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Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Theater als moralische Anstalt
Der Regisseur Peter Konwitschny im Gespräch
„Laut gedacht“
Theo Geißler und Klaus Bernbacher über den Deutschen Musikrat
Weimar liegt nicht in Bayern
Bayerischer Theaterpreis für das gefährdete DNT
Weimar: Kultur ausradieren?
In Bayern wird das Deutsche Nationaltheater Weimar – DNT – mit dem Bayerischen Theaterpreis geehrt
Theaterkampf in Weimar
Warum das Deutsche Nationaltheater eigenständig bleiben muss:
Ein Pressespiegel

Sächsische Kulturraum-Konferenz

Portrait
Kein nahtloser Wechsel
Neuanfänge beim Theater Regensburg
Der Promi-Rektor
Zum Amtsantritt von Siegfried Jerusalem an der Hochschule Augsburg-Nürnberg

Berichte
West-östliche Sündenfälle
Hindemiths „Triptychon“ an der Kölner Oper
Noah unter den Hausbesetzern
Sidney Corbetts „Noach“ in Bremen uraufgeführt
Noch ist Lortzing nicht verloren
Wiederentdeckung unbekannter Werke in Freiberg
Es ist kalt in Deutschland
Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ in Paris und Stuttgart
Dresdner Sänger-Wettstreit
Finalisten-Auswahl beim Competizione dell’ Opera


Gift beim Buffo
Neue Opernaufnahmen auf CD

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Spielpläne 2001/2002

 

Schlagzeilen

Neues aus Bayreuth

Der dänische Filmregisseur Lars von Trier soll 2006 den „Ring des Nibelungen“ in Bayreuth neu inszenieren. Wie die Festspielleitung mitteilte, gab der Künstler nach einer Begegnung mit dem musikalischen Leiter der Festspiele, Christian Thielemann, und Festspielleiter Wolfgang Wagner seine Zusage.
Der österreichische Regisseur Martin Kusej wird die Neuinszenierung von Richard Wagners „Parsifal“ bei den Bayreuther Festspielen 2004 übernehmen. Die musikalische Leitung hat der französische Dirigent und Komponist Pierre Boulez. Martin Kusej wird im Jahr 2002 auch bei den Salzburger Festspielen inszenieren.

Kulturstiftung kommt

Die Finanzierung der geplanten Bundeskulturstiftung ist auf Jahre hinaus gesichert. Die Einrichtung wird von 2002 bis 2004 insgesamt 150 Millionen Mark (76,7 Mio. Euro) erhalten. Erklärtes Ziel der Stiftung ist die Förderung von national und international bedeutsamen Vorhaben. Jetzt seien alle Voraussetzungen für die Gründung der Stiftung geschaffen, egal ob sie allein vom Bund oder von Bund und Ländern getragen werde, unterstrich Nida-Rümelin. 2002 soll die Stiftung eine Anschubfinanzierung von 25 Millionen Mark erhalten, 2003 fließen vom Bund rund 50 Millionen und ein Jahr später 75 Millionen Mark.
Insgesamt ist der Kulturhaushalt des Bundes für 2002 nach den Worten Nida-Rümelins im Vergleich zu 2001 um 3,06 Prozent auf 1,9 Milliarden Mark gestiegen. Die Deutsche Welle erhält mit 581,9 Millionen Mark den größten Teil des Etats. 336,4 Millionen Mark sind für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz vorgesehen. Das Land Berlin erhält für seine Kulturaufwendungen im Rahmen seiner Hauptstadtfunktion 186 Millionen, Bonn 52 Millionen Mark.

Gutes aus Niedersachsen

Die vom Kabinett bereits beschlossenen Kürzungen der Landeszuschüsse für die drei Staatstheater in Hannover, Braunschweig und Oldenburg werden für das Jahr 2002 vollständig aufgehoben, für das Jahr 2003 halbiert. Vorgesehen waren für 2002 Reduzierungen von zwei, für 2003 von fünf Millionen Mark. Aufgrund der fulminanten Eröffnung der Spielzeit 2001/2002 und des überregionalen, äußerst positiven Medienechos habe die Regierung sich zu diesem Schritt entschlossen, teilte das Kultusministerium in Hannover mit.

„... des Jahres“

Der Titel „Opernhaus des Jahres“ schmückt seit diesem Jahr Graz. Das ergab die Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“. Zusätzlich wurde Peter Konwitschny für seine Grazer „Falstaff“-Inszenierung zum „Regisseur des Jahres“ gekürt. „Dirigent des Jahres“ ist Sylvain Cambreling, „Sängerin des Jahres“ Susan Graham und die Oper „Bernarda Albas Haus“ von Aribert Reimann gilt als „Uraufführung des Jahres“. Die „Saure Zitrone“ für das „Ärgernis des Jahres“ ging nach Berlin, diesmal mit Blick auf Stölzls gescheiterte Opernreform.

Revier-Fusion

Der Ruhrfestspiel-Aufsichtsrat hat beschlossen, dass die Ruhrfestspiele Recklinghausen und die geplante Ruhr-Triennale als herausragendes Kulturfest im Revier künftig unter einer Leitung zusammenarbeiten sollen. Somit übernimmt Triennale-Intendant Gerard Mortier ab dem Jahr 2003 die Nachfolge des ausscheidenden Ruhrfestspielleiters Hansgünther Heyme. Das traditionsreiche Kulturfestival von Recklinghausen wird mit dieser Entscheidung in die neue Ruhr-Triennale künstlerisch eingebunden.

Zum Siebzigsten: Gelassener Blick nach vorn

 
 

Jubilar Mauricio Kagel. Foto: Charlotte Oswald

 

Am 24. Dezember 2001 wird Mauricio Kagel siebzig Jahre alt. Zu seinem sechzigsten Geburtstag komponierte Kagel das Stück „...24. xii. 1931“, gesetzt für Bariton und Instrumente. Als Texte benutzte er „verstümmelte Nachrichten“ aus den Zeitungen seines Geburtstages. Das war intelligent erdacht: Subjektbezogen und verobjektiviert zugleich. Ob dem Komponisten zu seinem Siebzigsten am Heiligabend Vergleichbares einfällt? Genug „Verstümmeltes“ ist ja in der Zwischenzeit geschehen. Wichtiger jedoch erscheint es, Kagels Werk in all seinen Facettierungen aus gegebenem Anlass einmal nicht retrospektiv zu betrachten, sondern in die Zukunft zu projizieren: Wo und wie wirkt Kagels Komponieren weiter? Das soll in unserer nächsten Ausgabe geschehen.

Resolution der Musikhochschule Lübeck

Der Senat der Musikhochschule Lübeck sieht nach ausführlicher Diskussion die Notwendigkeit, auf den Bildungsnotstand im Fach Musik in den allgemein bildenden Schulen hinzuweisen. Je nach Schultyp beträgt der Ausfall des Musikunterrichts zwischen 25 und 80 Prozent. Mit diesem Mangel wird unseren Jugendlichen die Entwicklung ihrer Kreativität existenziell erschwert. Außerdem hemmt man die Entfaltung ihrer sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten.
Wir appellieren an die Politiker und an alle gesellschaftlichen Gruppen des Landes, sich dieses Problems anzunehmen. Die Musikhochschule Lübeck ist bereit, ihre Zuständigkeit auszubauen und an der Entwicklung neuer Strukturen mitzuarbeiten.
Prof. Inge-Susann Römhild

 

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