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Neuer Musikalmanach
Der
Deutsche Musikrat präsentiert den neuen „Musikalmanach“,
das Nachschlagewerk zum deutschen Musikleben. Auf mehr als 1.200
Seiten finden sich unter den Stichworten „Musikalische Bildung
und Ausbildung“, „Laienmusizieren“, „Orchester
und Musiktheater“, „Musik im Rundfunk“, „Musikdokumentation“,
„Musikwirtschaft“, und „Musikausgaben der öffentlichen
Hand“ annähernd 10.000 Einträge zu Institutionen
und Organisationen mit Adressen, Ansprechpartnern, Telefon- und
Faxnummern, E-Mail- und Internet-Adressen.
Kulturverträglichkeit gewährleistet
Sie
hat sich als Leiterin des Literaturhauses Hamburg bestens bewährt.
1991 wurde die Parteilose, die der SPD nahe steht, zur Hamburger
Kultursenatorin berufen. In diesem Amt, das dort „Kulturbehörde“
heißt und auch eine solche ist, lernte sie es, nach manchen
Fehlgriffen auch richtige kulturpolitische Personalentscheidungen
zu treffen: Metzmacher, Baumbauer, Khuon, um nur einige zu nennen.
Und sie lernte, unaufgeregt und kompetent den zunehmenden Mangel
zu verwalten und dennoch Neues zu schaffen, wie die „Galerie
der Gegenwart“.
Ihr Amt verlor sie mit der Wahlniederlage der Hamburger SPD im
vergangenen Jahr. Jetzt hat Bundeskanzler Schröder sie zur
neuen „Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten
der Kultur und der Medien“, als Staatsministerin ins Bundeskanzleramt
berufen. Ihr Vorgänger, Julian Nida-Rümelin, ist auf seinen
Lehrstuhl für Philosophie in Göttingen zurückgekehrt.
Ihr ehemaliger Hamburger Behördenchef, Staatsrat Knut Nevermann,
ist ihr Behördenchef in Berlin.
Von Christina Weiss, der 1953 geborenen Saarländerin und promovierten
Literaturwissenschaftlerin, ist die Rede, die auch als profunde
Theoretikerin für Architektur und Stadtentwicklung gilt. Obschon
die Kompetenzen ihres – personell noch immer in Bonn angesiedelten
– Miniministeriums nicht, wie von Vielen gefordert, erweitert
worden sind (die Kulturaußenpolitik bleibt beim Auswärtigen
Amt, die Medien bleiben bei der Wirtschaft), wird sie harte Nüsse
in ausreichender Zahl zum Knacken vorfinden: Die Hauptstadt-Kulturpolitik,
die Kultur-Kompetenz-Debatte zwischen EU, Bund und Ländern,
die EU-kompatible Filmförderung, die Nutzbarmachung des Verwertungsrechts
für die Kulturfinanzierung.
Und wenn sie den im rot-grünen Koalitionsvertrag enthaltenen
Auftrag einer stärkeren „Berücksichtigung der kulturellen
Dimension der Gesetzgebung des Bundes“, einer Kulturverträglichkeitsprüfung
aller Regierungsvorhaben also, halbwegs ernst zu nehmen gedenkt,
wird sie sofort einen Platz in der Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen
usurpieren und gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag den Aufstand
der Bürger gegen das Bundesfinanzministerium anführen
müssen. Denn mit verarmten Städten und Gemeinden ist kein
Kultur-Staat zu machen.
Kultur-Solidarität für Sachsen
An
einem Benefizkonzert zu Gunsten der Flutopfer in Halle beteiligten
sich neben verschiedenen Halleschen Chören spontan 40 Mitglieder
des Leipziger Opernchores. Zu einem gemeinsamen Auftritt mit dem
Opernchor der Deutschen Oper sowie dem Konzertchor der Berliner
Staatsoper kam es bei einem weiteren Benefizkonzert im Berliner
Konzerthaus. Insgesamt wurde eine Summe von 800.000 Euro gespendet.
Der Opernchor des Magdeburger Theaters gab im August in der Berliner
Gedächtniskirche ein Benefizkonzert. Der Erlös in Höhe
von 3.000 Euro wurde ebenfalls auf ein Spendenkonto der Flutopferhilfe
überwiesen.
Das Theater Erfurt spendete der Semperoper 10.000 Euro. Der Betrag
stammt aus dem Erlös einer Aufführung von Richard Wagners
„Der fliegende Holländer“, die im Rahmen der Domstufen-Festspiele-Erfurt
stattfand.
72.600 Euro erbrachte die spontane Spendenaktion von Besuchern,
Künstlern und Mitarbeitern der Bregenzer Festspiele für
die Opfer des verheerenden Hochwassers. Der Betrag kam zu gleichen
Teilen österreichischen und deutschen Organisationen zugute.
Unter dem Motto „Kulturunternehmen hilft Kulturunternehmen“
beschlossen die Bregenzer Festspiele, die für Deutschland bestimmte
Hälfte des Spendenguthabens an die Dresdner Semperoper zu übergeben.
Kurt Masur, ehemaliger Leipziger Gewandhausorchester-Chef hat sich
für die Hochwasseropfer eingesetzt. Auf seinen Wunsch hin hat
es am 26. August ein Benefizkonzert des Orchesters Leipzig gegeben.
Ursprünglich wollte die Stadt den Dirigenten an diesem Tag
mit einem Festakt zu seinem 75. Geburtstag ehren. Masur sei jedoch
wegen der katastrophalen Nachrichten nicht in der Lage gewesen,
seinen Geburtstag feiern zu lassen.
vdo-Fundgrube
Aus dem Musikmagazin „taktlos“ in Bayern2Radio:
Bonn/Stockholm: Der Verband freier Musikschulen (VfM) arbeitet ab
sofort eng mit dem Möbelhaus IKEA zusammen. Entwickelt werden
Musikinstrumente im Selbstbausatz. Auf diese Weise könne man
den Preis für Musikinstrumente klein halten und den Vorgang
des Zusammenbaus als echtes Fest für die Familie ausgestalten
– meinte VfM-Geschäftsführer Moritz Hunzinger -
als Elch verkleidet - bei der Joint-Venture-Pressekonferenz. Ins
Angebot kommen zunächst „Klacka“ – ein Drei-Meter-Konzertflügel
aus Hartplastik und „Brülla“ – ein Weiß-Blech-Bläserbausatz
für 250 Euro.
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