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Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Theater als moralische Anstalt
Der Regisseur Peter Konwitschny im Gespräch
„Laut gedacht“
Theo Geißler und Klaus Bernbacher über den Deutschen Musikrat
Weimar liegt nicht in Bayern
Bayerischer Theaterpreis für das gefährdete DNT
Weimar: Kultur ausradieren?
In Bayern wird das Deutsche Nationaltheater Weimar – DNT – mit dem Bayerischen Theaterpreis geehrt
Theaterkampf in Weimar
Warum das Deutsche Nationaltheater eigenständig bleiben muss:
Ein Pressespiegel

Sächsische Kulturraum-Konferenz

Portrait
Kein nahtloser Wechsel
Neuanfänge beim Theater Regensburg
Der Promi-Rektor
Zum Amtsantritt von Siegfried Jerusalem an der Hochschule Augsburg-Nürnberg

Berichte
West-östliche Sündenfälle
Hindemiths „Triptychon“ an der Kölner Oper
Noah unter den Hausbesetzern
Sidney Corbetts „Noach“ in Bremen uraufgeführt
Noch ist Lortzing nicht verloren
Wiederentdeckung unbekannter Werke in Freiberg
Es ist kalt in Deutschland
Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ in Paris und Stuttgart
Dresdner Sänger-Wettstreit
Finalisten-Auswahl beim Competizione dell’ Opera


Gift beim Buffo
Neue Opernaufnahmen auf CD

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VdO-Nachrichten

Tarifverhandlungen

Altersteilzeit

Die erste Verhandlung mit dem Deutschen Bühnenverein über den von der VdO vorgelegten Entwurf eines Tarifvertrages zur Regelung der Altersteilzeit, die am 13. November 2001 in Köln stattfand, endete ebenso ergebnislos wie unbefriedigend.
Mit dem Argument, er sei „klüger geworden“, zog der DBV seine im Februar 2000 gegebene Zusage, einen Vertrag nach dem Vorbild des öffentlichen Dienstes abzuschließen, zurück. Der Tarifausschuss des DBV werde weder einem Anspruch auf Altersteilzeit noch einer über 70 Prozent liegenden Vergütung zustimmen, wurde zur Rechtfertigung des Wortbruchs erklärt. Ferner solle auch die VdO bedenken, dass die Altersteilzeit im Chor als Instrument zum Stellenabbau genutzt werden könne, zumal es an Nachwuchs mangele und das Engagement eines jungen und arbeitslosen Sängers kaum zu erwarten sei. Somit entfalle für die betroffene Bühne auch jeder wirtschaftliche Anreiz, der im öffentlichen Dienst fallweise gegeben sei.
Allenfalls eine „Kann-Regelung“ für die Altersteilzeit im Blockmodell bei „mindestens“ 70 Prozent der Vergütung sei für den DBV vorstellbar.

Die Verhandlungskommission der VdO wird den Fortgang der Gespräche von einem Votum ihres Bundestarifausschusses abhängig machen.

Neuerer „Kloiber“

„Ob für den Herrenchor und den Damenchor eine große oder mittlere Choroper vorliegt, bestimmt sich nach der 8. Auflage des „Handbuch der Oper“ von Rudolf Kloiber“, heißt es in einer Protokollnotiz zu § 54 NV Chor/Tanz. Seit 1995 betreut Wulf Konold das Handbuch, das 2002 in überarbeiteter Taschenbuch-Ausgabe neu erscheinen soll. Um die Verweisung in der Protokollnotiz zu aktualisieren, auch die „Anlage 3“ zum Normalvertrag Chor/Tanz (Verzeichnis der großen Choropern und -werke im Sinne der §§ 55 und 56 NV Chor/Tanz) zu überarbeiten und auch, wenn möglich, zu einer Klärung der Abgrenzungskriterien von „Kleiner“ und „Kleinerer“ Partie zu gelangen, trafen – einer bei den Verhandlungen über den NV Chor/Tanz getroffenen Verabredung nachkommend – Vertreter der VdO und des Bühnenvereins am 30. November 2001 in Nürnberg mit Dr. Wulf Konold zu einem ersten Arbeitsgespräch zusammen. Vereinbart wurde, den Tarifparteien die Auflistung der neu aufzunehmenden „großen“ und „mittleren“ Choropern zur Verfügung zu stellen, so dass diese entscheiden können, ob eine Tarifierung der Neuauflage in Frage kommt. Ferner wird Wulf Konold einen Vorschlag zur Novellierung der „Anlage 3“ zum NV Chor/Tanz erarbeiten.
Da – allein durch den Umfang des heute bereits 1101 Seiten umfassenden Taschenbuchs begründet – eine Aufnahme selten gespielter Opern, erst recht von Operetten und Musicals unmöglich ist, muss die VdO für diesen Werkbereich nach einer eigenen Lösung suchen.

Berufsunfähigkeit

Durch das am 1. Januar 2001 in Kraft getretene Gesetz zur Reform der Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit ist das bisherige System,, das zwischen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit unterschied, durch eine abgestufte Rente wegen Erwerbsminderung – bei erheblicher Senkung des Rentenniveaus – abgelöst worden. Die Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen wird, da sie ein berufsständisches Versorgungswerk ist, diesen Schritt nicht nachvollziehen. Sie wird auch in Zukunft das Berufsunfähigkeitsrisiko absichern, also weiterhin Ruhegeld wegen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit zahlen.

Da der Sachverhalt der Berufsunfähigkeit, also der Erwerbsminderung im versicherten Beruf, tarifvertraglich nicht geregelt ist, forderte der Bühnenverein die Aufnahme entsprechender Verhandlungen.

Die VdO wird sich diesen nicht verweigern, hat aber zur Voraussetzung gemacht, dass die Entscheidung des Gesetzgebers, die Berufsunfähigkeit aus dem Rentenrecht herauszulösen und dem Arbeitsrecht zu überantworten, nicht zu Benachteiligungen des Arbeitnehmers führen dürfe.

Beitragssenkung für Berufsanfänger

Die Bundesdelegiertenversammlung hat beschlossen, den Monatsbeitrag für Mitglieder im Anfängerjahr auf 0,25 Prozent der jeweiligen Grundgage zu senken. Die Regelung soll Berufsanfängern Anreiz bieten, der VdO beizutreten. Wie bei Voll- Mitgliedern, die monatlich ein Prozent der Grundgagezahlen, bleiben auch bei den Berufsanfängern Ortszuschlag, Zulagen, Sondervergütungen und andere zusätzliche Vergütungen wie Monatspauschalen bei der Berechnung des Mitgliedsbeitrages unberücksichtigt. Mitglieder in der Elternzeit und arbeitslose Mitglieder können Beitragsfreiheit beantragen. Mitglieder im Ruhestand zahlen keinen Beitrag, jedoch 35 Mark jährlich, wenn sie „Oper & Tanz“ weiterbeziehen wollen.

vdo-Fundgrube:
taktlos-nachrichten

Berlin/München: Der New Yorker Milliardär Alberto Vilar hat nach der Deutschen Oper und der Staatsoper unter den Linden aufgrund einer Verwechslung anstelle der Komischen Oper jetzt auch das Bundeskanzleramt samt kompletter Besetzung gekauft. Daraufhin machte sich im Bayerischen Kunstministerium zufriedene Ruhe breit. „Jetzt wo der Rümelin dem Ami gehört, ist endlich Schluss mit diesem Geschwätz über die föderalismusfeindliche Nationalstiftung“, meinte Kunstminister Hans Zehetmair bei einer eilig anberaumten Pressekonferenz im Maximilianeum. „Wie man sieht, helfen gescheite Sponsoren nicht nur der Oper, sondern auch der Politik.“

Binz: Mit drei Konzerten im Jagdschloss Granitz bei Binz auf Rügen ging die Internationale Kammermusik-Reihe „Junge Elite“ im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zu Ende. Nachwuchs-Ensembles spielten in Schlössern, Gutshäusern und Feinschmecker-Restaurants. Das Publikum bildeten die umsatzstärksten Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer des Landes. „Eine prima Sache“ – meinte der Vorsitzende des Rotary-Clubs Kotzin, Enoch zu Fettauge. „Die spielen so leise, dass man sich bei der Musik super unterhalten kann. Ich hab allein an einem Abend eine halbe Mio Umsatz geschoben. Und kosten tun diese Edelfiedler auch fast nix, weil sie froh sind, wenn sie mal was Warmes in den Bauch bekommen.“

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