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46. Bundesdelegiertenversammlung der VdO
Zu ihrer satzungsgemäßen alljährlichen Versammlung trafen
sich die Bundesdelegierten der VdO und die Mitglieder des Bundestarifausschusses
vom 9. bis 11. August 2003 in Bayreuth. Verabschiedungen und Danksagungen
eröffneten die Sitzung: Josef Klütsch, dreizehn Jahre lang Hauptkassierer
der VdO, sowie Nelly Umlauf-Boers und Wolfgang Schulz, die beiden Revisoren,
nahmen vor ihrem Ausscheiden aus der aktiven Verbandsarbeit zum letzten Mal
an einer Bundesdelegiertenversammlung teil.
Zum neuen Hauptkassierer war schon 2002 Heinz Potztal (Essen) gewählt
worden; zu neuen Revisoren bestimmten die Bundesdelegierten jeweils einstimmig
Johannes Finsterbusch (Volkstheater Rostock) und Jürgen Stahl (Hamburgische
Staatsoper), zu ihren Stellvertretern Gerald Bauer (Nationaltheater Mannheim)
und Thomas Heymann (Oper Leipzig).
Dank zollten die Bundesdelegierten Letzterem für seine Verdienste um
die Gründung der VdO/DDR und für seine langjährige Arbeit als
Landesvorsitzender in Sachsen/Thüringen, ebenso Johann Bohdansky, dem
ehemaligen Vorsitzenden des Landesverbandes Bayern.
Zustimmend nahm die Versammlung die Arbeitsberichte des Bundesvorstandes,
vorgetragen von Winfried Knoll, sowie der Geschäftsführung und des
Justitiars zur Kenntnis; nachdem die Revisoren den Geschäftsbericht erläutert
hatten, wurde der Haushalt 2002, der wieder mit einer Zuführung zur Rücklage
(Streikfonds) abschließt, gebilligt und dem Vorstand Entlastung ausgesprochen.
Auf Antrag mehrerer Landesverbände beschloss die Bundesdelegiertenversammlung
die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, welche die Arbeitsbedingungen der Sänger
und Tänzer auf den Freilichtbühnen untersuchen soll, um Regelungsvorschläge
machen zu können. Verabschiedet wurde die neue Honorar-Ordnung für
Opernchor-Aushilfen; für die gutachterliche Begleitung der Erarbeitung
eines neuen Werkverzeichnisses wurden die entsprechenden Mittel in den Haushalt
2003 eingestellt.
Breiten Raum nahm die Debatte über die von der Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di ausgelösten Missinterpretationen des Normalvertrages Bühne
ein; Geschäftsführer und Justitiar wurden aufgefordert, hier aufklärend
gegenzusteuern.
Die Anpassung der VdO-Mitgliedsbeiträge an die tarifvertraglich vereinbarten
Gagenanhebungen des Jahres 2004 (1 Prozent ab 1. Januar zuzüglich 1,5
Prozent Ost-West-Angleichung, weitere 1 Prozent ab 1. Mai) soll, so der letzte
wichtige Beschluss der Bayreuther Bundesdelegiertenversammlung, einheitlich
erst ab 1. Mai 2004 erfolgen.
Die Beitragsordnung der VdO lt. § 8 der Satzung
- Aktive Mitglieder, also vollberuflich tätige Sänger und Tänzer,
zahlen monatlich 1 Prozent der Gage, höchstens 1 Prozent der Opernchorgrundgage
der jeweiligen Bühne. Ortszuschlag, Zulagen und Sondervergütungen
bleiben unberücksichtigt.
- Im ersten Berufsjahr, also zum Beispiel in dem Anfängerjahr gemäß
§ 76 Abs. 3 (Chor) oder gemäß § 89 Abs. 3 (Tanz) NV
Bühne, beträgt der monatliche Mitgliedsbeitrag 0,25 Prozent der
örtlichen Grundgage. Anfängerjahr ist das erste Jahr der Beschäftigung
bei einem dem Deutschen Bühnenverein angehörenden Arbeitgeber.
- Für in Ausbildung befindliche Sänger und Tänzer beläuft
sich der Monatsbeitrag auf 3 Euro.
- Passive Mitglieder, also solche, die arbeitslos sind oder sonst den Voraussetzungen
einer aktiven Mitgliedschaft nicht entsprechen, zahlen monatlich 3 Euro.
- Fördernde Mitglieder zahlen mindestens einen Jahresbeitrag von 100
Euro.
- Ehrenmitglieder und Rentner sind beitragsfrei gestellt.
- Mitglieder, die arbeitslos, in Elternzeit oder länger als sechs
Wochen erkrankt sind, können auf Antrag beitragsfrei gestellt werden.
Die Beitragsbefreiung beginnt mit dem auf Eingang des Antrags folgenden
Monat. Rückwirkende Beitragsbefreiungen sind nicht möglich.
Die Anträge auf Beitragsbefreiung können vom Mitglied oder vom
Ortsdelegierten schriftlich oder auch formlos telefonisch bei der Hauptkasse
oder bei der Geschäftsstelle gestellt werden.
Die Hauptkasse bittet darum, ihr Änderungen der Bankverbindung rechtzeitig
mitzuteilen. Sie bittet auch darum, ihr einen Arbeitsplatzwechsel oder das
Datum der Verrentung rechtzeitig bekannt zu machen, damit Um- oder Einstellung
des Beitragseinzugs ordnungsgemäß veranlasst werden können.
Wir gratulieren
zum 35-jährigen Jubiläum
Brigitte Hotz, Oper Frankfurt
Helgard Hornbach, Mainfranken Theater Würzburg
Ilona Schäfer, Deutsche Staatsoper Berlin
zum 25-jährigen Jubiläum
Ken Hase, Badisches Staatstheater Karlsruhe
Karin Schmidt-Lugano, Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg
Takao Shiina, Landestheater Coburg
Jaromir Slovacek, Bühnen der Stadt Köln
Angelika Straube, Theater Nürnberg
Aleksandra Zalesna-Rakowska, Stadttheater Hildesheim
Osamu Kobayashi, Bayerische Staatsoper
Robert Riener, Bühnen der Stadt Köln
Thomas-Michael Förster, Städtische Theater Chemnitz
Michael Rohe, Bayerische Staatsoper
Fundgrube
Lieb‘ ich oder töt‘ ich?
Udo Mehrpohl, der mit Ende der Spielzeit 2002/03 in den Ruhestand gegangene,
gefeierte Direktor des Bayerischen Staatsopernchores, äußerte in
einem Interview (AZ 31.07.03) sein Unbehagen über das Singen von Opern
in der Originalsprache: „So schön das ist, in fremden Sprachen
zu singen, aber letztlich weiß man am Abend zum Beispiel in einer russischen
Oper nicht, was man singt: Ich liebe dich – oder ich töte dich?
Im Kern ist es nicht ehrlich, was wir tun. Aber damit müssen wir professionell
umgehen. Irgendwann macht man Konzessionen, weil es doch mehr auf den russischen
Klang ankommt. Befriedigend ist es jedoch nicht.“
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