Daniel Barenboim feierte seinen 60. Geburtstag. Zunächst
als Pianist weltweit konzertierend wandte er sich Anfang der 90er-Jahre
verstärkt dem Dirigieren zu. Seit 1992 ist er GMD der Staatsoper
Berlin. Jüngst wurde er mit dem Toleranzpreis der Akademie
Tutzing ausgzeichnet, weil er sich unter anderem durch die Gründung
eines arabisch-israelischen Jugendorchesters um die friedliche Verständigung
der beiden Völker verdient gemacht hat.
Käthe Maas, lyrische Sopranistin, ist im Alter von
82 Jahren in Wuppertal, wo sie ab 1957 für fast 25 Jahre engagiert
war, gestorben. Ihre vorgesehene Ernennung zum Ehrenmitglied der
Wuppertaler Bühnen konnte sie aus Krankheitsgründen nicht
mehr entgegennehmen.
John Neumeier, Hamburger Ballettchef, erhielt den mit rund
34.000 Euro dotierten Ehrenpreis der dänischen Wilhelm-Hansen-Stiftung.
Der Choreograf wird für seine Umarbeitungen großer klassischer
Ballette ausgezeichnet.
Tarek Assam, bisher Ballettchef des Nordharzer Städtebundtheaters,
übernahm mit Beginn der neuen Spielzeit die Leitung des Balletts
am Stadttheater Gießen.
Tamas Detrich, erster Solist des Stuttgarter Balletts, wird
künftig als Ballettmeister in Stuttgart arbeiten.
William Forsythe, Frankfurter Ballettintendant, erhielt
den mit 50.000 Dollar dotierten „Wexner Preis“ zugesprochen.
Kevin O‘Day, Choreograf, ist seit Beginn dieser Spielzeit
neuer Ballettdirektor am Nationaltheater Mannheim.
Mario Schröder, Kieler Ballettchef, wurde mit dem Würzburger
Rotary-Kulturpreis ausgezeichnet. Schröder war von 1999 bis
2001 Ballettmeister in Würzburg.
Thomas Eitler hat im August 2002 als Chordirektor am Bremer
Theater die Nachfolge von Theo Wiedenbusch angetreten. Geboren und
aufgewachsen in Wien, wirkte er dort in zahlreichen Chören
mit und arbeitete zusammen mit Dirigenten wie Herbert von Karajan,
Zubin Mehta und Nikolaus Harnoncourt. Von 1996 bis 1999 wurde er
in die Förderung des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats
aufgenommen. Bei den Bayreuther Festspielen 1996 war er Chorassistent
von Norbert Balatsch. Neben Engagements als Chordirektor und Kapellmeister
(1998 bis 2001 war er Erster Kapellmeister und Assistent des GMD
am Stadttheater Koblenz) ist er auch regelmäßiger Gastdirigent
beim WDR-Rundfunkchor Köln und beim MDR-Chor Leipzig.
Martin Puttke, Ballettdirektor des aalto ballett theaters
Essen, bleibt bis Juli 2008 im Amt – der Aufsichtsrat der
Theater und Philharmonie Essen GmbH hat seinen Vertrag nach einstimmiger
Entscheidung um drei Jahre verlängert.
Ingo Metzmacher, Generalmusikdirektor der Hamburgischen
Staatsoper, hat mit Rücktritt gedroht. In einem Interview mit
dem „Hamburger Abendblatt“ verwies der Dirigent auf
sein Sonderkündigungsrecht in seinem bis 2005 laufenden Vertrag.
Dieses könne er in Anspruch nehmen, sollte die Stadt ab Sommer
2003 nicht die anfallenden Tariferhöhungen für die Staatsoper
und das Orchester ausgleichen.
Sebastian Baumgarten hat den Götz-Friedrich-Preis erhalten.
Der 33-jährige Regisseur wird damit für seine „Tosca“-
Inszenierung in Kassel ausgezeichnet.
Rudolf Berger, der scheidende Direktor der Opéra
national du Rhin in Straßburg, wird künftig die Wiener
Volksoper leiten. Berger wird sein Amt mit der Saison 2003/2004
vorerst auf die Dauer von fünf Jahren antreten. Der 42-jährige
Theaterleiter folgt Dominique Mentha, der seinen Vertrag in Wien
nach Querelen vorzeitig kündigte.
Georges Delnon bleibt Intendant am Staatstheater Mainz.
Aufsichtsrat und beratendes Gremium des Theaterbeirates haben einstimmig
beschlossen, seinen Vertrag bis 2010 zu verlängern.
Albert Kost, Intendant der Komischen Oper Berlin, muss sein
Haus im Sommer 2004 verlassen. Anfang September teilte ihm Kultursenator
Flierl mit, dass sein Vertrag nicht verlängert werde. Sein
Nachfolger wird Andreas Homoki.
Stephan Barbarino, Intendant des Füssener Musicals
„Ludwig II.“, bleibt vorerst im Amt. Er war Ende August
von den Gesellschaftern des finanziell bedrängten Musicals
von der Intendanz entbunden worden, außerdem wurde die Geschäftsführung
mit sofortiger Wirkung ausgetauscht. Der Schritt wurde mit der Unzufriedenheit
der meisten Anteilseigner mit der wirtschaftlichen Entwicklung sowie
mit Pflichtverletzungen der bisherigen Geschäftsführung
begründet. Jetzt erließ das Landgericht München
eine Einstweilige Verfügung gegen den Beschluss der Anteilseigner
wegen formaler Fehler bei der Kündigung.
Norbert Schultze, Komponist der „Lili Marleen“,
ist im Alter von 91 Jahren in Bad Tölz gestorben. Neben Liedern
und Chansons schrieb er mehrere Opern wie zum Beispiel „Das
kalte Herz“ und „Schneekönigin“, Operetten,
Revuen und das Musical „Käpt’n Bay-Bay“ mit
dem Evergreen „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise...“
sowie mehr als 50 Filmmusiken. Er war viele Jahre im Vorstand des
Deutschen Komponistenverbandes.
Jörg Bofinger hat, noch nicht einmal 60-jährig,
seinem Leben ein Ende gesetzt. Ein Rechtsanwalt, der keiner großen
Ballettpremiere fernblieb, ein Justitiar des Deutschen Bühnenvereins,
erst in Stuttgart, dann in Thüringen, der lauter als die Gewerkschaftsvertreter
die unzureichende Absicherung der Tänzer beim altersbedingten
frühen Berufswechsel beklagte, und der sich nach der Wende
bemühte, wenigstens Teile der vorbildlichen Tänzerbetreuungssysteme
der DDR – von der Physiotherapie bis zur Tänzerrente
– in das wiedervereinigte Deutschland hinüberzuretten:
das war Jörg Bofinger. Er hatte eine Kanzlei in Berlin eröffnet;
wer ihn besuchte, wurde in urheber- und bühnenrechtliche Debatten
verwickelt, die so interessant waren, dass die notwendigen Fragen
nach seinem Befinden unterblieben. Sein letztes Manuskript trägt
den Titel: „Berlin: Ein Dilettantenstadel – oder : Verlasst
diese Stadt!“
Ernst Theo Richter, Opernregisseur, ist nach kurzer schwerer
Krankheit im Alter von 53 Jahren gestorben. Richter war als Regisseur
an mehreren deutschen und ausländischen Opern tätig.
Cathérine Miville hat mit Beginn der Spielzeit 2002/2003
die Intendanz des Stadttheaters Gießen übernommen. Die
studierte Theaterwissenschaftlerin leitete seit 1986 als geschäftsführende
Gesellschafterin der Lach- und Schießgesellschaft den Theaterbetrieb
in München, organisierte die Tourneen und war unter anderem
für die Regie des „Scheibenwischer“ verantwortlich.
Rudolf Noelte ist am 7. November im Alter von 81 Jahren
in Garmisch-Partenkirchen an den Folgen einer Lungenentzündung
gestorben. Er zählte zu den bedeutendsten Film-, Theater- und
Opernregisseuren des 20. Jahrhunderts. Die Berliner Akademie der
Künste, in der Noelte von 1976 bis 1980 die Abteilung Darstellende
Kunst leitete, betreut den künstlerischen Nachlass des Regisseurs.
Giovanni di Palma, erster Solist des Leipziger Balletts,
wurde mit dem italienischen Tanzpreis „Premio Positano“
ausgezeichnet.
Horst Kupich wird im Januar 2003 Operndirektor der Landesbühnen
Sachsen in Radebeul.
Aribert Reimann wurde mit dem mit 20.000 Euro dotierten
Preis der Kulturstiftung Dortmund ausgezeichnet. Der 1936 geborene
Komponist begann seine Karriere als Pianist und Liedbegleiter, bevor
er sich mit Opern wie „Bernarda Albas Haus“ und „Lear“
einen Namen als Komponist machte.
Claudia Felke, Sängerin am Stadttheater Koblenz wurde
zur Kammersängerin ernannt. Stolz auf diese Auszeichnung sind
nicht zuletzt die Mitglieder des Opernchores, denn Claudia Felke
ist Mitglied des Opernchores mit Solo-Verpflichtung.
Jansons nach Amsterdam. Der Dirigent Mariss Jansons ist
vom Amsterdamer Concertgebouw-Orchester zum Nachfolger von Riccardo
Chailly gewählt worden. Der aus Riga gebürtige Dirigent
wäre dann von der Saison 2003/2004 an zugleich Chefdirigent
des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, wo Jansons das
Erbe Lorin Maazels antreten wird. Von der Arbeitsökonomie her
wäre es sicher möglich, zwei Orchester parallel zu leiten.
Ob diese Einheit in der Führung zweier Spitzenorchester unterschiedlichster
Profile künstlerisch und ästhetisch sinnvoll ist, bleibt
indes zu bezweifeln. Vor allem das Bayerische Orchester wäre
als Rundfunkorchester gut beraten, wenn es sich vielleicht einmal
einem jüngeren und der Moderne gegenüber radikaler aufgeschlossenen
Musiker anvertrauen würde. Jansons zeigt sich zwar auch der
musikalischen Gegenwart gegenüber aufgeschlossen, gleichwohl
prägt ihn eine doch eher konservative Grundhaltung des Musizierens,
allerdings auf hohem Niveau. gr
BERLIN: Anfang September fand eine Anhörung zum Thema
Opernballette im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses
statt. Intendanten, Geschäftsführer, Ballettdirektoren
und Sprecher der Ballette wurden gehört – das wichtigste
Fazit war sicher, dass alle sich entschieden für den Verbleib
der Ballette an den jeweiligen Häusern aussprachen. In den
vergangenen Jahren wurde zu Gunsten von Oper und Orchester beim
Ballett unproportional gekürzt. 1997 hatte das Ballett der
Deutschen Oper noch 60 Tänzer, heute sind es 30; das Ballett
der Komischen Oper hatte zur selben Zeit 58 Tänzer, heute sind
es 28. Allein dem Ballett der Staatsoper blieb eine Einsparung erspart;
es hat heute 64 Tänzer.
COTTBUS: Aufgrund „unüberbrückbarer künstlerischer
Differenzen“ hat sich das Staatstheater Cottbus nach einer
Pressemitteilung des Hauses von dem Regisseur Jens Neubert, der
die Operette „Das Land des Lächelns“ von Franz
Lehár hätte inszenieren sollen, mit sofortiger Wirkung
getrennt. Intendant Christoph Schroth beauftragte Martin Schüler,
das Stück im Oktober zur Aufführung zu bringen. Neubert
äußerte, er habe bis zu seinem „Rauswurf“
mit einem „phantastischen Ensemble“ gearbeitet, ohne
dass es Differenzen gegeben habe.
DESSAU: Mehr als 6.000 Besucher haben in Kuba die Vorstellungen
des Dessau-Balletts erlebt. Die Tänzerinnen und Tänzer
vom Anhaltischen Theater Dessau waren die erste bundesdeutsche Ballettcompagnie,
die ein Gastspiel nach Kuba führte. Anlass war das 18. Internationale
Ballettfestival von Havanna, eines der bedeutendsten Tanzfestivals
Lateinamerikas.
DRESDEN: In der Semper-Oper haben sich Spezialisten ein
Bild der Schäden in den Funktionsgebäuden gemacht. Zunächst
muss die Staatsoper auf Ausweichbühnen spielen. DaimlerChrysler
und Volkswagen haben sich zusammengeschlossen um die Staatsoper
zu unterstützen. Das Gebäude der Gläsernen Manufaktur
von Volkswagen wird für einige Monate Spielort der Staatsoper
sein. Am 9. November wurde ein eingeschränkter Spielbetrieb
in der Semper-Oper erstmals nach der Hochwasser-Katastrophe wieder
aufgenommen. Zur Aufführung gelangen nur Inszenierungen, die
ohne Untermaschinerie gespielt werden können.
ERFURT: Für die Theater Rudolstadt und Nordhausen sowie
die Thüringer Symphoniker Saalfeld und das Loh-Orchester Sonderhausen
geht eine Zitterpartie zu Ende. Das Land Thüringen will mit
den Einrichtungen die entsprechenden Verträge zur Finanzierung
beider Häuser bis 2008 unterzeichnen. Die Theater GmbH Nordhausen/Loh-Orchester
Sonderhausen erhalte ab 2004 jährlich 4,91 Millionen Euro,
der Rudolstadt-Saalfelder Zweckverband als Träger der dortigen
Bühne und der Symphoniker 3,12 Millionen Euro. Beide Häuser
verpflichten sich zur Kooperation und zur Übernahme von Angeboten
des Partners.
FRANKFURT/M.: Frankfurt wird von der Spielzeit 2004/2005
an keine eigene Ballettcompagnie mehr haben. Das sieht die Mehrkostenvorlage
vor, die der Magistrat in seiner Sitzung Anfang September beschlossen
hat. Erst kürzlich wurde die Frankfurter Truppe in einer internationalen
Kritikerumfrage zum zweiten Mal in Folge zum „Ballett des
Jahres“ gewählt. William Forsythe, Intendant des Frankfurter
Balletts, wird seinen im Sommer auslaufenden Vertrag mit der Stadt
nicht verlängern.
HAMBURG: Für das Musical „König der Löwen“
in Hamburg sind innerhalb von nur elf Monaten eine Million Eintrittskarten
verkauft worden. Das Haus mit etwa 2.000 Plätzen sei seit der
Premiere im Dezember 2001 ausgebucht, teilte die Betreibergesellschaft
mit.
Das Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität
Hamburg wird zum Sommersemester 2003 den Aufbaustudiengang Dramaturgie
einrichten. Das Studium dient der Dramaturgieausbildung in den Sparten
Schauspiel und Musiktheater.
HANNOVER: Das Opernhaus Hannover feierte im August seinen
150. Geburtstag. In der öffentlichen Feier ging es vor allem
um den musikalischen Nachwuchs. 500 Musikschüler gaben der
Oper mit dem PASSO Sternmarsch, einer Komposition von Hans-Joachim
Hespos für den Landesverband niedersächsischer Musikschulen,
ein Ständchen der besonderen Art.
KASSEL: Christopher Nix, Intendant des Kasseler Staatstheaters,
hat der hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Ruth
Wagner, ein umfangreiches Konsolidierungspapier vorgelegt, das laut
Pressemitteilung des Staatstheaters weitere Sparvorschläge
für alle Sparten wie auch für Verwaltung und technische
Abteilungen enthält. „Mein Ziel ist es, trotz schwieriger
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bis zum Ende meiner Intendanz
alle drei Sparten zu erhalten“, so Nix. Das Staatstheater
habe nunmehr 4,5 Millionen Euro in den letzten Jahren eingespart,
und die Politik sei gut beraten, seinen Nachfolger finanziell besser
auszustatten.
LÜBECK: Neue Kultursenatorin in Lübeck wurde Annette
Borns. Die 53-jährige Diplomsoziologin war zwölf Jahre
lang Kulturamtsleiterin in Lünen, einer kleinen Stadt im Ruhrgebiet.
MAGDEBURG: Das Magdeburger Theater war mit „Aida“
auf Japan-Gastspielreise in Kanazawa, Tokio und weiteren Städten.
Zum 1.200-jährigen Stadtjubiläum plant das Magdeburger
Theater eine Open Air
Inszenierung von Wagners „Der Ring des Nibelungen“ auf
der Seebühne.
MAINZ: In einer Fernsehdokumentation mit dem Titel „Mainz
wie es singt” wird der Opernchor des Staatstheaters Mainz
porträtiert. Der Film ist weniger ein Berufsportrait als vielmehr
eine Betrachtung über ein Leben zwischen Traum und Alltag,
über Enthusiasmus und Dienst nach Vorschrift. Kommentiert wird
ausschließlich durch die Chormitglieder selbst. Ausgestrahlt
wird die Sendung am Sonntag, den 5. Januar 2003, um 13 Uhr im SWR
Fernsehen.
MEININGEN: Der Stiftungsrat der Kulturstiftung Meiningen
hat Mitte September beschlossen, die Sparten Ballett und Puppentheater
am Meininger Theater mit Wirkung vom 31. Juli 2003 aufzulösen
sowie weitere zwei Stellen im Schauspiel und zwei Stellen im Musiktheater
ab 1. August 2003 nicht zu besetzen. Insgesamt verlieren 27 Mitarbeiter
ihren Arbeitsplatz. Meiningens Bürger erreichten mit allwöchentlichen
Demos und Losungen wie „Wir sind das Theatervolk“ die
Rücknahme der schon beschlossenen Spartenschließungen
von Ballett und Puppentheater; die Frage einer Kooperation mit Eisenach,
die drohende Kürzungen verhindern könnte, ist aber noch
nicht vom Tisch. Im Streit um die Fusion mit Eisenach hat sich die
Belegschaft des Meininger Theaters öffentlich vom eigenen Intendanten
distanziert. In einem offenen Brief heißt es: „Die Belegschaft
des Meininger Theaters sieht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit
mit dem Intendanten Res Bosshart durch die Art und Weise seiner
Amtsführung als nicht mehr möglich an.“
MÜNCHEN: Für Opern- und Musikfreunde steht München
nächstes Jahr ganz im Zeichen des Jubiläums „350
Jahre Oper in München“. Es wird ein umfangreiches Programm
mit Opernaufführungen, Konzerten, Symposien und Ausstellungen
geben. Das Jubiläum fällt zusammen mit dem 250. Geburtstag
des Cuvillies-Theaters und dem 40. Jahrestag der Wiedereröffnung
des Nationaltheaters nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das Goethe-Institut Inter Nationes hat die erste umfassende Adressdatenbank
zum zeitgenössischen Tanz in Deutschland ins Internet gestellt.
Das Verzeichnis enthält wichtige Choreografen, Compagnien und
Institutionen. Dazu gibt es eine Menge Links zu anderen Websites.
Die Adresse: www.goethe.de/tanz-adressen.
OBERAMMERGAU: Der Gemeinderat von Oberammergau plant in
seinem Festspielhaus, das mit seinen 5.000 Sitzplätzen nur
alle zehn Jahre für die Passionsspiele genutzt wird, auch Opern
aufzuführen.
PASSAU: Das Südostbayerische Städtetheater mit
seinen drei Häusern in Passau, Landshut und Straubing feierte
seinen 50. Geburtstag. 1952 gründeten die drei Städte
den Theaterverbund, der die finanziellen Lasten auf verschiedene
Städte verteilt, dabei aber für eine kulturelle Versorgung
aller beteiligten Kommunen sorgt. Der neue Intendant, Stefan Tilch,
zog eine zufriedene Bilanz und freut sich über Auslastungsquoten
von über 90 Prozent.
REGENSBURG: Ab Januar 2003 übernimmt Henrik Huyskens
als kaufmännischer Vorstand die Verwaltung des Regensburger
Theaters. Er tritt damit die Nachfolge von Holger von Berg an, der
inzwischen geschäftsführender Direktor des Bayerischen
Staatsschauspiels in München ist. Nach dem Weggang von Bergs
wurde bekannt, dass das Theater Regensburg in der Spielzeit 2001/02
fast eine Million Euro Verlust gemacht hat.
SALZBURG: Peter Ruzicka, der neue Intendant der Salzburger
Festspiele, will weiterhin daran festhalten, dass bis zum Jubiläums-Sommer
2006 alle Mozart-Bühnenwerke in Salzburg aufgeführt werden,
trotz andauernder Streitigkeiten bei der Ausschreibung für
den Umbau des kleinen Festspielhauses, das zu einem „Haus
für Mozart“ werden soll. Das kleine Festspielhaus wird
nun für 29 Millionen Euro bis zum Mozartjahr 2006 umgebaut.
Äußerst zufrieden zeigte sich das Direktorium mit dem
wirtschaftlichen Erfolg der ersten Ruzicka-Festspiele: 230.000 Besucher
zahlten fast 22 Millionen Euro. Trotz dieser Rekordeinnahmen können
in der kommenden Saison nur noch vier statt fünf szenische
Opern-Neuproduktionen geboten werden. Dies sei Folge der Kürzung
öffentlicher Mittel.
STUTTGART: Zum vierten Mal wurde das Stuttgarter Opernhaus
in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum
besten Theater gewählt. Die Preise für den besten Chor
und das beste Orchester gehen ebenfalls nach Stuttgart. Aus Stuttgart
stammt auch die beste „CD des Jahres“, Lothar Zagrosecks
Einspielung des „Mädchens mit den Schwefelhölzern“
von Lachenmann. Auch der „beste Sänger“ singt in
Stuttgart: Der Tenor Gabriel Sadé überzeugte die Kritiker
in Schrekers „Gezeichneten“ ebenso wie im Hamburger
„Don Carlo“.
TRIER: Zum 200. Geburtstag des Theaters versucht der Intendant
des Trierer Theaters, Heinz Lukas-Kindermann, einen ungewöhnlichen
Weg. Um seinem Publikum zum Jubiläum einen jubiläumswürdigen
Spielplan bieten zu können, schreibt das Theater eine Napoleon-Aktie
zum Nennwert von 100 Euro aus, die bei garantierter Rendite in Kultur
angelegt ist. Die Aktionäre können sich im Großen
Haus und im Studio jeweils eine Produktion auswählen, amüsieren
sich bei der Schlagerrevue „Die 80er – Verdammt lang
her“, sind zum Neujahrskonzert eingeladen, können Künstler
des Ensembles in privater Atmosphäre treffen und werden exklusiv
zu einem Napoleon-Empfang gebeten. Napoleon war der Gründungsvater
des Trierer Theaters.
WUNSIEDEL: Der Intendant der Luisenburg-Festspiele, Pavel
Fieber, hat sich mit der Stadt Wunsiedel darauf verständigt,
seinen bis 2006 laufenden Vertrag vorzeitig im Herbst 2003 zu beenden.
Anlass hierzu ist die Überlegung der Stadt, den 2,3 Millionen
Euro umfassenden Festspieletat zu kürzen. Tatsächlich
dürfte die harsche Kritik der Stadt an Fiebers „den Erwartungen
des Luisenburg-Publikums zuwider laufendem Spielplan“ der
wahre Grund sein. In der Spielzeit 2002 sind die Besucherzahlen
der Festspiele immerhin um mehr als 20.000 zurückgegangen.
Fieber war bis zur Spielzeit 2001/02 zur gleichen Zeit Generalintendant
des Staatstheaters Karlsruhe.
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