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Zur Situation deutscher Theater und Orchester
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Aribert Reimanns „Lear“ in der Komischen Oper Berlin
Bitte Abstand halten
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„Als Tänzer ist man nie am Ziel“: Vladimir Malakhov im Gespräch mit Jan Stanislaw Witkiewicz
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Kulturpolitik

Brennpunkte

Zur Situation deutscher Theater und Orchester

Wuppertal

Unter dem Motto „Wuppertal wehrt sich“ machen am 29. und 30. Januar zahlreiche Bürger gegen drohende Sparpläne in Kultureinrichtungen der Stadt und eine mögliche Schließung des Stadttheaters mobil. Wie das gleichnamige Aktionsbündnis und die Wuppertaler Bühnen mitteilten, gibt es dazu unter anderem einen 24-stündigen Theater- und Musikmarathon im Schauspielhaus. Am 29. Januar gibt es eine Kundgebung vor dem Barmer Rathaus sowie einen Tag später eine weitere vor dem Schauspielhaus in Wuppertal-Elberfeld. Zudem ist unter dem Titel „Theater macht reich“ eine Gesprächsrunde geplant, bei der Fragen zur Situation und zum Erhalt der städtisch geförderten Kultur diskutiert werden.

HTV Schleswig-Holsteinisches Landestheater

Die Künstlergewerkschaften DOV, GDBA und VdO haben in einer Sondierungsrunde für die Fortsetzung eines Haustarifvertrages am Schleswig-Holsteinischen Landestheater grundsätzlich ihre Bereitschaft bekundet, in Verhandlungen einzutreten. Bis 2009 hatten die Beschäftigten durch Vergütungsverzichte bereits einen Konsolidierungsbeitrag von etwa 1,4 Mio. Euro zum Erhalt des Landestheaters erbracht. Intendant Michael Grosse und sein Nachfolger Peter Grisebach haben nunmehr ein Finanzierungskonzept erarbeitet, das eine Dynamisierung der Landeszuschüsse vorsieht, um künftige Tarifsteigerungen aufzufangen. Nach weiteren Einsparungen hätte damit der Fehlbetrag auf ungefähr 600 T Euro gedrückt werden können. Unter diesen Voraussetzungen war man in die Verhandlungen eingetreten, aus Kiel indes gibt es Anzeichen, dass die Kommunalverbände des Landes diese Dynamisierung ablehnen könnten, womit das Defizit auf 1,4 Mio. Euro ansteigen könnte. Dies kann jedoch nicht von den Beschäftigten allein getragen werden, der dringende Appell der Gewerkschaften an die Finanzierungspartner lautet daher, sich umgehend für die nachhaltige und auskömmliche Finanzierung des Landestheaters und Sinfonieorchesters einzusetzen.

Zuschusskürzung beim Sorbischen Nationalensemble

Die Stiftung für das sorbische Volk hat für das Sorbische Nationalensemble überraschend eine Kürzung der Zuschüsse um 900 T Euro sowie eine Kürzung der Stellen um fast die Hälfte beschlossen. Dies erstaunt umso mehr, als noch im letzten Jahr Deutsche und Sorben gemeinsam unter starker Beteiligung der Beschäftigten des SNE für ein Finanzierungsabkommen für die Stiftung für das sorbische Volk gekämpft hatten, mit dem die Finanzierung aller von der Stiftung unterhaltenen Einrichtungen gesichert werden sollte. Der nun gefasste Beschluss der Stiftung bedeutet jedoch nicht nur den Verlust dutzender Arbeitsplätze, sondern hat auch irreparable Folgen für die Erhaltung der sorbischen Kunst und damit der kulturellen Identität der Sorben und stellt die Existenz des SNE an sich in Frage. Die Beschäftigten wehren sich dagegen, dass die Stiftung das gemeinsam erstrittene Geld zu Lasten der professionellen darstellenden Kunst neu verteilen will, und fordern, dass die Stiftung für das sorbische Volk den Beschluss des Stiftungsrats zurücknimmt und das SNE mit der bisherigen Stellenzahl und in der gleichen Höhe weiterhin finanziert. Am 25. Januar 2010 gibt es eine öffentliche Podiumsdiskussion, in der sich verschiedene Vertreter der Stiftung dieser Forderung stellen werden.

Neuer TVK unterzeichnet

Nach jahrelangem Tauziehen haben sich die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) und der Deutsche Bühnenverein (DBV) auf eine Neufassung des Tarifvertrages für Musiker in Kulturorchestern verständigt. Eine der Kernregelungen ist eine völlig neue Klausel zur Übernahme der Vergütungstarifabschlüsse des öffentlichen Dienstes für die Orchester. Diese Klausel wird der DBV auch mit den Bühnengewerkschaften zur Übernahme in den NV Bühne verhandeln wollen. Es wird sorgfältig zu prüfen sein, inwieweit eine solche Neuregelung die durch die derzeitige Bindungsklausel des NV Bühne bewirkte Anbindung an die Tarifentwicklung des öffentlichen Dienstes in gleichem Umfang wird sicherstellen können.

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