Mini-Reform
der Berliner Kultur
Die von Berlins Kultursenator Christoph Stölzl konzipierte
Reform der hauptstädtischen Opernhäuser und Theater wird
vorerst nur in einigen Eckpunkten umgesetzt. Der Senat habe lediglich
Maßnahmen zum Einstieg in eine Reform beschlossen,
sagte Stölzl in Berlin. Entscheidungen über eine längerfristige
Planungssicherheit der Bühnen seien wegen der unklaren Finanzsituation
der Stadt verschoben worden. Ganz vom Tisch ist die Fusion von zwei
der drei Berliner Opernhäuser. Zunächst ist vorgesehen,
einige staatsfinanzierte Bühnen in die Trägerform von
Gesellschaften mit beschränkter Haftung zu überführen.
Dies betrifft die drei Berliner Opernhäuser, das Deutsche Theater,
die Volksbühne, das Maxim Gorki Theater, das carrousel-Theater
sowie das Schauspielhaus/Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Das Berliner
Philharmonische Orchester soll in eine öffentlich-rechtliche
Stiftung überführt werden.
Geplant ist weiterhin die Einrichtung eines Opernrates unter Vorsitz
des Kultursenators, dem die Intendanten und geschäftsführenden
Direktoren der drei Opernhäuser angehören. Das Gremium
soll vor allem die Spielpläne unter inhaltlichen und wirtschaftlichen
Aspekten abstimmen. Dabei soll das gesamte Spektrum der Musiktheaterliteratur
bis hin zu Spieloper und Operette abgedeckt werden.
Vom Tisch ist vorerst auch der Wunsch von Stölzl nach einer
gemeinsamen Ballett-Compagnie. Nunmehr bleiben die Ensembles an
den drei Opernhäusern erhalten. Ein Ballettverantwortlicher
soll allerdings zukünftig die Fäden für eine konzeptionelle
Zusammenarbeit und häuserübergreifende Disposition in
der Hand halten.
Starke
Kürzungen in Trier
Dem Theater Trier drohen ab der kommenden Saison Kürzungen
in Höhe von 200.000 Mark, die die kulturelle Grundversorgung
der Bevölkerung und der Region wesentlich einschränken
werden. Um die Summe einzusparen, müssen im Herbst schwerwiegende
Eingriffe in den Spielplan erfolgen. Derzeit sind im Gespräch,
die Eröffnungspremiere der Oper nur konzertant zu gestalten,
Studioproduktionen weitgehend zu streichen und Orchesteraushilfen
in geringerem Maß einzusetzen, was einen Einschnitt der Programmvielfalt
mit sich bringen würde. Außerdem sollen frei werdende
Stellen im Ensemble nicht wieder besetzt werden. Uraufführungen
und besondere Projekte wie zum Beispiel die Reihe Unbekannte
Opern, durch die der Intendant Heinz Lukas-Kindermann das
Profil des Theaters über Stadttheaterniveau hinaus schärfen
wollte, sind durch die bevorstehenden Streichungen in akuter Gefahr.
Zusätzliche
Mittel in Brandenburg
Die Kultur in Brandenburg wird in diesem Jahr zusätzlich
mit elf Millionen Mark von Bund und Land unterstützt. Kulturstaatsminister
Julian Nida-Rümelin und die brandenburgische Kulturministerin
Johanna Wanka unterzeichneten in Potsdam die Landesliste des gemeinsamen
Förderprogramms. In Brandenburg werden 2001 neun Projekte gefördert,
darunter ein Brauereigebäude in Fürstenwalde, das in eine
Kulturfabrik umgewandelt wird. Der größte Posten (2,7
Millionen Mark) ist nicht für Baumaßnahmen, sondern für
Ausbau und Förderung von Bibliotheken vorgesehen.
Zeitschrift
im Zeitenwandel
Die neue musikzeitung (nmz), die vom ConBrio Verlag herausgegeben
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