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Festspiel-Vorschau 2005
Spielpläne 2005/2006

 

Namen & Fakten

Personalia

 
horeograf in Dresden: David Dawson. Foto: Oper
 

Choreograf in Dresden: David Dawson. Foto: Oper

 

David Dawson wird ab der Spielzeit 2006/07 ständiger Choreograf des Balletts der Semper Oper in Dresden. Seine Position als Hauschoreograf des niederländischen Nationalballetts Het Nationale Ballet endet mit der Spielzeit 2005/06. Gerd Uecker, Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden, kommentierte den Schritt: „Ich freue mich sehr, mit diesem international ausgewiesenen Künstler nach langen Jahren wieder einen festen Choreografen an unser Haus verpflichten zu können. David Dawson schlägt mit seiner Kunst ein neues Kapitel Dresdner Ballettgeschichte auf. Von Dresden werden neue innovative Signale ausgehen.“

Jin Wang, seit 2003 erster Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin, wird ab der Spielzeit 2006/07 Generalmusikdirektor am MainfrankenTheater Würzburg.

Rudolf Berger, Direktor der Wiener Volksoper, wird seinen bis August 2008 laufenden Vertrag bereits im Sommer 2007 beenden. Als Gründe nannte er vor allem finanzielle Probleme des Theaters, aber auch mangelndes Vertrauen der Politik in seine Arbeit.

Peter Kurz ist neuer Vorsitzender des Landesverbandes Baden-Württemberg des Deutschen Bühnenvereins und löst in dieser Funktion den Ulmer Kulturbürgermeister Götz Hartung ab.

Manuel Schöbel übernimmt ab der Spielzeit 2006/07 die Intendanz des Mittelsächsischen Theaters Freiberg/Döbeln. Schöbel arbeitete seit 1984 als Chefdramaturg und Regisseuer am Theater Junge Generation in Dresden, seit 1991 leitet er das Carrousel Theater in Berlin.

Alexander von Maravic, bisher Codirektor beim Berliner Ensemble (Theater am Schiffbauerdamm) wurde zum Verwaltungsdirektor der Oper Leipzig ernannt. Er löst Wolfgang Rothe ab, der in gleicher Funktion als Nachfolger von Roland Beneke an die Staatsoper Dresden wechselte.

Manfred Honeck wird ab 2007/2008 neuer Generalmusikdirektor am Opernhaus Stuttgart. Der 47 Jahre alte Österreicher erhält einen Vertrag bis 2011. Honeck folgt auf Lothar Zagrosek, der zum Berliner Sinfonieorchester wechselt.

Sebastian Weigle wird Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt/Main. Er löst mit der Spielzeit 2008/09 Paolo Carignani ab. Weigle ist derzeit Chefdirigent am Teatre del Liceu in Barcelona, davor war er fünf Jahre lang erster Kapellmeister an der Berliner Staatsoper. Bei der Neuinszenierung der „Meistersinger von Nürnberg“ wird er in Bayreuth debütieren.

Roberto Paternostro, GMD in Kassel, wird seinen 2007 auslaufenden Vertrag nach insgesamt zehn Jahren nicht verlängern.

Bernd Loebe wird bis 2013 Intendant der Frankfurter Oper bleiben. Der 1952 in Frankfurt geborenen Loebe führt die Frankfurter Oper seit der Saison 2002/2003 mit großem Erfolg. Das Haus erhielt von der Zeitschrift „Opernwelt“ 2004 die Auszeichnung als „Oper des Jahres“. In diesem Jahr landete sie laut Umfrage der Zeitschrift auf dem zweiten Platz hinter Hamburg.

Fabrizio Ventura, Dirigent und zuletzt GMD am Südthüringischen Staatstheater Meiningen, ist seit Mitte September GMD der Staatsoper Istanbul.

Frank Martin Widmaier ist seit Beginn der Spielzeit 2005/06 Künstlerischer Betriebsdirektor des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München. Nach Engagements an der Staatsoper Berlin und dem Berliner Ensemble war er zuletzt seit 1998 Produktions- und dann Spielleiter an der Oper Frankfurt.

Siegfried Jerusalem bleibt Rektor der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg. Der Senat der Hochschule bestätigte den 65-jährigen Tenor für weitere zwei Jahre im Amt.

Ausgezeichnet

Lucía Lacarra, erste Solistin beim Bayerischen Staatsballett, erhält den spanischen „Premio Nacional de Danza 2005“. Derzeit steht sie in München in „La Bayadère“ auf der Bühne.

Axel Baisch, Geschäftsführender Direktor des Staatstheaters Nürnberg, erhielt beim Beijing Music Festival den Sonderpreis des Festivals.

Merce Cunningham (86-jähriger Tänzer und Choreograf) und Martha Argerich (Pianistin) sind Preisträger des Praemium Imperiale, der jährlich durch die Japan Art Association vergeben und auch als „Nobelpreis der Künste“ bezeichnet wird. Jeder Preisträger erhält 110.000 Euro.

Marc Minkowski, Dirigent am Opernhaus Zürich, erhält den seit 1998 vergebenen Musikfest-Preis, für den die Deutsche Bank und das Musikfest Bremen jährlich 25.000 Euro zur Verfügung stellen. Als Preisträger tritt er die Folge an von Jessye Norman, Nikolaus Harnoncourt und John Elliot Gardiner.

Reid Anderson, seit 1996 Intendant des Stuttgarter Balletts, erhält den Deutschen Tanzpreis 2006. Mit der Auszeichnung, die am 11. Februar 2006 verliehen wird, werde auch die Bedeutung der Stuttgarter Compagnie gewürdigt, teilte der Verein zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland mit. Den Tanzpreis „Zukunft“ 2006 erhalten der Stuttgarter Hauschoreograf Christian Spuck sowie die ersten Solisten Alicia Amatriain und Jason Reilly.

Tan Dun, chinesischer Komponist, erhält den diesjährigen Musikpreis der Stadt Duisburg. Tan Dun habe sich besonders vielfältig und originell mit interkulturellen Beziehungen zwischen der westlichen Welt und dem Fernen Osten beschäftigt, hieß es in der Begründung. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Er wird für herausragende Leistungen im Bereich der Musik und des Musiktheaters überreicht.

Geburtstage

 
Jubilar Lachenmann. Foto: Oswald
 

Jubilar Lachenmann. Foto: Oswald

 

Helmut Lachenmann, Komponist, wurde am 27. November 70 Jahre alt. Lachenmann hat in Stuttgart Klavier und Komposition studiert, kam 1957 erstmals zu den Darmstädter Ferienkursen. Es folgte die Freundschaft mit Luigi Nono. Einig waren sich Lehrer und Schüler in einem: Musik sollte, in aller Schönheit, auch schmerzen können, jedes kulinarische Einverständnis verweigern. 1997 kam „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ auf die Bühne. Heiner Goebbels nannte Lachenmann den „Dinosaurier der neuen Musik“.

Toni Krämer, Kammersänger, feierte im September seinen 70. Geburtstag. Krämer war als Heldentenor 30 Jahre lang Ensemblemitglied der Stuttgarter Staatsoper. Vor vier Jahren verabschiedete er sich von der Bühne.

Luciano Pavarotti feierte seinen 70. Geburtstag. Der im italienischen Modena geborene Startenor nahm mit 22 Jahren sein Gesangsstudium auf und gewann mit 26 Jahren den „Concorso Internazionale”. 1968 sang er zum ersten Mal an der Metropolitan Opera in New York und wurde dann der weltweit gefeierte Gesangsstar, der er bis heute ist. 1982 richtete Pavarotti gemeinsam mit der Oper in Philadelphia einen internationalen Gesangswettbewerb ein.

Gestorben

Friedrich Konrad Pemmann, langjähriger Regisseur, ist im Alter von 66 Jahren seiner Erkrankung erlegen. 1977 kam er ans Landestheater Altenburg. Bis zum Jahr 2000 war er für das Theater tätig. 1979 wurde er Operndirektor und stellvertretender Intendant. In dieser Position wirkte er bis 1991.

John Riley-Schofield, 49, kam bei einem Autounfall ums Leben. Der englische Bariton war von 1986 bis 2001 Ensemblemitglied des Gelsenkirchener Musiktheaters im Revier. Seit 2002 unterrichtete er in den USA, wo er auch verstarb.

Krassimir Kurtakov, Sänger und Mitglied des Opernchores der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach, starb im Alter von 51 Jahren. In früheren Jahren sang Kurtakov als Solist in seinem Heimatland Bulgarien, in Weimar und an anderen Bühnen.

Werner Enders, Kammersänger, seit 1955 Ensemblemitglied und seit 1993 Ehrenmitglied der Komischen Oper Berlin, ist in der Nacht zum 1. Dezember 2005 gestorben. Enders glänzte vor allem in komischen Rollen und war bekannt dafür, auch Nebenrollen als Darsteller ein eigenes Gesicht zu geben.

James King, Kammersänger und Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, ist am 21. November 2005 80-jährig in den USA verstorben. Der 1925 in Kansas geborene Tenor startete seine Gesangskarriere 1961. Seine ersten Erfolge feierte er an der Deutschen Oper Berlin als Bacchus und Don José. 1965 debütierte er triumphal als Siegmund bei den Bayreuther Festspielen.

Orte

AUGSBURG: 250.234 Besucher und damit einen Besucherrekord meldete die Statistik des Deutschen Bühnenvereins für die vergangene Spielsaison 2003/04 für das Theater Augsburg. In puncto Wirtschaftlichkeit erreicht das Theater im Vergleich von bundesweit 19 Dreispartenhäusern den ersten Platz: Mit einem Einspielergebnis von 17,7 Prozent verbessert es sich auch im Vergleich zum eigenen Vorjahresergebnis.

BEESKOW: Die Partitur der nach Verlagsangaben vermutlich ältesten erhaltenen deutschen Oper ist ab sofort beim Beeskower ortus musikverlag erhältlich. Das Werk „Verliebtes Schäferspiel“ des Königsberger Hofkapellmeisters Johann Sebastiani wurde vom Leipziger Musikwissenschaftler Michael Maul 2001 in Vilnius ausfindig gemacht. Es wurde 1663 für eine Adelshochzeit in Königsberg komponiert und vor dem Großen Kurfürsten und seiner Gemahlin uraufgeführt.

BERLIN: Gemeinsam mit dem Haus der Kulturen der Welt veranstaltet die Kulturstiftung des Bundes vom 20. bis 23. April 2006 in Berlin den Tanzkongress Deutschland. Der Tanzkongress folgt seinen historischen Vorbildern aus den Zwanziger Jahren und ist das erste große deutsche Forum für und mit Tanzschaffenden seit den Tagen der Weimarer Republik. Es versammelt Fachleute aus den Bereichen Tanz, Choreografie, Pädagogik, Kritik, Wissenschaft, Produktion und Kulturpolitik.

Sänger Campino von den Toten Hosen spielt in Berlin die Hauptrolle in Brechts „Dreigroschenoper“. Neben Campino als Mackie Messer werden von Ende August 2006 an auch Gottfried John als Peachum und Katrin Saß als seine Frau auf der Bühne des neuen Berliner Admiralspalastes stehen. Regie führt Klaus Maria Brandauer.

BERN: Das Stadttheater Bern hat demnächst eine zweite Spielstätte – ab der Spielzeit 2007/08 werden die Vidmarhallen als Spielort zur Verfügung stehen. Damit sollen eine Entlastung der Hauptbühne, die Stärkung des Balletts und des Schauspiels, mehr Vorstellungen und eine höhere Wirtschaftlichkeit erreicht werden.

DÜSSELDORF: Nach einer halbjährigen Umbauphase wurde die Düsseldorfer Tonhalle mit einem Konzert der Düsseldorfer Symphoniker wiedereröffnet. Die Tonhalle musste in den vergangenen sechs Monaten umfassend saniert werden. Rund 26 Millionen Euro wurden in das Projekt investiert.

FREIBURG: Die Tanzkooperation Freiburg-Heidelberg bekommt eine neue künstlerische Leitung. Der bis August 2006 laufende Vertrag mit Ballettchefin Irina Pauls werde nicht verlängert, teilte der Intendant des Theaters der Stadt Heidelberg, Peter Spuhler, mit. Die Entscheidung sei mit der designierten Intendantin des Freiburger Theaters, Barbara Mundel, abgestimmt. Bis zum Jahresende soll ein Nachfolger präsentiert und die Neuausrichtung der Kooperation beschlossen werden.

MAGDEBURG: Das vom Berliner Baumeister Karl Friedrich Schinkel entworfene so genannte Gesellschaftshaus wurde für rund zehn Millionen Euro restauriert und im Oktober als „Haus der Musik“ wiedereröffnet. Es enthält Räumlichkeiten für Konzerte, Vorträge und Ausstellungen und beherbergt den Landesverband der Musikschulen. Ab 2006 werden dort auch die Magdeburger Telemann-Festtage stattfinden.

MAILAND/ROM: Italiens Kulturminister Rocco Buttiglione hat mit seinem Rücktritt gedroht, sollten die im Haushaltsgesetz 2006 vorgesehenen Kürzungen der Fördermittel für kulturelle Einrichtungen um nahezu 40 Prozent tatsächlich erfolgen (s. O&T, Ausgabe 5/05, S. 5). Am 10. Oktober kam es zum ausgerufenen “Kulturstreik”: Trauerflor hing über dem Eingang des Piccolo Teatro in Mailand, die meisten Akademien, Opernhäuser und Kinos blieben geschlossen. Venedigs Bürgermeister Massimo Cacciari ließ bei der Eröffnungspremiere im La Fenice die “Nabucco”-Vorstellung mitten in Italiens heimlicher Nationalhymne, dem Gefangenenchor, unterbrechen und kam auf die Bühne: “Wir unterbrechen hier, um nicht für immer schweigen zu müssen”, rief er ins Publikum.

Der Senat beschloss, Sondermittel für den laufenden Betrieb von Opern, Schauspielbühnen und Filmproduktionen zur Verfügung zu stellen, da rund 5.000 italienische Kulturunternehmen mit rund 60.000 Beschäftigten in Gefahr seien. Doch eine Entscheidung des Parlaments über die Höhe des „Einheitsfonds für Veranstaltungskultur” (FUS) im Jahr 2006 steht noch aus. Durch einen Nachtragshaushalt ist er bereits für das laufende Jahr gekürzt worden, für 2006 steht eine Minderung von 464 auf 300 Millionen Euro bevor. Dabei gibt Italien ohnehin nur 0,33 Prozent des Jahreshaushalts für kulturelle Einrichtungen und den Erhalt seiner Kulturgüter aus.

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi nutzte in seiner bekannt rüpelhaft-populistischen Manier die auch in Italien immer größer werdende Kluft zwischen der bürgerlichen Hochkultur und der Kultur der elektronischen Nivellierung, indem er eine Neiddebatte lostrat: Problemlos könnte doch die Scala die Hälfte ihres ohnehin viel zu hoch bezahlten Personals einsparen, ließ er verlauten. Ein Skandal sei es, dass auch die Techniker des Hauses wie Künstler bezahlt würden und wie es zu rechtfertigen sei, dass ein Ballett-Tänzer bis zu seinem 65. Lebensjahr bezahlt würde, obwohl er mit vierzig nicht mehr tanzen könne! Die Kinos der “Medusa”-Kette hatten sich am Kulturstreik beteiligt, obwohl sie zu Berlusconis privatem Medien-Imperium gehören.

MÜNCHEN: Zum fünften Mal nach 1974, 1988, 1992 und 2001 gastierte die Bayerische Staatsoper in Japan. Im Gepäck hatte sie zwei große Wagner-Produktionen („Tannhäuser“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“) und Händels „Ariodante“ als japanische Erstaufführung. Außerdem dirigiert Zubin Mehta in zwei Konzerten Programme mit Werken von Richard Strauss und Gustav Mahler. Die beiden Premieren „Tannhäuser“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“ in ausverkauften Häusern in Tokio und Yokohama wurden mit Ovationen bedacht wie schon das Auftakt-Konzert in der Suntory-Hall.

 
„Träume versus Versionen“ – ein Projekt der Reihe „Theter hautnah“ in Osnabrück. Foto: Theater
 

„Träume versus Versionen“ – ein Projekt der Reihe „Theter hautnah“ in Osnabrück. Foto: Theater

 

OSNABRÜCK: „Theater hautnah“ heißt das neue pädagogische Programm am Theater Osnabrück. Mit allen Sinnen Theater erleben, hinter die Kulissen schauen, selbst spielen und unmittelbar „dabei sein“: Alle Sparten des Theaters öffnen ihre Tür für neugierige Kinder, Jugendliche und Erwachsene – auch und gerade für solche, die bisher keine Berührung mit dem Theater hatten. Mit einer Reihe von Veranstaltungen, Schul- und Kinderkonzerten, Workshops, Probenbesuchen et cetera wollen die Initiatoren Hemmschwellen zum Besuch verringern. „Einfach los tanzen“ heißt ein Workshop-Modell mit dem Tanztheaterensemble des Theaters.

PFORZHEIM: Die positive Besucher-Entwicklung des Theaters hält an. In der Spielzeit 2004/05 kamen insgesamt 142.040 Theater- und Musikliebhaber in die Vorstellungen. Die Auslastung lag bei 80 Prozent. Auch die Zahl der Abonnenten ist wiederum gestiegen.

QUEDLINBURG: Das Theater Quedlinburg konnte im Oktober seinen 60. Geburtstag feiern. 1992 wurde das Haus mit dem Theater Halberstadt zum Nordharzer Städtebundtheater fusioniert. Obwohl das Theater extremen Sparzwängen unterliegt, ist sein Fortbestand bis mindestens 2008 gesichert.

STUTTGART: Das Stuttgarter Ballett erhielt den John Cranko-Preis der John Cranko-Gesellschaft. Die Compagnie habe die großen Handlungsklassiker des bedeutenden Choreografen rund 1.500 Mal getanzt, hieß es in der Begründung. Es gebe niemanden, der das Werk Crankos so weit in die Welt hinaustrage wie das Stuttgarter Ballett.

VALENCIA: Anfang Oktober wurde das von Santiago Calatrava errichtete Palau de les Arts, ein Opernhaus der Sonderklasse errichtet. Das 70 Meter hohe und an einen mykenischen Helm erinnernde Gebäude ist an Überdimensionalitäten kaum zu übertreffen. Das Palau ist das Schlussstück des ehrgeizigen Projekts Valencias für eine futuristische Wissenschafts- und Kunststadt. Den Eröffnungsabend leitete Lorin Maazel mit dem einstigen Operntraumpaar Angela Gheorghiu und Roberto Alagna.

WIEN: Mit einem großen Galakonzert am 5. November feierte die Wiener Staatsoper, seit 13 Jahren unter der Leitung von Ioan Holender den 50. Jahrestag der Wiedereröffnung des Opernhauses an der Ringstraße. Es war in den letzten Wochen des Krieges durch Bomben zerstört worden, brannte aus und wurde 10 Jahre später, am 5. November 1955 wiedereröffnet. Die Fassade im Renaissance-Bogenstil konnte vor den Flammen gerettet werden, der völlig ausgebrannte Zuschauerraum ist heute Teil des neuen Opernhauses. Der Direktor der Staatsoper, Ioan Holender, erinnerte im Rahmen des Konzertes an die Geschichte des Hauses während des NS-Regimes. Holender sprach von einem „gleitenden Übergang von der Nazi-Herrschaft zur Zweiten Republik“ und löste damit einen Eklat aus. „Wenn wir die Vergangenheit nicht erhellen, dann können wir auch die Gegenwart nicht berichten und nicht wissen, auf welcher Grundlage wir stehen“, sagte Holender.

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