Das Titelbild
Die englische Music-Hall lässt grüßen: Countertenöre, Klamotte und Kulturmix
werden in der Bayerischen Staatsoper München bejubelt. Acis (Kobie van Rensburg) und Galatea (Juliane Banse)
in Händels gleichnamiger Oper. Christian Kroeber berichtet
über einen Trend, Winfried E. Rabanus hat fotografiert.
Weimar: Das Theater verkauft seine Stühle
Die CDU-Regierung des Freistaats Thüringen verfolgt den Plan, die beiden Dreispartentheater in Erfurt und
Weimar zu fusionieren. Stärkstes Mittel, die beiden Städte gefügig zu machen, ist das Geld. Die
Staatsregierung droht, die Betriebszuschüsse einzufrieren. Weimars Bürgerschaft kontert mit der Einrichtung
einer Stiftung.
München mit Perückenzwang
Mit der Ära Jonas in der Spielzeit 1993/1994 begann die Zeit einer bis heute anhaltenden Barockrenaissance
in München: Serse, Ariodante, Rinaldo und jüngst die Doppelproduktion Händel/Purcell mit Acis
und Galatea/ Dido und Aeneas. Mit englischem Import vor und hinter dem Orchestergraben entwickelt sich
beim Münchener Publikum ein Barockfieber von nie gekanntem Ausmaß.
Bildungs-Notstände?
Musikalische Bildung auf dem Rückzug: Musikhochschulen bilden mit fragwürdigem Erfolg immer mehr junge
Musiker für eine ungewisse Zukunft aus. Darüber haben
wir mit dem Kölner Chordirektor Albert Limbach gesprochen. Ulrich
Wüster beschreibt die Bedrohung der Grundsubstanz Musikschule, während Hartmut Spiesecke
von Phonoverband behauptet: Klassik hat Zukunft.
Deutsche Männer tanzen nicht
Wenn man bedenkt, wieviele Bühnen mit Ballett-Compagnien es hierzulande gibt, dann kann man nur beklagen,
dass es in diesem reichen Land so wenig Tänzernachwuchs gibt. Ist es Prüderie? Eine verdeckte Körperfeindlichkeit?
Ein intellektueller Dünkel? Das materialistische Denken? Ein
Bericht von Malve Gradinger.
Mauricio Kagel zum 70.
Er treibt das Theater nicht in Sphären des Weihespiels, vielmehr führt er es zurück in den Alltag
der Gebrauchsgegenstände. Theater ist ihm nicht Überhöhung der Realität, auch nicht moralische
Instanz. Es ist für Kagel Vexierspiegel, Zerrspiegel unserer täglichen Unzulänglichkeiten. Ein
Porträt von Reinhard Schulz.
Mit dem Boot zum Musical: In Hamburgs ehemaliger Buddy-Buddy-Spielstätte geht
es afrikanisch weiter: Mit Walt Disneys König der
Löwen (Claudia Klempkow-Lubda berichtet). Nürnbergs Ring-Ambitionen fanden mit
der Walküre ihre Fortsetzung, die Juan-Martin
Koch sah und hörte.
Die Service-Rubriken:
Editorial // Schlagzeilen
// Namen und Fakten // VdO-Nachrichten
// Rechts-Tipps // Oper und
Tanz im Fernsehen //
|