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Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester
Vorleistung für die nächste Generation
Ein Gespräch mit dem Wirtschaftsprofessor Ulrich Blum
Entführung in fremde Welten
Gastspiel der Kölner Oper im Irak

Portrait
Klein, stimmkräftig und spielfreudig
Der Bonner Opernchor wird 75
Ein Fundament für die Liebe zur Musik
Ein Porträt des Kinderchors Leipzig

Berichte
Authentische Darstellung von Wahnsinn
„Der Protagonist“ beim Kurt-Weill-Fest Dessau
Gipfeltreffen der Chöre in Dessau
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Editorial

Einst war das Theater ein zentraler gesellschaftlicher Treffpunkt. Ein Ort der Belehrung und Unterhaltung aller sozialer Klassen. „Show“ wurde nicht nur auf der Bühne geboten. Die Zuschauer kommentierten lebendig und teils lautstark das Bühnengeschehen. Im „Olymp“, wie bei „Les enfants du paradis“ so eindrucksvoll dargestellt, wurde sogar gefressen, gesoffen und gehurt. Beste Unterhaltung also. Die Frage, wie die Auslastung der Häuser zu steigern war, stellte sich nicht. Die Theater waren voll.

   

Gerrit Wedel

 

In Zeiten der Konkurrenz durch Funk, Fernsehen, Internet und all die anderen Medien hat das Theater diese Zentral-Position verloren. Dennoch sollte neben der Investition in den Erhalt der kulturellen Vielfalt als „Vorleistung für die nächste Generation“, wie im Interview mit dem Wirtschafts-Professor Ulrich Blum dargestellt (S. 7/8), auch daran gearbeitet werden, für die aktuelle Generation attraktiv zu sein. Es geht zunächst darum, den potenziellen Zuschauer wieder zu erreichen, wieder „hip“ zu werden. Neue attraktive Formate müssen her, um das bisher ungenutzte Zuschauerpotenzial wieder mit dem Theater zu identifizieren und so auch wieder Interesse und Sensibilität für die klassischen Formate zu wecken.

Sei es eine Opera Lounge in der Deutschen Oper Berlin, die in drei zwanzigminütigen Einlagen Ausschnitte zu bestimmten Opernthemen in chilliger Atmosphäre mit DJ-Begleitung zeigt (im Übrigen hoffnungslos ausverkauft). Sei es der öffentliche Flashmob von Tänzern des Staatsballetts im Hauptbahnhof. Oder Projekte wie die des britischen Dirigenten Simon Halsey („Es wächst eine Generation heran, die viel von Computern und Popkultur versteht, aber nichts von klassischer Musik. Man muss die Musik wieder zu den Menschen bringen.“). Halsey entwickelt als Leiter des Rundfunkchores Berlin Projekte, bei denen Amateure mit Profis singen - oder er bringt im Rahmen von „SING“ Chormusik ins Zentrum des Grundschul-Unterrichts.

Vielleicht brauchen wir auch einfach einen Theater-Guru, der vor dem Hintergrund sinkender Zuschüsse das Problem der mangelnden Nachfragebereitschaft des Publikums ausgleicht? Kann dem Patienten Theater mit der Allheilwaffe Yoga auf die Sprünge geholfen werden? Wir berichten in diesem Heft über Yoga. Und in der vorletzten Spiegel-Ausgabe wurde die Erfolgsgeschichte des Yoga-Guru Bikram erzählt, der mit Yoga in auf über 40 Grad aufgeheizten Räumen Millionen Anhänger gewinnt und zum internationalen Star mit einem weltweit wachsenden Yoga-Imperium geworden ist. Also Klimaanlage abgeschaltet und den Theater-Guru herbeigerufen?

Die Antwort der pragmatischen Kulturpolitik folgt auf der Stelle: Anlässlich des Theatertreffens in Berlin sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann jüngst in seiner Eröffnungsansprache, auch in Krisenzeiten stehe man zu allen 150 öffentlich geförderten Theatern. Dies sei seine feste Überzeugung. Denn sie seien Leuchtpunkte: „Wir brauchen sie alle.“ Neumann statt „Guru“?

Gerrit Wedel

 

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