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Schlagzeilen
Theaterpauschale in Thüringen
Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff hatte im vergangenen Jahr eine Theaterpauschale angeregt: Alle Kommunen im Freistaat sollen danach mehr in den Kulturlastenausgleich einzahlen; die Kommunen, die Träger eines Theaters sind, erhalten daraus Mittel, um die steigenden Kosten, die sich aus Tariferhöhungen und aus hohen Energiekosten ergeben, zum Teil zu refinanzieren. Etwa elf Millionen Euro sollen im Rahmen dieser Pauschale verteilt werden. Insgesamt sollen damit etwa 20 Prozent der Ausgaben der Theater erstattet werden. Im Dezember hat Hoff diese Pauschale als Teil des Finanzausgleichsgesetzes im Landtag durchgesetzt. Allerdings ist derzeit noch nicht geklärt, wie die Verteilung genau aussehen soll. Eine entsprechende Verwaltungsvorschrift wird im Frühjahr erwartet.
Sonderfonds Energie
Der Deutsche Bühnenverein hat an den Bundeskanzler und die Regierungs-
chef*innen der Länder appelliert, den Sonderfonds Energie schnell für die Kultureinrichtungen zugänglich zu machen, um steigende Energiekosten abzufedern. Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins, erklärte, die Gelder aus dem Fonds müss-ten nun unverzüglich zugänglich gemacht werden, damit die Einrichtungen aufgrund der Mehrbelastungen nicht in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten gerieten. Der Bühnenverein spricht sich zudem für eine rückwirkende Unterstützung ab Oktober 2022 aus, die von Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, in Aussicht gestellt wurde. Auch der Deutsche Musikrat hat sich zu dem Sonderfonds geäußert und diesen begrüßt. Damit dieser Fonds zum Erhalt der einzigartigen Vielfalt des Kulturlebens beitragen könne, müsse die Ausgestaltung der Regularien den Besonderheiten und der Komplexität des Musiklebens allerdings gerecht werden. So müsse unter anderem der Kreis der Antragsberechtigten ausgeweitet werden auch auf freie und privat getragene Kulturorte sowie Kirchen. Die Hilfen müssten außerdem schnell, unbürokratisch und auf Basis belastbarer Bezugsgrößen gewährt werden.
Die Erde brennt: Zeichen für den Klimaschutz
Die Erde brennt. Foto: Alexander Scharf
Am 6. Dezember gab es vor dem Haupteingang des Tollwood Winterfestivals eine spektakuläre Aktion: Dort wurde gezeigt, wie die Erde in Flammen aufgeht. Mit einem Durchmesser von 30 Metern wurde die Erde symbolisch in Brand gesetzt. Gerade mal drei Minuten dauerte es, bis der Globus, mit einem 468 Meter langen Feuerseil ausgelegt, abgebrannt war. Das Tollwood Festival setzte damit gemeinsam mit Fridays for Future ein Zeichen für den Klimaschutz. Während der „Feuershow“ hielten die Menschen ein Banner hoch: „Our House is on Fire – act now!“ Ziel war es, auf die zerstörerischen Auswirkungen der Klimakatastrophe aufmerksam zu machen, und einen grundlegenden Wandel einzufordern. Die Aktion „Erde brennt“ passte zum Motto des Tollwood Winterfestivals „Tatort Zukunft“. Im Umwelt-Aktionsort TAT-Ort Zukunft dreht sich alles um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG), die bereits im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen – darunter auch von Deutschland – unterschrieben wurden. Hier zeigt Tollwood, was jede und jeder Einzelne tun kann – mit den „Tu Du’s“ für den Alltag. Es geht um Frieden und Gerechtigkeit, um bezahlbare und saubere Energie, Leben an Land und unter Wasser, Maßnahmen zum Klimaschutz.
Moderner Tanz ist Immaterielles Kulturerbe
Die UNESCO hat die Praxis des Modernen Tanzes in Deutschland in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Weltkulturorganisation würdigt damit eine kreative Ausdrucksform, die den Tanz von Grund auf verändert hat und heute Bühnen wie Tanzausbildung gleichermaßen prägt. „Damit hat die UNESCO die künstlerische und soziale Bedeutung dieser kulturellen Praxis anerkannt, die ihre Wurzeln im Ausdruckstanz des frühen 20. Jahrhunderts und in der Reformbewegung des Monte Verità hat. Die Anerkennung durch die UNESCO wird die Sichtbarkeit und Strahlkraft des Modernen Tanzes in Deutschland und weltweit erhöhen“, erklärte Peter Reuss, Deutschlands Botschafter bei der UNESCO. „Die Geburt des Modernen Tanzes war eine kreative Revolution“, sagt Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen
UNESCO-Kommission und Vorsitzender des Expertenkomitees Immaterielles Kulturerbe. Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Bis heute sind 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten.
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