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Preis für Konwitschny
Der
Opernregisseur Peter Konwitschny erhält den „Theaterpreis
Berlin 2005“. Damit werde zum ersten Mal ein Künstler
geehrt, der seit Jahren zu den herausragenden Regie-Persönlichkeiten
des Musik-Theaters gehöre, betonte die Stiftung Preußische
Seehandlung, die den mit 15.000 Euro dotierten Preis im Rahmen des
Theatertreffens deutschsprachiger Bühnen verleiht. Mit seinen
Inszenierungen bereichere er die Spielpläne der europäischen
Opernhäuser. Konwitschnys Inszenierungen seien immer eine intensive
Auseinandersetzung mit der Gegenwart , „unbequem und streitbar“
sowie Maßstäbe setzend bei der szenisch-musikalischen
Aneignung alter sowie neuer Werke der Oper und der Operette, begründete
die Jury ihre Preisverleihung. Der Preis wird am 15. Mai in der
Komischen Oper verliehen.
Kulturhauptstadt 2010
Die
deutsche Experten-Jury für die Wahl der „Kulturhauptstadt
2010“ hat entschieden: Essen und Görlitz gehen ins Rennen
um die Ernennung. Die Ruhrmetropole Essen tritt nun stellvertretend
für das gesamte Ruhrgebiet gegen das sächsische Görlitz
im Wettbewerb um den begehrten Titel an. Insgesamt hatten sich zehn
Städte und Regionen in Deutschland um den Titel „Kulturhauptstadt
2010“ beworben – darunter Braunschweig, Bremen, Görlitz,
Halle/Saale, Karlsruhe, Kassel, Lübeck, Potsdam, Regensburg.
Essen hatte sich erst im vergangenen Jahr auf Landesebene gegen
Münster und Köln durchgesetzt. Ausschlaggebend für
die Entscheidung war auch die Präsentation der Städte,
die Ende Februar stattgefunden hatte. Jede Stadt hatte die Möglichkeit,
die Jury während eines dreistündigen Besuchs von ihren
Vorzügen zu überzeugen.
Marcello Viotti gestorben
Der
musikalische Chef des La Fenice ist im Alter von 50 Jahren nach
einem bei seinen Proben zu Jules Massenets „Manon“ erlittenen
Schlaganfall nach einem einwöchigen Klinikaufenthalt in München
gestorben. Viotti leitete seit 1998 auch das Rundfunkorchester des
Bayerischen Rundfunks, legte dieses Amt jedoch Ende 2004 wegen der
vorgesehenen Auflösung des Orchesters nieder.
„Landser“ – eine kriminelle Vereinigung
500
Neonazis zogen im Januar 2004 durch Berlin-Lichtenberg und protestierten
gegen das Urteil des Berliner Kammergerichts, mit dem der Sänger
und Texter der Rechtsrockgruppe „Landser“, Michael Regener,
samt zwei weiteren Mitgliedern der Band wegen Bildung und Mitgliedschaft
in einer kriminellen Vereinigung nach § 129 des Strafgesetzbuches
mit einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe belegt worden war.
Die 1992 gegründete Band habe mit ihren Texten darauf gezielt,
begründete das Kammergericht sein Urteil, „rechtsradikal
propagandistisch auf die Jugend Deutschlands einzuwirken, um Hass
und Emotionen zu verbreiten“.
Der Bundesgerichtshof verwarf im März 2005 die Revision Regeners
und bestätigte im wesentlichen das Urteil des Kammergerichts.
Die „Terroristen mit E-Gitarre“, wie sie sich selbst
nannten, hätten den Tatbestand einer kriminellen Vereinigung
erfüllt, weil sie von 1993 bis zur Verhaftung ihrer Mitglieder
im Jahr 2001 ausschließlich Musiktexte mit strafbarem Inhalt
produziert und vertrieben hätten.
Bariton Josef Metternich gestorben
Dass
ein deutscher Verdi-Bariton auch im Ausland im italienischen Fach
reüssiert, ist die große Ausnahme; Josef Metternich sang
neben Tucker, Siepi und Tibbett an der Met den Carlos in „Macht
des Schicksals“ und den Luna im „Troubadour“.
Der 1915 in der Nähe Kölns geborene Sänger begann
seine Karriere vergleichsweise spät, 1939 in Berlin. Telramund,
der Holländer, Pizarro und Jochanaan sind seine, heute in CD-Neu-Editionen
vorliegenden Meisterleistungen im deutschen Fach, die er nach dem
Weltkrieg an beiden Opernhäusern des geteilten Berlin, dann
bis 1971 an seinem Stammhaus, der Bayerischen Staatsoper, ablieferte.
Neben seinem Freund und Kollegen Rudolf Schock war er in den 50er-
und 60er-Jahren der Star aller Opern-, Wunsch- und Sonntagskonzerte
im Rundfunk: Seine phänomenale sonore Stimme, die zu heldentenoraler
Höhe aufsteigen konnte, schlug die Hörer in ihren Bann.
Metternich, der lange Zeit noch als Musikpädagoge tätig
war, ist kurz vor seinem 90. Geburtstag gestorben.
Foto: Archiv
Keine Alleingänge
Der
neu ernannte Generaldirektor der Berliner Opernstiftung, Michael
Schindhelm, sichert den drei Opernhäusern der Stadt ihre künstlerische
Eigenständigkeit zu. Er strebe nicht die Rolle eines Generalintendanten
an, sagte Schindhelm dem Theatermagazin „Die Deutsche Bühne“.
Die derzeitigen Intendanten der Opernhäuser, Kirsten Harms,
Andreas Homoki und Peter Mussbach, sollten in ihren Kompetenzen
nicht beschnitten werden.Im Zusammenhang mit Schindhelms Vertragsunterzeichnung
war über das Ausmaß des Einflusses Schindhelms auf die
Bühnen diskutiert worden.
Angesichts der problematischen Finanzlage warnte Schindhelm davor,
die Berliner Opernhäuser und das Staatsballett kaputt zu sparen.
Man müsse aufpassen, „dass die Einsparungen nicht zu
einer Todesspirale führen. Wenn die Häuser so ausgemergelt
werden, dass sie nicht mehr kreativ sein können und ihnen die
Kraft fehlt, mehr Zuschauer zu gewinnen, sind sie zum Scheitern
verurteilt“, sagte Schindhelm.
Chailly auch Opern-GMD
Erstmals
wieder seit der Ära von Arthur Nikisch (1964-1968) wird der
Kapellmeister des Leipziger Gewandhauses auch Generalmusikdirektor
der Oper sein; Riccardo Chailly tritt sein Doppelamt im September
2005 an. Mit einem „Fest für Leipzig“ und mit Verdis
„Maskenball“ wird er im Herbst die 225. Saison der Oper
Leipzig eröffnen.
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