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Kulturpolitik

Brennpunkte

Zur Situation deutscher Theater und Orchester

#RetteDeinTheater – Kundgebung zur Begrüssung des neuen
Kulturministers in Hannover

Am 14.11.22 fand in Hannover vor dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur eine weitere Kundgebung des Aktionsbündnisses #rettedeintheater statt. Die letzten Jahre waren in Niedersachsen geprägt durch finanzielle Engpässe für die Theater: Tariferhöhungen wurden nicht übernommen, dringende Investitionen in die theatrale Infrastruktur fanden nicht statt.

Aktion „rettedeintheater“ im November 2021. Die Vertreter/-innen der Gewerkschaften demonstrierten für eine angemessene Theaterfinanzierung. Foto: Wedel

Aktion „rettedeintheater“ im November 2021. Die Vertreter/-innen der Gewerkschaften demonstrierten für eine angemessene Theaterfinanzierung. Foto: Wedel

Das Aktionsbündnis #rettedeintheater hat es sich zum Ziel gemacht, die Situation der niedersächsischen Theaterlandschaft zu stabilisieren und nachhaltig zu verbessern. In der Vergangenheit fanden bereits unterschiedliche Aktionen statt, worüber wir bereits berichtet hatten (s.Hefte 06/2018 und 06/2021)

Mit der neuerlichen Kundgebung wollte das Aktionsbündnis nun mit Optimismus und Hoffnung in die neue Legislaturperiode starten und damit den neuen Minister für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, öffentlich begrüßen und auf eine gute Zusammenarbeit mit den Theatern und den Theaterschaffenden einstimmen – auch die Mitglieder der VdO aus den verschiedenen Standorten des Landes waren an der Kundgebung unter anderem mit chorischen Beiträgen beteiligt.

Theater Altenburg/Gera–Einigung über Finanzierung für 2023

Thüringens einziges Fünf-Sparten-Theater ist mittelfristig nach Angaben der drei Gesellschafter Gera (60 Prozent), Altenburg und Altenburger Land (je 20 Prozent) nicht mehr finanzierbar.

Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb hatte dementsprechend bereits vor Kurzem versucht, das Land stärker als bislang einzubinden und forderte eine höhere Beteiligung des Landes an der Finanzierung. Dies hat das Land abgelehnt unter Verweis darauf, dass es bereits neben den Gesellschaftern 60 Prozent der Finanzierung trägt. Der Stadtrat von Gera hat nun Anfang November zunächst den Wirtschaftsplan des Theaters beschlossen, womit die Finanzierung für 2023 gesichert ist. Die Verhandlungen über die Finanzierung bis 2025 und darüber hinaus mit allen Gesellschaftern und dem Land müssen jedoch fortgeführt werden.

HTV Erzgebirgische Theater- und Orchester GmbH Annaberg-
Buchholz (ETO)

Der deutsche Bühnenverein hat die Gewerkschaften unisono (Deutsche Musik- und Orchestervereinigung - DOV), ver.di, GDBA und VdO aufgefordert, für die Erzgebirgische Theater und Orchestergesellschaft Annaberg-Buchholz in Tarifverhandlungen über einen Haustarifvertrag ab 01.01.2023 einzutreten. Am 22.12.2022 findet diesbezüglich eine Sondierungsrunde in Annaberg-Buchholz statt. Die ETO-GmbH ist eine der letzten Institutionen in der deutschen Tariflandschaft, die noch einen HTV haben, der jedoch zum 31.12.2022 ausläuft. Bei allem Verständnis für die schwierige Frage der Finanzierung der Theaterstandorte gerade in strukturschwachen Regionen ist die Fortführung von haustariflichen Regelungen aber ein für die Gewerkschaften sehr schwieriges Politikum, da es eigentlich keine Rechtfertigung mehr dafür gibt, diese Frage durch Gehaltsverzicht sozusagen „auf dem Rücken der Beschäftigten“ zu klären, hier müssen andere grundsätzliche Lösungswege gefunden werden. Abgesehen davon steht diese Frage für die Mitglieder der VdO ohnehin unter dem grundsätzlichen Vorbehalt der Genehmigung des Bundestarifausschusses.

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