Personalia
Peter Mussbach bleibt bis 2010 Intendant der Staatsoper
Berlin. Die Stiftung Oper in Berlin hat Kultursenator Thomas Flierl
(Linkspartei) ermächtigt, den Vertrag um weitere drei Jahre
zu verlängern.
Markus R. Bosch, Aachener GMD, hat seinen Vertrag
vorfristig um vier Jahre verlängert. Der seit 2002 in Aachen
tätige Dirigent wird somit bis 2013 der Stadt treu bleiben.
Michael Kaufmann, Intendant der Philharmonie Essen,
hat seinen seit 2002 laufenden Vertrag bis zum Jahr 2013 verlängert.
Der Chansonnier und Schauspieler Charles Aznavour, mittlerweile
81 Jahre alt, wird in diesem Jahr in der Philharmonie seinen Abschied
von der Bühne feiern.
Berthold Schneider, derzeit Chefdramaturg an der
Oper Dortmund, wird das Amt des Operndirektors am Saarländischen
Staatstheater Saarbrücken übernehmen.
Markus Müller, designierter Intendant des
Oldenburger Staatstheaters, macht von dem Recht Gebrauch, bei seinem
Amtsantritt Personal aus künstlerischen Gründen zu entlassen,
und trennt sich im nächsten Jahr von Tanztheaterchef Martin
Stiefermann und seiner zwölfköpfigen Compagnie MS Schrittmacher.
Sierd Quarré, derzeit Direktor des Opernchores
des Stadttheaters Bremerhaven, wechselt schon zum Ende der laufenden
Spielzeit in gleicher Funktion an Das Theater Meiningen. Er tritt
die Nachfolge von Markus Baisch an, der unter vorzeitiger Auflösung
seines Vertrages als Chordirektor nach Instanbul gegangen ist.
Ulf Schirmer, Dirigent, wird von 2006/07 an neuer
Künstlerischer Leiter des Rundfunkorchesters des Bayerischen
Rundfunks und damit Nachfolger von Marcello Viotti, der im Februar
letzten Jahres verstorben ist. Der 47-jährige Schirmer, Schüler
von Ligeti, Dohnanyi und Stein, war von 1988 bis 1991 GMD des Hessischen
Staatstheaters und dirigierte die letzten Jahre unter anderem bei
den Bregenzer und Salzburger Festspielen.
Georg Schmöhe, Dirigent und zurzeit Musikdirektor
in Innsbruck, wird im September 2006 neuer Chefdirigent der Münchner
Symphoniker.
Rudolf Piehlmayer, GMD am Theater und Philharmonischen
Orchester Augsburg seit 2002, hat seinen Vertrag um weitere zwei
Jahre bis zur Spielzeit 2008/09 verlängert.
Andreas Homoki, Chefregisseur und Intendant der
Komischen Oper Berlin, übernimmt kurzfristig die Regie für
den „Rosenkavalier“ an der Komischen Oper. Das Inszenierungs-Team
der Strauss-Oper – Richard Jones (Regie) und Paul Steinberg
(Bühnenbild) – hatte nach Auskunft des Theaters ein Ausstattungskonzept
vorgelegt, das bei Realisierung zu massiven Budget-Überschreitungen
führen würde.
Wolfgang Patzelt hat zum 1. Dezember das Amt des
kaufmännischen Geschäftsführers der angeschlagenen
Bremer Theater GmbH übernommen. Patzelt tritt die Nachfolge
des Ende September beurlaubten Geschäftsführers des Theaters,
Lutz-Uwe Dünnwald, an.
Stéphane Lissner, Leiter der Mailänder
Scala, bleibt Musikdirektor der Wiener Festwochen bis 2010. Lissner
hatte im April die Leitung des krisengeschüttelten Mailänder
Opernhauses übernommen; die beiden Aufgaben sind seiner Ansicht
nach vereinbar.
Lode Devos wird ab Mitte 2006 Ballettdirektor
am Theater Chemnitz. Der Belgier wird unter dem neuen Intendanten
Bernhard Helmich eine Compagnie mit 22 Tänzern leiten.
Frank Hoffmann bleibt bis 2009 Leiter der Ruhrfestspiele
in Recklinghausen. Der Luxemburger hatte 2004 die Interimsleitung
der traditionsreichen Festspiele übernommen, die unter Frank
Castorf in die Negativ-Schlagzeilen geraten waren. Hoffmann hat
die Besucherzahlen mit 55.000 fast verdoppelt.
Wolfgang Lambertz, Mitglied des Nordhauser Ensembles,
stand in „Tosca“ am 26. Dezember nach 39 Berufsjahren,
davon 27 in Nordhausen, zum letzten Mal auf der Bühne des Theaters
und wurde durch den Intendanten Lars Tietje auf offener Bühne
in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Peter Schreier, Tenor, hat Ende Dezember mit einem
Konzert in Prag Abschied als Lied- und Oratoriensänger genommen
– zum Abschluss seiner Karriere sang der 70-Jährige im
ausverkauften Dvoràk-Saal des Rudolfinums das Weihnachtsoratorium
von Bach. Der Musik will der gebürtige Sachse, der schon 2000
seine Laufbahn als Opernsänger beendet hatte, als Dirigent
weiter verbunden bleiben.
Christoph Nix übernimmt ab der Spielzeit
2006/07 die Intendanz des (Schauspiel-) Stadttheaters Konstanz.
Er leitete bis 2004 das Hessische Staatstheater Kassel, scheiterte
bei seiner Bewerbung als Kulturdezernent der Stadt Köln am
Votum des Stadtrats (s. O&T, Ausg. 4/04, S. 5) und lehrt derzeit
an der juristischen Fakultät der Evangelischen Fachhochschule
in Hannover. Nix löst in Konstanz Dagmar Schlingmann ab, die
als Intendantin an das Saarländische Staatstheater geht.
Placido Domingo, Star-Tenor, leitete als Dirigent
das Wieder-Eröffnungskonzert des Theaters an der Wien am Pult
der Wiener Symphoniker. Als Solisten wirkten der Bassbariton Thomas
Quasthoff, der Pianist Tzimon Baro und der Geiger Julian Rachlin
mit.
Ausgezeichnet
Daniela Lehmann, 26-jährige Tänzerin
aus Freiburg im Breisgau, hat in Leipzig den Wettbewerb um das beste
deutsche Tanzsolo gewonnen – zum Abschluss des Festivals des
zeitgenössischen Theaters „euro-scene“ setzte sie
sich gegen 23 Mitbewerber der Endrunde durch. Der zweite Preis ging
an Wojtek Kapron aus Lublin/Polen mit seinem Solo „Bellissimo“;
Zufit Simon aus Berlin erhielt für ihr Solo „fleischlos“
den dritten Preis. Die Auszeichnungen waren mit 3.000 bis 5.000
Euro dotiert. Zudem wurden zwei Sonderpreise vergeben: Sie gingen
an die Leipzigerin Julia-Maria Köhler und an Swetlana Brik
aus dem bayerischen Weiden.
György Kurtág, 1926 geborener ungarischer
Komponist, erhält den mit 200.000 Dollar dotierten Internationalen
Grawemeyer Musikpreis, der von der Universität von Louisville,
Kentucky vergeben wird.
Joseph R. Olefirowicz, 1. Kapellmeister am Theater
Nordhausen, konnte sich bei der Verleihung der „Emmy Awards“
für die Spielzeit 2004/05 in Los Angeles freuen: Der dem „Oscar“
vergleichbare Fernsehpreis der „Academy of Television arts
& sciences“ wurde in der Kategorie „Beste musikalische
Leitung“ dem Film „A Christmas Carol“ zugesprochen,
den Olefirowicz als Music and Choral Supervisor betreut hatte.
Stephanie Thiersch erhielt den Kölner Tanzpreis
2005 für ihre Choreografie „Under Green Ground“
in der Kölner Orangerie.
David Arnsperger gewann beim Bundeswettbewerb
Gesang in der Kategorie Musical den mit 5.000 Euro dotierten ersten
Preis. Den zweiten Preis und 4.000 Euro erhielt Joana Fee Würz
aus München, der dritte Preis ging an Marco Fahrland aus Leipzig.
Der Deutsche Bühnenverein verlieh einen Sonderpreis für
die beste Darstellung einer Musical-Szene an Julia M. Klotz, ebenfalls
aus Leipzig. Sie erhielt 1.500 Euro.
Geburtstage
Sir Charles Mackerras, australischer Dirigent,
wurde am 17. November 80 Jahre alt. 1966 bis 1970 war Mackerras
fest an der Hamburgischen Staatsoper, von 1977 bis 1980 an der Deutschen
Oper Berlin engagiert.
Elisabeth Schwarzkopf, eine der größten
Sopranistinnen ihrer Epoche und laut Herbert von Karajan „vielleicht
die beste Sängerin Europas“, ist am 9. Dezember 2005
90 Jahre alt geworden. Ihr Name steht vor allem für unübertroffenen
Mozart- und Strauss-Gesang, für subtile Liedkunst, aber auch
für hoch artifizielles Singen. Der Plattenproduzent Walter
Legge, den sie später heiratete, entdeckte sie 1946 in Wien.
Die Karriere der 1915 in Jarotschin bei Posen geborenen Schwarzkopf
begann 1938 in Berlin und dauerte bis 1979. Ihre Weltkarriere begann
1947 mit einem Gastspiel der Wiener Oper in London. Seitdem sang
sie an der Mailänder Scala, in Bayreuth und an der New Yorker
Metropolitan Opera. 1972 beendete sie ihre Bühnenkarriere,
1979 schließlich gab sie ihren letzten Liederabend in Zürich.
Alfred Brendel, Klaviervirtuose, wurde am 5. Januar
vor 75 Jahren in Nordmähren geboren. Der Autodidakt erlangte
Weltruhm als Interpret vor allem der alten Meister. Seit 1972 lebt
er in London.
Clytus Gottwald, einer der meistaufgeführten
Chormusikschöpfer, wurde am 20. November 80 Jahre alt.
Renato Bruson, Belcanto-Bariton, feierte am 13.
Januar seinen 70. Geburtstag. In der Nähe von Padua geboren
studierte er zunächst Chemie, bevor er sich zum Sänger
ausbilden ließ. Über Donizetti und Bellini zu Verdi begann
seine eigentliche internationale Karriere in den 70er-Jahren. Bis
heute steht das Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper auf der Bühne.
Reinhold Röttger, Sänger, Regisseur
und Intendant, feierte seinen 75. Geburtstag. Als Spielleiter in
Aachen (1986 bis 1973), Stellvertretender Intendant in Lüneburg
(1981 bis 1985) und Oberspielleiter (ab 1974) und später Intendant
(1985 bis 1995) in Hof gestaltete er seine berufliche Karriere bis
zum Ruhestand. Im Anschluss daran wurde er noch für zwei Jahre
als Intendant nach Coburg und für drei Jahre an das Mainfranken
Theater Würzburg geholt.
Friedrich Cerha, österreichischer Komponist
und Geiger, feiert im Februar seinen 80. Geburtstag. Cerha vervollständigte
den 3. Aufzug von Alban Bergs „Lulu“ 1979 und schrieb
unter anderem die Bühnenwerke „Netzwerk“, „Baal“
(uraufgeführt in Salzburg 1981) und „Der Rattenfänger“
nach einem Text von Carl Zuckmayer. Erst vor zwei Jahren kam im
voll besetzten großen Saal des Wiener Konzerthauses sein „Requiem“
für Soli, Chor und großes Orchester zur Uraufführung.
Verstorben
Rolf Oltmanns, langjähriger Verwaltungsdirektor
des Theaters Bonn, ist am 12. November nach längerer Krankheit
im Alter von 64 Jahren gestorben.
Elisabeth Kales-Wallner, Kammersängerin und
eine der Publikumslieblinge der Wiener Volksoper, ehemals auch künstlerische
Leiterin des Badener Stadttheaters, ist im Alter von 55 Jahren verstorben.
Sie gastierte an vielen großen Opernhäusern und bei großen
Festivals. Sie war Ehrenmitglied des Hauses und bekam 2002 den Kulturpreis
der Stadt Baden.
Gert Reinholm, Tänzer, ist kurz vor seinem
82. Geburtstag in Berlin gestorben. 1942 wurde Gert Reinholm an
die Deutsche Staatsoper engagiert, wo er schon bald als Solo-Tänzer
auftrat und in Choreografien von Tatjana Gsovsky Triumphe feierte.
Nach dem Krieg folgte er Gsovsky nach Buenos Aires. Nach ihrer Rückkehr
gründeten beide das Berliner Ballett. 1962 übernahm Reinholm
die Position des Ballettdirektors, die er bis 1990 innehatte.
Kuo-Chu Wu, Tanzdirektor des Staatstheaters Kassel,
ist in der Nacht zum 6. Januar im Alter von 35 Jahren an den Folgen
seiner schweren Erkrankung verstorben. Kuo-Chu Wu choreografierte
seine ersten Stücke für das Folkwang-Tanzstudio. Der Kasseler
Intendant Thomas Bockelmann engagierte ihn „vom Fleck weg“
– und die Kritiken gaben ihm recht: „Kuo- Chu Wus ,Tantalus‘-Choreografie
ist ein Geniestreich. Er war einer der talentiertesten, phantasievollsten
jungen Tanztheaterchoreografen, die ich kennen lernen durfte“,
so Thomas Bockelmann.
Fakten
BERLIN: Die Auslastung der künstlerischen
Betriebe der Stiftung Oper in Berlin ist nach dem dritten Quartal
2005 um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen
– das entspricht einer Auslastung von 66 Prozent. Die Erlöse
aus Kartenverkäufen stiegen dabei um 4,4 Prozent. Wirtschaftlich
sehr positiv entwickelt sich die Staatsoper Unter den Linden: Mit
rund 173.000 Zuschauern in den ersten neun Monaten des Jahres konnten
hier beinahe 24.000 Zuschauer hinzugewonnen werden. Die Platzausnutzung
stieg von 76,5 auf 81,8 Prozent. Das Staatsballett Berlin realisierte
nach dem dritten Quartal 2005 eine Besucherzahl von nahezu 60.000.
Damit hob die Compagnie im Vergleich zum Ballettangebot des Vorjahres
die Auslastungsquote um annähernd 19 auf 74,9 Prozent. Mit
nahezu 140.000 zählte die Deutsche Oper Berlin rund 17.500
Besucher weniger als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Einen
Anstieg der Besucherzahlen um rund 3.300 auf über 102.000 hatte
die Komische Oper Berlin zu verzeichnen. Trotz fortschreitender
Einsparungen vor allem im Personalbereich erhöhten allein die
drei Berliner Opernhäuser die Anzahl der Vorstellungen um 40
auf 563. Der Stiftungsrat der Stiftung Oper in Berlin hat in seiner
Sitzung Mitte Dezember den vom Stiftungsvorstand vorgelegten Wirtschaftsplan
für das Jahr 2006 einstimmig verabschiedet. In diesem ist es
gelungen, trotz sinkender Zuschüsse und einer viermonatigen
sanierungsbedingten Schließzeit der Deutschen Oper ein ausgeglichenes
Jahresergebnis zu erzielen. Der Wirtschaftsplan 2006 sieht konsumtive
Zuschüsse des Landes Berlin von insgesamt 110 Millionen Euro
vor.
An der Staatsoper Unter den Linden sollen künftig junge Spitzensolisten
in Gesang ausgebildet werden. Hierfür wird ein Opernstudio
eingerichtet, das vollständig von der „Die Viscount St.
Davids Stiftung zu Berlin“ finanziert wird. Nach dem Vorbild
ähnlicher Einrichtungen in New York, London und Zürich
sollen ab September 2006 auch in Berlin in einer zweijährigen
praxisnahen Ausbildung junge talentierte Opernsänger gefördert
werden.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals MaerzMusik vom 16.
bis 26. März 2006 stehen Wechselwirkungen und Parallelen zwischen
europäisch-amerikanischer und japanischer Musik und –
eng damit verbunden – Interkulturalität als zunehmend
wichtiger werdendes Phänomen in Musik und Kunst der Gegenwart.
Bereits am 4. März gibt es eine Vormusik zum Festival. Das
Deutsche Symphonie Orchester (DSO) unter der Leitung von Kent Nagano
führt die bislang noch einzige Oper der finnischen Komponistin
Kaija Saariaho „L‘ Amour de loin“ in konzertanter
Fassung auf, medienkünstlerisch gestaltet von Jean-Baptiste
Barrière.
Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
vergibt auch in diesem Jahr Stipendien an Tänzerinnen und Tänzer
sowie an Choreografinnen/Choreografen im Bereich des zeitgenössischen
Tanzes im Gesamtumfang von 10.000 Euro. Bewerben können sich
in Berlin lebende Tänzer/Tänzerinnen und Choreografen/Choreografinnen,
die ihren Arbeitsmittelpunkt in Berlin haben und über eine
abgeschlossene Tanzausbildung verfügen und/oder zwei Jahre
Berufserfahrung nachweisen können. Choreografen/Choreografinnen
müssen zudem mindestens eine eigene Choreografie/Produktion
zur Aufführung gebracht haben. Die Bewerbungsfrist endet am
15. Februar 2006. Die Bewerbungsunterlagen können bei der Senatsverwaltung
für Wissenschaft, Forschung und Kultur (www.kultur.berlin.de)
abgerufen werden.
COBURG: Der internationale Gesangswettbewerb „Alexander
Girardi“ 2006 in Coburg ist ausgeschrieben für die Fachgebiete
Oper und Operette und findet vom 23. Juni bis 2. Juli 2006 statt.
Teilnehmen können Sängerinnen, die zwischen dem 1. Januar
1976 und dem 31. Dezember 1988 geboren wurden, sowie Sänger,
die zwischen dem 1. Januar 1974 und dem 31. Dezember 1988 geboren
wurden. Anmeldeschluss ist der 5. April 2006, weitere Infos unter:
www. alexander-girardi.coburg.de
DRESDEN: Die für 2008 geplante Aufführung
des „Licht-Zyklus“ des Komponisten Karlheinz Stockhausen
im Europäischen Zentrum der Künste in Hellerau fällt
nun doch nicht aus. War die Aufführung des gesamten Zyklus
angeblich nicht realisierbar, so wird er nun nicht komplett in einem
Jahr produziert. 2008 wird zunächst der noch nicht aufgeführte
„Mittwoch aus Licht“ in Absprache mit Karlheinz Stockhausen
zur Aufführung gebracht. Die Aufführung der anderen Teile
wird auf die folgenden Jahre verteilt.
ERFURT: In der Spielzeit 2006/07 werden die Thüringen
Philharmonie Gotha-Suhl und das Theater Erfurt mit seinem Philharmonischen
Orchester die in der Saison 2004/05 begonnene Kooperation nicht
nur fortführen, sondern erheblich ausweiten – das gaben
nach gemeinsamen Gesprächen der Künstlerische Direktor
der Thüringen Philharmonie, Herrmann Breuer, sowie der Erfurter
Generalintendant Guy Montavon und Generalmusikdirektor Walter E.
Gugerbauer bekannt. Höhepunkt ist dabei die Inszenierung der
Thüringer Nationaloper „Tannhäuser“ im Jahr
2007 – die internationale Koproduktion mit Bologna wird theatralischer
Beitrag zum Jahr der Heiligen Elisabeth sein.
ERFURT/NEW YORK: Neben der Oper Austin/Texas hat
nun auch die New York City Opera die Inszenierung „Waiting
for the Barbarians“ des Theaters Erfurt eingekauft –
die Oper des amerikanischen Komponisten Philip Glass wird im Herbst
2007 im New Yorker Lincoln-Center für mehrere Vorstellungen
zu erleben sein.
FRANKFURT: Im November haben Frankfurts Kulturdezernent
Hans-Bernhard Nordhoff und der Geschäftsführer der Städtischen
Bühnen Bernd Fülle die Ausstellung „...wir haben
bis zuletzt ausgehalten – Opfer der Städtischen Bühnen
Frankfurt am Main während der NS-Zeit”, die bis zum 26.
Februar 2006 zu sehen ist, eröffnet. Den Anstoß für
das Kooperationsprojekt mit dem Jüdischen Museum und dem Institut
für Stadtgeschichte gab eine am selben Tag enthüllte Gedenktafel,
die an während der NS-Zeit ermordete oder durch Verfolgung
umgekommene ehemalige Mitarbeiter der Städtischen Bühnen
und ihrer Vorläuferinstitutionen erinnert.
Die Finanzierung der Städtischen Bühnen wird ab sofort
auf kräftigere Füße gestellt. Der Magistrat der
Stadt beschloss eine Erhöhung des städtischen Zuschusses
um 2,05 Millionen auf 56,463 Millionen Euro. Gleichzeitig wurde
nachträglich eine Etatüberziehung um 1,82 Millionen Euro
für die vergangene Spielzeit (2004/05) genehmigt. Damit steuert
die Stadt den ursprünglichen strengen Sparbeschlüssen
entgegen, nach denen die Bühnen auch weiterhin Einsparungen
in Millionenhöhe hätten hinnehmen müssen.
FREIBERG/DÖBELN: Am 12. Januar legte Bürgermeister
Axel Buschmann den Grundstein für den Anbau am Mittelsächsischen
Theater in Döbeln. In den vergangenen Wochen waren Container
und ein Altbau, in denen in den letzten Jahren Funktionsräume
untergebracht waren, abgerissen worden. Das Theater aus dem Jahre
1872 erhält mit dem modernen Anbau des Döbelner Architekten
Maik Schroeder eine Seitenbühne und ein Kulissenmagazin, neue
Werkstätten, Aufenthaltsräume, Künstlergarderoben
und einen großen ebenerdigen Orchesterprobenraum, der auch
für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Die
Eröffnung ist für Anfang 2007 geplant.
HAMBURG: Die Stadt baut ihre Stellung als Musicalhauptstadt
Deutschlands weiter aus: Nach „König der Löwen”
im Hafen, „Mamma Mia!” im Operettenhaus auf der Reeperbahn
und „Tanz der Vampire” im Theater Neue Flora plant die
Stage Entertainment ein viertes großes Theater mit rund 2.000
Sitzplätzen in der Hafencity. Insgesamt wolle der Musicalkonzern
30 bis 50 Millionen Euro investieren. Läuft alles nach Plan,
könnte das Theater 2009 eröffnet werden.
HANNOVER: Der „20. Internationale Wettbewerb
für Choreografen Hannover“ findet im Rahmen der Oster-TanzTage
am 15. und 16. April 2006 im Opernhaus Hannover statt. Teilnahmeberechtigt
sind Choreografen und Tänzer mit professioneller Ausbildung
(Altersgrenze 35 Jahre). Infos unter: www.choreographenwettbewerb.
de
KIEL: Der Vertrag zwischen Opern-Intendantin Anette
Berg und der Stadt Kiel wurde zum 31. Dezember 2005 aufgelöst.
Zwischen der Intendantin und der Landeshauptstadt sei ein Aufhebungsvertrag
geschlossen worden, heißt es in der Mitteilung des Theaters.
Die operative Verantwortung für die Oper Kiel liegt seit Anfang
Januar bei Generalmusikdirektor Georg Fritzsch. Dieser rückt
damit bis zum Amtsantritt eines neuen Intendanten in die Theaterleitung
auf.
LÜBECK: An der Spitze des Lübecker Theaters
soll künftig ein für Wirtschafts- und Marketingaufgaben
zuständiger Direktor stehen – als alleiniger Geschäftsführer
der „Lübecker Theater GmbH”. Dem geschäftsführenden
Direktor untergeordnet sind künftig ein Operndirektor, der
auch für das Konzertprogramm des Orchesters zuständig
ist, und ein Schauspieldirektor. Der Aufsichtsrat erhofft sich von
diesem neuen Führungsmodell mehr künstlerische Ausgewogenheit
und eine Stärkung betriebswirtschaftlicher Gesichtspunkte.
MANNHEIM: Mit „MOMA“ von Dieter Schnebel
wurde die neue Musiktheaterreihe „visible music“ im
Mannheimer Nationaltheater am 11. November gestartet – sie
richtet sich an alle, „deren Augen und Ohren noch offen sind
und die noch den Wagemut zum Theaterabenteuer verspüren“,
so die Pressemitteilung der Mannheimer. „visible music“
– das will Musiktheater jenseits der Opernpfade, Klang und
Aktion jenseits der planierten Wege bisheriger Seh- und Hörerfahrung
sein, Aufführungsritus und Rollenverteilung im Musiktheater
hinterfragen und das Sichtbare der Theateraktion auf neue und unerwartete
Weise mit dem Musikalischen sich treffen lassen.
MÜNCHEN: Im September 2006 gründet die
Bayerische Staatsoper unter der Operndirektion von Kent Nagano und
der Leitung von Laurent Pillot ein neues Opernstudio zur Förderung
junger Opernsänger. Nähere Informationen zum Opernstudio
und zur Bewerbung unter www.staatsoper.de.
Das Münchner Cuvilliés-Theater soll nach seiner Renovierung
zur 850-Jahr-Feier der bayerischen Landeshauptstadt im Jahr 2008
glanzvoll wiedereröffnet werden. Der Dirigent Kent Nagano wird
die Mozart-Oper „Idomeneo“ leiten, die 1781 in dem ehemaligen
Hoftheater der Wittelsbacher uraufgeführt worden war. Bayerns
Finanzminister Kurt Faltlhauser dankte anlässlich des Beginns
der Bauarbeiten Anfang November den privaten Förderern, die
2,2 Millionen Euro beisteuern wollen. Das Cuvilliés-Theater
ist eine der wenigen original erhaltenen Rokoko-Bühnen Europas.
NEW YORK: Der Musical-Klassiker „The Phantom
of the Opera“ stellt einen Broadway-Rekord auf! Als sich im
Januar der Vorhang zum 7.486. Mal öffnete, bedeutete das gleichzeitig,
dass das Musical den Spitzenplatz als Broadway-Produktion mit den
meisten Aufführungen übernimmt.
NÜRNBERG: Das Nürnberger Opernhaus ist
100 Jahre alt. Am 1. September 1905 wurde es als „Stadttheater
am Ring“ feierlich eröffnet. Seitdem gilt es als eines
der schönsten Opernhäuser Deutschlands. Hinter ihm liegt
nun ein ganzes Jahrhundert wechselvoller Geschichte und musikalischer
Sternstunden. Der Beginn des Festjahres wurde in einem Festakt am
11. Dezember 2005 gefeiert. Den Auftakt der Jubiläumsveranstaltungen
bildet die Reihe „Das rote Sofa“, in der ehemalige Ensemblemitglieder
die Nürnberger Operngeschichte wieder aufleben lassen. Auf
zehn mal zehn musikalische Entdeckungsreisen in die letzten hundert
Jahre der Oper führt die „Opera Late Night 10 x 10“.
Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums finden im
Gluck-Saal des Opernhauses zehn Konzerte statt, die je eine Dekade
des letzten Jahrhunderts umfassen.
WÜRZBURG: Der Mozart-Wettbewerb für
Gesang der Hochschule für Musik Würzburg, der vom 7. bis
11. Juni stattfindet, ist offen für Sänger/innen der EU,
die nach dem 1. Januar 1974 geboren sind. Vergangene Preisträger
und Preisträgerinnen sind international bekannte Künstler
wie Waltraud Meier, Lioba Braun, Thomas Quasthoff und Diana Damrau.
Anmeldeschluss ist der 1. März 2006. Der Mozartfest-Wettbewerb
vom 7. bis 11. Juni 2006 richtet sich besonders an Nachwuchskünstler,
die eine internationale künstlerische Laufbahn anstreben.
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