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Standard-Hilfsmittel für Pädagogen
Musiktheater für Kinder und Jugendliche auf CD-ROM · Von
Juan Martin Koch
Gunter Reiß: Opern und Musicals für Kinder und Jugendliche.
Ein Leitfaden durch das internationale Repertoire vom 19. Jahrhundert
bis zur Gegenwart. Mit einer Biblio-graphie der wissenschaftlichen
Literatur (1945–2004). Universität Münster, Forschungsstelle
Theater und Musik 2006 (CD-ROM); für € 25,80 zzgl. Versandkosten
zu beziehen unter: http://deuserv.uni-muenster.de/IfdSuLuiD/Arbeitsstellen/Theater/html/akt.html
Nach mehreren kommentierten Stückeverzeichnissen in Buchform
legt der an der Universität Münster forschende und lehrende
Theaterwissenschaftler Gunter Reiß mit der vorliegenden CD-ROM
nun die bibliografische Summe seiner langen Beschäftigung
mit dem Musiktheater für Kinder und Jugendliche vor. In Datenbankform
enthält die Scheibe 1.250 Werkprofile, Kurzbiografien der
Komponisten und knapp 1.000 Titel aus der wissenschaftlichen Literatur,
die der Weiterbeschäftigung mit den Werken dienen können.
Die Einträge zu den Stücken umfassen neben den bibliografischen
Informationen und dem Inhalt auch Angaben zu Besetzung, Dauer,
Thema und Stilrichtung – Kriterien, nach denen dann auch
systematisch gesucht werden kann. Weniger informativ sind die Komponisteneinträge,
deren biografische Angaben in der Regel auf einschlägige Lexika
wie MGG oder New Grove verweisen. Praxisnah ist die Differenzierung
der Textsorten innerhalb der Bibliografie. So kann beispielsweise
nach Humperdinck-Literatur gesucht werden, die auf didaktische
Aspekte bezogen ist, oder auf Henze-Artikel mit aufführungspraktischem
Bezug.
Die Fülle des verarbeiteten Materials (vornehmlich aus dem
deutschen und englischen Sprachraum) und der Detailreichtum sind
beeindruckend, die technische Umsetzung der CD-ROM könnte
allerdings komfortabler sein: Bleibt man etwa beim Durchstöbern
der chronologischen Werkliste bei einem Titel hängen und schlägt
den ausführlichen Eintrag nach, kommt man mangels eines „Zurück“-Buttons
nicht wieder an die entsprechende Stelle in der Liste zurück.
Auch eine einmal ausgeführte Suche kann so nicht in einem
Kriterium verändert werden, alle Felder sind neu auszufüllen.
Was überdies fehlt ist die Möglichkeit, ein Suchergebnis
zu speichern, und, gravierender, Einträge können
nicht per „copy and paste“ in ein eigenes Dokument übertragen
werden. Trotz dieser Einschränkungen dürfte sich die
Datenbank aber schnell als Standard-Hilfsmittel für Dramaturgen,
Pädagogen und Wissenschaftler durchsetzen, die sich mit der
lohnenden Materie auseinandersetzen wollen.
Juan Martin Koch
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