Schlagzeilen
Unterstützung von
Kultureinrichtungen
In der Sitzung der Ministerpräsident/-innen der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz hat man sich darauf geeinigt, dass auch der Kulturbereich unter die von der Regierung geplante Härtefallregelung fallen soll. Für die Unterstützung von Kultureinrichtungen sind aus dem Gesamtpaket von 200 Milliarden Euro eine Milliarde Euro vorgesehen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth erklärte dazu, man werde jetzt gemeinsam mit den Ländern „sehr rasch die Zielgruppen unserer Hilfe herausarbeiten und die verwaltungsmäßigen Verfahren festlegen“. Sie sagte aber auch: „Jeder muss einen Beitrag leisten, und für die Einrichtungen des Bundes gilt, dass diese mit gutem Beispiel vorangehen und 20 Prozent ihres Energieverbrauchs einsparen sollen.“ Darauf reagiert wiederum der Deutsche Kulturrat, der in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass die Kultureinrichtungen vielfach gar nicht in der Lage seien, den von ihr vorgegebenen Beitrag zur Energieeinsparung zu erbringen, da oft über Jahrzehnte die notwendige energetische Sanierung der Kulturorte versäumt worden seien. Und weiter: „Wir fordern deshalb, dass zusätzlich zu dem jetzt beschlossenen Härtefonds für Kultureinrichtungen auch eine Investitionsförderung zur energetischen Sanierung von Kulturorten aufgelegt wird.“
Chor der Oper Frankfurt ist „Chor des Jahres“
„Ulisse“ an der Oper Frankfurt mit Iain MacNeil (Odysseus), Yves Saelens (Teiresias; in roter Hose mit Kind in den Händen) und dem – ausgezeichneten – Chor der Oper Frankfurt. Foto: Barbara Aumüller
Zum bereits sechsten Mal ist die Oper Frankfurt in der diesjährigen Umfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum Opernhaus des Jahres gewählt worden. Auch der Titel „Chor des Jahres“ geht in diesem Jahr an den Chor der Oper Frankfurt und seinen Chordirektor Tilman Michael. Grund für die Auszeichnung des Chores sei die außerordentliche Leistung der Sängerinnen und Sänger in Luigi Dallapiccolas Musiktheater „Ulisse“, heißt es in einer Meldung der Stadt Frankfurt. Die jährliche Umfrage unter Opernkritikerinnen und -kritikern sieht den Frankfurter Chor vor dem der Bayerischen Staatsoper, welcher Platz zwei innehat. Auch die Auszeichnungen „Sängerin des Jahres“ (Vera Lotte
Boecker) und „Regisseur des Jahres“ (Kirill Serebrennikov) gehen nach München beziehungsweise an Münchner Produktionen. Zur Uraufführung des Jahres wurde Wolfgang Rihms „Dionysos“ bei den Salzburger Festspielen gekürt. Und Kirill Petrenko darf sich über die Wahl als Dirigent des Jahres freuen.
Theaterpreis DER FAUST 2022 für das Lebenswerk geht an Achim Freyer
Achim Freyer. Foto: Lucie Jensch
Der Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner und Maler Achim Freyer wird in diesem Jahr mit dem Lebenswerk-Preis des Deutschen Theaterpreises DER FAUST ausgezeichnet. Freyer blicke auf 70 Jahre künstlerisches Schaffen als Maler und Theatermacher zurück. Das Zusammenspiel von Bildender Kunst und Darstellender Kunst habe seinen Arbeiten für die Bühne einen unverwechselbaren Stil gegeben, ist in der Meldung des Deutschen Bühnenvereins zu lesen.
Achim Freyer, 1934 in Berlin geboren, studierte Malerei, bevor er Meisterschüler von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble wurde und als Bühnen- und Kostümbildner arbeitete. 1972 übersiedelte er nach West-Berlin und begann hier bald auch mit eigenen Arbeiten als Regisseur. Freyer inszenierte und inszeniert an führenden Theatern weltweit und erhielt für sein Bühnenschaffen zahlreiche Preise und Auszeichnungen. 1988 gründete er das Freyer Ensemble. 2012 wurde in seiner Berliner Villa das Kunsthaus der Achim Freyer Stiftung eröffnet.
Die Verleihung findet am 26. November 2022 im Düsseldorfer Schauspielhaus statt. Die für den Preis Nominierten stehen bereits fest: In der Kategorie Musiktheater sind das Florian Lutz für Wozzeck am Staatstheater Kassel, Franziska Kronfoth und Julia Lwowski vom Kollektiv „Hauen und Stechen“ für „Die Verurteilung des Lukullus“ an der Staatsoper Stuttgart und Jakob Peters-Messer für „Fremde Erde“ am Theater Osnabrück. |