Gagenvereinbarung für die Staatstheater
VdO und GDBA haben sich mit dem Deutschen Bühnenverein auf
folgenden Gagentarifvertrag für die Staatstheater verständigt:
1. Die tarifierten Gagen im Tarifgebiet Ost (Chor und Tanz) werden
am 1. Mai 2007 um 1,5 Prozent und am 1. September 2007 um weitere
3,0 Prozent an die Westgagen angepasst, so dass dann Gleichstand
mit dem Bemessungssatz der kommunalen Bühnen (97 Prozent) erreicht
ist.
2. Alle auf NV Bühne Beschäftigten der Staatstheater West
und die Tarifgruppen Solo und Bühnentechnik der Staatstheater
Ost erhalten Einmalzahlungen: im Dezember 2006 150 Euro, weitere
150 Euro im Februar 2007 und 300 Euro im September 2007.
3. Der Prozentsatz der Zuwendung beträgt einheitlich in beiden
Tarifgebieten für die Staats- und Kommunaltheater 72 Prozent
der Urlaubsvergütung.
Die Übertragung dieser Regelungen auf die „Stiftung Oper
in Berlin“ bedarf ebenso wie die Übernahme des 2. Änderungstarifvertrages
zum NV Bühne gesonderter tarifvertraglicher Vereinbarung.
Jürg Huggler Landesvorsitzender West
Der Vorsitzende des VdO-Landesverbandes West (Hessen, Rheinland-Pfalz,
Saarland) Horst Korte hat wegen Aufgabe des Sängerberufs und
Übernahme kommunaler Wahlämter zum 1. September 2006 seine
Aufgaben in der VdO abgegeben. Sein Stellvertreter, der bisherige
Ortsdelegierte im Theater Trier, Jürg Huggler, hat bis zur
Neuwahl des Landesverbandsvorstands Horst Kortes Ämter als
Landesverbandsvorsitzender und Mitglied des Bundestarifausschusses
übernommen.
Fundgrube: Nachrichten aus dem Musikmagazin „taktlos“
des Bayerischen Rundfunks und der neuen musikzeitung
Vatikanstadt/Bayern: Wie aus gut unterrichteten Kreisen vermeldet,
wird Papst Benedikt XVI. anlässlich seiner Bayern-Visite eine
neue Enzyklika mit dem Titel „Voces pueres“ (arme Stimmen)
vorlegen, die die Bedeutung das Gesanges in der katholischen Liturgie
neu bestimmt. Danach dürfen kirchliche Lieder nur noch in geweihten
Stätten gesungen werden. Jede stimmliche Betätigung außerhalb
von Kirchen und Kapellen wird untersagt. Als Gesangssprache wird
wieder »Latein« Pflicht und das Benedictus soll wieder
ins Zentrum der katholischen Liturgie rücken. Allein schon
papsteshalber. Besonderer Nebeneffekt: Durch den auf Männer
beschränkten Gesang lateinisch-sakraler Texte, so die Forschungsstelle
des Vatikan, erhalte man ein praktikables und von höchster
Stelle abgesegnetes Mittel zur Empfängnisverhütung. Solcher
Gesang sei für Frauen einfach nur zum Weglaufen.
Berlin: Der neue deutsche Pass soll nach Informationen aus dem
Innenministerium auf dem Identitäts-Prüfungs-Chip zukünftig
auch Gesangsproben des Besitzers beinhalten. „Kein menschlicher
Ausdruck sei so individuell wie der Gesang und identifiziere eine
Person charakteristischer als seine singende Stimme“ meinte
Pressesprecher Paul Fistel. So sei es erst kürzlich gelungen,
den Chor der schwedischen Nationaloper festzunehmen, da sich in
seinem Klangspektrum bei der Interpretation von Verdis Gefangenenchor
ausgesprochen terroristische Klangfarben gefunden hätten.
Kyritz an der Knatter: Der Zuschauerschwund an den Mecklenburger
Bühnen nimmt so dramatische Formen an, dass das vorpommersche
Ministerium für Kunst und Kultur in Kooperation mit der Agentur
für Arbeit jetzt ein Call-Center für telefonische Anschlagsdrohungen
eingerichtet hat. Wer anruft und droht, bekommt eine Freikarte.
Das Berliner Beispiel der Deutschen Oper habe gezeigt, dass mit
der Androhung von Terror-Anschlägen wieder Interesse für
die Institution Oper generiert werden könne. Theater erhalte
so den Kitzel von Bungee-Jumping oder eines Türkei-Urlaubes.
Darüber hinaus befinde sich das Staatstheater Schwerin in konstruktiven
Verhandlungen mit dem Agenten des amerikanischen Präsidenten
George Bush. Der soll in der Schlingensiefschen Mozart-Collage „Die
Entführung aus Guantanamo“ den Osmin singen.
München: Die Bundes-Verbraucher-Zentrale warnt vor gefälschten
Musik-Wettbewerben. Momentan sind einige Contests im Angebot, die
vollständig oder zumindest komplett gefaked sind. So gibt es
in Deutschland mehrere zeitgleich ablaufende sogenannte ARD-Wettbewerbe,
die von einem Arbeitskreis Reisender Durchschnittsmusiker unter
der angeblichen Schirmherrschaft von Helmut Lotti ausgeschrieben
wurden. Bei einer Startgebühr von neuntausend Euro wird als
erster Preis ein Auftritt in der Straubinger Fußgängerzone
ausgelobt. Musiker seien leider eine gute Zielgruppe für derlei
Bauernfänger, meinte der oberste Verbraucherschützer Ernst
Weißblech, da deren Realitätsbezug aufgrund einseitiger
Begabung unterentwickelt sei und allgemein unter Interpreten die
Vorstellung herrsche, dass für die Preisvergabe Schmiergeldzahlungen
oder besondere Leistungen in Hinterzimmern den Ausschlag gäben.
Auch taktlos warnt vor solchen Betrügereien. Einen guten und
seriösen Wettbewerb kann man immer daran erkennen, dass Stefan
Meuschel in der Jury sitzt.
Bonn/Berlin: Das Interesse von Jugendlichen an Kunst und Kultur
hängt stark von ihrer Bildung und dem Bildungsgrad ihrer Eltern
ab. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Jugend-Kultur-Barometer“,
die das Bundesbildungsministerium vorstellte. Die Chancengleichheit
in der kulturellen Bildung müsse daher mehr als bisher gefördert
werden, sagte Staatssekretär Michael Thielen. Dies werde, so
Thielen, künftig dadurch geschehen, dass man den Bildungsgrad
der deutschen Bevölkerung insgesamt einfach absenke. Neben
dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wo man schon auf dem besten
Wege sei, komme dabei auch Volks-Degradierungs-Hochschulen eine
größere Bedeutung zu. Auf diese Weise könnten Unterforderungen
wieder zu Herausforderungen werden. Der volkswirtschaftliche Nutzen,
vor allem der gesundheitspolitische, sei dabei nicht zu unterschätzen,
kommentierte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, da an die Stelle
des komplexen beruflichen wieder der bodenständige und somit
gesunde soziale Stress trete.
Wir gratulieren
zum 25-jährigen VdO-Jubiläum
Michael Noon, Gelsenkirchen Musiktheater im Revier
Richard Ewert, Nationaltheater Mannheim
zum 40-jährigen Bühnen-Jubiläum
Magdalena Kliem, Vorpommersche Theater- und Sinfonieorchester
GmbH Stralsund
zum 35-jährigen Bühnen-Jubiläum
Elena Genewa-Müller, Deutsches Nationaltheater Weimar
Peter Iwanov, Theater Nordhausen
Natalia Tontchewa, Theater Nordhausen
zum 25-jährigen Bühnen-Jubiläum
Kerstin Kluge, Landestheater Coburg
Richard Ewert, Nationaltheater Mannheim
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