Bertold Hummel, einer der profiliertesten zeitgenössischen
deutschen Komponisten, starb im Alter von 76 Jahren. Sein kompositorisches
Schaffen umfasst über 200 Werke. Einer seiner Schaffensschwerpunkte
lag in der katholischen Kirchenmusik, daneben schrieb er auch Sinfonien,
Ballette, Kammermusik, Schlagzeugkonzerte sowie Bühnen- und
Filmmusiken.
Martha Eggerth, ungarische Sopranistin, feierte ihren 90.
Geburtstag. Bis 1938 spielte sie in 20 Operettenfilmen mit. 1938
wanderte sie mit ihrem Mann, dem polnischen Tenor Jan Kiepura, nach
Amerika aus. Dort starteten beide eine neue Weltkarriere. Nach dem
Kriege kehrte Martha Eggerth häufig zu Gastspielen nach Deutschland
zurück.
Christel Goltz feierte ihren 90. Geburtstag. Sie war eine
der bedeutendsten hochdramatischen Sopranistinnen im deutschen Sprachraum.
Latonia Moore, 24-jährige texanische Sopranistin,
hat beim internationalen Nachwuchswettbewerb „Competizione
dell’Opera“ den ersten Preis errungen. Der zweite Preis
ging an die Sopranistin Banu Böke von der Kölner Oper,
den dritten Platz belegte der südkoreanische Bariton Hyoung-Kyoo
Kang.
Aukse Marija Petroni, Sängerin am Stadttheater Hildesheim,
ist mit dem „Künstlerpreis der Freunde des Stadttheaters“
ausgezeichnet worden.
Marcia Parks wurde zur „Ersten Kammersängerin
am Staatstheater Oldenburg“ ernannt, wo sie seit 1977 engagiert
ist.
Richard Medenbach, Bassist, wurde von der Theater &
Philharmonie Essen der Titel eines „Kammersängers“
verliehen. Nach Engagements in
Trier, Mainz, Detmold, Bremerhaven und Hagen kam er schließlich
nach Essen, wo er 28 Jahre bis zu seiner Pensionierung blieb und
alle Partien seines Faches sang.
Henrik Kaalund und Tom Hodgson sind die Preisträger
des „16. Internationalen Wettbewerbs für Choreografen
Hannover“. Das dänisch-englische Choreografen-Team wurde
damit für „Two for Never“ ausgezeichnet. Sie erhielten
auch den Kritikerpreis. Den zweiten Preis erhielt Beatrice Kombé
Gnapa für „Sans Repères. Platz drei ging an Cornelia
Ganea für „80 % Polyester, 20 % Elasthan“.
Gregor Seyffert, ehemaliger Startänzer der Komischen
Oper Berlin, übernimmt die Leitung der Staatlichen Ballettschule
Berlin.
Yukichi Hattori, japanischer Solist des „Hamburg Balletts“,
erhielt den mit 6.000 Euro dotierten Dr.-Wilhelm-Oberdörffer-Preis.
Martin Schläpfer, Direktor des Balletts Mainz, erhielt
den „Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz“. Der Schweizer
habe dem modernen Tanz ein neues, junges Publikum gewonnen, hieß
es in der Verleihungsurkunde. Schläpfer ist zurzeit als künftiger
Ballettdirektor der Deutschen Oper Berlin (ab 2004) im Gespräch.
Riccardo Muti, italienischer Dirigent, ist zum Ehrenmitglied
der Wiener Staatsoper ernannt worden.
Othmar Mága ist für die Spielzeit 2002/03 zum
kommissarischen GMD der Vereinigten Bühnen Krefeld und Mönchengladbach
ernannt worden. Der 73-Jährige wird, bis ein Nachfolger für
den nach Karlsruhe wechselnden Anthony Bramall gefunden ist, die
Leitung der Niederrheinischen Sinfoniker übernehmen.
Martin Wagner wird mit Beginn der neuen Spielzeit Chordirektor
der Staatsoperette Dresden.
Krzysztof Penderecki wird in diesem Jahr mit dem Romano-Guardini-Preis
ausgezeichnet, den die Katholische Akademie in Bayern in unregelmäßigen
Abständen vergibt. Penderecki setze sich, so die Preisbegründung,
„in seinem Schaffen intensiv mit den Herausforderungen und
Brüchen unserer Zeit“ auseinander und stelle „sein
Werk in den Dienst einer universalen Humanität und Toleranz“.
Mauricio Kagel erhält den Großen Kulturpreis
der rheinischen Sparkassen. Mit dem Preis soll das Gesamtwerk des
Komponisten gewürdigt werden. Er ist mit 30.000 Euro dotiert.
Daniel Barenboim, Dirigent der Deutschen Staatsoper Berlin,
erhält den „Toleranz-Preis“ der Evangelischen Akademie
Tutzing, der alle zwei Jahre vergeben wird. Er erhält den Preis
für seine Versuche der Vermittlung zwischen jungen Israelis
und Arabern.
Erich Wächter, zurzeit Generalmusikdirektor am Theater
Lübeck, ist ab der Spielzeit 2002/2003 neuer Generalmusikdirektor
am Landestheater Detmold.
Matthias Foremny wird mit Beginn der Spielzeit 2002/2003
neuer Generalmusikdirektor am Mecklenburgischen Staatstheater in
Schwerin.
.
Michael Gielen ist anlässlich seines 75. Geburtstages
zum Ehrendirigenten auf Lebenszeit des SWR-Sinfonieorchesters ernannt
worden.
Wilhelm Killmayer, Münchner Komponist, feierte seinen
75. Geburtstag. Zu seinen Ehren veranstaltete der Adevantgarde-Kreis
in München ein Konzert im Carl-Orff-Saal.
Karen Kamensek, aus Chicago stammende Dirigentin an der
Wiener Staatsoper, wird in der kommenden Spielzeit Generalmusikdirektorin
der Städtischen Bühnen Freiburg.
Roman Kofman wird neuer Generalmusikdirektor in Bonn. Der
66-jährige Ukrainer war der Wunschkandidat des Orchesters der
Beethovenhalle. Er tritt die Nachfolge von Marc Soustrot an.
Wolfgang Rennert, langjähriger Dirigent an der Staatsoper
Unter den Linden, feierte seinen 80. Geburtstag.
Günter Krämer, scheidender Generalintendant der
Bühnen der Stadt Köln, erhält den Preis „Claude
Rosland“ für die beste Operninszenierung der Spielzeit
2001/2002 in Frankreich. Krämers Lyoner Inszenierung von „Ariadne
auf Naxos“ hatte im Juni im „Théatre du Chatelet“
ihre Pariser Premiere.
Michael Haensel, seit zwölf Jahren Intendant des Theaters
im Pfalzbau in Ludwigshafen, muss im Sommer 2003 sein Amt aufgeben.
Der Stadtrat beschloss, den Vertrag nicht zu verlängern.
Gerhard Meyer, Generalintendant i.R. und Ehrenmitglied der
Städtischen Theater Chemnitz, starb am 21. Juni. Von 1966 bis
1990 hat er die Theater in Chemnitz geprägt. Am 2. Juli haben
sich die Städtischen Theater in einer Trauerfeier von Gerhard
Meyer verabschiedet.
Martin Schlüter, zurzeit Operndirektor in Cottbus,
löst zur Spielzeit 2003/04 den ausscheidenden Intendanten Christoph
Schroth ab.
Florian Czismadia, 26-jähriger, in Mannheim geborener
Organist , der nach seinem Studium in Dresden als Assistent des
Hamburger Opernchordirektors Jürgen Schulz arbeitete, wird
mit Beginn der Spielzeit 2002/03 dessen Nachfolger. Vor allem auf
Wunsch des Chores der Hamburgischen Staatsoper kam dieses Engagement
zustande. Luciano Berios „La vera storia“ wird seine
erste Premiere in der neuen Spielzeit sein.
Czismadia bedauert es, dass der Staatsopernchor in den letzten Jahren
aufgrund von Sparzwängen auf 74 Damen und Herren verkleinert
worden ist: „Wir stehen an unserer absoluten Leistungsgrenze“.
Vom fallweisen Verstärken des Chores durch Gäste hält
der frisch gebackene Chordirektor wenig: „Zu einem guten Chor
gehört immer wieder neu und kontinuierlich der gruppendynamische
Prozess.“
BAYREUTH: Neben dem laufenden Betriebskostenzuschuss von
knapp 600.000 Euro stellt die Gesellschaft der Freunde Bayreuths
in diesem und im kommenden Jahr rund fünf Millionen Euro für
die Erweiterung der Probebühnen und für die Sanierung
des Festspielrestaurants der Bayreuther Festspiele zur Verfügung.
Mit Beifall wurde Klaus Schultz von den Mäzenen begrüßt.
Der Intendant des Münchner Gärtnerplatz Theaters soll
die Festspiele nach einem nicht datierten Rücktritt Wolfgang
Wagners bis zum Amtsantritt eines Nachfolgers leiten. Auch der Bund
wird bereits im laufenden Jahr wieder seinen vollen Beitrag zur
vertraglich festgelegten Drittelfinanzierung leisten, erklärte
Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin.
BONN: Die drei Sparten des Theaters der Bundesstadt, Oper,
Schauspiel und Choreographisches Theater, firmieren ab August als
„Theater Bonn“. Damit soll dem Zusammenwachsen der Sparten
Ausdruck gegeben werden.
BERLIN: Kultursenator Thomas Flierl hat sich von seinem
Vorhaben, die Zuschüsse für die Zeitgenössische Oper
zu streichen und die Subventionen für die Sophiensäle
zu reduzieren, distanziert. Nach Protesten von Aribert Reimann,
Peter Ruzicka, der Ernst von Siemens-Musikstiftung und der Kulturstiftung
der Deutschen Bank will er nun dafür sorgen, dass seine Entscheidungen
wieder rückgängig gemacht werden.
Die mit vielen Vorschusslorbeeren, dann mit sehr harscher Kritik
bedachte Ballettchefin der Komischen Oper Berlin, Blanca Li, hat
zum Ende der Spielzeit 2001/02 vorzeitig aufgegeben. Ihre bisherige
Stellvertreterin, Adolphe Binder, übernimmt kommissarisch bis
zum Ende der Spielzeit 2002/03 die künstlerische Leitung der
Compagnie, die nach einer Verlautbarung der Komischen Oper weiter
über 22 Tänzerpositionen und über feste Etatansätze
verfügen kann. Lis Produktionen „Der Traum des Minotaurus“
und „Borderline“ sollen auf dem Spielplan bleiben, drei
Premieren mit zeitgenössischem Tanztheater sind vorgesehen.
Berlins viertes Opernhaus, die Neuköllner Oper, wird 25 Jahre
alt und ruft die ganze nächste Saison zur Festspielzeit aus.
„Wir haben uns viele Male gehäutet, aber das Wichtigste
ist, dass wir nach wie vor mit Menschen Musiktheater machen“,
sagte der Künstlerische Leiter Peter Lund. Die Neuköllner
Oper ist ein Privattheater, das sich häufig durch innovative
Ideen auszeichnet. So wurde eine neue Studiobühne, die „Oper
in der Garderobe“ eingerichtet, ein Programm „Oper für
Kurze“ lädt Neuköllner Schulklassen vormittags in
die Oper ein, und die Förderung des künstlerischen Nachwuchses
wird durch die enge Zusammenarbeit mit den Berliner Musikhochschulen
intensiv betrieben. Das Haus unterhält kein festes Ensemble,
jährlich werden bis zu 300 Künstler frei engagiert.
DRESDEN: Gerd Uecker, ab der Spielzeit 2003/2004 Intendant
der Sächsischen Staatsoper Dresden, stellte sein Leitungsteam
vor: Bernard Haitink ist Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle
Dresden, Roland Beneke Geschäftsführender Direktor und
stellvertretender Intendant, Hans-Joachim Frey Operndirektor, Matthias
Brauer Chordirektor, Vladimir Derevianko Ballettdirektor und Ilsedore
Reinsberg Chefdramaturgin.
FLENSBURG/SCHLESWIG: Mit Sorgen sieht das Schleswig-Holsteinische
Landestheater, ein Zusammenschluss der Theater in Flensburg, Rendsburg
und Schleswig, in die Zukunft. Zehn der sechzehn Gesellschafter,
die das in der Rechtsform einer GmbH geführte Dreispartentheater
unterhalten, haben zu Ende Juli 2004 ihre Beteiligung gekündigt.
Es handelt sich dabei um die kleineren Kommunen und Landkreise Schleswig-Holsteins,
die mit Hinweis auf ihre defizitäre Haushaltslage sich künftig
an der Finanzierung des Landestheaters nicht mehr beteiligen wollen.
FÜRTH: Vom 20. bis 22. September begeht das Stadttheater Fürth
sein 100-jähriges Jubiläum. Am 21. September wird Beethovens
„Fidelio“ konzertant aufgeführt. Am 22. September
gibt es ein Theaterfest, zu dem alle Einwohner eingeladen sind.
GARMISCH-PARTENKIRCHEN: Kurz vor Beginn der Musiktage sagte
Bürgermeister Thomas Schmid, dass die Stadt ein Festspielhaus
für die jährlichen Richard-Strauss-Tage bauen werde.
HAMBURG: Der Entwurf des Hamburger Senats für den Haushalt
des Jahres 2003 sieht eine Erhöhung des Kulturetats vor. Er
soll um 3,6 Prozent auf 206,3 Millionen Euro steigen, das bedeutet
eine Erhöhung am Anteil des Gesamtetats von 2,1 auf 2,2 Prozent.
Nach heftigem Drängen der Intendanten ist laut Kultursenatorin
Dana Horáková geplant, die Tarifsteigerungen (bis
2,5 Prozent) der drei Staatsbühnen aus dem Etat der Finanzbehörde
auszugleichen.
MOSKAU: Alban Bergs Wedekind-Oper „Lulu“ erlebte
in Moskau in der Helikon-Oper an der Bolschaja Nikitskaja ihre russische
Erstaufführung. Die Inszenierung besorgte der Gründer
und Leiter der Helikon-Oper, Dmitrij Bertmann; das theatereigene
Orchester leitete Wladimir Ponkin. Gesungen wurde eine eigens gefertigte
russische Übersetzung. Die Moskauer Presse feierte ebenso wie
das Publikum die Premiere in den höchsten Tönen, vor allem
die Darstellerin der Lulu, Tatjana Kuindschi. Die als Experimentierbühne
gegründete, ursprünglich private Helikon-Oper ist inzwischen
in die Rechtsträgerschaft der Stadt Moskau übernommen
worden, sie trägt circa ein Drittel der Betriebskosten.
MÜNCHEN: Ministerpräsident Edmund Stoiber zeichnete
neben 61 anderen Persönlichkeiten, die „hervorragende
Verdienste um den Freistaat Bayern“ sich erworben haben, Kammersängerin
Sári Barabás und den Bühnenbildner und Regisseur
Jürgen Rose mit dem Bayerischen Verdienstorden „Pour
le mérite“ aus.
Den mit je 5.000 Euro dotierten Bayerischen Kunstförderpreis
erhalten in diesem Jahr im Bereich Musiktheater die Sängerinnen
Stefanie Dietrich (Staatstheater am Gärtnerplatz) und Barbara
Schöller (Mainfrankentheater Würzburg). Annett Göhre,
Mitglied des Ballett-Theaters München, erhielt den Preis in
der Sparte Tanz.
Der Intendant des Gärtnerplatztheaters, Klaus Schultz und
Chefdirigent David Stahl haben sich über die Verlängerung
von Stahls Vertrag geeinigt. Bis 2007 wird der Dirigent am Haus
bleiben. Voraussetzung für seine Entscheidung war die Bereitschaft
des Freistaates Bayern, sich um eine Anhebung der Orchesterbesoldung
zu bemühen.
WITTENBERG: Mit einer Aufführung von Carl Orffs „Carmina
Burana“ stellte das Mitteldeutsche Landestheater in der Lutherstadt
Wittenberg am 13. Juli seinen Spielbetrieb ein. Die Liquidation
des gerade 100 Jahre alt gewordenen Theaters war schon seit fast
zwei Jahren beschlossene Sache. Der Rechtsträger, ein kommunaler
Zweckverband, sah sich ebenso wenig wie das ebenfalls Betriebszuschüsse
gebende Land Sachsen-Anhalt in der Lage, das Theater weiter zu finanzieren.
Einen Opernchor und ein Ballett gab es schon lange nicht mehr.
WUPPERTAL: Das Tanztheater Pina Bausch konnte in der vergangenen
Spielzeit 80.000 Zuschauer im In- und Ausland verzeichnen. Die Vorstellungen
in den Wuppertaler Häusern waren zu 99 Prozent ausgelastet.
Daneben reiste das Ensemble durch die ganze Welt und trat unter
anderem in Tokio, New York, Vilnius, Sâo Paulo, London und
Paris auf.
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