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Komponist, Dirigent, Interpret
Pierre Boulez erhielt in Bayreuth den Wilhelm Pitz-Preis der VDO
Im Jahr 1984 vergab die Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer erstmals den Wilhelm
Pitz-Preis, gewidmet dem legendären ersten Bayreuther Chordirektor des neuen Bayreuth, das
sich Anfang der 50er-Jahre formierte. Geehrt werden mit diesem Preis Menschen, die sich in herausragender Weise
um das deutsche Musiktheater und seinen Nachwuchs verdient gemacht haben. Anlässlich der Auszeichnung Astrid
Varnays im Jahr 1988 sagte Wolfgang Wagner: Wir können dazu beitragen, an die Vergangenheit zu erinnern,
die Gegenwart zu gestalten und eine positive Zukunft zu weisen. Die Aufgabe ist unerhört schön. Wenn
sie dann auch noch in einer Form wie hier erkannt und geehrt wird, ist es doppelt schön. Ich danke den
Stiftern des Preises, der eine Brücke vom Gestern zum Morgen schlägt.
Die Preisträger hatten durchweg einen engen Kontakt nach Bayreuth: Neben Astrid Varnay gehörte Wolfgang
Wagner selbst zu den Preisträgern, außerdem Josef Greindl, Norbert Balatsch mit seinem Festspielchor,
Birgit Nilsson, Dietrich Fischer-Dieskau, Götz Friedrich und Hans Mayer. So verwundert es nicht, dass die
Verleihung von Anfang an stets im engen Umfeld des Festspielhauses stattfand, seit 1989 im neuen Chorsaal des
Festspielhauses.
Als Träger des Wilhelm Pitz-Preises 2001 wählte die VdO den Dirigenten und Komponisten Pierre Boulez
aus, der in Bayreuth den Parsifal sowie den berühmten Jahrhundert-Ring in der Inszenierung
von Patrice Chéreau dirigiert hat. Boulez war noch von seinem Vorgänger in der Preisträger-Riege,
Hans Mayer, für die Auszeichnung vorgeschlagen worden.
Die festliche Verleihung wiederum im Bayreuther Chorsaal wurde umrahmt vom Festspielchor unter
der Leitung von Chordirektor Eberhard Friedrich. Gesungen wurde aus Lohengrin, 1. Akt, Seht!
Seht! Welch ein seltsam Wunder! sowie die Chorstücke aus den Meistersingern von Nürnberg
Wach auf, es nahet gen den Tag und Ehrt eure deutschen Meister.
Begrüßt wurden die Festgäste von VdO-Geschäftsführer Stefan Meuschel, die Laudatio
hielt Professor Werner Krützfeldt; der Tenor Manfred Jung erinnerte sich an die gemeinsame Arbeit mit Boulez,
und schließlich sprach der Preisträger selbst. Auszüge aus den Fest-Ansprachen von Stefan Meuschel,
Manfred Jung und Pierre Boulez drucken wir im Folgenden ab. Die Laudatio von Werner Krützfeldt ist nachzulesen
im soeben beim ConBrio-Verlag erschienenen Buch Wilhelm Pitz-Preis 1984 bis 2001.
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