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Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester
63 Freunde müsst Ihr sein
Ausbildung zum Chorsänger beim Rundfunkchor Berlin
Jedem Kind seine Stimme
Erfolgreiches und prämiertes Projekt in Neuss
Neustart in Leipzig
Ulf Schirmer und seine Pläne als Intendant

Portrait
Die sängerische Kreativität fördern
Michael Betzner-Brandt und sein „Ich kann nicht singen“-Chor
Neue Wege in der Chor-Arbeit
Ein Porträt des Chorleiters Simon Halsey
Meine Güte, ist das hart hier!
Zentrum Hellerau und sein künstlerischer Leiter


Man hat eine große Verantwortung
Der Choreograf John Neumeier
Endlich in Bayern angekommen
John Neumeiers „Illusionen – wie Schwanensee“ am Bayerischen Staatsballett
Beharrlichkeit zahlt sich aus
Das neu gegründete Bundesjugendballett in Hamburg

Berichte
Sinfonie in Blaurotweiß
Choreografien von Juraj Kubánka in Bautzen
Oper mit theologischen Mucken
Jörn Arneckes „Kryos“ in Bremen uraufgeführt
Düsteres vom verlorenen Menschen
Aulis Sallinens „Kullervo“ in Frankfurt
Mitreißende Chorregie
Brittens „War Requiem“ am Musiktheater im Revier
Eine Schwester der Violetta
Der Komponist Salvatore Sciarrino wird repertoirefähig

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Kulturpolitik

Brennpunkte

Zur Situation deutscher Theater und Orchester

Cottbus

Wie bereits im letzten Heft angekündigt fand am 12.05.2011 eine Versammlung der am Theater Cottbus beschäftigten Mitglieder der Künstlergewerkschaften DOV, GDBA und VdO statt, um über die weitere Vorgehensweise hinsichtlich der ungeklärten Tarifsituation zu beraten. Hintergrund ist die seit drei Jahren andauernde Weigerung der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus, einen Haustarifvertrag auf Grundlage der aktuellen Flächentarifverträge abzuschließen. In der Versammlung entschieden sich die Mitglieder nun dazu, Arbeitskampfmaßnahmen zu ergreifen, um der Forderung Nachdruck zu verleihen, die Beschäftigten strukturell nicht länger von den Tarifentwicklungen des öffentlichen Dienstes abzukoppeln. Dazu wurden seitens der VdO die (alten) noch bestehenden Vergütungsregelungen gekündigt, um die Friedenspflicht zu beenden. In der Folge wurde mit Warnstreiks auf die ungeklärte Tarifsituation aufmerksam gemacht. Parallel dazu haben sich Personalrat, Orchester- und Chorvorstand in einem offenen Brief an die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg, Sabine Kunst, gewandt, in dem sie die strukturelle Anbindung des zu verhandelnden Haustarifvertrages an die Flächentarifverträge fordern. Nach dem zwischenzeitlich auch persönliche Gespräche mit der Ministerin stattgefunden haben, soll es seitens der Brandenburgischen Kulturstiftung nun doch Bewegung geben. Wohl nicht zuletzt, um eine Bestreikung des am 02.07.2011 jährlich stattfindenden und bedeutenden Theaterfestes mitsamt Ball zu verhindern. Termin für die - diese zentrale Frage hoffentlich endgültig klärende - Verhandlung ist Mittwoch, der 29.06.2011. Wir werden umgehend auf unserer Webseite unter www.vdoper.de über die aktuelle Entwicklung berichten.

Neubrandenburg/Neustrelitz

Der Haustarifvertrag für das Theater Neubrandenburg/Neustrelitz steht kurz vor der Unterzeichnung. Die künstlerisch Beschäftigten verzichten für die Laufzeit vom 01.05.2011 bis 31.07.2012 auf die in dieser Zeit fälligen Zuwendungszahlungen und erhalten dafür einen entsprechenden Freizeitausgleich. Der Haustarifvertrag knüpft strukturell an die geltenden Flächentarifverträge an, die zum 01.08.2011 wieder Anwendung finden; die für 2011 in der Fläche (TVöD) vereinbarten Einmalzahlungen in Höhe von 240 Euro werden mit der Vergütung für den Monat August bezahlt.

Theater Vorpommern

Für das Theater Vorpommern konnte in einer abschließenden Verhandlungsrunde am 17.06.2011 Einigung über einen neuen Haustarifvertrag erzielt werden. Mit dem neuen Haustarifvertrag, der am 01.01.2012 beginnt

und erst am 31.12.2016 endet, konnte nun doch für einen erheblichen Zeitraum die Sicherung der Beschäftigten und der Erhalt der Sparten erreicht werden. Die Beschäftigten verzichten eingangs auf 7,8 Prozent der Vergütung, reguläre lineare Vergütungssteigerungen sind ausgeschlossen, allerdings wird eine Vergütungserhöhung jeweils zum Jahresbeginn ab 2013 garantiert. Es wird ein Freizeitausgleich von 16 Tagen pro Jahr gewährt.

Mit diesem Kompromiss kann zumindest während der Laufzeit die Finanzierung des Theaters sichergestellt und dem neuen Intendanten, Dirk Löschner, der von ihm gewünschte Vertrauensvorschuß in seine künstlerische Arbeit gewährt werden.

Theater Görlitz

Für das Theater Görlitz wurde am 21.06.2011 über die Fortsetzung des bisher geltenden Haustarifvertrages für zwei Jahre bis 31.07.2013 verhandelt; es soll aber zumindest eine Vergütungserhöhung zum August 2011 um 1 Prozent und zum August 2012 eine weitere Erhöhung um 2 Prozent geben. Parallel dazu soll ein Eckpunktepapier entworfen werden als Grundlage für weitere Tarifverhandlungen ab April 2012. Mittelfristig ist ein Konzept zu erwarten, das auch eine Reduzierung der Betriebsstruktur beinhalten wird, um so künftig die Finanzierung zu sichern. Es wird von der Arbeitgeberseite der Entwurf entsprechender Vereinbarungen erwartet, die sodann noch vom Bundestarifausschuss zu genehmigen sind.

Theater Plauen/Zwickau

Auch am Theater Plauen Zwickau konnten die Verhandlungen über einen erneuten Haustarifvertrag für die künstlerisch Beschäftigten abgeschlossen werden. Die Laufzeit des Haustarifvertrages ist vom 01.08.2011 bis zum 31.07.2015; während dieser Zeit ist der Ausspruch von Nichtverlängerungen aus betriebsbedingten Gründen ausgeschlossen. Der Verzicht der Beschäftigten beträgt zum Anfang der Laufzeit 11,66 Prozent, reguläre lineare Tarifsteigerungen sind zwar ausgeschlossen, es wird jedoch beginnend ab 01.04.2012 eine garantierte jährliche Erhöhung der tatsächlich gezahlten Vergütungen um jeweils 1 Prozent gewährt und der Gesamtverzicht in Relation zur Fläche ist auf insgesamt maximal 15 Prozent begrenzt. Im Ausgleich hierfür wird ein Freizeitausgleich von 25 Tagen pro Spielzeit gewährt. Noch ungeklärt ist die Tarifsituation im nichtkünstlerischen Bereich.

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