Personalia
Michele Carulli, italienischer Dirigent und seit
der Saison 2002/2003 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor
am Staatstheater Saarbrücken, wird neuer musikalischer Leiter
der Landesbühnen Sachsen und damit Nachfolger von Alexander
von Brück.
Jonas Alber, seit neun Jahren GMD am Staatstheater
Braunschweig, will seinen Vertrag nicht über 2007 hinaus verlängern.
Georges Delnon, seit 1999 Intendant des Staatstheaters
Mainz, wird ab der Saison 2006/07 für zunächst fünf
Jahre neuer Direktor des Theater Basel und somit Nachfolger von
Michael Schindhelm, des Generaldirektors der Stiftung Oper in Berlin.
Operndirektor wird Dietmar Schwarz, der bislang in Mannheim in gleicher
Funktion tätig ist. Die Nachfolge Delnons in Mainz tritt Matthias
Fontheim an, Regisseur und derzeit Geschäftsführender
Intendant in Graz.
Catherine Rückwardt, Generalmusikdirektorin
am Mainzer Staatstheater, hat ihren Vertrag bis 2011 verlängert.
Matthias Oldag, derzeit Chefregisseur am Mecklenburgischen
Staatstheater Schwerin und Professor an der Leipziger Musikhochschule
wird neuer Generalintendant des Theaters Altenburg-Gera.
Jörg Mannes wird neuer Ballettdirektor der
Staatsoper Hannover – er löst zur Spielzeit 2006/07 den
scheidenden Chefchoreografen Stephan Thoss ab. Mannes war Ballettdirektor
in Bremerhaven und seit dieser Spielzeit in derselben Position am
Landestheater Linz.
Wolfgang Bozic wird neuer Generalmusikdirektor
der Staatsoper Hannover ab der Spielzeit 2006/07. Von 1975 bis 2001
war er Erster Dirigent der Grazer Oper, von 2002 bis 2004 hatte
er ein festes Engagement an der Volksoper Wien.
Eric Solén wird zum Spielzeitbeginn 2005/06 Generalmusikdirektor
am Theater Altenburg-Gera. Er tritt die Nachfolge von Gabriel Feltz
an, der das Haus nach vier Jahren verlässt, um als Chefdirigent
der Stuttgarter Philharmoniker zu wirken. Der Schwede Solén
ist zurzeit 1. Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor
am Oldenburgischen Staatstheater.
Hiroaki Masuda bleibt der Theater Nordhausen/Loh-Orchester
Sondershausen GmbH als Generaldirektor erhalten. Er hat seinen Vertrag
bis zum Ende der Spielzeit 2007/08 verlängert.
Guy Montavon, Generalintendant des Theater Erfurt,
will seinen Vertrag über 2007 hinaus verlängern, um seine
2002 begonnene Arbeit fortzusetzten.
Stefan Soltesz, seit 1997 Intendant der Aalto-Oper
und Generalmusikdirektor der Stadt Essen, hat seinen Vertrag um
drei Jahre bis 2010 verlängert und eine Option für weitere
zwei Jahre erhalten.
Markus Alexander Müller, derzeit stellvertretender
Intendant in Mannheim, wird ab der Spielzeit 2006/2007 die Generalintendanz
des Oldenburgischen Staatstheaters übernehmen.
Sven Grützmacher, Choreograf, wird ab der
kommenden Spielzeit neuer Ballettdirektor am Theater Trier.
Andreas von Studnitz, derzeit freiberuflich arbeitender
Regisseur, wird ab 2006/07 Intendant am Ulmer Theater.
Gerd Uecker ist neuer Vorsitzender der Deutschen
Opernkonferenz. Der Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden
wurde zum Nachfolger des Intendanten der Bayerischen Staatsoper,
Sir Peter Jonas, gewählt.
Michael Apel, Chefchoreograf und Regisseur am
Staatstheater Cottbus, wird das Haus zum Ende der Spielzeit 2005/2006
verlassen. Apel erklärte, auf Grund theaterpolitischer Meinungsverschiedenheiten
habe er seinen Vertrag nicht verlängert. Er war seit 2001 am
Cottbuser Theater engagiert.
Riccardo Muti, musikalischer Direktor der Mailänder
Scala, reichte seinen Rücktritt ein, der zuvor von den Mitgliedern
seines Orchesters gefordert worden war. Nachfolger Mutis wird der
Musikdirektor der Wiener Festwochen und Leiter des Musikfestivals
von Aix-en-Provence, Stephane Lissner.
Gundula Peuthert wird Chefin des Görlitzballetts
und löst damit Franz Huyer ab, der nach zwölfjähriger
Tätigkeit als Chef der Görlitzer Ballett-Company Ende
Juli 2006 das Theater verlassen wird. Peuthert hat unter anderem
am Staatstheater Cottbus gearbeitet und war Meisterschülerin
der Palucca-Schule.
Henri Maier, Intendant der Oper Leipzig, hat seinen
Vertrag bis 2011 verlängert.
Klaus Pierwoß, Bremens Theaterintendant,
wird nach Auslaufen seines Vertrages im Sommer 2007 das Theater
auf eigenen Entschluss verlassen. Die Auseinandersetzungen um die
Finanzierung des Theaters und die gesamte kulturpolitische Situation
hätten dabei eine Rolle gespielt, sagte Pierwoß. Er hatte
die Leitung des Bremer Theaters 1994 übernommen.
Kirill Petrenko, Chefdirigent und Generalmusikdirektor
der Komischen Oper Berlin, hat seinen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit
2006/07 verlängert. Somit ist Petrenko wie geplant fünf
Jahre lang musikalischer Leiter der Komischen Oper Berlin.
Ausgezeichnet
Simone Young, Dirigentin und designierte Intendantin
der Hamburgischen Staatsoper, wurde in Weimar mit der Goethe-Medaille
2005 für ihr Engagement im internationalen Kulturaustausch
ausgezeichnet.
Marius Felix Lange, Komponist, gewann Anfang Februar
den 1. Internationalen Komponistenwettbewerb Köln für
Kammeroper. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.
Vladimir Malakhov, Intendant des Staatsballetts
Berlin, wurde bei der Leserumfrage des Fachmagazins “Dance
Europe” zum „Director of the year” gewählt.
Gewürdigt wurden damit seine Fähigkeiten als Leiter einer
Compagnie.
Carola Rentz, Gertraud Wagner und Helga Schmidt,
Ensemblemitglieder der Staatsoper Hannover, wurden von Kulturminister
Lutz Stratmann (CDU) mit dem Titel Kammersängerin geehrt. Stratmann
würdigte damit das langjährige Engagement der Sängerinnen.
Mauricio Kagel, Kölner Komponist, bekommt
den diesjährigen Rolf-Schock-Preis für Musik. Der Preis
wird jedes zweite Jahr von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften,
der Königliche Akademie der freien Künste und der Königlichen
Musikalischen Akademie vergeben. Er ist mit 400.000 schwedischen
Kronen (etwa 43.000 Euro) dotiert.
René Jacobs, Dirigent, erhielt zusammen
mit den Musikern des „Concerto Köln“ für die
CD-Produktion von „Le nozze di Figaro“ einen Grammy
für die beste Opernaufnahme. Die CD ist eine Co-Produktion
des WDR mit dem Musiklabel Harmonia Mundi.
Wolfgang Wagner, Leiter der Bayreuther Festspiele,
wurde von Ministerpräsident Edmund Stoiber mit dem Großen
Bundesverdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet.
Tilmann O’Donnell hat den 19. Internationalen
Wettbewerb für Choreografen in Hannover gewonnen. Den zweiten
Platz erreichte Benjamin Duke, auf Rang drei landete Rafael Bonachela.
Sowohl den Preis der Kritikerjury als auch den Publikumspreis sicherte
sich Yuki Mori.
Pierre Boulez, französischer Dirigent und
Komponist, wurde zum Ehrendirigenten der Staatskapelle Berlin ernannt.
Awet Terterjan, armenischer Komponist, ist für
seine Kleist-Oper „Das Beben“, die im März 2003
im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz uraufgeführt
wurde, posthum mit dem Wolf Ebermann-Preis ausgezeichnet worden.
Geburtstage
Bodo Witte, ehemaliger Erfurter Generalintendant
der Städtischen Bühnen, wurde 75 Jahre alt. 1965 kam er
nach Erfurt, wo er 27 Jahre lang tätig war.
Josef Krepela, langjähriger Kapellmeister
und Chordirektor der Städtischen Bühnen Essen, feierte
seinen 95. Geburtstag. 1996 wurde er Ehrenmitglied der Theater und
Philharmonie Essen GmbH.
Lorin Maazel, Dirigent, wurde Anfang März
75 Jahre alt. 1960 war er der jüngste Dirigent bei den Bayreuther
Festspielen. Er war ab1965 GMD der Deutschen Oper Berlin und Chef
des Radio Symphonie Orchesters Berlin. Von 1992 bis 2002 leitete
er das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und ist derzeit
der Chefdirigent des New York Philharmonic Orchestra.
Helmut Goldmann, Tenor und zuletzt Direktor der
Felsenbühne Rathen, feierte seinen 80. Geburtstag.
Verstorben
Claus Leininger, von 1977 bis 1986 Intendant des
Musiktheaters im Revier in Gelsenkirchen, dann bis 1994 Intendant
des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, ist Mitte Februar im Alter
von 74 Jahren gestorben. Der gebürtige Mannheimer, vom Schauspiel
kommend, hatte sich auch als Theaterpolitiker im Deutschen Bühnenverein
verdient gemacht.
Ursula Schröder-Feinen, Sopranistin, ist
am 9. Februar im Alter von 70 Jahren verstorben. Ab 1968 war sie
Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein, von wo aus sie eine
internationale Karriere startete. Unter anderem sang sie Wagner-
und Straussopern in München, Hamburg, Stuttgart, Berlin, Wien,
Mailand, New York, San Francisco, Salzburg und Bayreuth.
Erika Klütz, Tänzerin, Ballettmeisterin
und Tanzpädagogin, starb im Alter von 97 Jahren. Als Ballettmeisterin
der Staatsoper Hamburg gestaltete sie 1946 dort den ersten Ballettabend
nach dem Zweiten Weltkrieg. Ebenfalls 1946 gründete sie ihre
Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik in Hamburg. Die
Schule soll im Sinne ihrer Gründerin weitergeführt werden.
Gary Bertini, 1927 in Russland geborener, in Israel
im Kibbuz aufgewachsener Dirigent, Operndirektor und Komponist,
Gründer der Jeunesses Musicales Israel, ist am 17. März
in Tel Aviv gestorben. Von 1983 an leitete er das WDR Sinfonieorchester
Köln, von 1987 bis 1991 war er als Nachfolger Michael Gielens
Intendant und Generalmusikdirektor in Frankfurt/Main, danach übernahm
er die New Israeli Opera.
Gustav König, langjähriger Generalmusikdirektor
der Städtischen Bühnen Essen, ist am 14. Februar im Alter
von 94 Jahren verstorben. In den 32 Dienstjahren in Essen hat er
dem Essener Konzertleben und vor allem auch dem Musiktheater eine
unverwechselbare Prägung verliehen.
Fakten
ALTENBURG-GERA: Da das 1902 eröffnete Jugendstiltheater
in Gera Ende dieser Spielzeit für eine 18-monatige, 19 Millionen
Euro kostende Sanierung geschlossen werden muss, die neue Bühne
am Park nicht rechtzeitig fertig geworden ist, wird Thüringens
größtes Mehrspartenhaus bis Anfang 2007 in provisorischen
Spielstätten, unter anderem in den reaktivierten Kammerspielen
seinen Vorstellungsbetrieb durchführen.
ANNABERG: Nach dem tragischen Verkehrsunfalltod
des 35-jährigen Geschäftsführers und Interimsintendanten
des Eduard-von-Winterstein-Theaters, Ulrich Pietsch, hat der 71-jährige
Theaterwissenschaftler Hans-Hermann Krug die Leitung des Hauses,
die er schon von 1994 bis 2000 innehatte, wieder übernommen.
BERLIN: Die „Cadenza Barocktage“ an
der Staatsoper Unter den Linden konnten in diesem Jahr einen sensationellen
Besuchererfolg mit einer Auslastung von 95 Prozent verzeichnen.
Die Sanierung der Staatsoper Unter den Linden kostet nach Angaben
des Berliner Kultursenators Flierl etwa 160 Millionen Euro. Nach
der parlamentarischen Sommerpause wird er Einzelheiten zur Finanzierung
vorlegen. Auch die Deutsche Oper wird saniert. Zunächst erhält
sie neue Fenster; im kommenden Jahr ist dann die Erneuerung der
Bühne einschließlich Orchesterpodium, Drehscheibe und
Seitenbühnenwagen vorgesehen.
„Kulturstaat und Bürgergesellschaft – ordnungspolitische
und ökonomische Rahmenbedingungen“ lautet der Titel des
7. Berliner Forums für Kultur- und Medienmanagement, das am
10. und 11. Juni 2005 an der Freien Universität Berlin stattfindet.
Um bürgerschaftliches Engagement und Initiativen seitens der
Privatwirtschaft soll es gehen. Einen Schwerpunkt bildet daneben
die Kultur als kommunaler Stadtentwicklungsfaktor (Anmeldung: Tel.:
030-85 03 69 25, kulturforum@ikm.fu-berlin.de).
Der ursprünglich für Juni 2005 geplante Tanzkongress
Deutschland muss angesichts unzulänglicher Vorbereitung auf
den 20. bis 23. April 2006 verschoben werden. Der Kongress ist eine
Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes in Zusammenarbeit mit
dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin.
DORTMUND: Seit Jahren macht die Oper Dortmund
durch erfolgreiche Kinderproduktionen von sich reden. Zum 100-jährigen
Bestehen in diesem Jahr wurde die Komposition einer Kinderoper in
Auftrag gegeben: „Herr Ritter und Herr Mönch“.
Als Komponist konnte der Chorleiter und Kapellmeister der Oper,
Granville Walker gewonnen werden. Das Libretto schrieb Mechthild
von Schoenebeck, Autorin vieler Kindermusicals. Uraufführung
war am 15. Januar.
DÜSSELDORF: Im März 2006 startet die
Sanierung des Opernhauses Düsseldorf. Für die Interimszeit
wird eigens ein rund 1.000 Besucher fassendes Gebäude an den
Rheinterrassen errichtet, in dem der Spielbetrieb, wenn auch mit
teilweise reduzierten Bühnenbildern, fortgesetzt werden kann.
Der Zyklus der Deutschen Oper am Rhein „Der Ring des Nibelungen“
in der Inszenierung von Kurt Horres war in der Zeit vom 17. April
bis 22. Mai 2005 zweimal im Prager Nationaltheater zu sehen. Die
Deutsche Oper am Rhein folgte mit dieser Koproduktion einer Einladung
des Intendanten der Prager Oper, Daniel Dvorák. Die Deutsche
Oper am Rhein stellte Solisten und den Dirigenten, die Prager Oper
das Orchester und den Chor. Einzige Schnittstelle waren die acht
Walküren, die von tschechischer Seite aus besetzt wurden.
GIESSEN: Die Premiere der Oper „Zampa oder
die Marmorbraut” von Louis Joseph Ferdinand Hérold
wurde live vom Hessischen Rundfunk übertragen.
HALLE: Durch die Fusion des Philharmonischen Staatsorchesters
Halle mit dem Opernhaus-Orchester entsteht Deutschlands zweitgrößter
Klangkörper: Das Gesamtorchester, dem dann 152 Musiker angehören,
soll ab 1. August 2006 als Staatskapelle Halle firmieren. Von der
Fusion erhofft man sich Einsparungen von 3,5 Millionen Euro und
außerdem einen künstlerischen Qualitätszuwachs.
Das Opernhaus Halle hat den Musical Award 2004 für seine Inszenierung
von „The Scarlet Pimpernel“ erhalten. Das Fachmagazin
„Da Capo“ hatte in einer zehnwöchigen Wahl bundesweit
Musical-Fans befragt. Dabei setzte sich die Halle’sche Produktion
durch. Christopher Murray, der die Partie des Chauvelin singt, erreichte
in der Kategorie „Schönste männliche Stimme“
den dritten Platz. Zum Musical ist auch eine CD erschienen.
HAMBURG: Hamburg erhält zum Sommersemester
2005 eine eigene Theaterakademie – unter einem Dach sollen
bislang bei der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) sowie
der Universität der Hansestadt angesiedelte Studiengänge
gebündelt werden. Für die Akademie seien jährlich
25 Studienanfänger und 20 Absolventen vorgesehen, meldete die
Musikhochschule.
HANNOVER: Durch die Bildung eines Gründungsvorstandes
haben engagierte Bürger erste Schritte für eine Stiftung
zur Förderung der Staatsoper Hannover in die Wege geleitet.
Die Einnahmen kommen der Stiftung zugute, Schirmherr ist Thomas
Quasthoff. Ziel und Zweck ist die ideelle und finanzielle Förderung
von außergewöhnlichen Produktionen, Projekten und Maßnahmen
der Staatsoper Hannover im Bereich Oper, Konzert und Ballett, die
über den normalen Spielbetrieb hinausgehen. Das Gründungskapital
bekommt die Stiftung von der Gesellschaft der Freunde der Oper,
für Privatleute und Firmen besteht die Möglichkeit einmalige
oder jährliche Zustiftungen in Form von Spenden zu tätigen.
KÖLN: Der Deutsche Bühnenverein hat
eine Initiative von Bund, Ländern und Kommunen zum Erhalt der
Theater- und Orchesterlandschaft gefordert. Anlass ist die „Theaterinitiative“
von Kulturstaatsministerin Christina Weiss. Die Ministerin hatte
ihre Theaterinitiative gestartet, um die Aufmerksamkeit der kulturellen
Öffentlichkeit auf die Probleme und Existenzsorgen der kleinen
und mittleren Stadttheater zu lenken. Weiss will sich mit dem Projekt,
das in den ostdeutschen Städten Zittau, Meiningen und Senftenberg
seinen Anfang nahm, für den Erhalt und die Stärkung der
Theaterlandschaft einsetzen.
MAGDEBURG: Henning Scherf, Bremens Bürgermeister
(SPD), ist ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Chorverbandes
(DCV). Bei der ersten Versammlung der Organisation, die durch Verschmelzung
des Deutschen Sängerbundes und des Deutschen Allgemeinen Sängerbundes
entstand, wurde Scherf in Magdeburg mit überwältigender
Mehrheit gewählt. Die fünf mitgliederstärksten Einzelverbände
im DCV hatten Scherf für die Kandidatur gewonnen, der damit
nunmehr den weltgrößten Verband der Laienchöre führt.
Diesem gehören die eigenständige Deutsche Chorjugend und
37 Einzelverbände sowie 26.000 Chöre mit insgesamt 1,85
Millionen Mitgliedern an. Unter ihnen sind 750.000 aktive Sänger
aller Generationen.
MÜHLHEIM: Das Theater an der Ruhr und die
Städtischen Bühnen Istanbul haben eine dreijährige
Kooperation verabredet. Im November ist in Istanbul eine „Woche
des Theaters an der Ruhr“ geplant, in der das Mühlheimer
Ensemble sieben Aufführungen zeigen sowie Übungen und
Seminare veranstalten wird. Im Gegenzug werden die Städtischen
Bühnen Istanbul regelmäßig im Ruhrgebiet gastieren.
SAARBRÜCKEN: Die Ballettcompagnie des Saarländischen
Staatstheaters reisten im März zu einem Gastspiel in die irische
Heimat der Ballett-Direktorin Marguerite Donlon. In Saarbrücken
kann man die Compagnie mit „Poesie des Körpers“
weiterhin im Staatstheater erleben.
SCHWERIN: Die von den knapp tausend Mitgliedern
der Gesellschaft der Freunde des Mecklenburgischen Staatstheaters
Schwerin 2002 errichtete „Bürgerstiftung“ konnte
ihr Stiftungskapital inzwischen auf mehr als 100.000 Euro aufstocken.
Im Kassenfoyer des Staatstheaters betreibt die Gesellschaft einen
eigenen „Theterladen“, dessen Erlöse aus dem Verkauf
von Büchern bis CDs ebenfalls dem Theateretat zufließen.
WIEN: Am 8. Januar 2006 beginnt eine neue Ära
für das Theater an der Wien: Dann nämlich wird das Theater
als drittes, ganzjährig bespieltes Opernhaus der Stadt Wien
eröffnet. Schwerpunkt des Programms im Jahr 2006 wird ein Mozart-Oper-Reigen
sein.
STUTTGART: Als deutsche Erstaufführung
der vom Komponisten fragmentarisch hinterlassenen Fassung präsentiert
die Stuttgarter Staatsoper Ferruccio Busonis „Doktor Faust“
in einer Inszenierung des Regieteams Jossi Wieler/Sergio Morabito.
Überraschend und jederzeit plausibel deuten sie das üblicherweise
in der Vervollständigung des Busoni-Schülers Philipp
Jarnach gespielte Werk als einen durch die Auseinandersetzung
mit der Faust-Überlieferung mehrfach gebrochenen Versuch
über das Künstlertum unserer Zeit. Neben den fabelhaften
Protagonisten Gerd Grochowski (Faust) und Jürgen Müller
(Mephistopheles), dem von Lothar Zagrosek souverän durch
die komplexen Klangwogen geleiteten Staatsorchesters trägt
vor allem auch der stark geforderte Chor der Stuttgarter Staatsoper
(auf unserem Foto zusammen mit Gerd Grochowski, rechts) in der
Einstudierung Michael Albers zum faszinierenden Gelingen dieser
Produktion bei. jmk
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