Blanca Li wird neue Chefchoreografin und künstlerische
Leiterin des Balletts an der Komischen Oper Berlin. Sie tritt ihr
Amt als Nachfolgerin von Richard Wherlock im September an. Ihr Vertrag
läuft über drei Spielzeiten und kann für weitere
zwei Spielzeiten verlängert werden. Li will in der kommenden
Saison zwei Neuproduktionen choreografieren. Das Ballett der Komischen
Oper soll unter ihrer Leitung bis zu 24 Tänzer umfassen, davon
13 Mitglieder der jetzigen Compagnie.
Bernd Weikl feiert im Sommer sein 50-jähriges Bühnenjubiläum.
Aus diesem Anlass schreiben der Komponist Sascha Hiller und der
Dramatiker Felix Mitterer eine Oper über den Minnesänger
Oswald von Wolkenstein, in der Weikl die Hauptrolle übernehmen
soll.
Johannes Reitmeier, bisher Intendant des südostbayerischen
Städtetheaters, wird ab 2002 neuer Intendant des Pfalztheaters
Kaiserslautern und löst damit Wolfgang Quetes ab.
Zubin Mehta, Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper,
wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Stadt
Wien ausgezeichnet. Mehta, der am 29. April seinen 65. Geburtstag
feiert, wurde auch zum Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker ernannt.
Kent Nagano bleibt auch nach dem Jahr 2003 Chefdirigent
des Deutschen Symphonieorchesters (DSO) in Berlin. Der Amerikaner
hatte Anfang dieser Spielzeit die Leitung des DSO für zunächst
drei Spielzeiten übernommen.
Hans Werner Henze, Komponist, wird den Deutschen Tanzpreis
2001 erhalten.
Guy Montavon, Intendant in Gießen seit 1996, geht
als Nachfolger für Dietrich Taube zur Spielzeit 2002/2003 als
Generalintendant ans Theater Erfurt. Montavon, Götz-Friedrich-Schüler
und früher Oberspielleiter der Oper Bonn, hat sich vor allem
im Musiktheater einen Namen gemacht.
Wulf Konold, seit 1996 Generalintendant des Nürnberger Theaters,
des größten Bayerischen Dreispartenhauses außerhalb
Münchens, wurde bis 2008 wiedergewählt.
Roman Brogli-Sacher, Schweizer Dirigent, wird ab 1. August
2001 Generalmusikdirektor am Theater Lübeck und des Philharmonischen
Orchesters der Hansestadt Lübeck. Er ist zurzeit als erster
Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Opernhaus
Halle/Saale tätig.
Anthony J. Sterago, Ballettchef am Pforzheimer Stadttheater,
wird seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch zum Ende dieser Spielzeit
beenden.
Gabriel Feltz ist zum Generalmusikdirektor am Theater Altenburg-Gera
berufen worden. Er wird sein Amt am 1. August antreten. Mit dieser
Entscheidung sei Generalintendant Rene Serge Mund der Empfehlung
des Orchesters gefolgt, teilte das Theater am Dienstag mit.
Erich Witte, der große Star der Lindenoper, wurde
90 Jahre alt. Der Tenor hatte schon vor dem Krieg in New York an
der Metropolitan gesungen und sein Debüt als Loge und Mime
gegeben. Einige Jahre war er Oberspielleiter in Frankfurt am Main,
bevor er an die Staatsoper ging.
Grace Hoffmann, Opernsängerin, feierte ihren 80. Geburtstag.
Ausgebildet wurde sie bei Friedrich Schnorr und Mario Basiola und
war vierzig Jahre lang Ensemblemitglied der Stuttgarter Staatsoper.
Sie sang in Bayreuth und hatte einen Gastvertrag mit der Wiener
Staatsoper. 1993 wurde Grace Hoffmann zum Ehrenmitglied der Staatsoper
ernannt.
Robert Licha, Opernsänger, wurde im Februar 80 Jahre
alt. Bis 1986 sang er an den Städtischen Bühnen Nürnberg,
deren Ehrenmitglied er ist.
Hajo Müller, Bassist an der Semperoper, konnte fast gleichzeitig
seinen 70. Geburtstag und das 50-jährige Bühnenjubiläum
begehen. Er wirkte in mehreren Filmen und Musicals mit und engagierte
sich stets für den sängerischen Nachwuchs.
Ernst Senff, der Gründer und langjährige Leiter
des nach ihm benannten Chores in Berlin, ist tot. Er starb im Alter
von 96 Jahren in Berlin. Der Musiker und gelernte Dirigent hatte
1961 den Ernst Senff Chor im Westteil von Berlin gegründet,
der für die großen chorsymphonischen Werke vom Berliner
Philharmonischen Orchester und dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin
engagiert wurde.
Hans J. Amman, Intendant des Freiburger Theaters, wird vom
Sommer 2002 an Intendant des Zwei-Sparten-Theaters Biel und Solothurn
in der Schweiz. Seine Nachfolgerin in Freiburg wird Amélie
Niermeyer. Die 35-Jährige arbeitet derzeit als freie Regisseurin
unter anderem am Deutschen Theater in Berlin.
Ernö Weil, seit 1997 Intendant des Pforzheimer Theaters,
wurde unter 74 Bewerbern für den Intendantenposten des Regensburger
Theaters ausgewählt. Somit wird er Nachfolger von Marietheres
List, die nach vierzehnjähriger Leitung des Drei-Sparten-Hauses
zur Spielzeit 2002/03 aufgibt.
Fanny Ardant, französische Schauspielerin, wird in
einem Film über die Sopranistin Maria Callas die Hauptrolle
spielen. Der italienische Regisseur Franco Zeffirelli hat die 52-jährige
Darstellerin für seinen Film über die späteren Lebensjahre
der legendären Sängerin ausgewählt. Als männlicher
Protagonist an der Seite von Fanny Ardant ist Jeremy Irons im Gespräch.
Glen Tetley, prominenter amerikanischer Choreograf, feierte
seinen 75. Geburtstag.
Manfred Beilharz, Bonner Generalintendant, soll neuer Chef des Wiesbadener
Staatstheaters werden. Der 62-Jährige ist seit 1991 Leiter
des Bonner Schauspieles. 1997 wurde er zusätzlich zum Leiter
von Oper und Ballett ernannt. Ferner ist er künstlerischer
Leiter der Bonner Biennale.
Ulrich Windfuhr, Kiels Generalmusikdirektor, will seinen
bis zum Ende der Spielzeit 2002/2003 laufenden Vertrag nicht verlängern.
Windfuhr ist seit der Spielzeit 1998/99 Generalmusikdirektor der
Bühnen und verlässt damit zeitgleich mit Operndirektorin
Kirsten Harms die Stadt.
Christian Kneisel ist neuer Intendant in Brandenburg. Mit
ihm hat die Theater GmbH im CulturCongressCentrum Brandenburg
bereits ihren neunten Intendanten seit 1990. Kneisel will der 80.000
Einwohner zählenden Stadt einen neuen Nutzungsschlüssel
für ihr Theater geben, das im Jahr 2000 für 26 Millionen
Mark neu erbaut wurde: 60 Prozent Theater- und 40 Prozent Kongress-Betrieb.
Im Mittelpunkt soll das Musiktheater stehen. Ein populäres
Programm mit Oper und Operette kommt auf den Spielplan.
Graziella Sciutti, italienische Sopranistin, starb im Alter
von 73 Jahren in Genf. Die in Turin geborene Sängerin und Opernregisseurin
war mit Mozart- und Rossini-Interpretationen Gast an den internationalen
Opernhäusern, Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper und häufig
bei den Salzburger Festspielen zu hören.
Peter Maag, Dirigent, starb am Ostermontag im Alter von
81 Jahren. Zu seinen Glanzzeiten dirigierte er regelmäßig
im Münchner Nationaltheater.
Elga Fischer, Sopranistin und Kammersängerin, starb
im Alter von 69 Jahren an den Folgen eines Unfalls. Bis 1987 gehörte
sie der Landesbühne Sachsen an.
Waltraud Meier, die aus terminlichen Gründen ihre Mitwirkung
bei den Bayreuther Festspielen in diesem Jahr absagen musste, feiert
am 13. Mai im Theater in Würzburg ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum.
Die Mezzosopranistin steht dort als Santuzza in Mascagnis Cavalleria
Rusticana auf der Bühne. Ab Juni interpretiert sie die
Rolle der Isolde in Tristan und Isolde. Weitere Aufführungen
als Isolde folgen mit dem Chicago Symphony Orchestra beim Ravinia
Festival in den USA (Leitung: Daniel Barenboim).
Hans Mayer wird zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.
Der Tübinger Literaturwissenschaftler hatte bis zu seiner Ausreise
aus der DDR im Jahr 1963 an der Leipziger Universität gelehrt.
Mayer habe stets seine Stimme erhoben, um die Verhältnisse
zu ändern, hieß es in der Begründung des Leipziger
Oberbürgermeisters Wolfgang Tiefensee.
Ivor Bolton wird ab Herbst 2004 der neue Chefdirigent des
Mozarteum Orchesters Salzburg. Ende April unterschrieb er seinen
Fünf-Jahresvertrag. Zwölf Wochen im Jahr will Bolton Salzburg
widmen, inklusive einer Opernproduktion pro Saison.
Vladimir Derevianko, Ballettdirektor der Sächsischen
Staatsoper Dresden, wurde mit dem erstmals vergebenen Nijinsky-Preis
ausgezeichnet.
Antigone Papoulkas, Mezzosopranistin, und Alexandre Riabko,
Solotänzer, beide Ensemblemitglieder der Staatsoper Hamburg,
wurden mit dem Förderpreis der Wilhelm-Oberdörffer-Stiftung
ausgezeichnet.
BAMBERG: Das Kuratorium der Bamberger Symphoniker hat den
Orchesterintendanten Mathias Weigmann fristlos entlassen. Die Kündigung
wurde einstimmig gebilligt und rückwirkend ausgesprochen. Unter
Weigmanns Führung war das Orchester in eine Finanzkrise geschlittert
und hatte mehrere Millionen Mark Schulden angehäuft. Zugleich
muss Weigmann sein Amt als erster Vorsitzender des Orchester-Trägervereins
aufgeben.
BERLIN: Das Berliner Philharmonische Orchester wird zum
1. Januar 2002 in eine Stiftung des öffentlichen Rechts umgewandelt.
Die als Berliner Philharmoniker parallel firmierende Gesellschaft
bürgerlichen Rechts, die aus sämtlichen Orchestermusikern
besteht, wird aufgelöst und zukünftig in der Stiftung
aufgehen. Die Umwandlung sei mit dem künftigen Chefdirigenten
Sir Simon Rattle abgesprochen, ließ Kultursenator Christoph
Stölzl wissen.
Der Bund lehnt eine institutionelle Beteiligung an Daniel Barenboims
Berliner Staatsoper endgültig ab. Dies würde ein Ungleichgewicht
in der Berliner Opernszene bewirken, sagte eine Sprecherin von Kulturstaatsminister
Julian Nida-Rümelin. Allerdings könne Berlin aus den jetzt
zur Verfügung stehenden Mitteln aus dem Aufbauprogramm
Kultur in den neuen Ländern des Bundes Gelder für
eine bauliche Sanierung des Gebäudes Unter den Linden beanspruchen.
Der 2002 auslaufende Vertrag von Daniel Barenboim als künstlerischer
Leiter der Berliner Staatsoper Unter den Linden soll verlängert
werden. Dies kündigte Kultursenator Christoph Stölzl (CDU)
in Berlin an. Zwar seien die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen.
Man nähert sich aber einem Ergebnis, betonte Stölzl.
Auch Barenboim äußerte sich zuversichtlich über
einen baldigen Abschluss der Vertragsverhandlungen.
Der Hauptstadt-Kulturvertrag ist (fast) unterschriftsreif: Der Berliner
Senat hat ihm zugestimmt, der Bund verlangt nur noch die Klarstellung,
dass er das kostenfreie Nutzungsrecht an den Grundstücken und
Gebäuden der von ihm in wirtschaftliche Alleinunterhaltung
übernommenen Einrichtungen hat. Für die Jahre 2001 bis
2004 sind dies bei einer Förderungssumme von 148,5 Millionen
Mark die Berliner Festspiele, das Haus der Kulturen der Welt
und das Jüdische Museum. Ferner stellt der Bund jährlich
20 Millionen Mark für herausragende kulturelle Veranstaltungen
zur Verfügung. An den Bauinvestitionen der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz, vor allem auf der Museumsinsel, wird er sich ebenfalls
beteiligen.
Der Liedermacher Konstantin Wecker hat ein Schwejk-Musical
komponiert. Die Uraufführung mit dem Titel Schwejk it
easy wird im Theater des Westens stattfinden.
DRESDEN: Mit einer Gesamtzahl von 414.245 Gästen in
400 Veranstaltungen erlangte die Sächsische Staatsoper Dresden
das beste Besucherergebnis seit fünf Jahren. Die Gesamtauslastung
lag bei 97 Prozent. Nach einem ersten Überblick konnte die
Staatsoper insgesamt über 32 Millionen Mark selbst erwirtschaften.
Das sind etwa 32 Prozent des Gesamthaushalts. Damit nimmt die Sächsische
Staatsoper weiterhin neben den Staatsopern München und Hamburg
einen Spitzenplatz unter den Opernhäusern Deutschlands ein.
DUISBURG: Die Zukunft des Musical Theaters Duisburg ist
gesichert. In der Saison 2001/2002 wird die Deutsche Oper am Rhein
dort ihre Produktionen präsentieren. Anlass ist die Sanierung
des städtischen Duisburger Theaters, mit dem das Düsseldorfer
Opernhaus seit Jahrzehnten eine Theaterehe pflegt. Gezeigt werden
ab dem 16. September nicht das übliche Repertoire, sondern
populäre Titel, wie der Generalintendant der Rheinoper,
Tobias Richter, mitteilte. Dazu zählen Operetten, Musicals
sowie klassisches Ballett.
ERFURT: Erfurts Oberbürgermeister Manfred Ruge bestätigte
erneut, dass eine Stadt, die zwei Drittel der Betriebskostenzuschüsse
selber trägt, auch den Anspruch vertreten könne, sich
ein großes Theater, also ein Dreispartenhaus zu
leisten. 25 Millionen Mark gibt Erfurt jährlich für sein
Theater aus, der Freistaat Thüringen unterstützt es mit
jährlich 12,5 Millionen Mark.
Anlass für die Erklärung des OB waren die Befürchtungen
des Erfurter Schauspiels, es werde bei einer arbeitsteiligen Fusion
der Theater in Erfurt und Weimar aufgelöst, da eine der diskutierten
Varianten Erfurt das Musiktheater, dem Deutschen Nationaltheater
in Weimar das Schauspiel zuweise (s. O&T 02/01 S. 6). Der mit
120 Millionen Mark veranschlagte Neubau des Erfurter Theaters soll
trotz Bauverzug und einiger Firmen-Insolvenzen termingerecht vollendet
werden.
FRANKFURT/MAIN: Der Brüsseler Opernchef Bernd Loebe
wird neuer Intendant der Frankfurter Oper. Der Magistrat stimmte
geschlossen für Loebe als Nachfolger des 2002 aus dem Amt scheidenden
Martin Steinhoff. Loebe kündigte an, einige große
Namen nach Frankfurt zu holen. Loebe war in Brüssel Nachfolger
von Gerard Mortier.
GÜTERSLOH: Sir Peter Ustinov hat den Jury-Ehrenvorsitz
beim neunten Internationalen Gesangswettbewerb Neue Stimmen
der Bertelsmann-Stiftung übernommen. Der 1987 ins Leben gerufene
Wettstreit für das Opern- und Operettenfach findet vom 16.
bis zum 19. Mai in Gütersloh statt. Für die seit Februar
laufenden weltweiten Vorauswahlen zeichnet sich eine neue Rekordbeteiligung
ab.
HAMBURG: Mit zwei Förderpreisen für Studierende
aus dem John Neumeier Ballettzentrum in Hamburg engagiert sich das
Unternehmen Hapag Lloyd auch in diesem Jahr für den tänzerischen
Nachwuchs. Den mit 22.000 Mark dotierten Elevenpreis erhält
der Italiener Massimo Garon, das Ballettstipendium in Höhe
von 28.000 Mark wurde der 18-jährigen Polin Natalia Wojciechowska
zugesprochen.
Kulturmanager machen sich Sorgen um die Zukunft Hamburgs als Musical-Stadt.
Wie der Geschäftsführer der Stage Holding Deutschland,
Maik Klokow, sagte, könnte Hamburg seinen Status als Musical-Hauptstadt
verlieren. Mit der Wiedereröffnung des Metropol-Theaters als
Musical-Haus in einigen Jahren werde Berlin bereits die Größenordnungen
erreichen, die Hamburg heute habe.
Mit einer vierstündigen Show und einem Feuerwerk im Hamburger
Hafen verabschiedete sich Buddy das Musical aus der
Hansestadt Hamburg. Insgesamt waren bei der Abschluss-Vorstellung
mehr als 100 Tänzer, Musiker und Schauspieler beteiligt. Buddy
ist laut Auskunft von Maik Klokow derzeit das erfolgreichste Musical
in Deutschland mit den höchsten Auslastungszahlen. Seit der
Premiere 1994 hätten insgesamt rund drei Millionen Menschen
die 2.500 Vorstellungen besucht. Es werde überlegt, Buddy
an einem anderen Ort wieder aufzunehmen.
HANNOVER: Mehmet Balkan, Ballettdirektor der Staatsoper
Hannover, verabschiedet sich am 1. April mit einer Ballettgala von
seinem Publikum. Zu Beginn der nächsten Spielzeit wird Stephan
Thoss, zurzeit noch Ballettdirektor am Theater Kiel, die Leitung
des Balletts übernehmen. Der neue Intendant der Staatsoper,
Albrecht Puhlmann, hat zwei Komponisten als Composer in Residence
engagiert: Hans-Joachim Hespos und Jochen Neurath.
KARLSRUHE: Eine unbekannte Barockoper erweist sich als Dauerbrenner
der Karlsruher Händel-Festspiele: Der Triumph der Ehre
von Alessandro Scarlatti, 1718 in Neapel uraufgeführt, wurde
jetzt aufgrund des gewaltigen Erfolgs zum wiederholten Male wieder
aufgenommen. Abermals überstieg die Kartennachfrage das Angebot
deutlich.
KASSEL: Michael Leinert, Intendant des Staatstheaters Kassel
von 1991 bis 1999, hat seine achtjährige Amtszeit als Intendant
in Kassel ohne jeden haushaltsrechtlichen Verstoß ordnungsgemäß
beendet. Das wurde jetzt unter besonderer Anerkennung von Leinerts
künstlerischen Verdiensten um das Kasseler Haus vom Hessischen
Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Wiesbaden bestätigt.
In dem Schreiben heißt es unter anderem, dass alle etatmäßigen
Vorgaben des Ministeriums in den acht Spielzeiten erfüllt worden
sind.
LUDWIGSBURG: Die Ludwigsburger Schlossfestspiele haben im
vergangenen Jahr ihren Schuldenberg abgebaut. Die Schulden aus den
Vorjahren von einer Million Mark sind auf 79.000 Mark gesunken.
Dazu hätten, so betont der Geschäftsführer Hans-Peter
Schmitt, besonders sechsstellige Einsparungen im Verwaltungs-
und Personalbereich beigetragen.
MARL: Das Ende der Philharmonia Hungarica ist besiegelt.
Zur ursprünglich geplanten Auffanggesellschaft für das
1956 in Marl (NRW) gegründete Exil-Orchester werde es nicht
kommen, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Orchestervereinigung.
Das Orchester hört auf zu existieren, die 70 Musiker
werden sich arbeitslos melden, hieß es. Das Exilorchester
war in Schwierigkeiten geraten, nachdem die Bundesregierung zum
Jahresende alle Zuschüsse gestrichen hatte.
MÜNCHEN: Hellmuth Matiasek, Präsident der Bayerischen
Theaterakademie, hat die Saarbrücker Schauspiel-Studenten eingeladen,
ihr Studium ab September dieses Jahres mit ihrem fünften Semester
an der Bayerischen Theaterakademie fortzusetzen und später
abzuschließen. Der Studiengang Schauspiel in Saarbrücken
wird durch einen Senatsbeschluss geschlossen (s. Bericht O&T
2/01).
OBERHAUSEN: Peter Maffays Musical Tabaluga & Lilli
im TheatrO CentrO in Oberhausen soll am 30. Juni das letzte Mal
aufgeführt werden. Nach dem ausbleibenden Erfolg wurde im vergangenen
Oktober das Projekt von der Stadt über eine Auffanggesellschaft
gekauft, um es vor dem Konkurs zu retten. Die Veranstalter präsentierten
eine gestraffte und überarbeitete Fassung, mit der erst Anfang
März ein Neuanfang versucht wurde.
RADEBEUL: Fast 70.000 Zuschauer besuchten im Jahr 2000 die
Vorstellung auf der Felsenbühne. Im Jahr 2001 werden in der
spektakulären Naturkulisse W. Shakespeares Was ihr wollt
und der Zauberer von Oz neu inszeniert. Die Opern Der
Freischütz und Hänsel und Gretel locken
jährlich tausende Musikliebhaber auf die Felsenbühne.
Carl Orffs Carmina Burana und Carl Zellers Der
Vogelhändler gehören in der romantischen Kulisse
der Felsenbühne zu den begehrtesten Aufführungen.
WEIMAR: Das Deutsche Nationaltheater Weimar bekommt eine
neue musikalische Leitung. Ab der Spielzeit 2002/2003 soll der Niederländer
Jac van Steen die Staatskapelle und Michael Schulz aus Soltau den
Opernbereich leiten. Sie lösen Generalmusikdirektor und Opernchef
George Alexander Albrecht ab, der im Sommer 2002 seine Arbeit in
Weimar beendet. Van Steen ist zurzeit Chefdirigent der Nürnberger
Philharmoniker, Schulz Oberspielleiter am Aalto-Musiktheater in
Essen.
WIEN: Die Verträge des Musikdirektors der Wiener Volksoper,
Thomas Hengelbrock, und der Ballettchefin Liz King wurden soeben
verlängert. Das gab Volksoperndirektor Dominique Mentha bekannt.
Die Zusammenarbeit sei unbefristet. Damit soll der eingeschlagene
erfolgreiche neue künstlerische Weg weitergeführt werden.
WIESBADEN: Das Land Hessen stellt kurzfristig 2,16 Millionen
Mark für dringende Sanierungsmaßnahmen am Staatstheater
Wiesbaden zur Verfügung. Diese Zusage machte Ministerin Ruth
Wagner. Damit sei die seit langem anstehende Sanierung des Hauses
ein gutes Stück näher gerückt.
Das Hessische Staatstheater wird in der kommenden Spielzeit jungen
Nachwuchsregisseuren die Möglichkeit geben, eine Oper im Großen
Haus zu inszenieren. Erstmals wurde dazu ein Preis für Opernregie
europaweit ausgeschrieben. Das Gewinner-Team beziehungsweise der
Gewinner wird zur Eröffnung der Maifestspiele 2002 Beethovens
Oper Fidelio inszenieren. Zudem gibt es ein Preisgeld
in Höhe von 15.000 Euro. Der mit 10.000 Euro dotierte zweite
Preis ist mit einer Assistenz oder Hospitanz an einer anderen Bühne
verbunden. Ein dritter Preis ist mit 5.000 Euro ausgestattet.
WOLFSEGG: Im Juli beginnen im Ballett-Zentrum Wolfsegg
neue Lehrgänge für Ballett-Pädagogen. Die Lehrgänge
finden unter der Aufsicht des Tanz-Komitees des Internationalen
Theaterinstituts der UNESCO unter der pädagogischen Leitung
von Karol Tóth statt. Zur gleichen Zeit werden Trainingskurse
für Tänzerinnen und Tänzer angeboten. Nähere
Informationen gibt es bei der Gesellschaft für Musiktheater
in Wien, Tel.: +43-1-317 06 99.
WÜRZBURG: Der Operndirektor des Mainfranken Theaters,
Sören Eckhoff, hat sein Amt als Werkleiter und Operndirektor
niedergelegt. Die Mehrfachbelastung durch die zusätzliche Leitung
des Chores und seine Tätigkeit als Kapellmeister waren Gründe
für diesen Schritt. Bis zum Ende der laufenden Spielzeit soll
kein neuer Operndirektor für das Musiktheater berufen werden.
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