Zur Startseite


 

 
Zur Startseite von Oper & Tanz
Aktuelles Heft
Archiv & Suche
Stellenmarkt
Oper & Tanz abonnieren
Ihr Kontakt zu Oper und Tanz
Kontakt aufnehmen
Impressum
Datenschutzerklärung

Website der VdO


Hintergrund

„Ein Tänzer muss Schmerzen empfinden“

Verletzungen und Prävention im professionellen Tanz

Es ist Endprobenwoche. Die Spannung ist kaum mehr auszuhalten. Seit gut einer Woche folgt ein Durchlauf dem nächsten, hier und da werden noch kleine Änderungen vorgenommen. Alle sind erschöpft, ausgelaugt, und die Körper schmerzen. Die Premiere rückt immer näher, heute Abend ist Generalprobe. Während der erste Akt langsam zu Ende geht, hört man plötzlich einen lauten Knall auf der Bühne. Ein Tänzer geht zu Boden. Stille, die Probe wird angehalten. Der Tänzer lächelt, hält sich aber den Fuß. Er kann nicht von alleine aufstehen, die Kollegen helfen ihm von der Bühne. So schnell wie möglich geht es ins Krankenhaus. Die Diagnose: Achillessehnenruptur.

Mit dieser Tänzerin arbeitet Philipp Förster seit über sieben Jahren als Athletiktrainer und Ernährungsberater. Man sieht hier, dass die Angst „zu viel Muskeln aufzubauen“ nicht berechtigt ist. Die Tänzerin kommt auf ca. <1 Verletzung pro Spielzeit und ist damit deutlich unter dem Durchschnitt. Foto: Dean Barucija

Mit dieser Tänzerin arbeitet Philipp Förster seit über sieben Jahren als Athletiktrainer und Ernährungsberater. Man sieht hier, dass die Angst „zu viel Muskeln aufzubauen“ nicht berechtigt ist. Die Tänzerin kommt auf ca. <1 Verletzung pro Spielzeit und ist damit deutlich unter dem Durchschnitt. Foto: Dean Barucija

Eine Situation, wie sie – so oder so ähnlich – in jeder Tanzcompagnie regelmäßig vorkommt: Achillessehnenruptur, eine Verletzung, die nach einer Operation Monate bis zur kompletten Heilung und vollständigen Belastbarkeit benötigt. Sie gehört in eine Reihe von anderen schweren Verletzungen, von denen manch eine aufgrund der mangelnden Rehabilitation zum Ende einer manchmal noch jungen Karriere geführt hat.

In den vergangenen Jahren haben sich Studien intensiv mit der Frage nach den möglichen Ursachen von Verletzungen und Möglichkeiten zur Prävention beschäftigt. Prävention ist ein Thema, das immer mehr in den Fokus rückt. Theaterfusionen und Kürzungen von Geldern sorgen für mehr Arbeit und höherer Belastung bei immer kleiner werdenden Compagnien mit weniger Tänzer*innen.

Auch die Ansprüche haben sich verändert. Durch Streaming-Services, YouTube und Co sind heutzutage alle Compagnien in Reichweite. Auf Social Media gibt es genug Videos von Tänzer*innen, die perfekte zehn Pirouetten drehen können. Der Druck und auch die Konkurrenz sind dadurch massiv gestiegen. Zusätzlich halten sich noch immer hartnäckig alte Vorurteile, die oftmals Veränderungen am und im täglichen Training kaum zulassen: Krafttraining macht unflexibel, Tanzende müssen Schmerzen empfinden… Begleitet wird dies von Aussagen wie: „Das kannst du einfach wegdehnen“, „Tanz ist Kunst und kein Sport“ und als Krönung: „Früher hat es auch funktioniert“.

Bereits als Tänzer und auch jetzt als Athletiktrainer, der sich auf Tänzer*innen und deren Prävention spezialisiert hat, erlebe ich diese Diskussionen regelmäßig in meinem Alltag.

Wie kann Prävention aussehen?

Prävention kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „zuvorkommen“. Im Duden wird Prävention als Vorbeugung und Verhütung in Bezug zum Beispiel auf Krankheit beschrieben. Im Tanz heißt das, dass man einer Verletzung zuvorkommen möchte. Dafür muss man erst einmal Risikofaktoren, die Verletzungen begünstigen, identifizieren. Wenn dies geschehen ist, kann man durch die Beseitigung dieser Faktoren die Chancen auf Verletzungen verringern oder zumindest die Schwere mildern. Natürlich ist es utopisch anzunehmen, dass man Verletzungen in Gänze vermeiden könnte. Es ist wie beim Autofahren: Gurt, ABS, Airbag… Intelligente Systeme, die Gefahren erkennen, helfen Unfälle zu vermeiden; im Fall der Fälle verhindern sie Schlimmeres. Und so verhält es sich auch mit der Prävention im Tanzen.

Auf ungeeignetes Schuhwerk oder unebene Böden sowie gefährliche Requisiten möchte ich hier gar nicht weiter eingehen. Das meiste fällt in den Bereich Arbeitsschutz und sollte bekannt sein. Ebenso sollten ein Tanzteppich oder ein geeigneter Belag selbstverständlich sein; Diskussionen darüber sind nicht akzeptabel.

Typische Verletzungen

Zunächst ein Blick auf die Häufigkeit und Arten von Verletzungen: Allen et al. konnten in ihrer Studie fast sieben Verletzungen pro Tänzer*in in einer Spielzeit feststellen. 87 Prozent der Verletzungen bei Männern und 94 Prozent bei Frauen verheilten innerhalb von sieben Tagen. Ramkumar et al. verfolgten in ihrer Studie die Verletzungen in einer Compagnie über zehn Jahre. In dieser Studie, in welcher die Tänzer*innen von Orthopäd*innen und angestellten Athletiktrainer*innen und Physiotherapeut*innen betreut wurden, kam man auf 1,1 Verletzungen pro Jahr pro Tänzer*in. Die häufigsten Verletzungen sind Überlastungen. Dies deutet daraufhin, dass die Tänzer*innen nicht adäquat auf die hohen Belastungen in den Vorstellungen und Proben vorbereitet sind und dass die Regeneration mangelhaft ist.

Dabei sind verschiedene Körperregionen unterschiedlich oft betroffen. Rinapoli et al. fanden in einer Metastudie von 2020 in Abhängigkeit von Stil und Level der Tänzer*innen große Unterschiede, so zum Beispiel bei Verletzungen des unteren Rückens. Der niedrigste Wert, den sie finden konnten, lag bei 7 Prozent und der höchste bei 62 Prozent. Dabei scheinen professionelle Tanzende häufiger von Schmerzen im unteren Rücken betroffen zu sein als Amateur*innen (17,6 Prozent der professionellen Tänzer*innen im Vergleich zu 9,8 Prozent unter den Amateuren).

Typisch sind außerdem Verletzungen der unteren Extremitäten, besonders der Sprunggelenke und der Füße, gefolgt von Knien und Hüfte. Verletzungen können eher harmlos sein, von einfachen Zerrungen über Sehnenentzündungen – typischerweise die Achillessehne oder Patellasehne (Patellarspitzensyndrom) – Impingement in der Schulter, Hüfte oder Sprunggelenk, Reizungen des IT-Bands bis hin zu schwerwiegenden Verletzungen, darunter Achillessehnenruptur, Bandscheibenprolaps, Muskelfaserrisse, Kreuzbandriss, Ermüdungsbrüche und Stressfrakturen, Meniskusläsion und weitere. Die Liste möglicher Verletzungen ist lang.

Die Rückkehr zum Tanz nach solchen schweren Verletzungen ist möglich, bedarf aber Zeit, Geduld und der richtigen Betreuung. Besonders Zeit und Geduld sind Güter, die den Tänzer*innen kaum zur Verfügung stehen. Die Sorge vor dem Verlust der Arbeit oder einer Rolle, Druck von Choreograf*innen und Ballettmeister*innen und auch der eigene Anspruch veranlassen Tänzer*innen regelmäßig dazu, Verletzungen abzutun und weiterzumachen. Aus meiner Erfahrung endet dies nur in seltenen Fällen gut. Eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Prävention ist es, Tänzer*innen, Choreograf*innen und Ballettmeister*innen für Risiken von Verletzungen zu sensibilisieren.

Vorbeugen nicht ohne Team

„Ich kenne meinen Körper, ich weiß, was ich tue, das geht noch.“ Tänzer*innen haben ein unglaubliches Körpergefühl und kennen ihren Körper sehr gut. Trotzdem führt diese Denkweise zu unüberlegten, Körper und Karriere gefährdenden Handlungen.

Tänzer*innen leben von ihrer Leidenschaft für den Tanz und davon, ihre Technik und Choreografien zu perfektionieren. Viele Tänzer*innen verbringen nach den Proben zusätzlich Zeit im Studio, um weiter zu üben und neue Techniken zu lernen. Tänzer*innen haben eine höhere Schmerzgrenze und sehen Schmerz oft nicht als Problem an, solange er sie nicht dazu zwingt, die Bewegung abzubrechen. Und selbst dann wird oft durch den Schmerz trainiert. Angetrieben durch heroische Geschichten von Kolleg*innen und Tanzlehrer*innen, die ihre Vorstellungen trotz eines gebrochenen Beins noch zu Ende getanzt haben, macht man weiter, bis der Körper die Notbremse zieht.

Es ist unabdingbar, Tänzer*innen ein geeignetes Betreuerteam an die Seite zu stellen. Optimal würde dies aus einer Sportärztin/einem Sport-arzt und einer Orthopädin/einem Orthopäden, zusätzlich – je nach Größe des Ensembles – aus Athletiktrainer*innen und Physiotherapeut*innen sowie aus einem Sportpsychologen/einer Sportpsychologin und einer Ernährungsberaterin/einem Ernährungsberater bestehen. Dieses Team kann sich dann gezielt auf die Therapie und Rehabilitation von Verletzungen, die Verbesserung der Belastbarkeit der Strukturen, Identifikation von Risiken durch Tests wie FMS (1) oder MSC (2), Optimierung der Leistung, psychologische Betreuung, Beratung bei Ernährungsfragen und Koordination eines auf Tänzer*innen zugeschnittenen Essensangebots in der Mensa oder auf Tourneen konzentrieren – so wie man es vom Profifußball kennt. Im Fokus der Prävention sollte besonders die Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten stehen. Twitchett et al. schlussfolgern in ihrer Review, dass Tänzer*innen im Vergleich mit Athlet*innen aus Sportarten mit ähnlichem Belastungsprofil in ihren konditionellen Fähigkeiten unterentwickelt sind. Dies ist besonders in Anbetracht der hohen Belastung während einer Vorstellung kritisch zu sehen. Twitchett et al. sehen die mangelnde Fitness der Tänzer*innen mitunter als hauptverantwortlich für das hohe Risiko an Verletzungen. Ungleich anderen Athlet*innen, welche über eine sehr gute Fitness verfügen, besitzen Tänzer*innen nur eine sehr kleine Reserve. Bei Ermüdung und damit einhergehender verminderter Technik steigt das Verletzungspotenzial. Das Tanztraining ist nicht dazu geeignet, die Fitness zu verbessern.

Rodrigues-Krause et al. setzten sich intensiv mit den kardiorespiratorischen Ansprüchen von Training und Vorstellungen auseinander. Sie konnten darstellen, dass Tänzer*innen im Training höchstens 50 Prozent ihrer VO2-max Werte (3) erreichten. 50 Prozent des Trainings bestehen zudem aus Warten und Lernen von Übungen, was in Kombination zu wenig ist, um Anpassungen der Ausdauer zu erreichen. Auch die Proben ermöglichen erst gegen Ende, wenn der Lernprozess abgeschlossen ist, nennenswerte Anpassungen, meistens dann, wenn die ersten Durchläufe beginnen. Dies ist jedoch zu spät, da besonders mit der steigenden Nervosität und Erschöpfung auch das Risiko für Verletzungen steigt.

Auch zur Steigerung von Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit ist das Training, wie es in Compagnien vorrangig angeboten wird, ungeeignet. Besonders für die Verbesserung der Kraft sind die Reize oft zu niedrig und für die einzelnen Tänzer*innen nicht zielgerichtet.

Schlussendlich kann man sagen, dass das Tanztraining sich vorrangig auf die Verbesserung und das Erlernen von Techniken konzentrieren sollte. Durch Verkürzen der Pausenzeiten und Variation in Umfang und Intensität der Übungen gibt es die Möglichkeit, kleinere Effekte zu erzielen oder die Regeneration zu unterstützen. Ein Austausch zwischen Tanztrainer*innen, Ballettmeister*innen und Betreuerteam kann hierbei helfen. Unter anderem können so Beobachtungen aus dem täglichen Training und die Wahrnehmung technischer Mängel mit Ergebnissen aus dem Athletiktraining oder der Therapie kombiniert und verbessert werden. Therapeut*innen, Ärzte/Ärztinnen und Athletiktrainer*innen können auch schützend für die einzelnen Tänzer*innen eintreten, indem sie sich gegen einen Einsatz aussprechen.

An dieser Stelle ist klarzustellen, dass die Betreuer*innen ein umfangreiches Wissen über tanzspezifische Verletzungen, die Verletzungshistorie der einzelnen Tänzer*innen und die Anforderungen des Stils und der Choreografien des Ensembles besitzen müssen. Jede*r Tänzer*in muss individuell gescreent werden, damit im Anschluss geeignete Programme entwickelt werden können.

Neben dem ergänzenden Athletiktraining darf die Ernährung nicht vernachlässigt werden. Viele Tänzerinnen kämpfen oft direkt nach dem Abschluss ihrer Ausbildung mit schweren Essstörungen, die sich bereits während der Ausbildung entwickelt haben und für die Betroffenen ein hohes Risiko und Einschränkung im täglichen Leben darstellen. Eine Mangelernährung kann verheerende Effekte haben.

Beispielsweise eine zu geringe Proteinzufuhr: In den vergangenen fünf Jahren habe ich mehrmals feststellen müssen, dass die tägliche Proteinzufuhr manchmal unter dem D-A-CH Referenzwert (4) für Nichtsportler*innen von 0,8 g Protein pro kg Körpergewicht liegt, bei Tänzer*innen sind die Empfehlungen deutlich höher, 1,5 g bis 1,8 g pro kg Körpergewicht empfehle ich meinen Tänzer*innen. Protein ist nicht nur wichtig für den Aufbau von Muskelmasse, was den meisten geläufig ist, sondern auch für deren Erhalt und Regeneration. Neben der Muskulatur benötigen aber vor allem auch das Immunsystem, Hormone, Enzyme, Sehnen und andere Strukturen Proteine, so dass ein Mangel eine Schwächung des Immunsystem und damit einhergehend eine erhöhte Infektanfälligkeit, Muskelschwund und höhere Verletzungsanfälligkeit, mangelnde Regeneration und Störung des Hormonhaushaltes verursachen kann. Neben der Proteinzufuhr kommt es oft auch zu weiteren Mängeln, zum Beispiel an Vitaminen und Mineralien. Eine insgesamt zu geringe Kalorienzufuhr ist ebenso gefährlich wie leistungsmindernd. Besonders weibliche Tänzerinnen haben oft einen BMI ≤19. Alles unter 18,5 ist keine Seltenheit, sollte jedoch kritisch beobachtet und nicht als Dauerzustand gehalten werden, zusätzliche Körperfettmessungen sind zu empfehlen. Ein dauerhaft zu niedriger Körperfettwert (5) von 13 Prozent und niedriger muss vermieden werden. Das Aussetzen der Periode beispielsweise, in Folge von Untergewicht und zu niedrigem Körperfett, kann langfristige Schäden verursachen. Aber auch männliche und diverse Tänzer können betroffen sein.

Selbst diagnostizierte Intoleranzen, Allergien, Trend-Diäten, Low-Carb, Paleo, falsche vegetarische oder vegane Ernährung, 16/8, bizarre Schönheitsideale und Idole im Tanz genauso wie Aussagen von Lehrer*innen, Ballettmeister*innen und Choreograf*innen fördern unpassendes und falsches Essverhalten und begünstigen Essstörungen. Um dem entgegenzusteuern, müssen bereits in der Ausbildung gut ausgebildete Sporternährungsberater*innen hinzugezogen werden. Weiterhin die Mär vom Apfel und dem Joghurt zu erzählen, gehört bestraft.

Felder, in denen man aktiv werden sollte: Grün = diejenigen, die es bereits gibt; blau = Felder, die es noch nicht oder sehr selten gibt. Grafik: Förster

Felder, in denen man aktiv werden sollte: Grün = diejenigen, die es bereits gibt; blau = Felder, die es noch nicht oder sehr selten gibt. Grafik: Förster

Letztendlich hängen die Zusammensetzung und der Umfang eines Präventions-Programms vom Willen und den finanziellen Möglichkeiten der Theater ab. Nicht jedes Theater wird einen eigenen Fitnessraum zur Verfügung stellen können, geschweige denn in der Lage sein, die finanziellen Mittel aufzubringen, um ein Betreuungsteam in diesem Umfang einzustellen. In Anbetracht dessen und der unterschiedlichen Stile der einzelnen Theater, müssen die Gegebenheiten und Voraussetzungen ebenso wie die Bedürfnisse analysiert und ein eigenes Konzept entwickelt werden.

So bin ich momentan dabei, mit der Deutschen Tanzkompanie Neustrelitz ein auf die Anforderungen und Möglichkeiten der Kompanie passendes Präventionsprogramm aufzubauen: ein Wunsch und ein Bedürfnis, welches die Tänzer*innen seit Jahren äußern. So wie es selbstverständlich sein sollte, dass Tanzaufführungen mit einem Tanzteppich ausgestattet und Kostüme tanzbar sind, ist es Zeit, geeignete Angebote in Form von therapeutischer, medizinischer und athletischer Betreuung zu integrieren.

„Be an artist, but train like an athlete,” war mein Motto als Tänzer und dieses gebe ich weiter an alle Tänzer*innen, mit denen ich zusammenarbeite.

Philipp Förster

Erläuterungen

1 FMS, kurz für Functional Movement Screen, wurde 1997 von dem Team um Gray Cook und Dr. Lee Burton entwickelt. Es werden funktionelle Bewegungen wie der In-Line Lunge, Hurdle Step oder Active Straight-Leg Raise ausgeführt und bewertet. Anhand der Ergebnisse lässt sich die Verletzungswahrscheinlichkeit erkennen und entsprechende Korrekturmaßnahmen ergreifen. Der FMS ist Teil vieler unterschiedlicher Studien und trotz Kritik und Limits weiterhin ein weitverbreitetes Tool.

2 Der MCS, kurz für Movement Competency Screen, ist ein Test, der ähnlich wie der FMS, funktionelle Bewegungsmuster analysiert und bewertet. Der MCS wird mit dem Körpergewicht ausgeführt und nach strikten Kriterien bewertet. Der MCS ist Teil vieler Studien, auch speziell für Tanz, und zeigt eine hohe Verlässlichkeit zur Vorhersage von Verletzungsanfälligkeit.

3 VO2max gibt die maximale Sauserstoff-Aufnahme an.

4 D-A-CH-Referenzwerte: Die Ernährungsgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz geben gemeinsame Empfehlungen zur Zufuhr von Nährstoffen aus. Diese sind als die D-A-CH-Referenzwerte bekannt. 

5 Der Körperfettanteil kann durch verschiedene Messungen ermittelt werden. Die gängigsten sind Calipper, Körperfettwaage, DEXA oder MRT. Die Ergebnisse können nach Messungsmethode jedoch stark variieren. Am genauesten sind MRT und DEXA. Bei Frauen ist ein Körperfettanteil von 21 bis 33% normal und bei Männern von 18 bis 25%. Bei Athleten sind niedrigere Körperfettwerte normal. Bei Tänzerinnen ist ein Wert unter 20% häufig. Ein zu niedriger Körperfettanteil, bei Frauen unter 13% und Männern unter 5%, kann auf Dauer gefährlich und schädlich sein.   

Literaturverzeichnis

  • Emily A. Twitchett, Yiannis Koutedakis, Matthew A. Wyon. „Physiological Fitness and professional classical ballet performance: A brief review.“ Journal of Strength and Conditioning Research, n. 23(9) (2009): 2732-2740.
  • Giuseppe Rinonapoli, Marta Graziani, Paolo Ceccarini, Cristina Razzano, Francesco Manfreda, Auro Caraffa. „Epidemiology of injuries connected with dance: a critical review on epidemiology.“ Med Glas (Zenica), n. 17(2) (2020): 256-264.
  • Josianne Rodrigues-Krause, M.Sc., Mauricio Krause, Ph.D., and Álvaro Reischak-Oliveira, Ph.D. „Cardiorespiratory Considerations in Dance.“ Journal of Dance Medicine & Science, n. 19(3) (September 2015): 91-102.
  • Nick Allen, PT, MSc, Alan Nevill, PhD, John Brooks, PhD, Yiannis Koutedakis, PhD, Matthew Wyon, PhD. „Ballet Injuries: Injury Incidence and Severity Over 1 Year.“ journal of orthopaedic & sports physical therapy, n. 42(9) (2012): 781-790.
  • Prem N. Ramkumar, B.A., Joseph Farber, M.D., Johnny Arnouk, M.D.,. „Injuries in a Professional Ballet Dance Company A 10-year Retrospective Study.“ Journal of Dance Medicine & Science 20(1) (März 2016): 30-37.

startseite aktuelle ausgabe archiv/suche abo-service kontakt zurück top

© by Oper & Tanz 2000 ff. webgestaltung: ConBrio Verlagsgesellschaft & Martin Hufner