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Berichte

Der Traum von Afrika

„Der König der Löwen“ hatte in Hamburg Premiere

Nach vielen Wochen der Ankündigungen sollte es endlich losgehen: „Der König der Löwen“ hatte in Hamburg Premiere, im Theater im Hamburger Hafen. Das Besondere an dem Theaterbau, der zuvor dem Musical „Buddy Holly“ als Heimstatt gedient hatte: Der Besucher geht nicht einfach ins Theater. Er muss vielmehr regelrecht anreisen, um den Traum von Afrika zu erleben, und diese Reise beginnt eindrucksvoll. Von den berühmten Hamburger Landungsbrücken fährt man mit einem Transferschiff quer über die Elbe zum Anlegesteg des Theaters. Von hier kann man einen wunderbaren Blick zurück über den Hafen, zum Hamburger Michel und zu den Landungsbrücken genießen, bevor man in eine ferne Welt entführt wird. Diese Entführung gelingt ausnahmslos exzellent.

 
 

Szenenbilder. Alle Fotos: Brinkhoff/Mögenburg

 

Die Geschichte vom König der Löwen ist die Geschichte von Simba, der darum kämpft, seine ihm vorbestimmte Rolle als König einzunehmen. Der junge Löwe, dessen Vater durch eine Intrige zu Tode kommt, wird aus seiner Heimat vertrieben. Im fernen Dschungel wächst Simba zu einem kräftigen Junglöwen heran. Mit Unterstützung von Freunden und nach einer Begegnung mit einer weisen Schamanin beschließt Simba, in seine Heimat zurückzukehren und sich seiner Verantwortung als „König der Löwen“ zu stellen.

Der Regisseurin Julie Taymor ist es mit ihren fantasievollen Kostümen, Masken und Puppen gelungen, dass Mensch und Tier eine fast perfekte Verbindung eingehen. Die Maske wird nicht einfach übergestülpt. Der Mensch bleibt vielmehr sichtbar, geht aber mit der Maske eine geniale Verbindung ein. Auf diese Weise übertragen sich seine Bewegungen auf die Figur, die er spielt. Mehr als 150 kunstvoll gearbeitete Masken und 100 aufwändig gestaltete Puppen werden von den Darstellern technisch höchst kompliziert bewegt oder getragen. Auch die Kostüme sind aufwändig und originell gestaltet. So sind zum Beispiel die Grasland-Kleider der typischen Vegetation der afrikanischen Steppe nachempfunden. Auf diese Weise verwandeln sich Menschen in Pflanzen.

Aber nicht nur Kostüme, Masken, Bühnenbild et cetera lassen die afrikanische Steppe Wirklichkeit werden, besonders auch die pulsierenden Rhythmen tragen dazu bei. Die Musik, komponiert von Sir Elton John und dem südafrikanischen Komponisten Lebo M mit Texten von Sir Tim Rice, lassen das Musical auch musikalisch zu einem Erlebnis werden.

Das Premierenpublikum war begeistert. Und der einhellige Erfolg zeigt sich inzwischen auch im Kartenverkauf. Über 200.000 Tickets wurden bereits ausgegeben, die Vorstellungen sind für mehrere Monate hinaus ausgebucht.

Claudia Klemkow-Lubda

 

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