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Spielpläne 2005/2006

 

Namen & Fakten

Personalia

Peter Mussbach bleibt bis 2010 Intendant der Staatsoper Berlin. Die Stiftung Oper in Berlin hat Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei) ermächtigt, den Vertrag um weitere drei Jahre zu verlängern.

Markus R. Bosch, Aachener GMD, hat seinen Vertrag vorfristig um vier Jahre verlängert. Der seit 2002 in Aachen tätige Dirigent wird somit bis 2013 der Stadt treu bleiben.

 
 

Bleibt in Essen: Michael Kaufmann. Foto: Philharmonie Essen

 

Michael Kaufmann, Intendant der Philharmonie Essen, hat seinen seit 2002 laufenden Vertrag bis zum Jahr 2013 verlängert. Der Chansonnier und Schauspieler Charles Aznavour, mittlerweile 81 Jahre alt, wird in diesem Jahr in der Philharmonie seinen Abschied von der Bühne feiern.

Berthold Schneider, derzeit Chefdramaturg an der Oper Dortmund, wird das Amt des Operndirektors am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken übernehmen.

Markus Müller, designierter Intendant des Oldenburger Staatstheaters, macht von dem Recht Gebrauch, bei seinem Amtsantritt Personal aus künstlerischen Gründen zu entlassen, und trennt sich im nächsten Jahr von Tanztheaterchef Martin Stiefermann und seiner zwölfköpfigen Compagnie MS Schrittmacher.

Sierd Quarré, derzeit Direktor des Opernchores des Stadttheaters Bremerhaven, wechselt schon zum Ende der laufenden Spielzeit in gleicher Funktion an Das Theater Meiningen. Er tritt die Nachfolge von Markus Baisch an, der unter vorzeitiger Auflösung seines Vertrages als Chordirektor nach Instanbul gegangen ist.

Ulf Schirmer, Dirigent, wird von 2006/07 an neuer Künstlerischer Leiter des Rundfunkorchesters des Bayerischen Rundfunks und damit Nachfolger von Marcello Viotti, der im Februar letzten Jahres verstorben ist. Der 47-jährige Schirmer, Schüler von Ligeti, Dohnanyi und Stein, war von 1988 bis 1991 GMD des Hessischen Staatstheaters und dirigierte die letzten Jahre unter anderem bei den Bregenzer und Salzburger Festspielen.

Georg Schmöhe, Dirigent und zurzeit Musikdirektor in Innsbruck, wird im September 2006 neuer Chefdirigent der Münchner Symphoniker.

Rudolf Piehlmayer, GMD am Theater und Philharmonischen Orchester Augsburg seit 2002, hat seinen Vertrag um weitere zwei Jahre bis zur Spielzeit 2008/09 verlängert.

Andreas Homoki, Chefregisseur und Intendant der Komischen Oper Berlin, übernimmt kurzfristig die Regie für den „Rosenkavalier“ an der Komischen Oper. Das Inszenierungs-Team der Strauss-Oper – Richard Jones (Regie) und Paul Steinberg (Bühnenbild) – hatte nach Auskunft des Theaters ein Ausstattungskonzept vorgelegt, das bei Realisierung zu massiven Budget-Überschreitungen führen würde.

Wolfgang Patzelt hat zum 1. Dezember das Amt des kaufmännischen Geschäftsführers der angeschlagenen Bremer Theater GmbH übernommen. Patzelt tritt die Nachfolge des Ende September beurlaubten Geschäftsführers des Theaters, Lutz-Uwe Dünnwald, an.

Stéphane Lissner, Leiter der Mailänder Scala, bleibt Musikdirektor der Wiener Festwochen bis 2010. Lissner hatte im April die Leitung des krisengeschüttelten Mailänder Opernhauses übernommen; die beiden Aufgaben sind seiner Ansicht nach vereinbar.

Lode Devos wird ab Mitte 2006 Ballettdirektor am Theater Chemnitz. Der Belgier wird unter dem neuen Intendanten Bernhard Helmich eine Compagnie mit 22 Tänzern leiten.

Frank Hoffmann bleibt bis 2009 Leiter der Ruhrfestspiele in Recklinghausen. Der Luxemburger hatte 2004 die Interimsleitung der traditionsreichen Festspiele übernommen, die unter Frank Castorf in die Negativ-Schlagzeilen geraten waren. Hoffmann hat die Besucherzahlen mit 55.000 fast verdoppelt.

Wolfgang Lambertz, Mitglied des Nordhauser Ensembles, stand in „Tosca“ am 26. Dezember nach 39 Berufsjahren, davon 27 in Nordhausen, zum letzten Mal auf der Bühne des Theaters und wurde durch den Intendanten Lars Tietje auf offener Bühne in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Peter Schreier, Tenor, hat Ende Dezember mit einem Konzert in Prag Abschied als Lied- und Oratoriensänger genommen – zum Abschluss seiner Karriere sang der 70-Jährige im ausverkauften Dvoràk-Saal des Rudolfinums das Weihnachtsoratorium von Bach. Der Musik will der gebürtige Sachse, der schon 2000 seine Laufbahn als Opernsänger beendet hatte, als Dirigent weiter verbunden bleiben.

Christoph Nix übernimmt ab der Spielzeit 2006/07 die Intendanz des (Schauspiel-) Stadttheaters Konstanz. Er leitete bis 2004 das Hessische Staatstheater Kassel, scheiterte bei seiner Bewerbung als Kulturdezernent der Stadt Köln am Votum des Stadtrats (s. O&T, Ausg. 4/04, S. 5) und lehrt derzeit an der juristischen Fakultät der Evangelischen Fachhochschule in Hannover. Nix löst in Konstanz Dagmar Schlingmann ab, die als Intendantin an das Saarländische Staatstheater geht.

Placido Domingo, Star-Tenor, leitete als Dirigent das Wieder-Eröffnungskonzert des Theaters an der Wien am Pult der Wiener Symphoniker. Als Solisten wirkten der Bassbariton Thomas Quasthoff, der Pianist Tzimon Baro und der Geiger Julian Rachlin mit.

Ausgezeichnet

Daniela Lehmann, 26-jährige Tänzerin aus Freiburg im Breisgau, hat in Leipzig den Wettbewerb um das beste deutsche Tanzsolo gewonnen – zum Abschluss des Festivals des zeitgenössischen Theaters „euro-scene“ setzte sie sich gegen 23 Mitbewerber der Endrunde durch. Der zweite Preis ging an Wojtek Kapron aus Lublin/Polen mit seinem Solo „Bellissimo“; Zufit Simon aus Berlin erhielt für ihr Solo „fleischlos“ den dritten Preis. Die Auszeichnungen waren mit 3.000 bis 5.000 Euro dotiert. Zudem wurden zwei Sonderpreise vergeben: Sie gingen an die Leipzigerin Julia-Maria Köhler und an Swetlana Brik aus dem bayerischen Weiden.

György Kurtág, 1926 geborener ungarischer Komponist, erhält den mit 200.000 Dollar dotierten Internationalen Grawemeyer Musikpreis, der von der Universität von Louisville, Kentucky vergeben wird.

Joseph R. Olefirowicz, 1. Kapellmeister am Theater Nordhausen, konnte sich bei der Verleihung der „Emmy Awards“ für die Spielzeit 2004/05 in Los Angeles freuen: Der dem „Oscar“ vergleichbare Fernsehpreis der „Academy of Television arts & sciences“ wurde in der Kategorie „Beste musikalische Leitung“ dem Film „A Christmas Carol“ zugesprochen, den Olefirowicz als Music and Choral Supervisor betreut hatte.

Stephanie Thiersch erhielt den Kölner Tanzpreis 2005 für ihre Choreografie „Under Green Ground“ in der Kölner Orangerie.

David Arnsperger gewann beim Bundeswettbewerb Gesang in der Kategorie Musical den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis. Den zweiten Preis und 4.000 Euro erhielt Joana Fee Würz aus München, der dritte Preis ging an Marco Fahrland aus Leipzig. Der Deutsche Bühnenverein verlieh einen Sonderpreis für die beste Darstellung einer Musical-Szene an Julia M. Klotz, ebenfalls aus Leipzig. Sie erhielt 1.500 Euro.

Geburtstage

Sir Charles Mackerras, australischer Dirigent, wurde am 17. November 80 Jahre alt. 1966 bis 1970 war Mackerras fest an der Hamburgischen Staatsoper, von 1977 bis 1980 an der Deutschen Oper Berlin engagiert.

 
 

Jubilarin Elisabeth Schwarzkopf. Foto: Timpe

 

Elisabeth Schwarzkopf, eine der größten Sopranistinnen ihrer Epoche und laut Herbert von Karajan „vielleicht die beste Sängerin Europas“, ist am 9. Dezember 2005 90 Jahre alt geworden. Ihr Name steht vor allem für unübertroffenen Mozart- und Strauss-Gesang, für subtile Liedkunst, aber auch für hoch artifizielles Singen. Der Plattenproduzent Walter Legge, den sie später heiratete, entdeckte sie 1946 in Wien.
Die Karriere der 1915 in Jarotschin bei Posen geborenen Schwarzkopf begann 1938 in Berlin und dauerte bis 1979. Ihre Weltkarriere begann 1947 mit einem Gastspiel der Wiener Oper in London. Seitdem sang sie an der Mailänder Scala, in Bayreuth und an der New Yorker Metropolitan Opera. 1972 beendete sie ihre Bühnenkarriere, 1979 schließlich gab sie ihren letzten Liederabend in Zürich.

Alfred Brendel, Klaviervirtuose, wurde am 5. Januar vor 75 Jahren in Nordmähren geboren. Der Autodidakt erlangte Weltruhm als Interpret vor allem der alten Meister. Seit 1972 lebt er in London.

Clytus Gottwald, einer der meistaufgeführten Chormusikschöpfer, wurde am 20. November 80 Jahre alt.

Renato Bruson, Belcanto-Bariton, feierte am 13. Januar seinen 70. Geburtstag. In der Nähe von Padua geboren studierte er zunächst Chemie, bevor er sich zum Sänger ausbilden ließ. Über Donizetti und Bellini zu Verdi begann seine eigentliche internationale Karriere in den 70er-Jahren. Bis heute steht das Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper auf der Bühne.

Reinhold Röttger, Sänger, Regisseur und Intendant, feierte seinen 75. Geburtstag. Als Spielleiter in Aachen (1986 bis 1973), Stellvertretender Intendant in Lüneburg (1981 bis 1985) und Oberspielleiter (ab 1974) und später Intendant (1985 bis 1995) in Hof gestaltete er seine berufliche Karriere bis zum Ruhestand. Im Anschluss daran wurde er noch für zwei Jahre als Intendant nach Coburg und für drei Jahre an das Mainfranken Theater Würzburg geholt.

Friedrich Cerha, österreichischer Komponist und Geiger, feiert im Februar seinen 80. Geburtstag. Cerha vervollständigte den 3. Aufzug von Alban Bergs „Lulu“ 1979 und schrieb unter anderem die Bühnenwerke „Netzwerk“, „Baal“ (uraufgeführt in Salzburg 1981) und „Der Rattenfänger“ nach einem Text von Carl Zuckmayer. Erst vor zwei Jahren kam im voll besetzten großen Saal des Wiener Konzerthauses sein „Requiem“ für Soli, Chor und großes Orchester zur Uraufführung.

Verstorben

Rolf Oltmanns, langjähriger Verwaltungsdirektor des Theaters Bonn, ist am 12. November nach längerer Krankheit im Alter von 64 Jahren gestorben.

Elisabeth Kales-Wallner, Kammersängerin und eine der Publikumslieblinge der Wiener Volksoper, ehemals auch künstlerische Leiterin des Badener Stadttheaters, ist im Alter von 55 Jahren verstorben. Sie gastierte an vielen großen Opernhäusern und bei großen Festivals. Sie war Ehrenmitglied des Hauses und bekam 2002 den Kulturpreis der Stadt Baden.

Gert Reinholm, Tänzer, ist kurz vor seinem 82. Geburtstag in Berlin gestorben. 1942 wurde Gert Reinholm an die Deutsche Staatsoper engagiert, wo er schon bald als Solo-Tänzer auftrat und in Choreografien von Tatjana Gsovsky Triumphe feierte. Nach dem Krieg folgte er Gsovsky nach Buenos Aires. Nach ihrer Rückkehr gründeten beide das Berliner Ballett. 1962 übernahm Reinholm die Position des Ballettdirektors, die er bis 1990 innehatte.

Kuo-Chu Wu, Tanzdirektor des Staatstheaters Kassel, ist in der Nacht zum 6. Januar im Alter von 35 Jahren an den Folgen seiner schweren Erkrankung verstorben. Kuo-Chu Wu choreografierte seine ersten Stücke für das Folkwang-Tanzstudio. Der Kasseler Intendant Thomas Bockelmann engagierte ihn „vom Fleck weg“ – und die Kritiken gaben ihm recht: „Kuo- Chu Wus ,Tantalus‘-Choreografie ist ein Geniestreich. Er war einer der talentiertesten, phantasievollsten jungen Tanztheaterchoreografen, die ich kennen lernen durfte“, so Thomas Bockelmann.

Fakten

BERLIN: Die Auslastung der künstlerischen Betriebe der Stiftung Oper in Berlin ist nach dem dritten Quartal 2005 um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen – das entspricht einer Auslastung von 66 Prozent. Die Erlöse aus Kartenverkäufen stiegen dabei um 4,4 Prozent. Wirtschaftlich sehr positiv entwickelt sich die Staatsoper Unter den Linden: Mit rund 173.000 Zuschauern in den ersten neun Monaten des Jahres konnten hier beinahe 24.000 Zuschauer hinzugewonnen werden. Die Platzausnutzung stieg von 76,5 auf 81,8 Prozent. Das Staatsballett Berlin realisierte nach dem dritten Quartal 2005 eine Besucherzahl von nahezu 60.000. Damit hob die Compagnie im Vergleich zum Ballettangebot des Vorjahres die Auslastungsquote um annähernd 19 auf 74,9 Prozent. Mit nahezu 140.000 zählte die Deutsche Oper Berlin rund 17.500 Besucher weniger als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Einen Anstieg der Besucherzahlen um rund 3.300 auf über 102.000 hatte die Komische Oper Berlin zu verzeichnen. Trotz fortschreitender Einsparungen vor allem im Personalbereich erhöhten allein die drei Berliner Opernhäuser die Anzahl der Vorstellungen um 40 auf 563. Der Stiftungsrat der Stiftung Oper in Berlin hat in seiner Sitzung Mitte Dezember den vom Stiftungsvorstand vorgelegten Wirtschaftsplan für das Jahr 2006 einstimmig verabschiedet. In diesem ist es gelungen, trotz sinkender Zuschüsse und einer viermonatigen sanierungsbedingten Schließzeit der Deutschen Oper ein ausgeglichenes Jahresergebnis zu erzielen. Der Wirtschaftsplan 2006 sieht konsumtive Zuschüsse des Landes Berlin von insgesamt 110 Millionen Euro vor.

An der Staatsoper Unter den Linden sollen künftig junge Spitzensolisten in Gesang ausgebildet werden. Hierfür wird ein Opernstudio eingerichtet, das vollständig von der „Die Viscount St. Davids Stiftung zu Berlin“ finanziert wird. Nach dem Vorbild ähnlicher Einrichtungen in New York, London und Zürich sollen ab September 2006 auch in Berlin in einer zweijährigen praxisnahen Ausbildung junge talentierte Opernsänger gefördert werden.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals MaerzMusik vom 16. bis 26. März 2006 stehen Wechselwirkungen und Parallelen zwischen europäisch-amerikanischer und japanischer Musik und – eng damit verbunden – Interkulturalität als zunehmend wichtiger werdendes Phänomen in Musik und Kunst der Gegenwart. Bereits am 4. März gibt es eine Vormusik zum Festival. Das Deutsche Symphonie Orchester (DSO) unter der Leitung von Kent Nagano führt die bislang noch einzige Oper der finnischen Komponistin Kaija Saariaho „L‘ Amour de loin“ in konzertanter Fassung auf, medienkünstlerisch gestaltet von Jean-Baptiste Barrière.

Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur vergibt auch in diesem Jahr Stipendien an Tänzerinnen und Tänzer sowie an Choreografinnen/Choreografen im Bereich des zeitgenössischen Tanzes im Gesamtumfang von 10.000 Euro. Bewerben können sich in Berlin lebende Tänzer/Tänzerinnen und Choreografen/Choreografinnen, die ihren Arbeitsmittelpunkt in Berlin haben und über eine abgeschlossene Tanzausbildung verfügen und/oder zwei Jahre Berufserfahrung nachweisen können. Choreografen/Choreografinnen müssen zudem mindestens eine eigene Choreografie/Produktion zur Aufführung gebracht haben. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Februar 2006. Die Bewerbungsunterlagen können bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur (www.kultur.berlin.de) abgerufen werden.

COBURG: Der internationale Gesangswettbewerb „Alexander Girardi“ 2006 in Coburg ist ausgeschrieben für die Fachgebiete Oper und Operette und findet vom 23. Juni bis 2. Juli 2006 statt. Teilnehmen können Sängerinnen, die zwischen dem 1. Januar 1976 und dem 31. Dezember 1988 geboren wurden, sowie Sänger, die zwischen dem 1. Januar 1974 und dem 31. Dezember 1988 geboren wurden. Anmeldeschluss ist der 5. April 2006, weitere Infos unter: www. alexander-girardi.coburg.de

DRESDEN: Die für 2008 geplante Aufführung des „Licht-Zyklus“ des Komponisten Karlheinz Stockhausen im Europäischen Zentrum der Künste in Hellerau fällt nun doch nicht aus. War die Aufführung des gesamten Zyklus angeblich nicht realisierbar, so wird er nun nicht komplett in einem Jahr produziert. 2008 wird zunächst der noch nicht aufgeführte „Mittwoch aus Licht“ in Absprache mit Karlheinz Stockhausen zur Aufführung gebracht. Die Aufführung der anderen Teile wird auf die folgenden Jahre verteilt.

ERFURT: In der Spielzeit 2006/07 werden die Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl und das Theater Erfurt mit seinem Philharmonischen Orchester die in der Saison 2004/05 begonnene Kooperation nicht nur fortführen, sondern erheblich ausweiten – das gaben nach gemeinsamen Gesprächen der Künstlerische Direktor der Thüringen Philharmonie, Herrmann Breuer, sowie der Erfurter Generalintendant Guy Montavon und Generalmusikdirektor Walter E. Gugerbauer bekannt. Höhepunkt ist dabei die Inszenierung der Thüringer Nationaloper „Tannhäuser“ im Jahr 2007 – die internationale Koproduktion mit Bologna wird theatralischer Beitrag zum Jahr der Heiligen Elisabeth sein.

ERFURT/NEW YORK: Neben der Oper Austin/Texas hat nun auch die New York City Opera die Inszenierung „Waiting for the Barbarians“ des Theaters Erfurt eingekauft – die Oper des amerikanischen Komponisten Philip Glass wird im Herbst 2007 im New Yorker Lincoln-Center für mehrere Vorstellungen zu erleben sein.

FRANKFURT: Im November haben Frankfurts Kulturdezernent Hans-Bernhard Nordhoff und der Geschäftsführer der Städtischen Bühnen Bernd Fülle die Ausstellung „...wir haben bis zuletzt ausgehalten – Opfer der Städtischen Bühnen Frankfurt am Main während der NS-Zeit”, die bis zum 26. Februar 2006 zu sehen ist, eröffnet. Den Anstoß für das Kooperationsprojekt mit dem Jüdischen Museum und dem Institut für Stadtgeschichte gab eine am selben Tag enthüllte Gedenktafel, die an während der NS-Zeit ermordete oder durch Verfolgung umgekommene ehemalige Mitarbeiter der Städtischen Bühnen und ihrer Vorläuferinstitutionen erinnert.

Die Finanzierung der Städtischen Bühnen wird ab sofort auf kräftigere Füße gestellt. Der Magistrat der Stadt beschloss eine Erhöhung des städtischen Zuschusses um 2,05 Millionen auf 56,463 Millionen Euro. Gleichzeitig wurde nachträglich eine Etatüberziehung um 1,82 Millionen Euro für die vergangene Spielzeit (2004/05) genehmigt. Damit steuert die Stadt den ursprünglichen strengen Sparbeschlüssen entgegen, nach denen die Bühnen auch weiterhin Einsparungen in Millionenhöhe hätten hinnehmen müssen.

FREIBERG/DÖBELN: Am 12. Januar legte Bürgermeister Axel Buschmann den Grundstein für den Anbau am Mittelsächsischen Theater in Döbeln. In den vergangenen Wochen waren Container und ein Altbau, in denen in den letzten Jahren Funktionsräume untergebracht waren, abgerissen worden. Das Theater aus dem Jahre 1872 erhält mit dem modernen Anbau des Döbelner Architekten Maik Schroeder eine Seitenbühne und ein Kulissenmagazin, neue Werkstätten, Aufenthaltsräume, Künstlergarderoben und einen großen ebenerdigen Orchesterprobenraum, der auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Eröffnung ist für Anfang 2007 geplant.

HAMBURG: Die Stadt baut ihre Stellung als Musicalhauptstadt Deutschlands weiter aus: Nach „König der Löwen” im Hafen, „Mamma Mia!” im Operettenhaus auf der Reeperbahn und „Tanz der Vampire” im Theater Neue Flora plant die Stage Entertainment ein viertes großes Theater mit rund 2.000 Sitzplätzen in der Hafencity. Insgesamt wolle der Musicalkonzern 30 bis 50 Millionen Euro investieren. Läuft alles nach Plan, könnte das Theater 2009 eröffnet werden.

HANNOVER: Der „20. Internationale Wettbewerb für Choreografen Hannover“ findet im Rahmen der Oster-TanzTage am 15. und 16. April 2006 im Opernhaus Hannover statt. Teilnahmeberechtigt sind Choreografen und Tänzer mit professioneller Ausbildung (Altersgrenze 35 Jahre). Infos unter: www.choreographenwettbewerb. de

KIEL: Der Vertrag zwischen Opern-Intendantin Anette Berg und der Stadt Kiel wurde zum 31. Dezember 2005 aufgelöst. Zwischen der Intendantin und der Landeshauptstadt sei ein Aufhebungsvertrag geschlossen worden, heißt es in der Mitteilung des Theaters. Die operative Verantwortung für die Oper Kiel liegt seit Anfang Januar bei Generalmusikdirektor Georg Fritzsch. Dieser rückt damit bis zum Amtsantritt eines neuen Intendanten in die Theaterleitung auf.

LÜBECK: An der Spitze des Lübecker Theaters soll künftig ein für Wirtschafts- und Marketingaufgaben zuständiger Direktor stehen – als alleiniger Geschäftsführer der „Lübecker Theater GmbH”. Dem geschäftsführenden Direktor untergeordnet sind künftig ein Operndirektor, der auch für das Konzertprogramm des Orchesters zuständig ist, und ein Schauspieldirektor. Der Aufsichtsrat erhofft sich von diesem neuen Führungsmodell mehr künstlerische Ausgewogenheit und eine Stärkung betriebswirtschaftlicher Gesichtspunkte.

 
 

„visible music“ mit „MOMA“ in Mannheim. Mitglieder des Ensembles. Foto: Karola Prutek

 

MANNHEIM: Mit „MOMA“ von Dieter Schnebel wurde die neue Musiktheaterreihe „visible music“ im Mannheimer Nationaltheater am 11. November gestartet – sie richtet sich an alle, „deren Augen und Ohren noch offen sind und die noch den Wagemut zum Theaterabenteuer verspüren“, so die Pressemitteilung der Mannheimer. „visible music“ – das will Musiktheater jenseits der Opernpfade, Klang und Aktion jenseits der planierten Wege bisheriger Seh- und Hörerfahrung sein, Aufführungsritus und Rollenverteilung im Musiktheater hinterfragen und das Sichtbare der Theateraktion auf neue und unerwartete Weise mit dem Musikalischen sich treffen lassen.

MÜNCHEN: Im September 2006 gründet die Bayerische Staatsoper unter der Operndirektion von Kent Nagano und der Leitung von Laurent Pillot ein neues Opernstudio zur Förderung junger Opernsänger. Nähere Informationen zum Opernstudio und zur Bewerbung unter www.staatsoper.de.

Das Münchner Cuvilliés-Theater soll nach seiner Renovierung zur 850-Jahr-Feier der bayerischen Landeshauptstadt im Jahr 2008 glanzvoll wiedereröffnet werden. Der Dirigent Kent Nagano wird die Mozart-Oper „Idomeneo“ leiten, die 1781 in dem ehemaligen Hoftheater der Wittelsbacher uraufgeführt worden war. Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser dankte anlässlich des Beginns der Bauarbeiten Anfang November den privaten Förderern, die 2,2 Millionen Euro beisteuern wollen. Das Cuvilliés-Theater ist eine der wenigen original erhaltenen Rokoko-Bühnen Europas.

NEW YORK: Der Musical-Klassiker „The Phantom of the Opera“ stellt einen Broadway-Rekord auf! Als sich im Januar der Vorhang zum 7.486. Mal öffnete, bedeutete das gleichzeitig, dass das Musical den Spitzenplatz als Broadway-Produktion mit den meisten Aufführungen übernimmt.

NÜRNBERG: Das Nürnberger Opernhaus ist 100 Jahre alt. Am 1. September 1905 wurde es als „Stadttheater am Ring“ feierlich eröffnet. Seitdem gilt es als eines der schönsten Opernhäuser Deutschlands. Hinter ihm liegt nun ein ganzes Jahrhundert wechselvoller Geschichte und musikalischer Sternstunden. Der Beginn des Festjahres wurde in einem Festakt am 11. Dezember 2005 gefeiert. Den Auftakt der Jubiläumsveranstaltungen bildet die Reihe „Das rote Sofa“, in der ehemalige Ensemblemitglieder die Nürnberger Operngeschichte wieder aufleben lassen. Auf zehn mal zehn musikalische Entdeckungsreisen in die letzten hundert Jahre der Oper führt die „Opera Late Night 10 x 10“. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums finden im Gluck-Saal des Opernhauses zehn Konzerte statt, die je eine Dekade des letzten Jahrhunderts umfassen.

WÜRZBURG: Der Mozart-Wettbewerb für Gesang der Hochschule für Musik Würzburg, der vom 7. bis 11. Juni stattfindet, ist offen für Sänger/innen der EU, die nach dem 1. Januar 1974 geboren sind. Vergangene Preisträger und Preisträgerinnen sind international bekannte Künstler wie Waltraud Meier, Lioba Braun, Thomas Quasthoff und Diana Damrau. Anmeldeschluss ist der 1. März 2006. Der Mozartfest-Wettbewerb vom 7. bis 11. Juni 2006 richtet sich besonders an Nachwuchskünstler, die eine internationale künstlerische Laufbahn anstreben.

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