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Diskussion um Bonus-Regelungen für Gewerkschaftsmitglieder
Galt in der Tarifpolitik bisher stillschweigend, dass auch nicht
gewerkschaftsgebunde Beschäftigte von tarifvertraglichen Ansprüchen
profitieren, so hat der Abschluss von betrieblichen Tarifverträgen
durch die Industriegewerkschaft Metall, die eine Besserstellung
der Gewerkschaftsmitglieder vorsehen, die Debatte neu angestoßen:
Sollen Beschäftigte, die durch ihr Handeln und durch ihre Beitragszahlungen
dazu beitragen, dass Tarifverträge überhaupt zustande
kommen, genau so behandelt werden wie diejenigen, die dafür
gar nichts getan haben?
Auch die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat jüngst
wieder Tarifverträge abgeschlossen, die Bonus-Regelungen für
ihre Mitglieder vorsehen, so Weihnachtsgeld ausschließlich
für ver.di-Mitglieder oder – im Leipziger Anwendungstarifvertrag
zum sächsischen Beschäftigungssicherungsvertrag vom 8.
Dezember 2004 – eine Fristverlängerung für den Ausschluss
betriebsbedingter Kündigungen, die nur für Mitglieder
der tarifschließenden Parteien gilt.
Der Bundestarifausschuss der VdO wird auf seiner Frühjahrssitzung
das Thema erörtern.
VddB-Geschäftsbericht 2003 erhältlich
Die Bayerische Versorgungskammer weist darauf hin, dass der Bericht
der Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen über das Geschäftsjahr
2003 den Mitgliedern, Versicherten und Versorgungsempfängern
der Versorgungsanstalt auf Wunsch zugesandt wird. Anforderungen
senden Sie bitte an die Bayerische Versorgungskammer, Versorgungsanstalt
der deutschen Bühnen, 81921 München.
Informationen zur Entgeltumwandlung und zum vereinfachten Verfahren
bei der Beantragung der Riester-Rente liegen den VddB-Mitgliedern,
also den Theatern vor.
Sie können auch über das Internet auf der Webseite der
VddB www.versorgungskammer.de
abgefragt werden.
Bundesverdienstkreuz an Horst Korte verliehen
Das Wiesbadener Tagblatt schrieb, Horst Korte sei ein „echter
Eltviller Bub“, der sich um das Wohl seiner Mitmenschen sorge,
als ihm in Anerkennung seines sozialen Engagements der Verdienstorden
der Bundesrepublik Deutschland verliehen wurde. Landrat Bernd Röttger
nannte ihn bei der Ordensübergabe Ende November 2004 eine „Ein-Mann-Bewegung
für andere“ und würdigte vor allem seine Leistungen
als Gründer der Bürgerinitiative Krankenhaus Eltville.
Horst Korte, VdO-Mitglied seit 1967, VdO-Delegierter und Personalratsmitglied
am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, ist seit 1990 Vorsitzender
des VdO-Landesverbandes West (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland).
„Oper & Tanz“ und der Bundesvorstand der VdO gratulieren
herzlich.
Nachrichten aus der Welt des Wahren, Schönen
und Guten
Blütenlese aus den Nachrichten des Musikmagagzins „taktlos“
(zu hören jeden ersten Mittwoch im Monat um 21.30 Uhr auf
Bayern2Radio)
Ludwig-Transfer: Deutsches Theater eingestürzt
München: Beim Versuch, das bekannteste Werk des berühmtesten
bayerischen Musical-Komponisten Franz Hummel, „Ludwig II.“,
aus dem vorübergehend insolventen Füssener Theater in
die Landeshauptstadt zu transferieren, ist das Deutsche Theater
eingestürzt. Bühnenhaus und Zuschauerraum verwandelten
sich in eine Schlammlawine, als der den Starnberger See markierende
Plastik-Pool mit Wasser gefüllt wurde. Dazu der scheidende
Intendant des Deutschen Theaters Heiko Plapperer-Lüthgart:
„Ein ganz fieser Trick des Münchner Stadtbauamtes,
das sich auf diesem Weg die Sanierung unseres Hauses erspart hat.“
Wie aus dem Presseamt der Landeshauptstadt verlautete, will sich
München aufgrund der an der Unglücksstelle gefundenen
Mineralien und Spurenelemente jetzt in „Schlammbad München“
umbenennen lassen.
Quote: Sendernamen werden eingedeutscht
Berlin: Der Streit um die Deutschquote im Rundfunk geht in die
nächste Runde. Nachdem weiterhin unklar ist, zu welchen Prozentsätzen
deutschsprachige Musik von Radio und Fernsehen ausgestrahlt werden
muss, hat die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Antje
Vollmer, als Sofortmaßnahme die Eindeutschung aller Sendernamen
angekündigt. So soll beispielsweise die Welle „Eins
Live“ des Westdeutschen Rundfunks in „Das Erste lebt
noch“ umgetauft werden, „MDR Jump“ soll künftig
„MDR Hüpf“ heißen, „NDR Kultur“
wird in „NDR Ackerbau und Viehzucht“ umbenannt. Damit
werde ein „Optimum an programmaffiner Identifikation erreicht“,
so Vollmer in BR-Alpha.
Hartung, Frantz und die Ostimporte
Luxemburg – Palma de Mallorca: Die Dirigenten Volker Hartung
und Justus Frantz haben soeben die Gründung der gemeinnützigen
„Red-Light-Music-GmbH“ bekannt gegeben. Sie wollen
in Kommunen mit bislang teuren eigenen Orchestern feste Häuser
für arbeitslose Musiker vorwiegend aus Ost-Europa installieren.
Im Rahmen sogenannter Ein-Euro-Jobs sollen diese dann die Konzerthäuser
und Opernbühnen bespielen und so einen wichtigen Beitrag
zur Sanierung der kommunalen Finanzen leisten. „Das Ganze
hat noch einen sehr positiven Nebeneffekt“, meinte Justus
Frantz im Rahmen der Fundraising-Pressekonferenz: Die wachsende
Schar arbeitsloser deutscher Musiker hätte so in den Fußgängerzonen
unserer Städte bei ihrem Broterwerb kaum noch Konkurrenz.
PISA-Konsequenz: Bildung privatisiert
Stuttgart: Anlässlich der niederschmetternden Ergebnisse
der PISA II-Studie für das deutsche Bildungssystem verkündete
die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz Doris Ahnen einschneidende
Massnahmen. Die Schulpflicht wird von bislang neun auf zwei Jahre
herabgesetzt, um Kindern und Jugendlichen genügend Freiraum
für den Erwerb lebenspraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten
via Fernsehen und Internet zu lassen. Religions- und Sozialkunde-Unterricht
übernimmt künftig der Media-Markt, die Musikerziehung
wird in die bewährten Hände der Phono-Industrie gelegt.
Dazu Bundeskanzler Gerhard Schröder: „Prima, ganz prima.
Selbstverantwortung und Chancengleichheit waren schon immer nachhaltige
Kernziele gerade auch sozialdemokratischer Bildungspolitik“.
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