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2000/02
Inhaltsverzeichnis

Kulturpolitik
Editorial
Die Hauptstadt-Skandale
Baden-Baden scheint kuriert
Fundbüro: Kollegiale Nachrede

Portrait
Das Nordharzer Städtebundtheater

Tanztheater
Bilanz zur Münchner „Dance“-Biennale 2000

Bericht
Lady Di und Jud Süß

Service
Recht: Die Privatisierung als Umweg zur Theaterschließung?
Recht: Das Bundesarbeitsgericht zur Mitwirkungspflicht der Opernchöre
VdO: Öffentlicher Dienst - Vergütungsrunde 2000
VdO: Tarifverhandlungen NV Chor/Tanz
Buch: Der Chormusikführer von Harenberg
Buch: Sozialgeschichte des Opernhauses Lissabon

 

 
 
 

Unser Titelbild:

Mystische Nebel: Lawrence Bakst als „Tannhäuser“ (oben) und Kai-Uwe Fahnert als Wolfram von Eschenbach bei der gelungenen Premiere in Halberstadt: Das Nordharzer Städtebund-Theater setzt die Kultur-Akzente in seiner Region. Foto: Jan Mollérus.

 

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Bericht

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Editorial · Von Stefan Meuschel

 

Was Giuseppe Verdis Falstaff zur Berliner Kulturpolitik sagen würde, ist klar: Alles auf Erden ist nur Spaß und zu böser Letzt bleiben nur Gefoppte zurück, weil Torheit die Menschen verleitet, sich gegenseitig zum Narren zu halten. Das mit den Gefoppten mag ja zutreffen, ob es aber nur Spaß ist, wenn ein großstädtisches Publikum in der Deutschen Oper Berlin die Neuenfels-Interpretation des Nabucco niederbrüllt, der Kultur-Senator am Haushaltsrecht des Parlaments vorbei regiert, seine Nachfolgerin in später Erkenntnis ihrer Aufgaben lieber zurücktritt und der Regierende Bürgermeister seiner abgrundtiefen Skepsis der Kultur gegenüber Ausdruck verleiht und erklärt, er denke nicht daran, abgetanzte, abgelatschte Künstler durchzufüttern?

Die Probleme der Berliner Kulturpolitik sind hausgemacht und simpel: Zum ersten Male seit Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre, seit Schwarzem Freitag, Papen-Putsch und Machtergreifung, ist Berlin wieder eine ganz normale Großstadt, in der eine Landesregierung (noch ohne Brandenburg und daher nicht in Potsdam) und die deutsche Regierung ihren Sitz haben. Aber das will Berlins Kulturpolitik nicht wahrhaben. Die Großmannssucht der die Kultur missbrauchenden NS-Goldfasanen in der Welt-Hauptstadt des Großdeutschen Reiches, dann der Wettstreit zwischen der Insel hinter dem Eisernen Vorhang und der Hauptstadt der Deitschen Dem’krat’schen Re’plik, in dem Geld keine Rolle spielte – diese 60 Jahre haben sich ins Bewusstsein Berlins so tief eingegraben wie die Radspuren ins Pflaster der Straßen des römischen Imperiums.

Kulturpolitik in Deutschland vor 1933 war immer föderal; ... (alles lesen)

 

 

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