
VdO-Gremien sind neu zu wählen
Alle vier Jahre sind die ehrenamtlichen Organe und Gremien der
VdO (Ortsverbandsvorstände, Orts- bzw. Landesdelegierte, Landesvorsitzende
/ Bundesdelegierte und die ihr assoziierten Ausschüsse und
die Revisoren sowie der Bundesvorstand) neu zu wählen. Der
laufende Vierjahresturnus hat gemäß § 11 Abs. 2
der Satzung für die Ortsdelegierten und für die Ortsverbandsvorstände
mit Beginn der Spielzeit 2006/2007 begonnen; die Neuwahl steht
also zu Beginn der aktuellen Spielzeit an.
Alle Ortsverbände sind daher aufgefordert, bis spätestens
Ende 2010 ihre Ortsdelegierten und Ortsverbandsvorstände neu
zu wählen und das Ergebnis der Geschäftsführung
und der Hauptkasse schriftlich oder per e-Mail mitzuteilen. Die
Wahl erfolgt gemäß § 11 Abs. 2 der Satzung in einer
Mitgliederversammlung, die durch den / die amtierende/n Ortsdelegierte/n
einzuberufen ist.
Das Wahlverfahren ist in der Satzung nicht im Detail festgelegt.
Es soll sich daher nach allgemeinen Grundsätzen richten. Es
ist sicherzustellen, dass nur VdO-Mitglieder an der Versammlung
teilnehmen. Die Mitglieder sollten mit genügendem Vorlauf
schriftlich oder per Aushang zu der Mitgliederversammlung eingeladen
werden. Die Einladung sollte darauf hinweisen, dass die Neuwahl
des / der Ortsdelegierten und des Ortsverbandsvorstandes vorgesehen
ist. Wenn nicht alle Teilnehmer der Mitgliederversammlung ausdrücklich
mit einer offenen Wahl einverstanden sind, soll eine geheime Wahl
durchgeführt werden. Der / die Ortsdelegierte und die übrigen
Mitglieder des Ortsverbandsvorstandes sollen in getrennten Wahlgängen
gewählt werden. Kandidat/inn/en für die Ämter können
bereits im Vorfeld gegenüber dem / der amtierenden Ortsdelegierten
oder auch erst während der Versammlung benannt werden.
Wenn Sie Fragen zur Wahl oder zum Wahlverfahren haben, wenden
Sie sich bitte an die Geschäftsführung.
Neues von der GVL
Am 3. September 2010 trafen sich die Geschäftsführungen
von VdO und GVL sowie der Vertreter der Opernchöre im Beirat
der GVL, Detlev Tiemann, um über die praktische Anwendung
des neuen Meldesystems „Artsys“ im Bereich der Opernchöre
zu beraten. In Analogie zu den im Orchester-Bereich etablierten
Strukturen geht die GVL davon aus, dass jeder Chor einen „GVL-Beauftragten“ wählt,
der kollektiv die in einem Jahr durchgeführten Aufnahmen sowie
die Namen der daran Beteiligten meldet und gegebenenfalls die dafür
von der GVL ausgeschütteten Tantiemen in einer gemeinsamen
Chorkasse vereinnahmt. Jedes einzelne Mitglied bekommt einen online-Lesezugriff
auf seine Artsys-Daten und kann die Richtigkeit und Vollständigkeit
der Meldungen überprüfen.
Auch wenn damit schon einige frühere Anregungen der VdO konstruktiv
aufgegriffen worden sind, sind bei diesem Modell etliche Probleme
noch nicht hinreichend geklärt. Das beginnt mit Haftungs-
und Steuerfragen und endet mit dem Fehlen eines Anreizes für
das einzelne Chormitglied, diese zusätzliche Aufgabe zu übernehmen.
Die GVL sieht sich offenbar nicht mehr wie bisher in der Verantwortung
für die Erfassung der zugelieferten Daten ihrer einzelnen
Mitglieder, sondern will diese Verantwortung ebenso wie die der
Verteilung der ausgeschütteten Gelder in die Kollektive hinein
verlagern. In Anbetracht des Umstandes, dass bislang völlig
unterschiedliche Meldepraktiken bestehen (z. B. über den Chorinspizienten
des Theaters, durch kollektive Meldungen oder gesammelte Einzelmeldungen
des Chors über den Chorvorstand oder einfach durch vom Haus
bestätigte Meldung durch das einzelne Mitglied) und die Ausschüttungen
bislang zum weitaus größten Teil individuell erfolgen,
stellt dies ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Auf
die Anregung der VdO hin sollen auch weiterhin individuelle Ausschüttungen
möglich sein. Einzuräumen ist allerdings, dass in Anbetracht
der gesetzlich gebotenen Umstellung des Verteilungsschlüssels
auf eine nutzungsbezogene Vergütung die an die Chöre
auszuschüttenden Tantiemen wohl drastisch sinken werden. Dies
könnte eine individuelle Ausschüttung in manchen Fällen
wirtschaftlich fragwürdig erscheinen lassen.
Fest steht, dass es auf beiden Seiten noch viel zu tun gibt,
bis im nächsten Jahr das System – rückwirkend für
2010 – anwendungsfähig ist. Alle VdO-Mitglieder, die über
GVL-Wahrnehmungsverträge verfügen, sind aufgerufen, sich
mit dem Artsys-System vertraut zu machen und ihre Eindrücke über
ihre Orts- oder Landesdelegierten der Geschäftsführung
mitzuteilen. Diese bleibt in engem Kontakt mit den GVL-Projektverantwortlichen,
um eine praktikable, für alle Seiten zufriedenstellende Lösung
zu ermöglichen. Wir stellen vor: Köpfe der VdO
Jan Herrmann, Mitglied des Bundesvorstands
Jan Herrmann wurde 1945 in Halle an der Saale geboren. Während
der Schulzeit erhielt er seinen ersten Klavier- und Gesangsunterricht
an der Musikschule Halle und wurde Mitglied des Stadtsingechores
Halle. An der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst in Stuttgart absolvierter er ein Gesangsstudium und die Opernschule.
Die szenische Arbeit mit Götz Friedrich 1974 für den „Tannhäuser“,
die er als Mitglied des Bayreuther Festspielchores erlebte, führte
zu Jan Herrmanns wegweisender Entscheidung, ein Engagement im Opernchor
anzunehmen. Von 1975 bis 2009 war er Mitglied des Chores der Deutschen
Oper Berlin, lange Jahre zudem Mitglied des Bayreuther Festspielchores. Über
viele Jahre war er im Opernchorvorstand und im Personalrat der
Deutschen Oper Berlin aktiv. Seit 1998 ist er Vorsitzender im Landesverband
Berlin der VdO, seit 2002 Mitglied des Bundesvorstands. Seit Ende
2009 ist Jan Herrmann im vorzeitigen Ruhestand – aber nach
wie vor im Bundesvorstand der VdO aktiv.
Wofür begeistern Sie sich, wenn Sie nicht selbst singen? Welche
Musik hören Sie, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen?
Meine Vorliebe gilt seit vielen Jahren der Alten Musik und
hier insbesondere dem großen Künstler Jordi Savall, dessen
kultureller und politischer Weltblick viele gesellschaftliche Probleme
unserer Tage in seinen Konzertprogrammen aufgreift, wie etwa in
den Projekten „Columbus“ und „Jerusalem“,
die ich in Graz bei der Styriarte erleben konnte. Begeistert war
ich über die hochmusikalische fantasiereiche Inszenierung
des „Orlando“ bei den diesjährigen Händelfestspielen
in Halle. (Regie: Nicola Hümpel/ Nico and the Navigators).
Was ist Ihnen in der VdO-Arbeit besonders wichtig?
Die
neu engagierten Mitglieder unserer Opernchöre möchte
ich für die Mitgliedschaft und Mitarbeit in der VdO interessieren.
Insbesondere möchte ich die Frauen in der VdO ansprechen,
für die Gremien unserer Gewerkschaft zu kandidieren. Nur
die VdO ist als Berufsverband in der Lage (unter den schwierigen
Rahmenbedingungen
in Politik und Kultur) unsere Tarifordnung weiterzuentwickeln.
Ein PS von Jan Herrmann:
Einen Hinweis zum Arbeitsschutz für unsere Berufsgruppe an
dieser Stelle: Ich empfehle euch allen, regelmäßig einen
(betriebs-)ärztlichen Hörtest wahrzunehmen. Nur so können
notfalls vorbeugende Maßnahmen eingeleitet oder aber berufsbedingte
Schädigungen nachgewiesen werden. Die Probenräume für
die Chöre sind größtenteils nicht nach den medizinischen
und akustischen Erkenntnissen ausgestaltet.
Kontakt: herrmann@vdoper.de
Wir gratulieren
zum 25-jährigen VdO-Jubiläum
Ulrich George, Deutsche Oper Berlin
Reiner Trenkmann, Theater Lübeck
zum 40-jährigen Bühnen-Jubiläum
Rita Brandelmann, Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin
zum 25-jährigen Bühnen-Jubiläum
Thomas Keiner, Theater Erfurt
Tobias Märksch, Staatsoperette Dresden
Elmar Oberhomburg, Oper Frankfurt
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