musik in der Stadt
München und sein kulturpolitisches Engagement gewürdigt
werden.
NORDHAUSEN: Kerstin Weiss, bisher künstlerische Leiterin
der Jungen Kammeroper Köln, wird neue Operndirektorin in Nordhausen.
Sie verstärkt das Team des neuen Geschäftsführers
Lars Tietje. Die Schauspielsparte des Theaters wurde abgebaut.
NÜRNBERG: Einen Kinderlied-Preis für ein originelles
Kinderlied zum Thema „Ritter, Drachen und Burgfräuleins“
vergeben die Nürnberger Nachrichten. Einsendeschluss für
Bewerbungen ist der 1. April 2004.
VENEDIG: Venedigs Opernhaus „La Fenice“ ist
mit einem umjubelten Festkonzert wiedereröffnet worden. Am
29. Januar 1996 war die für ihre einmalige Akustik bekannte
„Fenice“ innerhalb weniger Stunden bis auf die Grundmauern
abgebrannt. Die „Fenice“ ist originalgetreu wieder aufgebaut
worden und verfügt über modernste Bühnentechnik.
WIEN: Der Vertrag des seit 1992 amtierenden Direktors der
Wiener Staatoper, Joan Holender, 67, wurde um weitere drei Jahre
bis zum Ende der Spielzeit 2009/10 verlängert. Holender ist
zugleich künstlerischer Berater an der Deutschen Oper Berlin.
WITTENBERG: Im Wittenberger Theater wird es voraussichtlich
Ende des Jahres wieder Gastspielaufführungen geben. Das teilten
die neuen Eigentümer, ein theaterbegeistertes Ehepaar, mit.
Sie hatten das seit anderthalb Jahren geschlossene Theater auf einer
Grundstücksauktion für 29.500 Euro ersteigert.
WITTENBERGE: Kammersänger Nikolai Gedda und Schauspieler
Armin Mueller-Stahl übernehmen gemeinsam die künstlerische
Schirmherrschaft über die Jubiläumsveranstaltungen der
5. Elblandfestspiele, dem internationalen Festival der Operette
und heiteren Bühnenkunst in Deutschland. Die Festspiele finden
im Juli 2004 in Wittenberge an der Elbe unter dem Titel “Es
leuchten die Sterne” statt.
WÜRZBURG: Aus Anlass des 1300-jährigen Stadtjubiläums
präsentiert das Mainfranken Theater Würzburg die Oper
„Tilmann Riemenschneider“ des ungarischen Komponisten
Casimir von Pászthory. Der Bildhauer Tilmann Riemenschneider
(1460-1531), engagierter Politiker bei den Würzburger Bürgeraufständen
gegen die Bischöflichen, prägte mit seinem Werk die spätgotische
fränkische Plastik.
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