Musikschulgesetz
in Brandenburg
Im Land Brandenburg wurde im Dezember 2000 das erste deutsche Musikschulgesetz
verabschiedet. Nach der ersten Volksinitiative im Jahr 1996 für
ein Musikschulgesetz, bei der 64.000 Unterschriften gesammelt worden
waren, mussten die Initiatoren fünf Jahre lang warten, bis
nun das Gesetz zur Förderung der Musikschulen im Land
Brandenburg beschlossen werden konnte. Gegenwind gab es aus
dem Finanzministerium, da es sich um ein sogenanntes Konsumgesetz
handele, das dem Land Ausgaben vorschreibt, zu einem Zeitpunkt,
da gespart werden soll. Das Gesetz sichert langfristig Landesmittel
für die Musikschularbeit: 6,5 Millionen Mark jährlich
sind festgeschrieben. Das Gesetz benennt außerdem sehr deutlich
Qualitäts- und Leistungsparameter der geförderten Musikschulen.
Tarifverhandlungen
Gesetzes-Novellierungen zu Teilzeit/Altersteilzeit, zum Kindergeldgesetz/Erziehungsurlaub
und zur Erwerbs-/Berufsunfähigkeitsrente machen es erforderlich,
den am 1. Januar 2001 in Kraft getretenen Normalvertrag Chor/Tanz
in diesen Bereichen anzugleichen. VdO und Bühnenverein werden
am 29. März 2001 zu einem einschlägigen Gespräch
zusammenkommen.
Meiningens
Ring-Projekt
Am Karfreitag startet Christine Mielitz ihre Neu-Inszenierung von
Richard Wagners Ring des Nibelungen. Ohne den sonst
üblichen Ruhetag wird die Tetralogie zwischen dem 13. und 16.
April im Meininger Südthüringischen Staatstheater ihre
vier Premieren erleben. Die Intendantin und Operndirektorin hat
alle Rollen doppelt und mit Debütanten im Wagner-Fach besetzt;
auch Meiningens Generalmusikdirektor Kirill Petrenko hat noch nie
eine Wagner-Oper dirigiert. Das Meininger Orchester spielt bei Rheingold
und Walküre, die Philharmonie Gotha/Suhl den Siegfried.
Götterdämmerung teilen sich die beiden Orchester.
Für Bühnenbild und Konzept gewann Christine Mielitz den
Wiener Bildhauer Alfred Hrdlicka. Acht Mal steht die Tetralogie
auf dem Spielplan. Karten unter: 036 93/451/138-140. Eintrittspreise:
zwischen 252 Mark und 128 Mark (für den ganzen Ring).
Armut
in Bayerns fernen Nord-Provinzen
Wie zu befürchten war, weitet sich die Debatte um die Fortexistenz
des Mainfranken-Theaters Würzburg (vgl. O&T,
Ausg. 1/01, S. 5) zu einer um die finanzielle Handlungsfähigkeit
der Stadt aus, die über das haushaltsrechtlich Zulässige
hinaus verschuldet ist.
Nach einem Gespräch mit Vertretern der Stadt, das am 19.
März 2001 in der Bayerischen Staatskanzlei stattfand, erklärte
Ministerpräsident Edmund Stoiber, eine Lex Würzburg
zur Entschuldung werde es nicht geben. Er erwarte weitere Maßnahmen
der Stadt, ihre strukturell bedingten Haushaltsprobleme selbst zu
lösen. Im Vorgriff auf die Neuordnung des kommunalen
Finanzausgleichs werde Bayern aber eine zusätzliche Bedarfszuweisung
an Würzburg in Höhe von zwei Millionen Mark leisten, ferner
werde der Freistaat das bisher städtische Konservatorium übernehmen
und für 4,5 Millionen Mark die entsprechenden Gebäude
von der Stadt erwerben.
Das Würzburger Theater kann ab 2002 mit einer Anhebung des
staatlichen Betriebskostenzuschusses von bisher sieben auf elf Millionen
Mark rechnen. Stoiber forderte die Stadt auf, die Debatte um eine
Umwandlung des Theaters in eine Bespielbühne zu beenden. Die
Schließung dieser kulturellen Perle Würzburgs
würde unabsehbaren Standort- und Imageschaden für Stadt
und Region zur Folge haben. Das Mainfranken-Theater teilte mit,
36.500 Theaterfreunde aus ganz Deutschland und Österreich hätten
sich inzwischen brieflich oder durch Unterschriften-Sammlungen für
den Fortbestand des Hauses als Dreispartenbühne eingesetzt.
Krise auch in Bamberg: Das Kuratorium der Bamberger Symphoniker
unter Vorsitz von Kulturminister Hans Zehetmair hat den früheren
E.ON-Vorstandsvorsitzenden Otto Majewski gebeten, als unabhängiger
Sachverständiger die Finanzen des Orchesters zu prüfen,
das seinen 20-Millionen-Mark-Etat im Jahr 2000 um rund 2,2 Millionen
Mark überzogen hat und auch für 2001 keinen ausgeglichenen
Wirtschaftsplan vorlegen kann. Über die Zukunft des Orchester-Intendanten
Mathias Weigmann wurde noch keine Entscheidung gefällt. Die
wirtschaftliche Situation der Bamberger ist besonders
brisant, weil der Bund Ende 2003 seine Co-Finanzierung einstellen
wird.
Ob es die Bayerische Staatsregierung nachdenklich stimmt, dass Hof
inzwischen eine weit überdurchschnittliche Arbeitslosenquote
aufweist, und dass es erst eines Urteils der Verwaltungsgerichts
Bayreuth bedurfte, den Freistaat zu einer höheren Beteiligung
an den Sozialhilfeleistungen im Bezirk Oberfranken zu zwingen?
Wir
gratulieren
zum 40-jährigen Jubiläum
Hartmut Engler, Landestheater Mecklenburg GmbH Neustrelitz
Waltraud Thielemann, Anhalt. Theater Dessau
zum 35-jährigen Jubiläum
Sonia Postelnicu, Theater Hagen
Christel Stolz, Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld
und Mönchengladbach
Brigitte Helm, Altenburg-Gera Theater GmbH
Ingeborg Kießner-Schwenk, Deutsche Oper Berlin
zum 30-jährigen Jubiläum
Natalie Werner-Ahrendt, Theater Hagen
zum 25-jährigen Jubiläum
Jürgen Stahl, Hamburgische Staatsoper
Othmar Kalt, Staatstheater Mainz GmbH
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